Studienmodelle individueller Geschwindigkeit : Ergebnisse der Wirkungsforschung 2011-2014
Autor/in:
Mergner, Julia; Ortenburger, Andreas; Vöttiner, Andreas
Quelle: Deutsches Zentrum für Hochhschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW); Hannover, 2015.
Inhalt: Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW, vormals HIS-Institut für Hochschulforschung) wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) mit der modellübergreifenden Wirkungsforschung des Förderprogramms „Studienmodelle individueller Geschwindigkeit“ beauftragt. Während der dreijährigen Laufzeit der Wirkungsforschung wurden insgesamt zehn Studienmodelle an elf Hochschulen vergleichend untersucht.
Gender Awareness bei Medizinstudierenden der Medizinischen Universität Wien : Eine empirische Analyse von Geschlechtersensibilität und Geschlechterstereotypisierungen
Autor/in:
Steinböck, Sandra; Lydtin, Sonja; Hofhansl, Angelika; Kautzky-Willer, Alexandra
Quelle: FZG (Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien), 21 (2015) 2, S 91–114
Inhalt: ‚Gender Awareness‘ und seine Komponenten ‚Gender Sensitivity‘ und ‚Gender Role Ideology‘ beziehen sich auf ein sensibles, offenes und bewusstes Handeln gegenüber den Bedürfnissen von Patientinnen und Patienten auf biologischer, sozialer und psychologischer Ebene. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Geschlechter sollen berücksichtigt und Geschlechterstereotypisierungen vermieden werden.Mithilfe eines validierten Fragebogens ,Nijmegen Gender Awareness in Medicine‘ (N-GAMS) wurden die Einstellungen der Studierende im ersten Semester als auch der Studierenden im zwölften Semester an der Medizinischen Universität (MedUni) Wien erhoben. Insgesamt lässt sich eine ausgeprägte Gendersensibilität bei Frauen und Männern in beiden Semestergruppen feststellen. In der vorliegenden Erhebung zeigte sich, dass der Faktor Gender RoleIdeologytowardspatients (Geschlechtersterotypisierungen gegenüber PatientInnen) stärker ausgeprägt war, als der Faktor Gender RoleIdeologytowardsdoctors (Geschlechterstereotypisierungen gegenüber Ärztinnen und Ärzten). Das scheint ein Hinweis darauf zu sein, dass Studierende dem Geschlecht der PatientInnen mehr Einfluss zuschreiben als dem Geschlecht der Ärztinnen und Ärzte. Schlagwörter: Geschlechtssensibilität; Medizin; Studierende; Medizinische Ausbildung. ----- Gender Awareness among Medical Students at the Medical University of ViennaAn empirical analysis of gender sensibility and gender stereotypes. Abstract In order to improve the quality of health care for both men and women, awareness of sex and gender in illness and health is essential. Implementation of sex and gender aspects in medical education is therefore needed. The aim of this study is to survey the students’ attitudes to gender and gender stereotyping at the Medical University of Vienna.583 first year medical students and 110 final year medical students completed the validated “Nijmegen Gender Awareness in Medicine” Scale. The questionnaire consists of the subscales gender sensitivity, gender role ideology towards patients and gender role ideology towards doctors. A pronounced sensitivity towards gender issues appeared in both sexes, which is comparable to other international studies. The factor Gender Role Ideology towards Patients was more pronounced than the factor Gender Role Ideology towards Doctors. This seems to be an indication that the students ascribe more influence to the gender of the patient than the gender of the doctors. Keywords: Gender Awareness; Medicine; Students; Medical Education.
Quelle: Centrum für Hochschulentwicklung (CHE); Gütersloh: CHE Centrum für Hochschulentwicklung (Arbeitspapier, 186), 2015. 71 S
Inhalt: Die Zahl der Studienanfänger(innen) in Deutschland ist in den letzten Jahren nicht, wie nach der demographischen Entwicklung zu erwarten gewesen wäre, gesunken, sondern sie hat im Gegenteil deutlich zugenommen. Dabei handelt es sich nicht um einen kurzfristigen Effekt, der durch die Schulzeitverkürzungen und das Aussetzen der Wehrpflicht bedingt wurde. Vielmehr überkompensiert der Trend zu einem höheren Anteil von Studienberechtigten die demographischen Entwicklungen deutlich und nachhaltig: In nur fünf Jahren stieg die Zahl der Studienanfänger( innen) um über 40 % und sie wird nicht vor Mitte des Jahrhunderts wieder auf das Niveau von 2005 zurückfallen. Dieser Ansturm auf die Hochschulen wird vor dem Hintergrund schrumpfender Kohortenstärken zu einer umso größeren Herausforderung für das duale Ausbildungssystem werden.
