Zweigeschlechtlichkeit als Herausforderung innerhalb der Frauenforschung : oder wie geschlechtsspezifisch ist die Kategorie Geschlecht?
Titelübersetzung:Bisexuality as a challenge within research on women : or how gender-specific is the category of gender?
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Abenteuer Forschung. Alberto Godenzi (Hrsg.). Fribourg: Univ.-Verl. Freiburg Schweiz (Res socialis), 1998, S. 111-138
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Strukturkategorie Geschlecht. Er macht deutlich, wie der Umgang mit der Geschlechtervariable in den meisten Forschungsprojekten zur Verfestigung der Geschlechterungleichheit beiträgt. Durch die Betonung der Zweigeschlechtlichkeit werden Differenzen perpetuiert, anstatt jenseits dieser Kategorisierung das Ordnungssystem Geschlecht in Frage zu stellen. Die Autorin veranschaulicht diesen Ansatz u.a. exemplarisch an der reflexiven Monoedukation, welche explizit darauf angelegt ist, daß sich Frauen, befreit von der Geschlechterstrukturierung, auf ihre Entwicklung und Förderung konzentrieren können. Die Stätten geschlechterhomogenen Seins, die auf eine "Institutionalisierung einer Parallelstruktur" hinauslaufen, sind unterdessen auch für ForscherInnen besonders attraktive und überraschungsreiche Untersuchungsfelder geworden. (prb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Frauenfachbereich Informatik an der Fachhochschule Darmstadt - als Beispiel einer paradoxen Intervention
Titelübersetzung:Computer science as a women's faculty at Darmstadt Technical College - as an example of a paradox intervention
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Frauenuniversitäten: Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Felicitas Steck (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1997, S. 113-128
Inhalt: Die Autorin berichtet über die Einrichtung des Frauenfachbereichs 'Informatik' an der Fachhochschule Darmstadt. Sie beschreibt zunächst die allgemeine Benachteiligung von Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern, um dann näher auf die Vorgeschichte und organisatorische Umsetzung des Projekts einzugehen. Das Modell der 'doppelten Förderung von Frauen' dient vor allem dazu, die Geschlechterdifferenz beim Zugang zur Technik aufzuheben und zu einer Reform bestehender Studienangebote beizutragen. Insgesamt gilt es, die tradierten Geschlechtsrollen im Sinne unterschiedlicher Identitäts- und Lebenskonzepte zu überwinden und in Bezug auf Wissenschaft und Technik eine reale Gleichberechtigung herzustellen. Auf dem Hintergrund von neueren feministischen Forschungsansätzen diskutiert die Autorin die Ziele einer 'reflexiven Monoedukation' und die 'Ausstiegschancen' aus dem System der Zweigeschlechtlichkeit. (ICI)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was passiert eigentlich in Texas - oder: zur Situation der Frauencolleges in den USA
Titelübersetzung:What is actually happening in Texas - or - the situation of women's colleges in the U.S.A.
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Vorausdenken - Querdenken - Nachdenken: Texte für Ayla Neusel. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.), Ayla Neusel (Adressat). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 247-261
Inhalt: Die Autorin beschreibt die Geschichte und die gegenwärtige Bildungssituation an den verschiedenen Frauencolleges in den USA. Sie stellt die vielschichtige und widersprüchliche Entwicklung der traditionsreichen Frauencolleges seit 1950 auf dem Hintergrund des allgemeinen politischen Klimas in den USA dar. Anhand von neueren Forschungsergebnissen zur Ko- und Monoedukation diskutiert sie ferner die Auflösung von geschlechtsspezifischen Zuordnungsmustern bei bestimmten Studienfächern. Sie stellt die These auf, daß eine 'reflexive Monoedukation', welche nicht auf einer traditionellen Erziehung zur Geschlechterdifferenz beruht, eine wichtige Ausbildungschance für Frauen besonders im Bereich der Technik- und Naturwissenschaften darstellt. (ICI)
Das Fiktionale der Geschlechterdifferenz : oder: wie geschlechtsspezifisch ist die Kategorie Geschlecht?
Titelübersetzung:The fiction of the difference between the genders : or: how gender-specific is the category of gender?
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 247-262
Inhalt: Der vorliegende Beitrag geht davon aus, daß die soziale Konstruktion von Geschlecht auf der inhaltlichen Ebene mit Annahmen über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen einhergeht, die bei genauerer Analyse nicht zu halten sind. Von daher ist es angezeigt, die Geschlechterdifferenz in den Bereich des Fiktionalen zu verweisen. Die Autorin nimmt die Diskrepanz zwischen binärer Geschlechterklassifikation und den realen Differenzierungen zum Anlaß, danach zu fragen, ob nicht vielschichtigere Klassifikationsverfahren entwickelt werden müßten, wenn die Geschlechtszuweisung weiterhin dem Anspruch genügen soll, die "wirklichen" Unterschiede zwischen den Geschlechtern adäquat zu erfassen. Daß wir - je nach Gesichtspunkt der Klassifikation - eigentlich bereits heute von acht, zehn oder gar zwölf "Geschlechtern" ausgehen müßten, dies aber nur im akademischen Diskurs und nicht im Alltagshandeln können, führt abschließend zu der Frage, wie die "hartnäckige Veränderungsresistenz" der Ver(zwei)geschlechtlichung zu erklären ist. Die Autorin plädiert dafür, daß differenzierte Instrumentarium der Systemtheorie zu nutzen. (ICE)
Schlagwörter:Konstrukt; Klassifikation; Mythos; Systemtheorie; Konstruktivismus; Gesellschaft; Geschlechtsrolle; Mann
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht und Hierarchie
Titelübersetzung:Gender and hierarchy
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 45-50
Inhalt: In dem Aufsatz fragt die Autorin danach, ob und wie sich die Zugangschancen für Frauen im Berufsbereich mit zunehmender Qualifikation verändert und verbessert haben, und gelangt zu dem Ergebnis, daß sich das Grundmuster der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern - unabhängig von den Qualifikationsbemühungen der Frauen und unabhängig von den Tätigkeitsinhalten - weiter durchsetzt. Die Autorin kommt zu dem folgenden Schluß: "Die Aneignung von Macht dürfte für Frauen der einzig erfolgversprechende Weg sein, um die Hierarchisierungen entlang der Trennlinie Geschlecht aufzubrechen." (pmb)