Quelle: Forschungs- und Anwendungsbereiche der Soziologie. Rudolf Forster (Hrsg.). Wien: WUV Facultas, 2008, S. 282-295
Inhalt: Es ist für die Wissenschaftsforschung zentral, Wissenschaft als soziales System zu begreifen und sie sowohl in ihren Grundstrukturen als auch im realen Forschungsalltag zu verstehen. Wer bestimmt, was eine relevante wissenschaftliche Frage ist? Was sind zulässige Methoden und Praktiken des Erkenntnisgewinns? Ab wann gilt etwas als wissenschaftlich belegtes Faktum? Ausgangspunkt ist dabei die Annahme, dass Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verwoben sind und Wissenschaft immer in einem komplexen Verhandlungsprozess innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft versteht. Dabei spielen vielfältige soziale Kontexte, in die Wissenschaft eingebettet ist, eine maßgebliche Rolle und zwar nicht nur auf der Ebene der Organisation von Forschung, sondern auch auf der Ebene der Erkenntnisproduktion. Wissenschaft und Technik gestaltet diese sozialen Kontexte, während sie gleichzeitig von diesen bis hinunter auf die inhaltliche Ebene geprägt und gestaltet wird. In der heutigen Wissensgesellschaft gibt es immer mehr Orte, an denen Wissen über Wissenschaft, über deren Entwicklungslogik, ebenso wie ein Verständnis der Interaktionen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft dringend von Nöten ist. (ICB2)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Einladung zu einem Streifzug durch die österreichische Technik- und Wissenschaftssoziologie
Titelübersetzung:Invitation to a journey through Austrian sociology of technology and science
Autor/in:
Buchinger, Eva; Felt, Ulrike
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Sonderheft, Jg. 31 (2006) H. 8, S. 7-11
Inhalt: Der Einführungsartikel zu dem Sammelband 'Technik- und Wissenschaftssoziologie in Österreich. Stand und Perspektiven' (2006) skizziert die interdisziplinäre Struktur und Inhalt der Publikation. So werden nach einer kurzen Beschreibung der Entstehung und Entwicklung der soziologischen Teildisziplin und ihres Forschungsfelds seit den 1970er Jahren die Einzelbeiträge zu folgenden Themen vorgestellt: (1) Analyse von Innovationsprozessen, (2) Formen des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, (3) Veränderungspotential von Informations- und Kommunikationstechnologie sowie (4) Explorationen in unterschiedlichen Bereichen der Technik- und Wissenschaftssoziologie. (ICG2)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Eine neue Kultur der Wissenschaft? : oder: die Sehnsucht nach großen Männern und richtigen Events
Titelübersetzung:A new culture of science? : or: the longing for great men and proper events
Autor/in:
Felt, Ulrike
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2005) H. 15, S. 12-14
Inhalt: Nicht physikalische Erkenntnisse und die Anwendung dieses Wissens stehen im "Weltjahr der Physik" 2005 im Vordergrund, sondern Einstein als Großmeister, Genie und Visionär. In der Auseinandersetzung mit Einstein lassen sich zwei Zugänge beobachten, die ein unterschiedliches Verständnis von Wissenschaftskultur implizieren. Zum einen kann man Einstein als Ausgangspunkt eines facettenreichen Weges sehen, der viele Fragen über Wissenschaft und das mit ihr verbundene Weltbild eröffnet. Zum anderen dient das Vertrauen erweckende Genie Einstein als Werbeträger, der die Faszination der Physik wieder herstellen soll. Dabei steht gerade Einstein symbolisch für den Abschied vom öffentlichen Wissen und das gleichzeitige Aufkommen einer Vertrauensrhetorik. (ICE2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Scientific citizenship : Schlaglichter einer Diskussion
Titelübersetzung:Scientific citizenship : highlights of a discussion
Autor/in:
Felt, Ulrike
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2003) H. 11, S. 16-20
Inhalt: "Im Rahmen wissenschaftlicher Institutionen, in den unterschiedlichen nationalen Settings, aber auch auf europäischer Ebene wird mehr oder minder intensiv und emotionell über die notwendige gesellschaftliche Neupositionierung von Wissenschaft und Technik diskutiert, entsprechende Papiere werden verfasst, und miteiner aktiveren Einbindung der Öffentlichkeit in die Lösungsfindung bei wissenschaftlich-technischen Problemstellungen wird experimentiert. Erklären könnte man das Auftreten dieser Diskussionen durch das Vordringen von Wissenschaft und Technik in die intimsten Bereiche unserer Lebens- und Arbeitswelt, wo diese durch Denk- und Erklärungsmodelle, Darstellungsformen sowie durch konkrete technologische Artefakte maßgeblich gestaltend eingreifen. In der Folge sind wir immer häufiger als Individuen, aber auch als Teil von Kollektiven aufgefordert, Entscheidungen zu treffen oder zumindest Position zu beziehen, bei denen der Bezug zur wissenschaftlich-technischem Wissen ehre wesentliche Rolle spielt." (Autorenreferat)
Die "unsichtbaren" Sozialwissenschaften : zur Problematik der Positionierung sozialwissenschaftlichen Wissens im öffentlichen Raum
Titelübersetzung:"Invisible" social sciences : the problems with the positioning of social science knowledge in the public domain
Autor/in:
Felt, Ulrike
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Soziologie, Sonderband, Jg. 25 (2000) H. 5, S. 177-212
Inhalt: Die Verfasserin greift in ihrer Analyse der Veränderungen in den Beziehungen der Sozialwissenschaften zur Öffentlichkeit auf Erkenntnisse der Wissenschaftsforschung über die Beziehung zwischen Naturwissenschaft und Öffentlichkeit zurück. Sie fragt zunächst nach dem veränderten Modus der Wissensproduktion im Allgemeinen und nach den speziellen Folgen dieser Entwicklung für die Sozialwissenschaften. Vor diesem Hintergrund wird die Beziehung zwischen Sozialwissenschaften und Öffentlichkeit als Interaktions- und Aushandlungsprozess mit verschiedenen, von unterschiedlichen Interessen geleiteten Akteuren (Medien) analysiert. Dabei rückt vor allem die Frage nach der Bedeutung der Wissenschaftspopularisierung für die Positionierung der Sozialwissenschaften im gesellschaftlichen Umfeld in den Mittelpunkt. Es wird deutlich, dass nicht zuletzt der spezifische Charakter sozialwissenschaftlichen Wissens zur "Unsichtbarkeit" der Sozialwissenschaften im öffentlichen Raum beiträgt. (ICE)