Inhalt: "Universitäten bieten heutzutage auf den ersten Blick nicht mehr das Bild einer Männerinstitution - jedenfalls nicht, wenn man dem regen Treiben der Studierenden auf dem Weg von und zu den Seminaren oder in der Mensa zuschaut. Auch in den meisten Gremien, Kommissionen, Veranstaltungen usw. sind Frauen dabei, wenngleich man hier durchaus auch noch rein von Männern besetzte Foren findet. Um Ungleichheiten zu erkennen, bedarf es angesichts dieses Bildes schon eines genaueren Hinsehens. Dies will die vorliegende Studie leisten. In ihr werden nicht nur Daten zur Ungleichverteilung der Geschlechter vorgestellt. Es wird darüber hinaus der Frage nachgegangen, wie Personen, die an hochschulpolitischen Schaltstellen sitzen, sich die Unterrepräsentanz von Frauen erklären, welche Ursachen und Gründe und welche Veränderungsmöglichkeiten sie sehen. Anders als in bisher üblichen Arbeiten zu diesem Thema wurden hier auch Männer interviewt. Die Studie zeigt die nach wie vor vorhandene Diskrepanz zwischen der allgemeinen Akzeptanz von Frauenförderung und den Schwierigkeiten ihrer Realisierung. Diese haben sehr viel damit zu tun, wie die Akteure und Akteurinnen auf die Thematik blicken, ob Frauenförderung als 'Frauensache' gesehen wird oder ob es gelingt, 'Männer, Frauen und Frauenförderung' zusammen zu sehen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Förderung; Wissenschaftler; Studentin; Quote; Geschlechterverteilung; Ursache; Mann
Studienfach, Geschlecht, "soziale Herkunft" : zum Verhältnis von Geschlecht und Klasse an der Hochschule
Titelübersetzung:Subject of study, gender, "social background" : the relationship between gender and class at university
Autor/in:
Engler, Steffani; Prümmer, Christine von
Quelle: Bildungsmobilität: Studien zur Individualisierung von Arbeitertöchtern in der Moderne. Anne Schlüter (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl., 1993, S. 105-125
Inhalt: Die Autorinnen diskutieren grundsätzlich das Verhältnis von Geschlecht und Klasse an deutschen Hochschulen. Die Geschlechtszugehörigkeit, so die These, hat starken Anteil an der Reproduktion sozialer Ungleichheit, doch weder Geschlecht noch soziale Herkunft sind hinreichend aussagefähig, um soziale Ungleichheiten aufzeigen zu können. Die Belegung der Studienfächer müsse mit berücksichtigt werden, weil sich hier in der ungleichen Verteilung auf die Studienfächer das Geschlechterverhältnis zeige: Frauen sind überrepräsentiert in Erziehungswissenschaften und kaum etwa in Elektrotechnik zu finden. Die soziale Herkunft bzw. die berufliche Stellung des Vaters sei dabei weniger ein diskriminierender Faktor. In der Analyse der Autorinnen wird die berufliche Position der Mutter als Differenzierungsmerkmal mit einbezogen. Damit wird der anschließenden Frage nachgegangen, inwieweit Bildung und Berufstätigkeit der Mutter relevant sind für die Studienfachwahl ihrer Töchter. (rk)
Autor/in:
Engler, Steffani; Friebertshäuser, Barbara
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 101-120
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag geht es um die Reproduktion der hierarchischen Struktur des Geschlechterverhältnisses in einzelnen Interaktionssituationen. Ausgehend von der Frage, ob sich in dem in manchen Fachbereichen hohen Frauenanteil zugleich eine Enthierarchisierung und Veränderung des Geschlechterverhältnisses wie der konkreten Beziehung zwischen den Geschlechtern im Hochschulbereich abzeichnet, stellen die Autorinnen zugleich das theoretische Konzept vor, an dem sich alle Teiluntersuchungen ihres Forschungsprojektes "Studium und Biographie" orientieren. Die Autorinnen kommen zu dem Ergebnis, daß zwar die Geschlechterverhältnisse sich in den Fachkulturen verschieden gestalten, die "Macht des Dominanten" sich aber letztlich - und unter Beteiligung aller Betroffenen - durchsetzt. (pmb)