Beschäftigungswirkungen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie - auch unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung
Titelübersetzung:Employment effects of the compatibility between an occupation and family - also with regard to demographic development
Autor/in:
Rump, Jutta; Eilers, Silke
Quelle: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie; Mainz, 2006. 64 S.
Inhalt: Die Veröffentlichung ist das Ergebnis einer Studie, die das Institut für Beschäftigung und Employability der Fachhochschule Ludwigshafen im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz durchgeführt hat. Die Studie basiert auf einem Dialog mit unterschiedlichen Vertreterinnen und Vertretern von dreizehn rheinland-pfälzischen Unternehmen. Ziel war es herauszuarbeiten, ob - und wenn ja, welche - Beschäftigungseffekte durch familienbewusste Maßnahmen erzielt werden. Dabei ging es sowohl um quantitative Effekte, d.h. Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze, als auch um qualitative Wirkungen. Darüber hinaus wurden die Hemmnisse und Erschwernisse bei der Einführung familienbewusster Maßnahmen herausgearbeitet und untersucht, ob diese z.B. durch bessere Informationen oder andere Unterstützungsleistungen abgebaut werden könnten. Die Untersuchung erfolgte in einem mehrstufigen methodischen Vorgehen. Als Untersuchungsdesign wurde die Einzelfallstudie gewählt, als Untersuchungsverfahren dienten leitfadengestützte Interviews. Die Ergebnisse werden in fünf Themenfeldern zusammengefasst: a) Konzepte und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie; b) zentrale Überlegungen auf Unternehmens- und Mitarbeiterseite im Hinblick auf familienorientierte Maßnahmen; c) der Einfluss der familiengerechten Maßnahmen/ der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf Beschäftigung; d) Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Unternehmen; e) Erschwernisse und Hemmnisse im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. (IAB)
Bildungsbeteiligung: Wachstumsmuster und Chancenstrukturen 1800-2000
Titelübersetzung:Participation in the educational system : patterns of growth and structures of prospects 1800-2000
Herausgeber/in:
Lundgreen, Peter
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft : Beiheft, 7/06), 2006. 149 S.
Inhalt: Die Historische Bildungsforschung verfügt in Deutschland über eine einzigartige Datengrundlage: die seit den 1970er Jahren von der DFG geförderten 'Datenhandbücher zur deutschen Bildungsgeschichte' mit langen Zeitreihen für alle Schulen und Hochschulen der letzten 200 Jahre. In dem Beiheft der 'Zeitschrift für Erziehungswissenschaft' werden ausgewählte Ergebnisse und verschiedene Analyseansätze zu bildungshistorischen Entwicklungen im Bildungssystem zusammengefasst. Die Möglichkeiten von Zeitreihenanalysen und die Rekonstruktion von langfristigen bildungshistorischen Prozessen werden als Voraussetzung einer besseren Einschätzung der gegenwärtigen Situation diskutiert. Neben methodischen Fragen widmen sich die Analysen der Entwicklung der Massen- und Elitebildung, akademischen Berufen sowie der Berufsbildung junger Frauen. (IAB) Inhaltsverzeichnis: Peter Lundgreen: Historische Bildungsforschung auf statistischer Grundlage. Datenhandbücher zur deutschen Bildungsgeschichte (5-13); Rainer Metz: 'Lange Wellen' im deutschen Bildungswachstum? Möglichkeiten und Grenzen moderner Zeitreihenanalyse (15-51); Corinna Maria: Lange Wellen des Bildungswachstums, Generationen Dartenne und Zeitpräferenz 1800-2000 (53-72); Volker Müller-Benedict: Wachstum und Austausch akademischer Karrieren 1850-1940 (73-104); Ulrich G. Heumann: Schulische Berufsbildung für die weibliche Jugend 1900-1938 (105-125); Peter Lundgreen, Jana Scheunemann: Geschlechtsspezifische Berufsbildung und Arbeitsmarktchancen 1950-2000 (127-149).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Statistik und statistische Daten, Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Vereinbarkeit von Beruf und Familie : Modul der Arbeitskräfteerhebung 2005
Titelübersetzung:Compatibility between an occupation and a family : manpower survey module in 2005
Autor/in:
Hammer, Gerald; Klapfer, Karin
Quelle: Statistik Austria; Wien, 2006. 127 S.