Die Gesamtzahl von 650.000 zusätzlichen Studienanfänger(inne)n zwischen 2007 und 2013 wurde zu ca. 60 % allein von den Ländern Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Besonders Bayern und Baden-Württemberg, von den Stadtstaaten auch Berlin und Hamburg, haben die Chance genutzt, ihre Hochschulsysteme stark auszubauen und ihren Anteil an den Studienanfänger(inne)n deutlich zu steigern. Die ostdeutschen Länder konnten ihre Zusage aus dem Hochschulpakt, ihre Anfängerzahlen stabil zu halten, erfolgreich umsetzen, dazu haben sie vermehrt Studieninteressenten aus Westdeutschland, aber auch aus dem Ausland rekrutiert. Insgesamt ist parallel zum Ausbau des Hochschulsystems auch die Zahl der ausländischen Studierenden gestiegen.
Insgesamt ist der Zuwachs an den Fachhochschulen überproportional erfolgt, die 2013 40 % der Studienanfänger(innen) aufnehmen (2005: 30 %). Eine deutliche Nachfragesteigerung bei den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) kann als ein wichtiger Erfolg bei dem Versuch gewertet werden, die Nachfrage an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anzupassen. Nicht zuletzt konnten die privaten Hochschulen von dem Nachfrageanstieg profitieren, die Studierendenzahl hier wächst sogar noch weiter, obwohl an den staatlichen Hochschulen der Höhepunkt der Entwicklung überschritten ist.
Der Hochschulpakt war also in der Summe eine sehr erfolgreiche, koordinierte politische Initiative von Bund und Ländern. Dass es des Hochschulpakts bedurfte, zeigt, dass Deutschland ein Steuerungsproblem für den Ausgleich von landes- und bundesweiten Interessen im Bereich der akademischen Qualifikation hat. Dieses Koordinationsproblem wird durch die auseinanderstrebenden wirtschaftlichen und fiskalischen Entwicklungen zwischen den Ländern noch verschärft werden.
Schlagwörter:Fachhochschule; Hochschulfinanzierung; Hochschulpakt; Hochschulsteuerung; Professor; Statistik; Steuerung; Studierende; Studium; Universität
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik
Autor/in:
Helbig, Marcel; Jähnen, Stefanie; Marczuk, Anna
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB); Berlin (WZB discussion paper, P 2015-01), 2015. 131 S
Inhalt: Zusammenfassung
Bundesländerunterschiede bei der Studienaufnahme
von Marcel Helbig, Stefanie Jähnen und Anna Marczuk
Die Übergangsquoten von Studienberechtigten ins Stu
dium variieren erheblich zwischen den 16
Bundesländern: Während in Bayern etwa 80 Prozent de
r berechtigten SchulabgängerInnen ein
Studium aufnehmen, sind es in Nordrhein-Westfalen n
ur rund 60 Prozent. Im vorliegenden
Bericht untersuchen wir, wie diese Bundesländerunte
rschiede in den Übergangsquoten zustande
kommen. Dafür werden zwei Mechanismen geprüft: Zum
einen Kompositionseffekte, die auf der
unterschiedlichen Zusammensetzung der Studienberecht
igten in den einzelnen Bundesländern
hinsichtlich studienrelevanter Individualmerkmale b
eruhen. Hierzu zählen die soziale Herkunft,
der Migrationshintergrund, das Geschlecht, die besu
chte Schulform und Art der
Hochschulzugangsberechtigung sowie die Abiturnote. Z
um anderen berücksichtigen wir
Kontexteffekte, also länderspezifische Rahmenbeding
ungen, die die Studierneigung
beeinflussen. Neben sozioökonomischen Faktoren auf K
reisebene und der Entfernung zur
nächsten Hochschule gehören dazu auch Peergroup-Effekt
e auf Schulebene, also die Frage, ob die
Mehrheit der MitschülerInnen studieren will. Für die
Analysen werden Daten der DZHW-
Studienberechtigtenpanels 1999 bis 2010 herangezoge
n. Die Berechnungen ergeben, dass
Differenzen in der Studierneigung zwischen den Bund
esländern vor allem auf drei Faktoren
zurückgeführt werden können: Dies sind erstens die u
nterschiedlichen Abiturdurchschnitte in
den Bundesländern. Sie scheinen weniger auf Leistun
gsunterschieden zu beruhen, sondern
vielmehr auf unterschiedlichen Benotungspraxen. Zwei
tens zeigt sich, dass die räumliche
Abdeckung mit Hochschulen einen Teil der Bundeslände
runterschiede aufklären kann. Als
dritter wichtiger Faktor erweist sich die Studierbe
reitschaft der MitschülerInnen.
Die Anfänge des Frauenstudiums in Deutschland : Das Streben nach Gleichberechtigung von 1869-1918 ; dargestellt anhand politischer, statistischer und biographischer Zeugnisse - Univ., Diss.--Heidelberg, 2013
Autor/in:
Birn, Marco
Quelle: Heidelberg: Winter (Heidelberger Schriften zur Universitätsgeschichte, 3), 2015.
Inhalt: Über Jahrhunderte hinweg waren die Universitäten für die Ausbildung der männlichen Jugend verantwortlich, ein unbestrittener „Hort der Männlichkeit“. Aber wer waren die ersten Frauen an den deutschen Hochschulen und wie erkämpften sie sich ihren Platz in der Wissenschaft? Der Beantwortung dieser zentralen Frage wird anhand historischer Quellen, neuester statistischer Auswertungen und biografischer Zeugnisse nachgegangen. Die Studie bietet erstmals eine Gesamtschau über die Entwicklung des Frauenstudiums im Deutschen Kaiserreich mit einem vergleichenden Ausblick bis in die Gegenwart. Sie stellt mit ihren Resultaten und statistischen Basisdaten auch eine Grundlage für spätere Forschung dar. Die Ergebnisse der Arbeit sind zudem von grundlegender Bedeutung für das heutige Verständnis von Gleichberechtigung und die immer noch vorherrschende Chancenungleichheit von Frau und Mann.
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Monographie
Soziale Arbeit - ein typisch weiblicher Studiengang? : Ausgewählte Studien zur Studienmotivation im Vergleich zur empirischen Analyse der Motivation von Masterstudierenden Sozialer Arbeit - Univ., Masterarb.--Hildesheim
Autor/in:
Lange, Maren
Quelle: Georg-Olms-Verlag; Hildesheim: Olms, 2015. 156 S
Inhalt: Die über Jahrhunderte tradierte Vorstellung einer natürlichen Geschlechterdifferenz und die damit einhergehende Arbeitsteilung der Geschlechter waren auch Grundgedanken der Begründerinnen der Berufsausbildung Sozialer Arbeit. Die weibliche Begabung einer fürsorgerischen Hinwendung zu Kindern und Hilfsbedürftigen galt als Voraussetzung für das Berufsfeld. Spätestens seit der Akademisierung bei gleichzeitig einsetzender Vermännlichung und Professionalisierung der Sozialen Arbeit ab den 1970er Jahren schienen diese Vorstellungen überholt. Ist Soziale Arbeit heute also kein typisch weiblicher Studiengang mehr? Die vorliegende Studie beschäftigt sich anhand empirischer Untersuchungen und am Beispiel des Master-studiengangs Soziale Arbeit der HAWK Hildesheim/ Holzminden/ Göttingen mit der Frage, mit welcher Motivation und welchem Selbstverständnis junge Menschen heute gerade dieses Studium aufnehmen und absolvieren. Auf dem Hintergrund eines „Genderblicks“ in die soziale Praxis und die Berufsentwicklung der Gegenwart und der Vergangenheit steht dabei vor allem die enge Verzahnung von Sozialer Arbeit, Geschlecht und Profession im Mittelpunkt des Interesses. Die vielfältigen Ergebnisse der Untersuchung sollen auch dazu anregen, weiterhin bestehende Defizite in der akademischen Ausbildung auszugleichen und das Potenzial der studentischen Sichtweisen zu nutzen. (HRK / Abstract übernommen)
Schlagwörter:Geschlecht; Master; Motivation; Sozialarbeit; Studentin; Studienfach; Studienfachwahl; Studiengang; Studium
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Monographie
Das 'feminisierte' Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften und die studentische (De-)Thematisierung von Geschlecht und Geschlechterfragen
Titelübersetzung:The female-dominated field of educational studies and how students discuss genderrelated topics
Autor/in:
Klinger, Sabine
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 7 (2015) H. 1, S. 113-150
Inhalt: "In diesem Beitrag steht der hohe Frauenanteil im Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften im Zentrum der Aufmerksamkeit. Vor diesem Hintergrund werden im Folgenden zwei Aspekte kritisch thematisiert: Erstens wird die Frage diskutiert, ob (nur) aufgrund der hohen zahlenmäßigen Repräsentanz von Frauen von einem feminisierten Studiengang der Erziehungs- und Bildungswissenschaften gesprochen werden kann. Dabei wird die Verknüpfung zwischen der Überrepräsentanz von Frauen (als statistische Beschreibung) und der Feminisierungsthese problematisiert. Zweitens wird darüber hinaus gefragt, wie Studierende der Erziehungs- und Bildungswissenschaften Geschlecht und Geschlechterfragen thematisieren und welche Implikationen die (statistische) Repräsentation von Frauen und Männern im Studium hat. Die Diskussion dieser Fragen ist auf einer theoretischen und einer empirischen Ebene angesiedelt. Die empirischen Befunde zeigen, dass die Wahrnehmung des Studiums durch die Studierenden als numerisch und kulturell feminisiertes Studium die Art und Weise der Thematisierung von Geschlecht und Geschlechterfragen maßgeblich beeinflusst." (Autorenreferat)
