Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften; Köln (CEWSpublik, 27), 2023. 116 S
Inhalt: Die Veröffentlichung präsentiert einige zentrale Ergebnisse aus dem BMBF-geförderten Projekt StaRQ (2019-2023). Gegenstand des Projekts war die Untersuchung der Qualitätssicherung von Gleichstellungsmaßnahmen in der Wissenschaft am Beispiel der Handlungsfelder Geschlechtersensibilisierung, Mentoring und aktive Rekrutierung. Zu diesen drei Handlungsfeldern entwickelte das Projektteam jeweils praxisorientierte Handlungsempfehlungen. Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden sowohl eine Theorie- als auch eine Praxisrecherche durchgeführt. Für die Praxisrecherche stand die (teil-)automatisierte Analyse der Webseiten von Hochschulen zu Gleichstellungsmaßnahmen mit Hilfe von methodischen Ansätzen aus dem Bereich Data Mining von Web-Daten im Vordergrund (Web-Crawl). Darüber hinaus wurden Gleichstellungsakteur*innen an Hochschulen im Rahmen eines Online-Surveys zu Strukturen und Standards für die Entwicklung und Überprüfung von Maßnahmen befragt.
Geschlechterspezifische Daten zur Besetzung von Hochschulräten und ähnlichen Gremien, 2022 : Datenreport
Autor/in:
Löther, Andrea
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften; Köln (cews.publik, 30), 2023.
Inhalt: Um die geschlechtergerechte Teilhabe an Entscheidungsgremien von Hochschulen zu erfassen, ist ein kontinuierliches Monitoring notwendig. Für Hochschulräte und ähnliches Gremien stellt die jährliche Datenzusammenstellung des CEWS (Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung), die seit 2003 zunächst mit einer Erhebung des CEWS und seit 2016 mit Daten des Statistischen Bundesamt erscheint, dieses Monitoring zur Verfügung.
2022 erreichte die Teilhabe von Frauen an den Hochschulräten mit 39 Prozent einen Spitzenwert seit Erhebung dieser Daten. Der Bericht präsentiert aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes differenziert nach Bundesländern, Hochschultyp und Trägerschaft sowie im Zeitverlauf seit 2003.
Schlagwörter:Geschlecht; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Gremien; Hochschule; Hochschulrat; Statistik
CEWS Kategorie:Statistik und statistische Daten, Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2023
Autor/in:
Löther, Andrea
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften; Köln (cews.publik, 28), 2023.
Inhalt: Mit dem Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2023 liegt die zehnte Ausgabe dieses etablierten und langjährigen Instruments zur Qualitätssicherung für Gleichstellung an Hochschulen vor. Das Ranking beruht auf einem mehrdimensionalen Indikatorenmodell und berücksichtigt über das Kaskadenmodell die Fächerprofile der Hochschulen. Verwendet wurden Daten der amtlichen Hochschulstatistik für das Jahr 2021. Zusätzlich zu dem Hochschulranking beinhaltet die Veröffentlichung ein Ranking der Bundesländer, das auf ähnlichen Indikatoren beruht. Die Veröffentlichung wendet sich an alle, die in Hochschulen und Politik an der Qualität und dem Innovationspotenzial unserer Hochschulen interessiert sind.
Schlagwörter:Geschlecht; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Hochschule; ranking; Statistik
CEWS Kategorie:Statistik und statistische Daten, Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Business schools and faculty experiences of sexism: Gender structure tensions within and outside these schools
Autor/in:
Hughes, Emma; Donnelly, Rory
Quelle: Gend Work Organ (Gender, Work and Organization), (2023)
Inhalt: In this paper, we advance knowledge and theorization on the sexism experienced by faculty not only inside but also outside the physical boundaries of business schools. We enrich existing knowledge of gender and sexism by applying Gender Structure Theory (GST) to provide a more multi-dimensional analysis of the role of individuals, interactions, and institutions in shaping gender structures. Engaging with this theoretical framework, we use mixed-methods and data, integrating statistical data on gender in UK business schools with qualitative data from interviews with 52 academics from 15 schools to provide a nuanced insight into sexism at business schools. The framework developed from the findings extends GST by adding a specific “organizational” dimension, which is needed to examine interorganizational differences and how cultural and material organizational processes are influenced by wider national/international processes. We also identify three key interactional tensions cutting across the dimensions examined: organizational versus interorganizational relations, agency versus dependency, and employment relationships versus stakeholder relationships. The findings generate pressing implications for policy and practice in business schools and academia more broadly.
Inhalt: Sexualisierte (Belästigung,) Diskriminierung und Gewalt (S(B)DG) ist ein gesellschaftliches Problem – und eines an Hochschulen, auch wenn dieser Befund nicht mit dem Selbstund Fremdbild der Hochschule als einer enlightened organisation (Schüz et al. 2021,S. 2) übereinstimmt. Durch feministische Bewegungen der 1970er und 1980er generellals Thema sichtbar gemacht, wurde es bereits in den 1990er Jahren ein gleichstellungspolitisches Thema an Hochschulen (z. B. Bußmann und Lange 1996). Seitdem scheinenErkenntnisse über S(B)DG an Hochschulen jedoch verloren gegangen (Schüz et al. 2021,S. 14) oder marginalisiert worden zu sein, zumal sich im Zuge der Institutionalisierungder Gleichstellung an Hochschulen Geschlechterpolitik und feministische Wissensproduktion voneinander gelöst haben (ebd., S. 15). Im Zusammenhang mit medialen Debattenum #MeToo erfährt das Thema seit einiger Zeit nun auch an Hochschulen (wieder) mehr Aufmerksamkeit.
Schlagwörter:abuse; bullying; Gewalt; harassment; Hochschule; Machtmissbrauch; prevention; sexual abuse; sexual assault; sexuelle Belästigung; students; university; violence
CEWS Kategorie:Hochschulen, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Jung, akademisch, prekär : Studentische Beschäftigte an Hochschulen und Forschungseinrichtungen: eine Ausnahme vom dualen System regulierter Arbeitsbeziehungen
Quelle: Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw); Bremen, 2023.
Inhalt: Eine Studie im Auftrag der Gewerkschaften GEW und Verdi hat die Arbeitsbedingungen von studentischen Hilfskräften an deutschen Hochschulen untersucht – mit nicht unbedingt schmeichelhaften Ergebnissen. So gaben zum Beispiel 39 Prozent der Befragten an, an ihrer Hochschule regelmäßig unbezahlte Überstunden zu leisten. Von denen, die ihre Arbeitszeit nicht dokumentieren, leisten sogar 53,3 Prozent unbezahlte Überstunden. 33,9 Prozent gaben außerdem an, Krankheitstage immer oder häufig nachzuarbeiten, statt eine Lohnfortzahlung zu erhalten. 39,6 Prozent nehmen keinen vollständigen Urlaub und 15,7 Prozent gaben an, Urlaubstage nachzuarbeiten. Das Fazit der Autoren: Die Arbeitnehmerrechte von Hiwis würden häufig nicht beachtet. Durchgeführt wurde die Studie vom Institut Arbeit und Wirtschaft in Bremen. Es wurden 11.000 studentische Beschäftigte bundesweit befragt.
Diversity and Discrimination in Research Organizations
Herausgeber/in:
Striebing, Clemens; Müller, Jörg; Schraudner, Martina
Quelle: Bingley, U.K.: Emerald Publishing Limited, 2023. 516 S
Inhalt: The ebook edition of this title is Open Access and freely available to read online. The era of team science has long since dawned. However, in order for the individual members of a team to work well, research organizations need to provide a productive and naturally non-discriminatory working environment. Bringing together and integrating researchers and their diverse backgrounds in effective teams does not happen on its own. To harness the positive effects of diversity, it must be understood and managed proactively. The edited collection Diversity and Discrimination in Research Organizations provides researchers with empirical studies on the question of whether and to what extent the social identity of the academic workforce affects their individual integration in research organizations. Practitioners receive guidance and suggestions on possible starting points and requirements for programmes to improve equal opportunities and work climate in their research organizations. The articles can be roughly divided into two categories according to the guiding questions of this edited collection: macro studies surveying the extent of discrimination and harassment in research organizations and micro studies exploring the influence of the specific cultural contextual conditions of the academic workplace on experiences of discrimination and harassment related to the diversity of the workforce.