Inhalt: "Die vorliegende Publikation beinhaltet Ergebnisse zum Ad-hoc-Modul 2005 'Vereinbarkeit von Beruf und Familie'. Zentrales Thema sind Betreuungsverpflichtungen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, und deren Vereinbarkeit mit der aktuellen beruflichen Situation. Die Erhebung geht auf die Initiative der Kommission der Europäischen Gemeinschaften zurück, die in der zugrunde liegenden Verordnung (EG) Nr. 29/2004 vom 8. Januar 2004 festhält: 'Es besteht Bedarf an umfassenden und vergleichbaren Daten über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Hinblick auf die Ziele der EU-Gleichstellungspolitik zur Beschäftigungsförderung, die im Rahmen der vom Rat am 22. Juli 2003 beschlossenen Leitlinien für beschäftigungspolitische Maßnahmen 2003 in der speziellen Leitlinie über die 'Gleichstellung der Geschlechter' genannt wird.' Der Bedarf an unterstützenden Betreuungseinrichtungen wird ebenso angesprochen, wie die Schwierigkeiten des Wiedereinstiegs nach einer beruflichen Unterbrechung wegen Kinderbetreuung. Die Ergebnisse werden nach den wichtigsten demographischen, erwerbs- und haushaltsstatischen Merkmalen präsentiert." (Autorenreferat)
Zum Verhältnis von Demographie, Qualifikation und Frauenerwerbstätigkeit
Titelübersetzung:The relationship between demography, qualification and women's employment
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Dressel, Kathrin; Ebner, Christian
Quelle: Demografischer Wandel: die Stadt, die Frauen und die Zukunft. Düsseldorf, 2006, S. 161-172
Inhalt: Von einer gleichberechtigten Teilhabe am Arbeitsmarkt sind Frauen noch immer weit entfernt. Ziel einer zukunftsgerichteten Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik muss es daher sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, um dieser Schieflage angemessen zu begegnen. Der vorliegende Beitrag versucht, einige empirische Fakten über den Zusammenhang zwischen Demografie, Qualifikation und Erwerbstätigkeit von Frauen aufzuzeigen und hieraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Zu Beginn des Beitrags werden einige zentrale Wandlungsprozesse auf dem deutschen Arbeitsmarkt thematisiert. Einerseits kommt es aufgrund der demografischen Effekte zu einer quantitativen Veränderung des Arbeitskräfteangebots. Zum anderen verändern sich Wirtschaftssektoren und Anforderungen an die Qualifikationen von Erwerbstätigen. Frauen stellen aufgrund ihres Humankapitals eine wertvolle Ressource für den Arbeitsmarkt dar. Jedoch ist deren Partizipation sowie Erfolg auf dem Arbeitsmarkt noch immer vergleichsweise gering. Der Aufsatz schließt mit einer kurzen Zusammenfassung der geschilderten Befunde und zeigt Handlungsoptionen auf. Insgesamt gilt es Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstärkt zu treffen. Diese Forderung zielt vor allem auf einen Ausbau flexibler und qualitativ hochwertiger Ganztagsbetreuung für Kinder aller Altersstufen ab. Dies würde nicht nur Müttern den Weg in Erwerbstätigkeit ebnen, die über Teilzeitarbeit hinausgeht. Qualitativ hochwertige Kinderbetreuung, die in jungen Jahren ansetzt, sowie der schnelle Ausbau von Ganztagsschulen tragen auch dazu bei, den im internationalen Vergleich außerordentlich hohen Anteil von "kompetenzarmen" Jugendlichen zu senken. (ICA2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Arbeitsmarkt und demografischer Wandel : die Zukunft der Beschäftigung in Deutschland
Titelübersetzung:The labor market and demographic change : the future of employment in Germany
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Ebner, Christian
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 50 (2006) Nr. 4, S. 227-239
Inhalt: "Auf dem deutschen Arbeitsmarkt kommt es zu tief greifenden Veränderungen. Der demografische Wandel führt zu einem Rückgang der Bevölkerungszahlen und setzt einen erheblichen Alterungsprozess der deutschen Gesellschaft in Gang. Abhängig von der Höhe der Zuwanderung verringert sich damit auch das Angebot an Arbeitskräften, und ältere Arbeitnehmer stellen einen immer größeren Teil der Belegschaften vor allem in Ostdeutschland. Überdies wandelt sich die Struktur der Beschäftigung. Das Normalarbeitsverhältnis erodiert und Beschäftigungssektoren verändern sich. Insbesondere die Expansion anspruchsvoller Dienstleistungstätigkeiten erhöht den Bedarf an hoch qualifizierten Arbeitskräften, während Niedrigqualifizierte zunehmend seltener nachgefragt werden und bereits heute ein enormes Arbeitslosigkeitsrisiko tragen. Das schrumpfende Arbeitskräfteangebot, die immer älteren Arbeitsanbieter und die erhöhten Qualifikationsanforderungen verlangen nach einer Erhöhung der Erwerbstätigenquoten von Frauen und Älteren sowie nach einer effektiveren und verstärkten Bildung und Weiterbildung. Es bedarf zudem einer Neuordnung der Lebensverlaufspolitik. Der Normallebensverlauf und das Normalarbeitsverhältnis sind kaum mehr die Regel, alternative Lebensverläufe müssen institutionalisiert und systematische Unterbrechungen für z.B. Weiterbildung, die Pflege Älterer oder Kinderbetreuung gefördert und gefordert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Profound changes are taking place in the German labor market. Demographic changes will lead to a decline in population growth, giving rise to a considerable aging effect in German society. The supply of labor will also be influenced by this and is expected to decrease, with older workers representing an ever-larger segment of the workforce - particularly in eastern Germany. Moreover, the structure of employment will change. The standard employment relationship will erode and employment sectors will change. In particular, the expansion of sophisticated service jobs will increase the need for highly qualified employees, whereas workers with lower qualifications will be sought less often and, in fact, already face an enormous unemployment risk today. The decrease in the supply of labor, aging workers, and greater demands for higher qualifications call for an increase in the proportion of women and older workers in employment, as well as for a more effective and stronger offering of educational and continuing educational programs. In addition, related life course policies must be reordered. The standard life course and the standard employment relationship are now rarely the status quo; alternative life courses must be institutionalized and systematic breaks, for instance, for continuing education, child care, or care of older persons, must be promoted and supported." (author's abstract)
Kinderlosigkeit durch Partnerschaftslosigkeit : der Wandel der Partnerschaftsbiographien und Zusammenhänge mit der Geburtenentwicklung
Titelübersetzung:The path from partnerlessness to childlessness : the change in partnership biographies and links to birth trends
Autor/in:
Eckhard, Jan
Quelle: Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft : Demographie, Jg. 31 (2006) H. 1, S. 105-125
Inhalt: "Angesichts zunehmender Scheidungszahlen und einer wachsenden Zahl allein lebender Personen im Erwachsenenalter stellt sich die Frage, inwiefern die rückläufigen Geburtenziffern in Deutschland auch darauf zurückzuführen sind, dass die partnerschaftsbezogenen Voraussetzungen der Elternschaft immer weniger gegeben sind. Hierzu untersucht die Studie auf Basis des DJI-Familiensurveys (3. Welle) zunächst die Partnerschaftsbiographien verschiedener westdeutscher Frauenjahrgänge. Festgestellt wird ein Trend, der von kontinuierlichen Paarbezügen wegführt zu einer Abfolge von kürzeren Paarbeziehungen. Anschließend wird der Frage nachgegangen, ob sich die Jahrgangsunterschiede der Geburtenzahlen auf diese partnerschaftsbiographischen Veränderungen zurückführen lassen. Dabei zeigt sich, dass sich die Jahrgangseffekte auf die im Alter von 30 Jahren erreichte Kinderzahl von Frauen bei Kontrolle für verschiedene partnerschaftsbiographische Merkmale angleichen. Insbesondere die zunehmende Verbreitung der Partnerschaftslosigkeit im mittleren Erwachsenenalter und die zeitliche Verkürzung der Paarbeziehungen durch eine gestiegene Trennungsanfälligkeit müssen demnach als erklärungsrelevante Kontextbedingungen der rückläufigen Kinderzahlen erachtet werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "In light of the increasing divorce rates and the growing number of persons of adult age living alone, the question arises as to the degree to which the falling birth-rates in Germany are also caused by the fact that partnerships on which parenthood could be built are becoming increasingly rare. To this end, the study takes as a basis the DJI family survey (3rd wave) to investigate first of all the partnership biographies of various Western German women's birth cohorts. A trend has been identified which leads away from ongoing relationships between couples, towards a sequence of shorter relationships. The question is subsequently pursued as to whether the differences in the birth cohorts' birth-rates are caused by these biographical changes regarding partnerships. It is shown here that the impact of the birth year on the number of children that women have had by the age of 30 approximates if one verifies for various characteristics related to partnership biographies. In particular the increasing partnerlessness at the peak of adulthood and the fact that relationships between couples are becoming shorter by virtue of the increased likelihood of separation must accordingly be regarded as contextual conditions which help to explain the falling numbers of births." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Männer, Kinderwunsch und generatives Verhalten : eine Auswertung des Familiensurvey zu Geschlechterunterschieden in der Motivation zur Elternschaft
Titelübersetzung:Men, desire for children and generative behavior : an evaluation of the family survey regarding gender differences in the motivation towards parenthood
Autor/in:
Eckhard, Jan; Klein, Thomas
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Schriften des Deutschen Jugendinstituts: Familien-Survey, Bd. 13), 2006. 193 S.
Inhalt: Die Studie stellt Ergebnisse einer durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Sonderauswertung des Familiensurveys vor. Das Geburtenverhalten von Männern wird als Folge des Zusammenwirkens von "inneren" Motivstrukturen und "äußeren" Rahmenbedingungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Männer häufiger ein erstes Kind wünschen als Frauen. Verschiedene sozialstrukturelle Determinanten haben in Hinblick auf den Kinderwunsch für Männer eine andere Bedeutung als für Frauen. Die Höhe des Schulabschlusses korreliert bei Männern im Gegensatz zu Frauen positiv mit dem Kinderwunsch. Auswertungen zur Frage nach den motivationellen Hintergründen des Kinderwunsches zeigen, das "immaterielle" Beweggründe bei Männern und Frauen sehr stark wahrgenommen werden, während "instrumentelle" Beweggründe weniger oft wahrgenommen werden. Die Autoren ziehen aus den Ergebnissen verschiedene familienpolitische Schlussfolgerungen: (1) Die Anreize zur Familiengründung sollten stark nach dem Bildungsniveau differenziert werden. (2) Familienexterne Kinderbetreuungsmöglichkeiten sollten ausgebaut werden. (3) Um die psychisch-emotionalen Belastungen der Elternschaft zu mildern, sollten geeignete Beratungsangebote gemacht werden. (ICF)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Entwicklung der ärztlichen Versorgung in Bayern unter Berücksichtigung des steigenden Anteils an Ärztinnen
Titelübersetzung:Development of medical care in Bavaria with regard to the increasing proportion of female physicians
Autor/in:
Gensch, Kristina; Waltenberger, Monika
Quelle: München: Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung -IHF- (Monographien , Neue Folge / Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung, Bd. 74), 2006. 135 S.
Inhalt: Seit Ende der 1980er Jahre wird in Deutschland über die zukünftige Entwicklung der ärztlichen Versorgung im stationären und ambulanten Bereich sowie den daraus resultierenden Ärztebedarf diskutiert. Im vorliegenden Beitrag werden Untersuchungen dargestellt, die Prognosen über den zukünftigen Ärztebestand enthalten bzw. über die Studierendenzahlen im Fach Humanmedizin Auskunft geben. Dabei wird vor allem Bezug auf das im Jahre 2004 erstellte Gutachten des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) zum "Ausstieg aus der kurativen ärztlichen Berufstätigkeit in Deutschland" genommen. In ihm werden vier Untersuchungen näher betrachtet, die prognostisch Auskunft über den ärztlichen Bedarf bis zum Jahr 2010 geben. Darüber hinaus wird noch näher auf eine Untersuchung von Schmidt (2004) über den Ärztebedarf in Bayern eingegangen. (ICD2)
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2006) H. 44/45, S. 32-38
Inhalt: "Die Merkmale des familiären Hintergrunds sind in Deutschland eng verknüpft mit der Bildungsbeteiligung und dem Kompetenzerwerb. Der Aufsatz plädiert vor diesem Hintergrund dafür, die frühkindliche Erziehung zu verbessern, den Ausbau der Ganztagsschulen voranzutreiben und Studiengebühren sozialverträglich auszugestalten." (Autorenreferat)
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" : Demographie und sozialer Ausschluss
Titelübersetzung:"Don't play with the street urchins" : demography and social exclusion
Autor/in:
Thiessen, Barbara
Quelle: Demografischer Wandel: die Stadt, die Frauen und die Zukunft. Düsseldorf: Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, 2006, S. 125-136
Inhalt: Die Diskussion um den Zustand der Bildung in Deutschland zeigt, dass längst nicht alle Potenziale des Landes genutzt werden. Die nicht zuletzt mit falschen Zahlen aufgeheizte Debatte um den scheinbaren "Gebärstreik" von Akademikerinnen legt den Verdacht nahe, dass besonders Kinder aus bildungsstarken Schichten gewünscht sind. Die Autorin fragt: "Gelten die Problemschüler aus den bundesdeutschen Hauptschulen und die in den Medien viel zitierten 'Teeniemütter' mit ihren Kindern als 'Schmuddelkinder', mit denen man sich nicht abgibt?"In dem Beitrag geht es daher nicht um die Frage nach einer möglichen Geburtenzunahme, sondern der Blick richtet sich auf jene, die schon da sind und die sich möglicherweise doch nicht erwünscht fühlen: Es geht um Kinder und Jugendliche "bildungsarmer" Schichten. In einem ersten Schritt werden die "Bildungsfernen" näher charakterisiert, dabei werden neuere Ergebnisse der Armutsforschung einbezogen. Zweitens wird kritisch untersucht, wie sich die alltäglichen Lebensbezüge in sozial benachteiligten Milieus aus Geschlechterperspektive darstellen. Diskutiert wird hier das Beispiel eines Praxisprojektes für junge Mütter aus einem Bremer Brennpunktgebiet. Abschließend werden gendergerechte Ansätze für die (kommunale) Sozial- und Bildungspolitik erörtert. (ICA2)