Inhalt: "The female-dominated field of educational studies and how students discuss genderrelated topics. The article focuses, firstly, on the implications of the unequal statistical representation of women and men in educational studies and, secondly, what role this can play in regard to the relevance of gender. The findings, which are based on four group discussions with students of educational studies, reveal that the number of female students influences the way in which students discuss gender topics and gender-related issues. The article also shows that the perception of educational studies as a feminized degree course is closely linked to the rejection of the gender-based German language and the notion of gender justice and equality. Not only the representation of women within educational studies has an impact on the thematization of gender (issues), but the topic of sex and gender itself, due to its complexity, also makes it difficult to discuss the issue." (author's abstract)
Schlagwörter:Erziehungswissenschaft; Pädagogik; Studium
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Konsequenzen der Bologna-Reform : Warum bestehen auch am Übergang vom Bachelor- ins Masterstudium soziale Ungleichheiten?
Titelübersetzung:Consequences of the Bologna-Reform : Why Do Social Differences Exist at the Transition from Bachelor to Master Degree Programs?
Autor/in:
Lörz, Markus; Quast, Heiko; Roloff, Jan
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 44 (2015) H. 2, S. 137-155
Inhalt: "Im Zuge der Bologna-Reform wurden mit den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen zusätzliche Selektionsschwellen und zwei Hochschulabschlüsse eingeführt, die mit unterschiedlichen Karrierechancen einhergehen. Obwohl die Reform soziale Ungleichheit vermindern sollte, verzichten insbesondere Bachelorabsolventen aus weniger privilegierten Elternhäusern auf ein Masterstudium. Hierfür lassen sich aus theoretischer Sicht verschiedene Erklärungen anführen, jedoch finden sich bislang kaum empirisch abgesicherte Erkenntnisse über die in dieser Übergangsphase stattfindenden Entscheidungsprozesse. Der vorliegende Beitrag skizziert aus der Perspektive einer rationalen Entscheidungstheorie, vor dem Hintergrund kultureller Reproduktionsprozesse sowie aus einer Lebensverlaufsperspektive verschiedene Mechanismen, die den Herkunftsdisparitäten zugrunde liegen könnten. Die verschiedenen Erklärungsansätze werden anhand eines repräsentativen Studienberechtigtenpanels hinsichtlich ihrer empirischen Evidenz betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die sozialen Disparitäten am Bachelor-/Masterübergang vorwiegend auf vorgelagerte Bildungsentscheidungen, leistungsbezogene Unterschiede und höhere Kostensensibilität weniger privilegierter Herkunftsgruppen zurückzuführen sind." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the course of the Bologna process, traditional one-cycle German higher education degrees were transformed into two-cycle bachelor and subsequent master programs. This has established new transition points in higher eduction and different employment prospects for bachelor and master graduates. Although the intention of the reform was to reduce social inequality, students from less privileged families often forgo graduate studies. While different explanations can be offered for this phenomenon, the underlying decision processes are not well understood. The present contribution draws on rational choice and cultural reproduction theories and on life course analysis in discussing some of the mechanisms that may explain the pattern of social inequality. By using a panel dataset representative of Germany it discusses the empirical evidence. Results indicate that social inequality at the transition from bachelor to master studies mainly results from differences in students' previous educational biographies, differences in their academic ability, and a higher cost sensitivity on the part of less privileged groups." (author's abstract)
Nach Bologna : Gender Studies in der unternehmerischen Hochschule. Eine Untersuchung in Österreich und der Schweiz - Forschungsbericht
Autor/in:
Malli, Gerlinde; Sackl-Sharif, Susanne; Zehetner, Elisabeth
Quelle: Universität Graz; Graz, 2015.
Inhalt: Das Forschungsprojekt „Nach Bologna. Gender Studies in der unternehmerischen Hochschule. Eine Untersuchung in Deutschland, Österreich und der Schweiz“ rückt den Wissensaspekt von Genderchange im Kontext der Hochschulforschung in den Fokus, indem es sich mit Gender Studies-Studiengängen als jenen universitären Strukturen beschäftigt, in denen wissenschaftliches Geschlechterwissen vermittelt wird. Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Perspektive des D-A-CH-Verbundes wird im Projekt von der Frage ausgegangen, inwiefern wissenschaftliches (Geschlechter-) Wissen und dessen Vermittlung in der unternehmerischen Hochschule auf spezifische Weise geprägt wird. – Ausgangspunkt dieser Fragestellungen sind Recherchen und Inhaltsanalysen, die bereits 2010 im Rahmen der Projektantragsphase durchgeführt wurden. Diese zeigten, dass die Einrichtung von Gender Studies-Studiengängen im Großteil der Fälle mit den aktuellen Transformationsprozessen der Hochschule wie der Autonomisierung und Ökonomisierung einhergeht, insbesondere aber mit jenen Studienreformen, die mit der Bologna-Reform verbunden sind. Neben dem Umbau der Universitäten zu unternehmerischen Hochschulen werden im Projekt daher vor allem die Bologna-Reform und deren Implikationen auf die Einrichtung und inhaltliche Gestaltung von Gender Studies-Studiengängen berücksichtigt. Darüber hinaus konnte in einer ersten Inhaltsanalyse von Gender Studies-Curricula, die ebenfalls als Vorbereitung für den Projektantrag durchgeführt wurde, herausgefunden werden, dass zum Zeitpunkt der Antragsstellung in allen Gender Studies-Studienplänen zwei Themenbereiche eine zentrale Rolle spielten: Zum einen handelt es sich dabei um die interdisziplinäre Ausrichtung, zum anderen um die Praxisrelevanz bzw. Anwendungsbezogenheit der Studiengänge. Daher legte das Projekt seine inhaltlichen Schwerpunkte auf diese beiden Themen, wobei das Grazer Team die Praxisrelevanz der Gender Studies und das Berliner Team die Interdisziplinarität der Gender Studies erforschte.
Folgende Themen und Forschungsfragen standen somit – stets vor der Folie der aktuell stattfindenden Transformationsprozesse des Hochschulsystems betrachtet – im Zentrum unseres Projekts: Wir beschäftigten uns mit der Implementierungsgeschichte der Gender Studies-Studiengänge und fragten danach, welche Aushandlungsprozesse der Implementierung von Gender Studies-Studiengängen voraus gehen und diese begleiten sowie welche Akteur_innen daran beteiligt waren und sind. Eng damit verbunden sind ferner Fragen nach den finanziellen Ressourcen und der organisationalen Verankerung der Studiengänge. Darüber hinaus erforschten wir, welches Wissen, welche Themen, welche Theorien, Methoden sowie Anwendungs- und Praxisbereiche der Geschlechterforschung Eingang in die neuen Studiengänge finden und wie sich diese in offiziellen Texten wie Studienplänen, Flyer oder Homepages nach außen, d.h. bspw. potentiellen Studierenden oder der Universitätsleitung, präsentieren.
Schlagwörter:Bologna-Prozess; Curriculum; Frauen- und Geschlechterforschung; Geschlecht; Hochschulpolitik; Studiengang; unternehmerische Hochschule
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik