Zwischen beruflichem Statusmanagement und Familiengründung: Fachkräfte 10 Jahre nach ihrem Schulabschluß ; Arbeits- und Ergebnisbericht des Teilprojekts A1
Titelübersetzung:Managing occupational status and forming a family: skilled workers ten years after leaving school
Autor/in:
Heinz, Walter R.; Witzel, Andreas; Kühn, Thomas; Schaeper, Hildegard; Zinn, Jens O.
Quelle: Bremen, 1999. 30 S
Inhalt: Wir haben in unserer quantitativen und qualitativen Längsschnittstudie sowohl die Institutionen Beruf und Familie als auch die Orientierungen und Handlungsstrategien junger Fachkräfte einbezogen und uns daher mit der Analyse von Biographien als Mikrodynamik individueller Bewegungen in Strukturen und mit Sequenzanalysen gesamter Berufsverläufe befaßt. Dazu kam die Analyse des Einflusses unterschiedlicher beruflicher Karrierechancen auf die berufsbiographischen Ziele unter Berücksichtigung der eingeschränkten Vereinbarungsmöglichkeiten von Familie und Erwerbsarbeit. In der vierten abschließenden Erhebungswelle (1997) des Makropanels haben wir neben der differenzierten Rekonstruktion der Berufs- und Familienverläufe auch die aus den qualitativen Analysen stammende Typologie der berufsbiographischen Gestaltungsmodi - nämlich als berufsbiographische Orientierungsmuster (BGM) - standardisiert rekonstruiert. Die Ergebnisse verdeutlichen, daß die berufsbiographischen Orientierungen ebenso wie die Typen der BGM systematische Zusammenhänge mit Geschlecht, Ausbildungsberuf und Karriereverläufen aufweisen. Dabei zeigt sich beispielsweise, daß Aufstiegsorientierung und Chancenoptimierung eher ein männliches und Betriebsidentifizierung ein eher weibliches Orientierungsmuster darstellen. Die Verbindung zwischen qualitativen und quantitativen Analysen demonstriert den Gewinn einer wechselseitigen Validierung der jeweiligen Ergebnisse. In einem weiteren Systematisierungsschritt konnten die sechs BGM drei übergeordneten Kategorien: Statusarrangement, Karriereambition und Autonomiegewinn zugeordnet werden. Insgesamt fällt bei den kontextbezogenen Verlaufsanalysen auf, daß die BGM über den untersuchten Zeitraum von acht Jahren eine hohe Konstanz aufweisen. Was die Tätigkeitsverläufe angeht, so läßt sich zeigen, daß seit Ausbildungsabschluß (1989) eine starke Ausdifferenzierung der Verlaufsmuster stattgefunden hat: Nur noch ein gutes Drittel der Befragten war im Beobachtungszeitraum durchgängig vollzeit erwerbstätig; erwartungsgemäß variieren die Anteile nach Geschlecht und Berufstypik. Die Ergebnisse dokumentieren also, daß Lebensverläufe durch sozialstrukturelle Faktoren und die an den jeweiligen Beruf gebundenen Handlungsressourcen und Mobilitätschancen geprägt werden. Die Familiengründung, das zeigen die qualitativen Daten, ist für einen Großteil der Befragten ein plan- und entscheidbares Ereignis. In der neu entwickelten Typologie der Familienplanung wird der Prozeßcharakter vor dem Hintergrund unterschiedlicher Berufsverläufe transparent gemacht. Der Prozeß der Familiengründung ist bei den Befragten, die im Durchschnitt 28 Jahre alt waren (1997), noch nicht abgeschlossen. Es deutet sich jedoch an, daß die Planungshorizonte und die Art der Integration familialer und beruflicher Lebensplanung mit den berufstypischen Handlungsbedingungen und Entwicklungschancen korrespondieren.
Schlagwörter:Berufsverlauf; Familienzyklus; Familiengründung; school graduation; job history; training; Schulabschluss; Sozialisation; vocational education; socialization; family formation; Partnerschaft; longitudinal study; life career; attitude; Längsschnittuntersuchung; Ausbildung; Familie; partnership; Karriere; Beruf; family; Berufsbildung; family cycle; occupation; gender-specific factors; Lebenslauf; career; Einstellung
Räumliche Mobilität und Regionalstichprobe: zum Zusammenhang von Regionalität und Repräsentativität in der Lebenslaufforschung
Titelübersetzung:Spatial mobility and regional sample: the relationship between regionality and representativity in life career research
Autor/in:
Born, Claudia; Erzberger, Christian
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 58), 1999. 47 S
Inhalt: "Das hier vorliegende Arbeitspapier des Feilprojektes B1 greift die Problematik um Verallgemeinerung/Repräsentativität auf und diskutiert sie im Kontext eines empirischen Forschungsvorhabens mit quantitativ erhobenen, großen Datensätzen. Tenor der Ausführungen ist, dass auch in der Lebenslaufforschung Repräsentativität wichtig und ernst zu nehmen ist, jedoch von der jeweiligen Fragestellung ausgehende Verfahrensschritte zur Sicherung der Verallgemeinerung der Ergebnisse ebenfalls gangbar sind. Dies bedeutet, Maßnahmen zur Sicherung der Stichprobengüte durch eine möglichst präzise Dokumentation der Vorgehensweisen offen zu legen.
Als besonderes Problem stellt sich die Repräsentativität in empirischen Studien dar, die mit retrospektiven Längsschnittdaten arbeiten. Dies ist, wie insgesamt häufig im Sonderforschungsbereich 186, in der hier vorliegenden Studie der Fall: Aufgrund von eingeschränkten Datenzugangsmöglichkeiten wurde bei der Zusammenstellung der Stichprobe auf einen Zufallsprozess verzichtet. Da eine Regionalstichprobe gezogen wurde besteht die Möglichkeit, die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisanalysen genauer auszuloten. Anhand des Forschungsprojektes soll nachgewiesen werden, dass die Mobilität der Befragtenpopulation ihr das Charakteristikum einer Regionalstichprobe nimmt. Die gewonnenen Erkenntnisse und Überlegungen gehen über den hier dargestellten Einzelfall hinaus: Hinsichtlich der Konsequenzen der Mobilität der Stichprobenpopulation besitzen sie für weite Teile der Lebensverlaufsforschung Bedeutung und Gültigkeit." (Textauszug)
Quelle: Berlin (Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 99-601), 1999. 83 S.
Inhalt: Ausgangspunkt dieses Forschungsdesigns bildet die marginale Integration von Frauen in den wissenschaftlichen Produktionsprozeß und die begrenzten Erfolge von Frauenförderungsmaßnahmen einerseits sowie der sich abzeichnende Strukturwandel im deutschen Wissenschaftssystem mit veränderten Anforderungen an ein Humanressourcenmanagement andererseits. Untersucht werden soll, inwieweit Arbeitsstrukturierungen und Anforderungsmuster in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen an den Fähigkeiten und Interessen der beschäftigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anknüpfen bzw. inwieweit sich aus möglichen Inkompatibilitäten geschlechtsspezifisch differente berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Teilhabechancen ergeben. Konzeptionell wird von der wechselseitigen Verschränkung von Subjektpotentialen der im Wissenschaftssystem Tätigen (Arbeitskraftpotentiale) und den Strukturen, Prozessen und Normen betriebsförmig gestalteter Forschung (Arbeitssysteme) unter je spezifischen organisationalen Rahmenbedingungen (institutionelle Kontexte) ausgegangen. Im Zentrum der Fallstudien stehen die formalen und informalen Aushandlungsprozesse, in deren Rahmen die Parameter von Arbeit und Leistung ebenso wie von personalen Entwicklungschancen definiert und redefiniert werden. (HH)
Berufsbiographische Gestaltungsmodi: eine Typologie der Orientierungen und Handlungen beim Übergang in das Erwerbsleben
Titelübersetzung:Design methods for occupational biographies: a typology of orientations and actions during the transition to working life
Autor/in:
Witzel, Andreas; Kühn, Thomas
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 61), 1999. 57 S
Inhalt: "Das Teilprojekt A1 'Statuspassagen in die Erwerbstätigkeit' beschäftigt sich mit typischen Verlaufsformen und der Biographiegestaltung des Übergangs junger Erwachsener aus der Ausbildung in die Erwerbstätigkeit. Dies wird im Rahmen einer quantitativen und qualitativen Panelstudie mit Befragten verschiedener Ausbildungsberufe untersucht, deren Auswahl unter Berücksichtigung von Arbeitsmarktchancen und Geschlechtsspezifik erfolgte. Wie Akteure größere Lebenslaufzusammenhänge strukturieren und wie die Wahrnehmung von Chancen und Risiken sowie die berufsbiographischen Erfahrungen ihren Eigenanteil an der Biographiegestaltung bestimmen, wird im Kontext von Sozialisationstheorie und der Strukturierung sozialer Ungleichheit im Übergang in das Erwerbssystem untersucht. Die hier vorgestellte Typologie 'berufsbiographischer Gestaltungsmodi' basiert auf der Auswertung von drei Interviewwellen mit dem Focus auf den Orientierungen und Handlungsstrategien von Akteuren, die sie aufgrund ihrer bildungs- und berufsbiographischen Erfahrungen und Handlungsfolgen über einen Beobachtungszeitraum von acht Jahren hinweg entwickeln. Die vorgestellten Typen übergreifen die Statuspassage in den Beruf, sind aber als kontextspezifisch aktivierte Orientierungs- und Handlungsmuster konzipiert. Sie geben eine Antwort auf die Frage, mit welchen Orientierungs- und Handlungsmustern junge Erwachsene ihre beruflichen Statuspassagen und Karriereschritte gestalten und für deren Verlauf Verantwortung übernehmen. Die Besonderheit des methodischen Vorgehens liegt in der Anwendung des Panelansatzes für die Typenkonstruktion, der es ermöglicht, Konstanz und Wandel berufsbiographischer Orientierungen und Handlungen beim Berufseintritt und im weiteren Verlauf bis fünf Jahre nach Beendigung der Ausbildung zu analysieren. Eine konzeptuelle Grundlage für die Rekonstruktion der individuellen Berufsbiographien und darauf basierend für die vorliegende Typologie bildet das heuristische Handlungsmodell von Andreas Witzel, das als Arbeitspapier Nr. 60 in dieser Reihe veröffentlicht worden ist." (Textauszug)
Schlagwörter:Theorie; Berufsverlauf; Handlung; Berufsaussicht; junger Erwachsener; job history; Sozialisation; socialization; Biographie; social inequality; action; orientation; Struktur; life career; Orientierung; survey; structure; young adult; Befragung; career start; typology; theory; Berufseinmündung; gender-specific factors; Typologie; Lebenslauf; biography; soziale Ungleichheit; career prospect
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Quelle: Berlin (Berichte aus dem Bereich "Arbeit und Entwicklung" am Institut für Arbeits-, Organisations- und Gesundheitspsychologie an der FU Berlin, Nr. 12), 1998. 30 S.
Inhalt: "Medizin und Psychologie sind Professionen, die Frauen und Männern nach gleicher Grundausbildung ein breites Spektrum an Spezialgebieten und Berufsverläufen bieten. Manche Gebiete weisen Affinitäten zu jenen außerberuflichen Bereichen auf, die als frauentypisch gelten (z.B. Pädiatrie, Kinderpsychotherapie). Andere erscheinen auf den ersten Blick als Männerdomänen (z.B. Arbeitspsychologie, Chirurgie). Verläufe lassen sich durch Stagnation oder Aufstieg in Organisationen (z.B. im Krankenhaus) und durch verschiedenartige, typisch 'freie' Tätigkeitsprofile (z.B. in der ärztlichen Praxis) kennzeichnen. Es soll erstens untersucht werden, ob und wie dieses Spektrum an Spezialgebieten, Profilen und Verlaufsmustern von Frauen und Männern in unterschiedlicher Weise genutzt wird. Zweitens soll analysiert werden, welche Rolle dabei außerberufliche Anforderungen durch Familie bzw. Kinder und individuelle Sichtweisen zur Relation der Lebenssphären sowie Strategien ihrer Integration bzw. Segmentation spielen. Es ist geplant, in einem ersten Schritt etwa 2.000 Mitglieder der professionellen Organisationen (BDP, Ärztekammer) des gleichen Studienabschlußjahrganges (1985) postalisch zu befragen. Ziel ist es, (a) die wichtigsten Berufsverlaufsmuster über fast 15 Jahre hinweg zu beschreiben und als mehr oder minder erfolgreich zu klassifizieren und (b) das Geschlechterverhältnis pro Muster zu analysieren. In einem zweiten Schritt sollen etwa 50 weibliche und 50 männliche prototypische Vertreter der wichtigsten Verlaufsmuster (mit Familie bzw. Kindern) in halboffenen Interviews zu den individuell wahrgenommenen Relationen und zu Strategien der Integration bzw. Segmentation der Lebenssphären befragt werden. Die Hauptthese, die geprüft und ausdifferenziert werden soll, besagt, daß sich Frauen zwar generell mit Doppelbelastungen konfrontiert sehen, daß aber bei sehr erfolgreichen Ärztinnen und Psychologinnen (stärker als bei weniger erfolgreichen) relationale Sichtweisen und Integrationsleistungen im Sinne eines Leitbildes verstanden werden und einen Gewinn an Schlüsselqualifikationen auch für den Beruf bedeuten. In welchem Maße auch Männer diesem neuen Leitbid folgen oder aber Segmentationsstrategien präferieren, ist eine offene Frage." (Textauszug)
Sonderforschungsbereich 186 "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf" - Forschungsprogramm 1997-1999
Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 1997. 27 S
Inhalt: "Diese Broschüre soll der Information über die Forschungskonzeption und die Teilprojekte des im Sommer 1988 an der Universität Bremen von der DFG eingerichteten Sonderforschungsbereichs 186 'Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf' dienen. Das Forschungsprogramm betritt Neuland: Es wird versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. Dazu werden Ansätze der Jugend- und Berufsbildungsforschung, Familiensoziologie, Arbeits(markt-)soziologie, Medizinsoziologie und Sozialpolitikforschung so aufeinander bezogen, dass Institutionen und Akteure, Normalitätsunterstellungen und Lebensverläufe und ihre Veränderungen auf der Untersuchungsebene von Statuspassagen betrachtet werden. In der neuen und vierten Forschungsphase (1997-1999) richtet sich die Leitfrage des Sfbs auf die Struktur und Entwicklungslinien von Lebenslaufpolitik, d.h. auf die institutionellen Steuerungsprozesse und individuellen Handlungsstrategien in den Lebensbereichen Familie, Bildung, Arbeit und Beruf, Gesundheit und Sozialpolitik/ soziale Sicherung im Rahmen des in Deutschland vorherrschenden Lebenslaufmodells. Die Besonderheiten dieses Modells als konzeptionelle Vorstellung (policy) und institutionelles Arrangement (politics) werden im Mittelpunkt von Forschungsarbeiten, bezogen auf die bisher untersuchten Statuspassagen, stehen. Die Zusammensetzung der Projekte hat sich gegenüber der letzten Forschungsphase nur leicht verändert: Das Kooperationsprojekt YE 1 ist ausgelaufen."
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; Statuswechsel; change of status; job history; risk; panel; Kriminologie; sozialer Status; Federal Republic of Germany; soziale Sicherung; interdisziplinäre Forschung; gainful work; Panel; social research; Sozialforschung; social inequality; Familienforschung; interdisciplinary research; social status; criminology; occupational research; Erwerbsarbeit; social policy; social security; life career; social psychology; Sozialpsychologie; Risiko; Berufssoziologie; Familie; family research; occupational sociology; Medizinsoziologie; sozialer Wandel; medical sociology; Berufsforschung; Geschlechterforschung; family; gender-specific factors; Lebenslauf; social change; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Jugend- und Berufsbildungsforschung; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Sozialpolitik
Karrieren im Glaspalast: weibliche Führungskräfte in europäischen Banken
Titelübersetzung:Careers in the glass palace: female executives in European banks
Autor/in:
Quack, Sigrid
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 97-104), 1997. 91 S
Inhalt: "In diesem Papier wird die geschlechtsspezifische Verteilung von Führungspositionen
in europäischen Banken untersucht. Hierzu werden Ergebnisse einer europaweiten
Befragung von Personalleiter/inne/n sowie weiblichen Führungskräften in den jeweils
größten Banken der 15 EU-Mitgliedsstaaten zum Thema „Frauen in
Führungspositionen“ herangezogen. Die Daten zeigen seit Beginn der 90er Jahre
einen moderaten Anstieg des Anteils von Frauen in Führungspositionen, wobei aber
weiterhin eine breite Kluft zwischen dem Anteil an der Gesamtbelegschaft und ihrer
Präsenz im Management besteht. Der Anteil weiblicher Führungskräfte in den
höchsten Spitzenpositionen ist nach wie vor sehr gering. Aus dem vermehrten Eintritt
von Frauen ins Management folgen also nicht zwangsläufig entsprechende
Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen innerhalb des Managements.
Weiterhin wird die Bedeutung personaler, struktureller und kultureller Ursachenbündel
für die anhaltende Unterrepräsentanz von Frauen im Management
allgemein, und insbesondere in höheren Führungspositionen analysiert. Hierzu
werden zum einen die Einschätzungen der Personalleiter/innen in Banken sowie der
betroffenen Bankmanagerinnen herangezogen. Beide Seiten stimmen darin überein,
daß mit dem Aufstieg innerhalb des Managements persönliche und familiäre
Barrieren an Gewicht verlieren, während die Bedeutung von Ausschlußmechanismen
zunimmt, die auf der strukturellen und kulturellen Ebene angesiedelt sind. Zum
anderen geben die Karriereverläufe und beruflichen Erfahrungen der befragten
Bankmanagerinnen Auskunft darüber, wie die Frauen mit Karrierehemmnissen
umgehen und welche Faktoren sie als relevant für ihren beruflichen Erfolg ansehen.
Die Studie schließt mit einer Betrachtung der Maßnahmen von Banken zur
Verbesserung der Situation von Frauen in Führungspositionen. Die Befragung weist
zwar auf eine wachsende Offenheit der Banken gegenüber allgemeinen
Gleichstellungs- und Frauenförderprogrammen hin. Im Hinblick auf spezielle
Fördermaßnahmen für weibliche Führungskräfte und gezielte Maßnahmen zum
Abbau geschlechtsspezifischer Benachteiligungen im Management besteht hingegen
noch deutlicher Nachholbedarf. Zur Überwindung der in der Studie identifizierten
personalen, strukturellen und kulturellen Barrieren bedarf es über die individuelle
Förderung von weiblichen Führungskräften hinaus einer stärkeren Verankerung der
Gleichstellungspolitik im Rahmen strategischer Unternehmensziele sowie
grundsätzlicher Veränderungen in der Unternehmenskultur, die sich bislang nur in
den wenigsten Banken abzeichnen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This discussion paper investigates the gender specific distribution of management positions in European banks. The study is based on a European-wide survey on 'Women in Decision-Making' which covers human resource managers as well as female bank managers in the largest banks of each of the 15 EU member states. The data shows that since the early 1990s the proportion of women among bank managers has slightly increased. However, the broad gap between women's part among bank employees and their representation in management positions continues. The proportion of women in executive management positions is still very small. Thus, increased access of women into management has not automatically led to better career opportunities for women within management. Furthermore, the study analyses the relevance of personal, structural and cultural factors as explanation for the persisting under-representation of women in management, and particularly in higher management. Firstly, human resource managers as well as female bank managers were asked to evaluate the importance of these different factors. Both sides agree that personal and family barriers are relatively more important at lower and middle management levels whereas in higher management structural and cultural mechanisms of exclusion become dominant. Secondly, career paths and occupational experiences of the female bank managers covered by the survey give insights in how the women deal with career barriers and which factors they consider as relevant for their professional success. The study concludes with a reflection on what banks are doing to improve the situation of women in leading positions. The survey indicates a growing openness of banks towards equal opportunity programmes. There remains, however, a lot to be made up for with respect to specific programmes aiming to promote female managers into executive positions as well as well-aimed measures to eliminate gender specific mechanisms of discrimination and exclusion in management. In order to overcome the personal, structural and cultural barriers identified in this study, individual support for female managers is not sufficient. Instead, equal opportunity targets need to be established as part of the overall strategic goals of the company and corporate culture needs to undergo basic changes which are not yet visible in most of the banks." (author's abstract)
Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf: Institutionelle Steuerung und individuelle Handlungsstrategien: Finanzierungsantrag für die vierte Forschungsphase 1997-1999
Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 1996. 557 S
Inhalt: "Der Finanzierungsantrag des Sfb 186 für die vierte Forschungsphase 1997-1999 gibt Einblicke in die Forschungsbasis und Forschungsziele des Sonderforschungsbereichs. Das Forschungsprogramm betritt Neuland: Es wird versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. Dazu werden Ansätze der Jugend- und Berufsbildungsforschung, Familiensoziologie, Arbeits(markt-)soziologie, Medizinsoziologie und Sozialpolitikforschung so aufeinander bezogen, dass Institutionen und Akteure, Normalitätsunterstellungen und Lebensverläufe und ihre Veränderungen auf der Untersuchungsebene von Statuspassagen betrachtet werden.
Als Leitmotive für den Sonderforschungsbereich ergeben sich folgende Fragenkomplexe: Wie bearbeiten die Institutionen des Arbeitsmarktes, der Berufsbildung, der familialen Reproduktion und der sozialstaatlichen Sicherung die sozialen Risiken: inwieweit haben sich ihre Normalitäts-Konzeptionen, Zuständigkeiten und Praktiken seit Mitte der 70er Jahre verändert? Wird es zu Risikoumverteilungen oder zu einer Kumulation von Risiken bei bestimmten Sozialgruppen kommen und mit welchen gesellschaftspolitischen Konsequenzen? Welche Möglichkeiten und Grenzen für eine Umgestaltung der männlichen und weiblichen Normalbiographie ergeben sich längerfristig aus neuen Lebensentwürfen, Risikolagen und deren institutioneller Bearbeitung? Wie arrangieren sich die Individuen mit den Diskontinuitäten im Lebenslauf und den Friktionen zwischen institutionalisierten Lebenslaufmustern und individuellen Lebensentwürfen, und wie werden diskontinuierliche Statuspassagen von verschiedenen sozialen Gruppen bewältigt?
In der vierten Förderungsphase (1997-1999) richtet sich die Leitfrage auf die Struktur konzeptioneller Vorstellungen von Lebenslaufpolitik in den Arbeitsbereichen des Sonderforschungsbereichs 186, also auf lebenslaufpolitische Grundsatzfragen und Konzepte hinsichtlich Familie, Bildung, Arbeit und Beruf, Gesundheit und Sozialpolitik/ soziale Sicherung und auf die institutionellen Rahmensetzungen von Lebenslaufpolitik in diesen Feldern. Beides unterliegt gegenwärtig einem starken Veränderungsdruck durch die Internationalisierung von Kapital, Arbeit und Recht. Der Sfb 186 bezieht in allen Projektbereichen die drei Ebenen des sozialen Wandels in seine Analysen ein: Sozialstrukturen, Institutionen und Individuen. Die Projekte arbeiten mit mehreren unterschiedlichen Datensätzen. Ein ständiges Problem aller bisherigen Förderungsphasen war deshalb, das Vorantreiben der Integration der Datenerhebungen und Datenanalysen bei Mehrebenenerhebungen und Methodenmix. Die Lösung erfordert besondere Anstrengungen, da der Sonderforschungsbereich mit Längsschnittdaten unterschiedlichen Typs arbeitet und nicht mit Querschnittserhebungen."
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; abweichendes Verhalten; Statuswechsel; junger Erwachsener; Sozialversicherung; Kriminologie; social welfare state; sozialer Status; Panel; social research; Sozialforschung; Sozialhilfe; interdisciplinary research; social status; criminology; Steuerung; occupational research; social policy; social security; life career; Sozialpsychologie; Risiko; Berufssoziologie; Beruf; sozialer Wandel; Geschlechterverhältnis; Berufsforschung; Geschlechterforschung; career end; Bildungschance; deviant behavior; Berufseinmündung; gender-specific factors; social change; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; gender relations; change of status; job history; Sozialstaat; risk; panel; Federal Republic of Germany; educational opportunity; soziale Sicherung; social insurance; interdisziplinäre Forschung; gainful work; steering; social assistance; social inequality; Familienforschung; Erwerbsarbeit; social psychology; young adult; Familie; occupational sociology; family research; Medizinsoziologie; career start; Berufsausstieg; medical sociology; family; occupation; Lebenslauf; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Jugend- und Berufsbildungsforschung; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Sozialpolitik
Der Hochschullehrerbedarf im internationalen Vergleich : Ergebnisse einer Befragung über die wissenschaftliche Profession in 13 Ländern
Titelübersetzung:An international comparison of the demand for university teachers : results of a survey of female scientific professors in 13 countries
Autor/in:
Enders, Jürgen; Teichler, Ulrich
Quelle: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie; Bonn, 1995. 80 S.
Inhalt: "Diese Studie gibt einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse des 1992 durchgeführten 'International Survey on the Academic Profession' zur Einschätzung der Situation des Hochschullehrerberufs in der Bundesrepublik Deutschland aus international vergleichender Perspektive. Mit Hilfe einer schriftlichen Befragung waren im Rahmen dieser Studie die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen, die beruflichen Aktivitäten sowie die Einstellungen dieser Berufsgruppe zu ihren Aufgaben, Handlungsbedingungen und zum Verhältnis von Hochschule und Gesellschaft untersucht worden... Die 2.801 beantworteten deutschen Fragebögen können, obwohl die Rücklaufquote mit 28 Prozent im internationalen Vergleich ausgesprochen niedrig lag, als weitgehend repräsentativ für die an Hochschulen der alten Bundesländer tätigen Wissenschaftler(innen) angesehen werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Wandel im Selbstbild des Familienernährers? Reflexionen über vierzig Jahre Ehe -, Erwerbs- und Familienleben
Titelübersetzung:Change in the self-perception of the male breadwinner? Reflexions on forty years of married life, working and family life
Autor/in:
Braemer, Gudrun
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 29), 1994. 58 S
Inhalt: Der vorliegende Bericht ist entstanden im Teilprojekt BI "Erwerbsverläufe als Innovationsprozeß für Familienrollen. Zur Interdependenz von Passagengestaltungen und Verarbeitungsmustern bei Ehepartnern". Befaßte sich das Projekt während der ersten Projektphase mit der Gestaltung von Sequenzmustern zwischen Erwerbsarbeit und Familie im Lebenslauf von Frauen, die sich heute im Verrentungsalter befinden, so wurden in einer folgenden Projektphase, in dessen Rahmen dieses Papier entstanden ist, die Ehemänner dieser Frauen in die Untersuchung einbezogen. Neben einer standardisierten Befragung, durch die Erwerbsverläufe der Männer im Lebenslauf nachgezeichnet worden sind, wurden mit ihnen in einem zweiten Schritt auch themenzentrierte Interviews über die subjektiven Bilanzierungen und die Verarbeitungsmuster der eigenen sowie der Erwerbs- und Familienarbeit der Partnerin geführt. Die hier vorgestellten Ergebnisse beziehen sich auf die Auswertung dieser Interviews. Diskutiert wird, inwieweit sich die im Vorläuferprojekt ermittelten Veränderungen im Lebensverlauf von Frauen auf das Selbstverständnis und die Handlungsmuster ihrer Ehemänner auswirken. Die Ergebnisse der Interviews legen nahe, daß in der älteren Generation der Männer traditionelle Auffassungen von familialer Arbeitsteilung neben einer sich tendenziell abzeichnenden Akzeptanz der Erwerbstätigkeit von Frauen koexistieren.
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; Statuswechsel; self-image; interview; sozialer Status; social research; Sozialforschung; interdisciplinary research; social status; occupational research; Ehe; marriage; life career; division of labor; Berufssoziologie; Berufsforschung; Geschlechterforschung; self-concept; husband; gender-specific factors; family work; Arbeitsteilung; Ehefrau; Selbstbild; Familienarbeit; change of status; job history; gender role; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; interdisziplinäre Forschung; gainful work; Familienforschung; Erwerbsarbeit; attitude; Selbstverständnis; qualitative method; Familie; occupational sociology; family research; Interview; Ehemann; qualitative Methode; wife; family; Lebenslauf; Einstellung; Männer; Frauen; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie