Quelle: Synthesis Forschung GmbH; Wien (AMS-Arbeitsmarktstrukturberichte), 2006. 59 S.
Inhalt: "Im Alter von 25 Jahren lässt sich für einen größeren Teil der erwerbsaktiven jungen Frauen und Männer abschätzen, wie gut ihnen der Ersteinstieg in den Arbeitsmarkt gelungen ist. Im Rahmen der Studie wird eine solche Einschätzung für alle erwerbsaktiven jungen Männer und Frauen vorgenommen, die 2005 das 25. Lebensjahr erreicht haben. Das sind insgesamt rund 41.200 junge Frauen und 48.800 junge Männer. Noch vor einem richtigen Berufseinstieg gehen junge Frauen und Männer (vor allem in weiterführenden Schulen und an Universitäten) einer Ferialbeschäftigung nach, die in manchen Curricula sogar als Praktikum zwingend vorgesehen sind. Ein Viertel aller Erwerbsaktiven (der heute 25-Jährigen) sind solcher Ferialbeschäftigung nachgegangen: Das ist ein hoher Anteil, da solche 'Ferialzeiten' für Pflichtschulabgänger/innen oder Lehrlinge nicht zur Verfügung stehen. Im Regelfall erzielten die Jugendlichen rund EUR 633,- aus ihrer Ferialbeschäftigung (pro Kalenderjahr). Als erste ihres Jahrganges haben jene jungen Frauen und Männer den Ersteinstieg in den Arbeitsmarkt unternommen, die nach der Pflichtschule jedem weiteren Bildungsweg (vorerst) ausgewichen sind. Von ihnen sind 7.100 junge Frauen und 7.511 junge Männer mit 25 erwerbsaktiv gewesen. Rund 70% von ihnen haben am Arbeitsmarkt richtiggehend Fuß gefasst (44% gehen einer ganzjährigen Vollzeitbeschäftigung nach). Und die anderen 30%? Mit einer Lehre (nach dem Pflichtschulabschluss) hat es fast die Hälfte des Jahrganges versucht. Dieser Einstieg steht den jungen Frauen allerdings weniger weit offen als Burschen. Zudem unterliegen Mädchen einem deutlich höheren Abbruchsrisiko als Burschen. Die Konsequenz: Im Alter von 25 Jahren verfügen doppelt so viel junge Männer als junge Frauen über einen Lehrabschluss. Die Leistungen des Arbeitsmarktservice gehen über Informationen und Vermittlungen weit hinaus. Ein beträchtlicher Kreis der jungen Frauen und jungen Männer des Jahrganges 1980 hat angesichts drohender oder anhaltender Beschäftigungslosigkeit eine starke Ermutigung und Förderung erfahren, zusätzliche berufliche Qualifikationen (oft auch nur die fehlenden Basisqualifikationen) nachzuholen. Welchen Unterschied eine erfüllte Lehrzeit (und damit etwa die aktuelle Lehrstellenförderung) machen kann, zeigt sich am Jahrgang 1980: Wer eine Lehre durchlaufen hat, ist besser in das Arbeitsmarktgeschehen integriert, ist mehr Tage im Jahr beschäftigt und erzielt ein höheres Einkommen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In quantitative terms, a (large) minority of young people acquires school leaving certificates entitling to higher studies. Those achieving most are young women and men who wish to undergo academic training. However, many of them have not completed studies at the age of 24. University students born in 1980 who in 2005 have been holding a professional occupation for more than 12 months are a small group (717 persons). In this group, significantly more women (about two thirds) are represented than men (approximately one third). About 80% of them have already gained a firm foothold on the labour market (about 42% have full-time jobs throughout the year). No matter how different the challenges and risks are that the individual groups entering the labour market for the first time (or at a later date) face, the Public Employment Service is a central point of contact for them. Half of the persons born in 1980 who were economically active in Austria in the period 1996 to 2005 (at least for some time) had been provided (documented) services or support by the Public Employment Service. The services of the Public Employment Service have been provided at an early stage. In this way the Public Employment Service counterbalances the fact that the private efforts of parents to find an apprenticeship place for their child are more successful with boys than with girls. The Public Employment Service has registered more girls than boys as seeking apprenticeship training. The services of the Public Employment Service go far beyond information and placement. A considerable number of young women and young men born in 1980 were given strong encouragement and support in obtaining additional vocational qualifications (in many cases only lacking basic qualifications) in view of threatening or continuing unemployment. The difference made by completed apprenticeship training (and thus current support measures for apprenticeship places) is illustrated by using the age group born in 1980 as an example. Those having undergone apprenticeship training are better integrated into the labour market, employed during more days of a year and earn higher incomes." (author's abstract)
Lobbying als Beruf : Karrierewege und Professionalisierung in der Interessenpräsentation
Titelübersetzung:Lobbying as an occupation : career paths and professionalization in the presentation of interests
Autor/in:
Althaus, Marco
Quelle: Die fünfte Gewalt: Lobbyismus in Deutschland. Thomas Leif (Hrsg.), Rudolf Speth (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 317-332
Inhalt: Lobbying wird heute professioneller betrieben als früher. Berufssoziologisch relevant ist die Frage, ob Lobbying als Berufsfeld eher dem Modell einer passiven Professionalisierung folgt, oder ob das Konzept der aktiven Professionaliserung durch die Lobbyisten passt. Die Fragen nach der Berufseinmündung in das Lobbying und nach den Karriereverläufen sind bisher kaum gestellt worden. Sie sind jedoch von erheblicher Bedeutung, da der Berufswunsch Lobbyist heute eher enttabuisiert ist und als Berufsziel verfolgt wird. Der moderne Lobbyist ist Informations- und Kommunikationsmanager, Rechercheur und Analyst, internationaler Koordinator, Strategieberater, Pressesprecher, öffentlicher Darsteller und Kontaktperson für gesellschaftliche Anspruchsgruppen aller Art -und das alles gekoppelt mit fachlicher Expertise. (GB)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Leistungseliten - Soziale Selektion durch Herkunft und Hochschule
Titelübersetzung:Performance elites - social selection by means of background and university
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Elitebildung - Bildungselite: erziehungswissenschaftliche Diskussionen und Befunde über Bildung und soziale Ungleichheit. Jutta Ecarius (Hrsg.), Lothar Wigger (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (Sektion Allgemeine Erziehungswissenschaft), 2006, S. 206-225
Inhalt: "Die gegenwärtige Diskussion um die Anschlussfähigkeit von Deutschland an internationalen Bildungsstandards geht häufig nahtlos in die Forderung nach Elite-Universitäten über, um Leistungseliten nach meritokratischen Prinzipien speziell fördern zu können. Michael Hartmann greift diese Debatte kritisch auf, in dem er das amerikanische Bildungssystem einschließlich der Eliteuniversitäten einer differenzierten Analyse unterzieht. Sichtbar wird, dass das deutsche und amerikanische tertiäre Bildungssystem aufgrund extrem unterschiedlicher Leistungsstandards kaum vergleichbar sind. US-Eliteuniversitäten wie Harvard, Princeton oder Yale hingegen erfreuen sich einer internationalen Anerkennung, und so ermöglicht eine Analyse der Struktur dieser Universitäten, die Auswahlkriterien, den sozialen Hintergrund der Studierenden sowie die Vor- und Nachteile von Eliteuniversitäten in ihrer Komplexität zu betrachten. Leistungspunkte der Studienanfänger sind Eingangsvoraussetzungen für Auswahlgespräche, in denen zu den Auswahlkriterien spezielle habituelle Fähigkeiten und kulturelle Kompetenzen zählen, die über Vorbereitungskurse gegen enorme Teilnahmegebühren erworben werden können. Hinzu kommen hohe Studiengebühren, das System der Ehemaligen und die Wirkungskraft der sozialen Herkunft, die den Zugang zu anschließenden Elitepositionen beeinflussen" (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
2. Bilanz Chancengleichheit - Frauen in Führungspositionen : zweite Bilanz der Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der Deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft
Titelübersetzung:Second review of equal opportunity - women in management positions : agreement to promote equal opportunity between women and men in the private economy
Herausgeber/in:
Bundesregierung
Quelle: Bundesregierung; Bonn, 2006. 61 S.
Inhalt: "Die '2. Bilanz Chancengleichheit - Frauen in Führungspositionen' zeigt, dass Frauen in Unternehmen der privaten Wirtschaft immer häufiger Führungspositionen einnehmen. Der Bericht wurde gemeinsam von der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, BDI, BDA, DIHK und ZDH, in Auftrag gegeben. Die Bilanz geht zurück auf eine Vereinbarung von Bundesregierung und Wirtschaft, sich gemeinsam für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für das berufliche Fortkommen von Frauen einzusetzen. Verbesserte Rahmenbedingungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind von entscheidender Bedeutung, um mehr und vor allem auch höher qualifizierte Mütter und Väter am Arbeitsplatz zu halten. Wichtige Maßnahmen sind familienfreundliche Arbeitszeitangebote, Hilfen zur Kinderbetreuung, Unterstützung bei der Berufsrückkehr und vor allem eine familienfreundliche Unternehmenskultur. Gleichzeitig geht es darum, mehr junge Frauen für zukunftsorientierte Ausbildungen und Studiengänge zu gewinnen und ihnen nach Abschluss der Ausbildung berufliche Perspektiven in diesen Bereichen zu eröffnen. Bei der zweiten Bilanz handelt es sich um eine aktuelle, auf das Thema Frauen in Führungspositionen konzentrierte Bestandsaufnahme und die Darstellung aktueller Konzepte und Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils von Frauen im Führungskräftebereich. Soweit es die Datenlage zulässt, werden quantitative und qualitative Vergleiche der Situation seit Inkrafttreten der Vereinbarung im Jahr 2001 und der aktuellen Situation dargestellt. Der Bericht behandelt: 1. Frauen in Führungspositionen; 2. Ausbildung, Studium und Weiterbildung; 3. Erwerbstätigkeit und Karriereförderung im Unternehmen; 4. Selbstständigkeit; 5. Familienfreundliche Arbeitswelt; 6. Ziele, Handlungsfelder und Perspektiven." (Autorenreferat)
Quelle: DUZ : das unabhängige Hochschulmagazin ; Magazin, Jg. 62 (2006) H. 2, S. 18-19
Inhalt: Ausgehend von der Tatsache, dass in den Hochschulen und Forschungsabteilungen der Industrie fast die Hälfte der Wissenschaftlerinnen ohne Nachwuchs bleibt, wird in dem Interview die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen in der privatwirtschaftlichen Forschung beleuchtet. Anders als in den USA gehört es in Deutschland nicht zur Unternehmenskultur, Familiengründungen zu unterstützten. Eine familienfreundliche Unternehmenskultur nützt den Unternehmen jedoch, weil dadurch das Ausscheiden qualifizierter Forscherinnen und Führungskräfte vermieden wird. Den Unternehmen wird empfohlen, Schwangerschaft und Familieplanung auf der Führungsebene offensiv zu thematisieren und Unterstützungsleistungen anzubieten, die es Müttern und Vätern möglich machen, den Kontakt zum Unternehmen zu halten oder einen schrittweisen Wiedereinstieg zu realisieren. Als Vorbilder werden die kostenlose Kinderbetreuung der Münchner Rückversicherung genannt, sowie Mentoringprogramme für den weiblichen Führungskräftenachwuchs bei Commerzbank und Volkswagen AG. 'Auch am IAB konnten wir in den letzten Monaten mit einer positiven Grundeinstellung und einem Betreuungszimmer zumindest Rahmenbedingungen schaffen.' Mit Skepsis betrachtet werden bürokratische und teure Ansätze, als vielversprechend hingegen werden Programme eingeschätzt, die Frauen in Führungspositionen systematisch fördern. Betont wird auch die Bedeutung erfolgreicher Vorbilder sowie einer Kultur des Austausches, vor allem auch zwischen den betroffenen Frauen. (IAB)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Unternehmenskultur; Berufsnachwuchs; Förderung; Privatwirtschaft; Wissenschaftler; Führungskraft; hoch Qualifizierter; Kind; Betreuung; Mentoring; Best Practice; berufliche Reintegration; Mutter
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Industrielle Forschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Quelle: Innovationen - Technikwelten, Frauenwelten: Chancen für einen geschlechtergerechten Wandel des Innovationssystems in Deutschland. Regina Buhr (Hrsg.). Berlin: Wostok Verl.-Ges., 2006, S. 43-56
Inhalt: "Dieser Beitrag bietet, vorwiegend auf Basis amtlicher Statistiken, einen Überblick über Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit von Informatikerinnen sowie von Ingenieurinnen der Fächer Maschinenbau, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen/ Architektur (Kapitel 3) und stellt mögliche künftige Entwicklungen vor (Kapitel 4). Vorab werden Strukturen und Entwicklungen im Bereich des Studiums skizziert (Kapitel 2). In Kapitel 5 werden wesentliche Ergebnisse zusammengefasst und politische Implikationen diskutiert." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaftliche Wege zur Professur oder ins Abseits? : Strukturinformationen zu Arbeitsmarkt und Beschäftigung an Hochschulen in Deutschland
und den USA
Titelübersetzung:Scientific ways to become a professor or end up on the scrapheap? : structural information
on the labor market and employment at universities in Germany and the USA
Quelle: Internationales Zentrum für Hochschulforschung Kassel -INCHER-; Kassel, 2006. 115 S.
Inhalt: Ziel der Studie ist es, die strukturellen Unterschiede deutscher und US-amerikanischer
Universitäten, die Chancen Promovierter bzw. junger Wissenschaftler auf eine Berufung
zum Professor, sowie die Chancen Promovierter, wissenschaftlich arbeiten zu können
in beiden Ländern zu untersuchen und gegenüber zu stellen. Dabei stehen drei Fragen
im Mittelpunkt: Wieweit unterscheiden sich die strukturellen Beschäftigungsbedingungen
von Wissenschaftlern an Hochschulen in Deutschland und in den USA auf den unterschiedlichen
Karrierestufen? Welche Chance haben Promovierte bzw. junge Wissenschaftler in beiden
Ländern, eine selbstständige und stabile Professur zu erreichen? Welche Chance haben
Promovierte in beiden Ländern, später wissenschaftliche oder wissenschaftsnahe Tätigkeiten
- an Hochschulen und anderswo - auszuüben? Ein Schwerpunkt der Analyse liegt auf den
Karriereschritten von der Promotion bis zum Erreichen einer Professur (oder einer
vergleichbaren Positionen) - konkret in Deutschland einer W2 oder W3 Professur und
in den USA eines Associate Professor oder (Full) Professor. Die vorliegenden Daten
zeigen auf, dass der Weg vom Hochschulabschluss zur Professur (im Falle der USA im
Bereich von Full Professors und Associate Professors) in Deutschland ähnlich selektiv
ist. Nur ist in Deutschland die Selektivität vom Hochschulabschluss bis zur Promotion
geringer als in den USA und von der Promotion bis zur Professur in Deutschland höher
als in den USA. Weitere Hauptaussagen der Studie sind: Das durchschnittliche Alter
bei der Promotion in den USA und Deutschland ist gleich (33 Jahre), das durchschnittliche
Alter beim Antritt der ersten 'Associate'- oder 'Full'- Professur ist in beiden Ländern
etwa gleich (41 in Deutschland und 40-41 in den USA) und das durchschnittliche Gehalt
für Professoren in Deutschland ist etwa 10-20 Prozent höher als in den USA. (IAB)
Quelle: IAB Forum : das Magazin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, (2006) Nr. 2, S. 6-11
Inhalt: Frauen sind in deutschen Unternehmensführungen unterrepräsentiert. In der Forschung werden die Ursachen, die Frauen auf unsichtbare, aber sehr wirksame Weise an der beruflichen Karriere hindern, als 'glass ceilings' oder 'gläserne Decken' bezeichnet. Erstmals 2004 sind im Rahmen des IAB-Betriebspanels Daten zur Führungsstruktur in Betrieben der Privatwirtschaft in Deutschland erhoben worden. Bei der Erhebung und Auswertung zur Führungsstruktur wurde zwischen Vorgesetztenfunktionen auf der obersten Führungsebene (Geschäftsführung, Eigentümerin/ Eigentümer, Vorstand, Filialleitung, Betriebsleitung) sowie auf der zweiten Führungsebene (d.h. alle unterhalb der obersten Führungsebene liegenden Führungspositionen) unterschieden. Wesentliche Ergebnisse der Studie sind: Fast die Hälfte aller Beschäftigten in den rund 1,9 Mio. Betrieben der Privatwirtschaft in Deutschland sind Frauen (45 Prozent). Dabei sind Frauen auf der ersten Führungsebene mit durchschnittlich einem Viertel (24 Prozent) vertreten. Neben der betrieblichen Wirklichkeit analysiert die Studie auch den Arbeitsalltag und die Lebensverhältnisse der Führungskräfte, ihre Partnerschaften und familiäre Situationen. Eine vergleichende Auswertung der Mikrozensus 2000 und 2004 durch das IAB zeigt, dass die Frauenanteile bei abhängig beschäftigten Führungskräften in der Privatwirtschaft im Jahr 2004 gegenüber dem Jahr 2000 angestiegen sind - von 21 Prozent im Jahr 2000 auf 23 Prozent im Jahr 2004. Entscheidend für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen ist die Schaffung von Rahmenbedingungen innerhalb und außerhalb der Betriebe, die eine leichtere Vereinbarkeit von Führungstätigkeiten und Familie sowie die Planbarkeit von Karrieren sicherstellen. (IAB)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Familie und Beruf: ein Fall für zwei?
Titelübersetzung:Family and occupation: a case for two?
Autor/in:
Gottwald, Markus; Wimbauer, Christine
Quelle: IAB Forum : das Magazin des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, (2006) Nr. 2, S. 12-17
Inhalt: Partnerschaften, in denen beide Partner Karriere machen, gelten immer noch als Ausnahme von der Regel. Solche 'Dual Career Couples' (DCC) werden als eine partnerschaftliche Form des Zusammenlebens charakterisiert, die dem klassischen Muster der geschlechtsspezifischen Rollenverteilung entgegen gesetzt ist. Der Beitrag untersucht in Form einer vergleichenden Literaturanalyse, ob Doppelkarriere-Paare Vorboten eines Paradigmenwechsels und damit mehr als nur eine moderne Lebensform für mehr Chancengleichheit sind und ob diese Lebensform die Chance für mehr Kinder in Deutschland in sich birgt. In der Zusammenfassung der vorliegenden Forschungsbefunde wird festgestellt, dass Doppelkarriere-Paare ein Phänomen sind, das in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird, und die Paare vor die Aufgabe stellt, Privatleben, Familie, Beruf und Karriere zu koordinieren und auszubalancieren. Solche Paare stellen auch Arbeitgeber und deren Personalpolitik vor neue Aufgaben, wobei sich in Deutschland noch kein Paradigmenwechsel der Personalpolitik weg von den einzelnen Individuen hin zu Paaren und Familien ausmachen lässt. Voraussetzung wäre ein neues Verständnis von Arbeit und Leben, das für beide Geschlechter einer gänzlichen Vereinnahmung privater Lebenswelten durch ökonomische Imperativ entgegen wirkt. Der Beitrag lässt die Frage offen, ob eine 'DCC-Policy' auch eine 'Politik der Gleichheit' sein kann, mit der sich auch zu Gunsten einer Entschärfung des Generationenkonflikts die Fertilität beeinflussen ließe. (IAB)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Vermarktlichung der Elitenrekrutierung? : das Beispiel der Topmanager
Titelübersetzung:Marketing of elite recruitment? : the example of top managers
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Deutschlands Eliten im Wandel. Herfried Münkler (Hrsg.), Grit Straßenberger (Hrsg.), Matthias Bohlender (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 431-454
Inhalt: Es wird die Frage empirisch überprüft, ob es die in der Literatur behaupteten Angleichungsprozesse der Manegementrekrutierung in der Bundesrepublik Deutschland an das angelsächsische Modell tatsächlich gibt. Bezogen auf die Bildungsabschlüsse und Karriereverläufe der Vorstandsvorsitzenden der 100 größten deutschen Unternehmen ist eine hohe Stabilität der Rekrutierungsmuster festzustellen. Dies betrifft nicht nur die nach wie vor ungebrochene Dominanz der Hauskarrieren, sondern vor allem die Relevanz der sozialen Herkunft für die Besetzung von Spitzenpositionen. Allerdings ist eine Krise der "Deutschland AG" festzustellen, die damit zusammenhängt, dass das Topmanagement fast unisono die Chancen ergriffen hat, die sich mit dem shareholder-value-Prinzip bieten. Die im letzten Jahrzehnt erfolgte drastische Anhebung der Vorstandsvergütungen belegt dies deutlich. Nicht die Vermarktlichung der Eliterekrutierung und die daraus resultierende Entkoppelung der Teileliten haben entscheidend zur tiefen Krise der "Deutschland AG" beigetragen, sondern das sich gravierend zu Lasten der Beschäftigten verschobene gesamtgesellschaftliche Kräfteverhältnis hat vor allem seitens der Wirtschaftselite zu einer grundlegenden Neubewertung dieses Modells geführt. (GB)