Frauenspezifische Zugänge zur und Umgangsweisen mit Computertechnologie : Bericht im Rahmen des Projekts "Persönlichkeit und Computer" (So-Tech-Programm des MAGS/ NW)
Titelübersetzung:Women-specific access to and methods of dealing with computer technology : report as part of the project "Personality and computers" (So-Tech program of the MAGS/ NW)
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Bremen (Werkstattbericht / Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, 74), 1989. 86 S.
Inhalt: Die Arbeit erörtert frauenspezifische Zu- und Umgangsweisen mit dem Computer und will so einen Beitrag zu der Infragestellung von Domänen der Männlichkeit leisten. Es werden Ergebnisse verschiedener empirischer Untersuchungen dargelegt, die das Interesse, die Kenntnisse, die Motive, die Arbeitsweise, die sozialen Hintergründe und die beruflichen Perspektiven von Frauen im Zusammenhang mit Computern analysieren. Die Interpretation dieser Ergebnisse im Sinne geschlechtsspezifischer Persönlichkeitsmerkmale ist jedoch fragwürdig, da empirische Studien nur Erscheinungsformen zeigen. Sie können so auch nicht zur Veränderung der bestehenden Verhältnisse beitragen. Ausgehend von dieser Kritik werden Konzepte dargestellt, die sich mit der Beziehung von Frauen und Technik befassen und durch Freilegen der Ursachen ein Angehen der herrschenden Defizite erlauben. Nur durch fachliche Qualifikation auch der Frauen ist langfristig eine menschengerechtere Technik möglich. (ICE)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Akademikerinnen in Japan : Familie, Beruf und Frauengruppen
Titelübersetzung:Female academics in Japan : family, occupation and women's groups
Autor/in:
Auslitz-Blesch, Kyra
Quelle: Weinheim: Dt. Studien Verl., 1989. VII, 314 S.
Inhalt: "Die Autorin hat in den Jahren 1979 bis 1982 in Japan gelebt, gewann dabei Kontakte zu akademisch gebildeten Frauen, die teils berufstätig, teils nicht berufstätig waren, und entwickelte aus diesen Erfahrungen heraus das Thema der vorliegenden Untersuchung: Die moderne Frau in Japan zeichnet sich durch ein hohes Bildungsniveau aus und spielt eine aktive Rolle im Erwerbsleben. Dennoch orientiert sich das Frauenbild bis heute ausschließlich an ihrer Rolle als Voll-Hausfrau und Mutter - und das, obgleich ihr vom Gesetz die Gleichberechtigung garantiert wird. Ferner existiert gegenwärtig in Japan keine Frauenbewegung, die mit amerikanischen oder westeuropäischen Vorbildern vergleichbar wäre. Es erhebt sich daher die Frage, wie es zu dieser Sondersituation der japanischen Frau kommt, wie diese sich erklären läßt, und ob es Hinweise auf ihre Veränderung gibt. Die Autorin untersucht diese Problematik auf der Grundlage von 70 Intensivinterviews mit Akademikerinnen, die sie über ihr Familienleben, ihre Ehe, ihren Beruf und über ihre Einstellungen zur Geschlechtertrennung und zur Frauenbewegung befragte." (Autorenreferat)
Das Konzept "weibliches" Arbeitsvermögen : theoriegeleitete Zugänge, Irrwege, Perspektiven
Titelübersetzung:The concept of the "female" capacity to work : theoretically derived approaches,wrong ways, perspectives
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 6 (1988) H. 4, S. 8-19
Inhalt: In diesem grundlegenden Beitrag werden die Grenzen bisheriger "kritischer" Auseinandersetzungen mit Qualifikationskonzepten aus feministischer Perspektive aufgezeigt. Diskutiert werden Ansätze, denen gemeinsam ist, daß sie Geschlecht als Merkmalskategorie fassen, die - auf der Achse Feminität-Maskulinität - den Geschlechtern polarisierende spezifische Eigenschaften zuweist. Aufgezeigt wird, in welcher Weise die Positivierung weiblicher Eigenschaften in diesen Ansätzen von der realen gesellschaftlichen Organisationsform des Geschlechterverhältnisses und den klassen- und ethnienspezifischen Bedingungen, unter denen Frauen und Männer leben und arbeiten, absieht. Am Beispiel der Urfassung des Begriffs "weibliches Arbeitsvermögen" und der Variante vom "weiblichen" und "männlichen Gegenstandsbezug" wird auf typische theoretische und methodische Probleme in diesem Feld eingegangen. Abschließend wird auf das Konzept der "weiblichen Aneignungsweisen" bzw. "spezifischen Zugangsweisen" eingegangen, das am Institut Frau und Gesellschaft vertreten wird. (GF)
"Ein Sprung ins absolute Dunkle" : zum Selbstverständnis der ersten Ärztinnen ; Marie Heim-Vögtlin und Franziska Tiburtius
Titelübersetzung:A jump into absolute darkness : The self-concept of the first lady physicians; Marie Heim-Voegtlin and Franziska Tiburtius
Autor/in:
Lange-Mehnert, Christa
Quelle: Frauenkörper, Medizin, Sexualität: auf dem Wege zu einer neuen Sexualmoral. Johanna Geyer-Kordesch (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel (Geschichtsdidaktik), 1986, S. 286-310
Inhalt: Im Rahmen der Frauenemanzipation im 19. Jahrhundert geht es um das Selbstverständnis der beiden ersten Ärztinnen, die in der Schweiz studierten. Die Analyse basiert auf biographischer Literatur von M. Heim-Vögtlin und F. Tiburtius. Als gemeinsame Tendenz im Verständnis der eigenen Geschlechts- und Berufsrolle ist die emanzipatorische Leistung zu sehen, unter Distanzierung von der Geschlechtsrolle erfolgreich gegen gesellschaftliche Normen zu handeln, die der Bildung und Berufsausübung von Frauen entgegenstanden. Sie wurden von der Frauenbewegung unterstützt, die sich nach ihrem Vorbild für die Öffnung des Medizinstudiums in Deutschland einsetzte. (HD)
Frauen, Macht, Wissenschaf(f)t : Dokumentation der Soziologinnen-Tage
Herausgeber/in:
Busch, Gerlinde; Griesehop, Lisa; Grünewald, Heike; Güttner, Jutta; Kittel, Sabine; Schwarz, Gudrun; Wobbe, Theresa; Institut für Soziologie WE 02, FB Philosophie und Sozialwissenschaften 01, Freie Universität Berlin
Quelle: Institut für Soziologie WE 02, FB Philosophie und Sozialwissenschaften 01, Freie Universität Berlin; Tagung "Frauen, Macht, Wissenschaft"; Berlin, 1986. 206 S.
Inhalt: Die vorliegende Dokumentation gibt einen Überblick über die Entwicklung und den gegenwärtigen Stand von Seminaren und Diplomarbeiten von Soziologiestudentinnen zum Themenkreis Frauenforschung an der FU Berlin. So hat sich die Zahl der Frauenseminare von einem Seminar im Jahr 1972 auf durchschnittlich 3 Prozent eingependelt; im WS 1982/83 waren sogar 12 Prozent des gesamten Lehrangebotes Frauenstudien. Schwerpunkte sind geschlechtsspezifische Sozialisationsforschung, Gewalt gegen Frauen, Frauen und Arbeit, Frauen in der Geschichte sowie aktuelle Strömungen. (MS)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wissenschaft und Hochschule als Beruf : Fragestellungen - Methoden - erste Ergebnisse
Titelübersetzung:Science and university as a profession : questions - methods - first results
Autor/in:
Bauer, Annemarie
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 135-152
Inhalt: Die Untersuchung basiert auf Fragen nach den Gründen für die Unterrepräsentierung von Frauen im Hochschul- und Wissenschaftsberuf generell und beschäftigt sich in diesem Kontext mit den Strukturen der Barrieren, die es Frauen verwehren bzw. nur wenigen gestatten, Wissenschaft und Hochschule als Beruf zu wählen und auszuüben. Je 200 Frauen und Männer unterschiedlicher hochschulinterner Position und unterschiedlicher Fächer, verteilt auf alle Universitäten des Landes Baden-Württemberg wurden zu diesem Zweck angeschrieben und befragt. Die Fragestellungen des Projekts sowie der theoretische Bezugsrahmen, der Aufbau des Fragebogens, das methodische Vorgehen und einzelne Ergebnisse werden thematisiert. Es wird festgestellt, daß die befragten Hochschullehrer/innen mit einem guten sozialen und emotionalen Fundament in der Herkunftsfamilie ausgestattet werden. Die befragten Gruppen gehen davon aus, daß Frauen einen schwereren Stand in der Institution Universität haben und mehr Ausdauer und Leistung, aber auch mehr Frustrationstoleranz aufbringen müssen als Männer. In arbeitsintensiven Phasen kappen Frauen am ehesten Zeit, die sie für sich haben, Männer reduzieren am ehesten die Zeit für die Partnerin. Bewältigen immerhin 47 Prozent der Wissenschaftlerinnen die Integration von Beruf und Partnerschaft, so stellt sich die Integration von Beruf und Familie ungleich schwieriger dar. Der Wunsch, an der Hochschule Karriere zu machen, beinhaltet offensichtlich den Verzicht auf eigene Kinder. (TR)
Kinder, Küche - Kopfarbeit : umstrittene Wissenschaft vom Haushalt
Titelübersetzung:Children, kitchen - brain work : disputed science of households
Autor/in:
Methfessel, Barbara; Thiele-Wittig, Maria
Quelle: Lila Schwarzbuch: zur Diskriminierung von Frauen in der Wissenschaft. Anne Schlüter (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel (Geschichtsdidaktik), 1986, S. 196-212
Inhalt: Es wird bei der weit verbreiteten Auffassung angesetzt, daß die Haushaltswissenschaft sich wie kein anderer Zweig der Wissenschaft am Leitbild der Frau als der guten Hausfrau, Gattin und Mutter orientiert. Diskriminierungen der Frau werden dabei auf verschiedenen Ebenen beobachtet: (1) bei der beabsichtigten und unbeabsichtigten Festlegung der Frau auf bestimmte Geschlechtsrollen, (2) bei der Geringschätzung des Faches im Rahmen der gesamten universitären Wissenschaften und (3) in der abwertenden Haltung gegenüber den Frauen in der Wissenschaft, denn dieses Fach wird traditionell von Frauen vertreten. Es wird nachgewiesen, daß die Entwicklung der Haushaltswissenschaft und der Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau auf konkreten patriarchalischen und ökonomischen Interessen beruht, die die Frauen auf eine tragende Rolle in der Reproduktion der Bevölkerung, der Familie und der Arbeitskraft des Mannes festlegten. Die Arbeit zeigt, daß das Idealbild der guten Hausfrau als Frauenbild auch in der gegenwärtigen Haushaltswissenschaft noch nachwirkt, allerdings in veränderter Form und abgeschwächt durch Rationalitäts- und Realitätsanforderungen. (HA)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der männliche Blick in der Nationalökonomie
Titelübersetzung:The male vision in economic science
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Frankfurt am Main (suhrkamp taschenbuch wissenschaft), 1986, S 129-144
Inhalt: Die Verfasserin konzentriert sich in ihrem Beitrag, den sie als vorsichtige und vorläufige Exploration bezeichnet, auf zwei Aspekte: (1) die Position der Ökonominnen in der "community" der Wissenschaftler, d. h. in der Gruppe, die die Disziplin repräsentiert und reproduziert sowie (2) die Behandlung der traditionell fast ausschließlich von Frauen erledigten Arbeit, der Hausarbeit, im Kalkül der Nationalökonomie. Den Abschluß der Untersuchung bilden einige - weniger systematische als locker gewirkte - Überlegungen, welche Strukturmomente der neoklassischen ökonomischen Theorie dazu beitragen, daß Problemfelder so wenig bearbeitet werden, die für bessere Chancen von Frauen besonders bedeutsam sind. Es wird festgestellt, daß Frauen sich in der Ökonomie ihren Raum einfordern müssen, da ihnen freiwillig keine günstigen Plätze angeboten werden. Dabei haben sie die Unmäßigkeit von Ansprüchen mit der Begrenzung ihrer Möglichkeiten auszubalancieren; aus der Randständigkeit kommend und daher weniger betriebsblind, werden ihnen alle Hoffnungen auf Innovation aufgebürdet. Die Macht - auch die Definitionsmacht über "Wissenschaft - liegt in der Ökonomie (noch) bei den Männern!
Schlagwörter:Wirtschaftswissenschaft; economics; Wirtschaftswissenschaftler; economist; Hausarbeit; housework; berufstätige Frau; working woman; Menschenbild; image of man; homo oeconomicus; homo economicus; Männlichkeit; masculinity; woman; Chancengleichheit; equal opportunity; Hauswirtschaft; housekeeping; Forschungsgegenstand; research topic; Geschlechtsrolle; gender role; Frauenbild; image of women
SSOAR Kategorie:Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Wirtschaftswissenschaften
"Diskriminierung, ich erlebe sie nicht - ich interessiere mich auch nur für meine Bakterien" : Untersuchung zum Selbstverständnis der Wissenschaftlerin
Titelübersetzung:"Discriminiation, I don't experience it - I'm only interested in my bacteria" : investigations on the self-concept of female scientists
Autor/in:
Schuchardt, Marion
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 125-134
Inhalt: Die Verfasserin stellt, bezugnehmend auf eine Befragung von 69 Wissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen der Universität Freiburg zum Thema "Das Selbstverständnis der Wissenschaftlerinnen unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie" (Sommer 1983), unterschiedliche Ausprägungen von Selbstverständnisformen der Wissenschaftlerinnen dar. Thematisiert werden (1) "Lüste" und "Früste" im Wissenschaftsbetrieb bzw. die (Not-)Lösungen in den formellen und informellen Strukturen des Uniapparates, (2) Formen des Umgangs mit der Doppelarbeit, (3) Anpassung versus Widerstand. Es wird festgestellt, daß sich anhand der subjektiven Begründungen der Wissenschaftlerinnen nicht nur verschiedene Formationen des Selbstverständnisses darstellen lassen, sondern auch der Übergang von der konventionellen Rollenidentität zur postkonventionellen Ich-Identität. Gerade Frauen, die sich in die männlich dominierte Institution Universität begeben, begegnen von Herrschaft bestimmten Interaktionssituationen. Es besteht nur ein geringer Raum für die Formulierung eigener Bedürfnisse; die Frauen müssen genau beachten, ob sie diesen Raum zu weit überschreiten, da dieses immer auch eine Identitätskrise für sie bedeuten kann. Anpassung erscheint in diesem Zusammenhang als eine Strategie, den in der Umgebung herrschenden Kräfteverhältnissen und den eigenen Energien eine angemessene Bedeutung zuzugestehen. (TR)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Ende der "Superfrau" : zur Frauendarstellung in DDR-Romanen der frühen 70er Jahre
Titelübersetzung:End of the superwoman? : the depiction of women in GDR novels in the early '70s
Autor/in:
Schmitz, Dorothee
Quelle: Alma Mater und Konsortinnen. Bonn: Nora (Studium Feminale), 1984, S. 153-172
Inhalt: Die Autorin analysiert das Frauenbild in der DDR-Literatur der frühen 70er Jahre aus weiblicher und männlicher Sicht in den Lebensbereichen der Partnerschaft und Sexualität. Die Untersuchung basiert auf der Analyse und Interpretation von fünf ausgewählten DDR-Romanen, die zwischen 1972 und 1974 erschienen. Es zeichnet sich eine leichte Ablösung der weiblichen von der männlichen Sichtwese des Frauenideals dahingehend ab, daß die Schriftstellerinnen negative Entwürfe der männlichen Vorstellungen von Frauen als Objekten im Rahmen des Familienideals der Kleinfamilie entwickeln. Eine positive Darstellung eines eigenen Frauenbildes der Frauen ist nur ansatzweise erkennbar. (HD)