CEWS Kategorie:Diversity, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Inhalt: Universitäten erkennen die Relevanz und das Potenzial von Diversität und einem inklusiven Arbeits- und Studienumfeld, können jedoch aufgrund von fehlenden personellen und finanziellen Ressourcen nur begrenzt aktiv werden, um diese Faktoren voranzutreiben. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Eine Universität für alle – Universität und Diversität: Status Quo“, die Wissenschaftlerinnen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am Lehrstuhl für Internationales Management durchgeführt haben. Gleichzeitig kennt jedoch ein Großteil der Universitäten ihren eigenen Status Quo in punkto Diversität oftmals nicht, sodass Maßnahmen nicht zielgerichtet umgesetzt werden können. Und es fehlt eine Brücke zwischen Studierenden und Universität: Studierenden ist Diversität und Inklusion wichtig, von den Bemühungen ihrer Universität wissen sie allerdings oft wenig.
Von 2021 bis 2023 haben die Forschenden vom Lehrstuhl für Internationales Management den Status Quo des Engagements in Bezug auf Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion an deutschen Universitäten erfasst. „Dafür haben wir die diversitätsspezifischen Angaben auf den Webseiten von 76 öffentlich-rechtlichen Universitäten in Deutschland betrachtet“, erklärt die Projektleiterin Prof. Dr. Susanne Schmidt und Inhaberin des Lehrstuhls für Internationales Management. „Ergänzend befragten wir Mitarbeitende von Universitätsverwaltungen sowie Studierende der betrachteten Universitäten. Unser Bericht ist somit keine reine Momentaufnahme, sondern beleuchtet auch aktuelle Entwicklungen dieses dynamischen Themenbereichs.“
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass an den befragten Universitäten Diversität und Inklusion als wichtig erachtet wird, allerdings würden nicht alle Diversitätsdimensionen dabei im Fokus stehen, so Schmidt weiter. „Erfahrungen zu Maßnahmen der Gleichstellung von Frauen und Menschen mit Behinderungen liegen mehrheitlich vor. Andere Dimensionen wie Alter oder sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität werden als weniger relevant eingeschätzt.“ Weiterhin zeige sich, dass an den Universitäten gezielte Maßnahmen zur Etablierung eines inklusiven Arbeits- und Studienumfeldes in universitätsübergreifenden Diversitätsstrategien festgehalten seien, jedoch für die Umsetzung oftmals personelle und finanzielle Ressourcen fehlten. „Diese sind notwendig, um aktuelle Herausforderungen bei der Transformation, wie das Schließen von Datenlücken, die Festlegung von Verantwortlichkeiten und die Intensivierung der Kommunikation, zu bewältigen.“ Eine positive Erkenntnis sei, dass der Vergleich der Website-Daten von 2021 und 2023 bereits einen Aufwärtstrend hin zu mehr Diversität in den Universitätsleitungen und ein zunehmendes Engagement für Vielfalt zeige, so die Wissenschaftlerin.
Schlagwörter:Befragung; Diversität; Führungsposition; Hochschulleitung; Studierende; Universität
Women's leadership gamut in Saudi Arabia's higher education sector
Autor/in:
Akbar, Hammad; Al‐Dajani, Haya; Ayub, Nailah; Adeinat, Iman
Quelle: Gend Work Organ (Gender, Work and Organization), (2023)
Inhalt: This paper explores women's leadership in Saudi Arabia's three university settings—gender segregated (women or men-only), unsegregated (co-educational) and the majority of partially segregated universities where women's campuses exist within male-dominated universities. While Saudi Arabia's accelerated reforms are creating new opportunities for women's leadership, these are not reflected in the higher education sector yet. In adopting a feminist institutional theory perspective, this study employed a feminist qualitative approach, including 14 semi-structured interviews in Saudi Arabia's three university settings. The findings revealed that the barriers to women's leadership were most significant within the partially segregated universities, rendering women leaders as effectively powerless. In contrast, women's leadership flourished in the women-only university setting. As such, the findings suggest that the dominating partially segregated model is ineffective and problematic for women's leadership, and contradict the dominant view that gender segregation disempowers women. These insights have implications for the transformation of Saudi Arabia's higher education sector, aligned with the Kingdom's Vision 2030 policy.