Ausschließende Einschließung - marginalisierende Integration: Geschlechterkonstruktionen in Professionalisierungsprozessen
Titelübersetzung:Excluding inclusion - marginalizing integration: gender constructions in professionalization processes
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Vielfältige Verschiedenheiten: Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf. Ayla Neusel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Tagung "Frauen in Hochschule und Beruf"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1999, S. 223-253
Inhalt: Mit dem Terminus "ausschließende Einschließung" beschreibt die Verfasserin einen Prozess der Verschiebung im Reproduktionsmuster des Geschlechterverhältnisses, bei dem die Geschlechtergrenzen und mit ihnen Hierarchie und Differenz im Verhältnis der Geschlechter zueinander im Innern der Professionen neu etabliert werden, nachdem die Geschlechterexklusivität der Professionen selbst ins Wanken geraten ist. Dieser Prozess wird anhand der unterschiedlichen "Geschlechtszugehörigkeit" einzelner Rechts- und Facharztgebiete illustriert. Am Beispiel der Integration von Frauen in die ärztliche Profession macht die Verfasserin Dimensionen deutlich, die über eine geschlechterhierarchische Arbeitsteilung hinaus auf eine geschlechterkonstituierende Arbeitsteilung verweisen. Abschließend werden methodische Probleme bei der Analyse von Geschlechterkonstruktionen in Professionalisierungsprozessen aufgezeigt. (ICE)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Theoretische Entwicklungen der Frauen- und Geschlechterforschung über Studium, Hochschule und Beruf - ein einleitender Rückblick
Titelübersetzung:Theoretical developments in research on women and gender research relating to academic studies, university and occupations - an introductory review
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Vielfältige Verschiedenheiten: Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf. Ayla Neusel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Tagung "Frauen in Hochschule und Beruf"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1999, S. 15-34
Inhalt: Die Verfasserin skizziert theoretische Entwicklungen in der Frauen- und Geschlechterforschung seit dem Erscheinen des Buches "Töchter der Alma Mater" im Jahr 1986. Sie zeichnet die Ausdifferenzierung des theoretischen und methodischen Instrumentariums nach, den Prozess der Adaption hochschul- und berufsbereichsspezifischer Erklärungsansätze und der Herausbildung und Integration feministischer Theorie. Anknüpfend an Giddens und Bourdieu wurden Fachkulturen, Professionalisierungsprozesse und Organisationsstrukturen zu Leitbegriffen der Frauen- und Geschlechterforschung. Parallel zu Präzisierungen und Ausdifferenzierungen des anfangs eher global behandelten Themas "Frauen in Hochschule und Beruf" vollzog sich eine Entwicklung von differenztheoretischen zu hierarchietheoretischen und schließlich zu konstruktivistischen Konzepten der soziologischen Geschlechterforschung. (ICE)
Die Frauenuniversität als paradoxe Intervention : theoretische Überlegungen zur Problematik und zu den Chancen der Geschlechter-Separation
Titelübersetzung:The women's university as paradox intervention : theoretical reflections on the problems and opportunities of gender separation
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Vorausdenken - Querdenken - Nachdenken: Texte für Ayla Neusel. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.), Ayla Neusel (Adressat). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 263-278
Inhalt: Die Autorin entwickelt Argumentationen für bzw. gegen die Gründung einer Frauenuniversität, die erstmals 1989 vom 'Arbeitskreis Wissenschaftlerinnen in NRW' vorgeschlagen wurde. Die sehr emotional geführte Debatte stand von Anfang an in einem widersprüchlichen Verhältnis zum Hochschulwesen in der BRD und läßt bei den einzelnen Utopie- und Wunschvorstellungen der Frauen einen 'neuen feministischen Essentialismus' erkennen. Die Autorin diskutiert die Gründung einer Frauenuniversität auf dem Hintergrund von differenztheoretischen Konzepten in der Geschlechterforschung und interpretiert die Debatte als eine 'paradoxe Intervention', d.h. als einen widersprüchlichen Versuch zur Überwindung der Zweigeschlechtlichkeit in politischen und wissenschaftlichen Kontexten. Eine kritische Distanz gegenüber der sozialen Konstruktion der Geschlechterdifferenz ist eine wesentliche Voraussetzung für das Experiment 'Frauenuniversität'. (ICI)
Dekonstruktion und Alltagshandeln : die (möglichen) Grenzen der Vergeschlechtlichung von Berufsarbeit
Titelübersetzung:Deconstruction and everyday actions : the (possible) limits of the genderization of occupational work
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 223-246
Inhalt: Die Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen, die das Geschlecht als soziale Konstruktion begreifen und dabei nicht nur die kulturell und historisch verschiedenen Erscheinungsformen des "Weiblichen" und "Männlichen" im Blick haben, sondern die Grundstruktur der Zweigeschlechtlichkeit selbst problematisieren, hat inzwischen auch die bundesrepublikanische Frauenforschung erreicht. Der vorliegende Beitrag versucht im Rahmen dieser theoretischen Ansätze, die Logik der sozialen Konstruktion von Geschlecht im Bereich von Arbeit und Beruf zu rekonstruieren und damit die Bedingungen der "Vergeschlechtlichung" von Arbeit ebenso aufzuzeigen wie deren mögliche Grenzen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob nicht der "Herstellung" von Geschlecht Momente innewohnen, die sich - gegen den Strich gelesen - nutzen lassen, den "Zwang zur Zweigeschlechtlichkeit" auszuhebeln. Ein von der Autorin nahe gelegter "dekonstruktivistischer Guerillakrieg" zielt darauf ab, die scheinbare "Natürlichkeit" der Geschlechterdifferenz bzw. ihre Reproduktion als Geschlechterhierarchie als trügerisch zu entlarven. (ICE)
Schlagwörter:Konstrukt; Arbeitsteilung; Mann; Frauenforschung; Konstruktivismus; Beruf; Arbeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Nach der Wende : vorwärts zu alten Ungleichheiten?
Titelübersetzung:After the political transformation : onwards to old inequalities?
Autor/in:
Stein, Ruth Heidi; Wetterer, Angelika
Quelle: Studierende und studierte Frauen: ein ost-west-deutscher Vergleich. Ruth Heidi Stein (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Kassel: Jenior u. Pressler (Wissenschaft ist Frauensache : Schriftenreihe der interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauenforschung an der Gesamthochschule Kassel), 1994, S. 241-263
Inhalt: Zunächst vergleichen die Autorinnen die Studienbeteiligung und Integration hochqualifizierter Frauen in den Berufsbereich in Deutschland-Ost und Deutschland-West. Anschließend werden Entwicklungstrends der Bildungs- und Berufsbeteiligung von Frauen in den neuen Bundesländern vorgestellt. Hierbei wird deutlich, daß die Integration hochqualifizierter Frauen gerade in den Berufsbereichen Rückschritte zu machen beginnt, wo sie im Osten Deutschlands weiter vorangeschritten war als im Westen. (ICE)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Architektinnen - eine unbekannte Größe
Titelübersetzung:Female architects - an unknown quantity
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Studierende und studierte Frauen: ein ost-west-deutscher Vergleich. Ruth Heidi Stein (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Kassel: Jenior u. Pressler (Wissenschaft ist Frauensache : Schriftenreihe der interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauenforschung an der Gesamthochschule Kassel), 1994, S. 139-156
Inhalt: Zunächst werden die Rahmenbedingungen von Ausbildung und Beruf in der Architektur kurz umrissen. Anschließend werden das wachsende Interesse der Frauen an einem Architekturstudium und die Situation an den Hochschulen der Bundesrepublik Deutschland skizziert. Dann trägt die Verfasserin "das Wenige zusammen, was über Architektinnen im Beruf empirisch belegbar ist". Hier geht es um die Phase der Berufseinmündung, um qualifikationsunabhängige Statusdistributionsmuster, um die Stellung von Frauen in Nachbarberufen (Landschaftsarchitektinnen, Innenarchitektinnen, Stadt-, Regional- und Landesplanerinnen) und die Stellung von Architektinnen in Großstädten und Metropolen. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, daß die Hindernisse für die Integration von Frauen in den Architektenberuf erheblich sind. (ICE)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Professionalisierung, soziale Schließung und berufsspezifische Konstruktionen der Geschlechterdifferenz : zur Reproduktion geschlechtshierarchischer Strukturen in akademischen Expertenberufen
Titelübersetzung:Professionalization, social closure and occupation-related constructions of the gender difference : reproduction of gender-hierarchical structures in expert academic occupations
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Studierende und studierte Frauen: ein ost-west-deutscher Vergleich. Ruth Heidi Stein (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Kassel: Jenior u. Pressler (Wissenschaft ist Frauensache : Schriftenreihe der interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauenforschung an der Gesamthochschule Kassel), 1994, S. 21-46
Inhalt: In diesem Beitrag wird das Verhältnis von Profession und Geschlecht in historischer und systematischer Perspektive untersucht. Zunächst erläutert die Verfasserin die Entstehung von Professionen, von akademischen Expertenberufen im tertiären Sektor während der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts und die geschlechtsexklusive soziale Schließung dieser Berufe. Anschließend wird das Verhältnis von Profession und Semi-Profession analysiert und die soziale Konstruktion der Geschlechterdifferenz erörtert. Im folgenden werden berufsspezifische Konstruktionen der Geschlechterdifferenz und professionsinterne Marginalisierungsprozesse aufgezeigt. Abschließend skizziert die Verfasserin die neuen geschlechtsspezifischen Ausgrenzungs- und Marginalisierungsprozesse in akademischen Berufen. Hier geht es um die interaktive Konstruktion der Geschlechterdifferenz und die Logik der internen Segmentierung. (ICE)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Frauenuniversität : Überlegungen zu einer paradoxen Intervention
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Ausgegrenzt und mittendrin : Frauen in der Wissenschaft. Tagung "Ausgegrenzt und mittendrin"; Edition Sigma, 1993, S. 189-198
Schlagwörter:Frauenuniversität; Wissenschaftlerin
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Theoretische Konzepte zur Analyse der Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen und Professionen
Titelübersetzung:Theoretical concepts relating to the analysis of the marginality of women in highly qualified occupations and professions
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 13-40
Inhalt: In dem Beitrag werden die wesentlichen Entwicklungslinien nachgezeichnet, die die theoretische Auseinandersetzung der Frauenforschung mit dem Thema Arbeit und Beruf von Frauen bestimmt haben und bestimmen, um auf diesem Hintergrund den Stellenwert der Beiträge des vorliegenden Sammelbandes systematisch verorten zu können. Dabei steht folgende Problematik im Mittelpunkt: Die Kontroverse, ob und inwieweit theoretische Ansätze, die die Geschlechterdifferenz in den Mittelpunkt stellen, die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen (und genereller die geschlechtsspezifischen Segregationen des Arbeitsmarktes) zu erklären vermögen, oder ob nicht ein machttheoretischer Zugang, der die Reproduktion der Geschlechterhierarchie ins Zentrum rückt, die Struktur und Realität des Geschlechterverhältnisses gerade für den Bereich der Erwerbsarbeit angemessener erfaßt. (pmb)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Marginalität von Frauen und Frauenforschung in der bundesdeutschen Soziologie : Ergebnisse der Soziologinnen-Enquete
Titelübersetzung:The marginality of women and research on women in West German sociology : results of the inquiry regarding female sociologists
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Frauen in der Hochschullehre: auf der Suche nach neuen Lehr- und Lernformen. Ruth Fabianke (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Hamburg (Hochschuldidaktische Arbeitspapiere / Universität Hamburg, Interdisziplinäres Zentrum für Hochschuldidaktik), 1991, S. 6-25
Inhalt: Der Beitrag will mit seiner quantitativen Bestandsaufnahme "dokumentieren, in welchem Maße Frauen - als potentielle Anbieterinnen von Frauenforschungslehrveranstaltungen - an soziologischen Hochschulinstituten der (alten) BRD überhaupt anzutreffen sind, und (...) in welchem Umfang Frauenforschungsveranstaltungen im Lehrangebot des Faches Soziologie überhaupt vorkommen". Im Mittelpunkt der Enquete-Auswertung standen zum einen eine Befragung von 46 Lehrinstituten über die Veränderungen des Frauenanteils in Studentenschaft und Lehrkörper zwischen dem WS 1978/79 und dem WS 1987/88; zum anderen die Analyse geschlechtsspezifischer Themenstellungen bei allen 4000 Hauptfach-Lehrveranstaltungen im WS 1987/88 und im SS 1988. Es zeigt sich, daß kontinuierliche Frauenforschung auf wenige "Lehrmetropolen" beschränkt war. Die Diskrepanz zwischen hohem studentischem Interesse und Ausdifferenzierung der Frauenforschung auf der einen Seite und der Marginalität und begrenzten Kapazität der Frauenforschung auf der anderen führe zur Überforderung des Lehrkörpers. (pbb)