CHECK - Ressortzuschnitte der Vizepräsident*innen und Prorektor*innen an deutschen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften
Autor/in:
Roessler, Isabel
Quelle: Gütersloh: Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), 2023.
Inhalt: 39 Prozent aller Vizeposten an staatlichen deutschen Hochschulen haben Frauen inne. Die meisten von ihnen verantworten Ressorts aus den Bereichen Diversität, Nachhaltigkeit oder Internationales. Männliche Prorektoren oder Vizepräsidenten sind dagegen stärker in den Bereichen Digitalisierung oder Forschung vertreten. Zu den häufigsten Ressorts gehören Forschung, Lehre, Studium, Internationales und Transfer. Dies zeigt eine Auswertung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
Vizepräsident*innen und Prorektor*innen an deutschen Hochschulen sind wichtige Akteure in der Organisation und Leitung von Hochschulen. Ihre Ressorts sind je nach Hochschule unterschiedlich zugeschnitten und spiegeln durch wachsende Differenzierung zunehmend Schwerpunkte und Profile der jeweiligen Hochschule wider. Für einen CHECK des CHE Centrum für Hochschulentwicklung hat Isabel Roessler nun die Ressortzuschnitte von 188 staatlichen Hochschulen ausgewertet.
Aktuell sind an den 188 Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) 217 Vizepräsidentinnen, Pro- oder Konrektorinnen im Amt. Der Frauenanteil auf der zweiten Führungsebene an staatlichen deutschen Hochschulen liegt damit bei 39 Prozent. Die Frauenquote liegt bei den Vizeleitungen somit deutlich höher als bei den Hochschulleitungen, wo der Anteil nur 29 Prozent entspricht. Die höchsten Anteile weiblicher Vizestellen im Ländervergleich finden sich mit 67 Prozent in Bremen, Hamburg und Sachsen-Anhalt.
Bei der Geschlechterverteilung der stellvertretenden Hochschulleitungen nach Ressort zeigt die Analyse des CHE Centrum für Hochschulentwicklung klare Muster. Die höchsten Männerquoten finden sich bei beiden Hochschultypen in den Bereichen Digitalisierung und Forschung. Das Ressort Weiterbildung an Universitäten ist sogar in fast neun von zehn Fällen mit einem Vizepräsidenten bzw. Prorektor besetzt. Die höchsten Frauenquoten finden sich dagegen sowohl bei Universitäten als auch an HAW in den Bereichen Diversität, Nachhaltigkeit und Internationales.
Neben der dominierenden Kombination „Studium und Lehre“ an beiden Hochschultypen ist der Forschungsbereich an Universitäten im Präsidium ganz unterschiedlich zugeschnitten. Die Bandbreite reicht von „Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs“ an fünfzehn Universitäten bis zum einzigartigen Bereich „Forschung, gesellschaftlicher Dialog und Transfer“ an einer Hochschule.
Zu den häufigsten fünf Ressorts an beiden Hochschultypen gehören die Bereich Forschung, Lehre, Studium, Internationales und Transfer. „Das Thema Transfer hat für viele Hochschulen in den vergangenen Jahren an Relevanz gewonnen, dies zeigt sich auch in der starken Ressortverantwortung auf der Leitungsebene. Bei zwei Dritteln der HAW ist Transfer mittlerweile auf Leitungsebene angesiedelt“, so Roessler. Lediglich in Sachsen gibt es noch Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, bei denen sich kein Präsidiumsmitglied explizit um Transferangelegenheiten kümmert.
Schlagwörter:Fachhochschule; Hochschulleitung; Universität
Gleichstellungspolitik im Kontext neuer Governance an Universitäten : Praxis der Gleichstellungsakteur_innen an den Universitäten und für die Politik - Grundlegende Studie
Autor/in:
Erbe, Birgit
Quelle: Springer, 2022.
Inhalt: Das Buch widmet sich den immensen Herausforderungen, die an die Gleichstellungspolitik an Hochschulen gestellt werden, und stützt sich dabei auf Ansätze der Governance-, Organisations- und Geschlechterforschung. Mit der Hochschulreform seit Ende der 1990er Jahre sollte das ‚Steuerungsproblem‘ des Hochschulbereichs mit neuen, vom New Public Management geprägten Formen der Governance gelöst werden. Da das Steuerungsproblem auch auf die Hochschulgleichstellungspolitik zutrifft, sind die beiden zentralen Fragen der Untersuchung: Wo liegen die Chancen und Grenzen der veränderten Governance-Strukturen für Gleichstellungspolitik? Was bedeuten sie für die Praxis der Gleichstellungsakteur_innen an den Universitäten und für die Politik? Anhand von vier kontrastierenden Organisationsfallstudien wird nachvollzogen, wie es den untersuchten Universitäten trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelingt, längerfristige gleichstellungspolitische Veränderungen innerhalb ihrer Organisationen zu realisieren und welche Faktoren dafür ausschlaggebend sind
Schlagwörter:equality work; Geschlechterforschung; Gleichstellung; Gleichstellungspolitik; Governance; Governance-Ansatz; Hochschulpolitik; new public management; Organisationsforschung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Black Women, Academe, and the Tenure Process in the United States and the Caribbean
Autor/in:
Esnard, Talia; Cobb-Roberts, Deirdre
Quelle: Cham: Springer International Publishing, 2018. 520 S
Inhalt: Chapter 1. The Stony Road We Trod: Black Women, Education, and Tenure -- Chapter 2. Changing Educational Landscapes: the Challenge of Academic Capitalism -- Chapter 3. Experiences of Black Women in academe: A comparative analysis -- Chapter 4. Black Women in Higher Education: Towards Comparative Intersectionality -- Chapter 5. Comparative Intersectionality: An Intra-Categorical Approach -- Chapter 6. Black Women in Academe: A Duo-Ethnography -- Chapter 7. Experiences of Black women in the Caribbean Academy -- Chapter 8. Afro-Caribbean women in the US Academy -- Chapter 9. Still We Rise: Struggle, Strength, Survival, and Success
This book explores the meanings, experiences, and challenges faced by Black women faculty that are either on the tenure track or have earned tenure. The authors advance the notion of comparative intersectionality to tease through the contextual peculiarities and commonalities that define their identities as Black women and their experiences with tenure and promotion across the two geographical spaces. By so doing, it works through a comparative treatment of existing social (in)equalities, educational (dis)parities, and (in)justices in the promotion and retention of Black women academics. Such interpretative examinations offer important insights into how Black women’s subjugated knowledge and experiences continue to be suppressed within mainstream structures of power and how they are negotiated across contexts
Schlagwörter:Akademische Karriere; Geschlechterverhältnis; Hochschule; Intersektionalität; Karibik; people of color; Professur; soziale Ungleichheit; Tenure Track; USA
Inhalt: Die Ingenieurwissenschaften in Deutschland halten sich als Männerdomäne, obwohl es seit Jahren Bemühungen gibt, das Geschlechterverhältnis in diesen Bereichen auszugleichen. Die Autor_in geht der Frage nach, ob und inwiefern das asymmetrische Geschlechterverhältnis in den Inhalten und Kulturen der Ingenieurwissenschaften selbst begründet liegt. Anhand von Interviews mit Ingenieur_innen werden verschiedene Schlüsselkonzepte identifiziert, die zur Aufrechterhaltung des binären, heteronormativen Geschlechterverhältnisses in diesem Feld beitragen.
Aus dem Inhalt:
- Angewandte methodische, analytische und theoretische Denkwerkzeuge
- Mathematikhürde und Ausnahmefrau: Symbolische Grenzziehungen im sozialen Feld der Ingenieurwissenschaften
- Heiratsmarkt: Die heteronormative Struktur des ingenieurwissenschaftlichen Feldes
- Wirkliche Chancengleichheit: Rhetorische Modernisierung in den Ingenieurwissenschaften
Veränderungsbewegungen
CEWS Kategorie:Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Hochschulorganisation und Geschlecht in veränderten Bildungswelten : Eine modernisierungstheoretische Verortung
Autor/in:
Franzke, Astrid
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Springer VS research), 2016. 249 S
Inhalt: Astrid Franzke geht der Frage nach, unter welchen Einflüssen sich Geschlechterarrangements um 1900 konstituiert und bis in die Gegenwart hinein verändert haben. Die differenzierte historisch-systematische Untersuchung zeichnet sich durch einen modernisierungstheoretischen Zugang aus, der sowohl organisations- als auch geschlechtertheoretisch gerahmt ist. Geschlechterarrangements sind nicht mehr ausschließlich durch Polarisierung, Hierarchisierung und Personifizierung gekennzeichnet. Sie sind vielfältiger, flexibler, partnerschaftlicher, aber auch temporärer, ambivalenter geworden, mit Tendenzen zur Retraditionalisierung und Neutralisierung. (Verlagsangaben)
Black Box Berufung: Strategien auf dem Weg zur Professur
Autor/in:
Färber, Christine; Riedler, Ute
Quelle: Frankfurt am Main: Campus, 2016, 2. aktual. Aufl.. 305 S
Inhalt: Wer sich für Wissenschaft als Beruf entscheidet, muss sich dem Auswahlprozess um die Professuren stellen und ein Berufungsverfahren durchlaufen. Der Konkurrenzdruck ist in allen Fächern groß und trotz vorhandener gesetzlicher Regeln sind die Verfahren fürBewerberinnen und Bewerber meist undurchschaubar: Zu viele, nicht selten widerstreitende Interessen sind im Spiel. Berufungsverfahren gleichen daher einer Blackbox, sind sie doch Anlass für vielerlei Spekulationen, Gerüchte und Projektionen. Das Buch klärtüber die offiziellen Abläufe und die formalen Anforderungen auf, von der Ausschreibung über die Arbeit von Auswahlkommissionen, von der schriftlichen Bewerbung über das »Vorsingen« bis hin zur Berufungsverhandlung. Darüber hinaus werfen die Autorinnen einen Blick hinter die Kulissen des formalen Prozesses, indem sie wechselweise die Perspektiven der Bewerber und der Kommissionsmitglieder einnehmen. Sie zeigen insbesondere, was Frauen in Berufungsverfahren beachten müssen und wie dieEntmystifizierung einiger besonders hoch erscheinender Hürden gelingt. (Verlagsangaben)
Schlagwörter:Berufungsverfahren; Geschlechterverhältnis; Hochschule; Professor; Training
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Geschlechterverhältnis, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Monographie
Bestenauswahl und Ungleichheit : Eine soziologische Studie zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Exzellenzinitiative
Quelle: Frankfurt am Main: Campus (Hochschule und Gesellschaft), 2015. 367 S
Inhalt: Das Buch präsentiert die Ergebnisse einer umfassenden Begleitstudie, die die Autorinnen von 2007 bis 2013 zur deutschen Exzellenzinitiative durchführten. Es stellt die Voraussetzungen dar, mit denen Männer und Frauen den unsicheren Weg in der Wissenschaft auf sich nehmen, und die Bedingungen, die sie in der Exzellenzinitiative vorfinden. Dabei zeigt sich, welche inner- und außerwissenschaftlichen Faktoren für die fortgesetzte Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen auf den Spitzenpositionen verantwortlich sind.
Zwischen Zuschreibungen und Selbstinszenierung : Konstruktionen von Geschlechteridealen und -hierarchien unter Studierenden der Universität Dar es Salaam
Autor/in:
Lehmann, Annika
Quelle: Berlin: Weißensee-Verlag (Berliner Beiträge zur Ethnologie, 37), 2015, 1. Aufl. 120 S
Inhalt: In dieser Arbeit werden die komplexen Aushandlungsprozesse von Geschlechterrollen im universitären Kontext an der Universität Dar es Salaam in Tansania untersucht. Hierbei werden nicht nur geschlechtsspezifische Selbstinszenierungen von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ unter Studierenden im universitären Alltagsgeschehen analysiert, sondern auch am Campus vorherrschende Diskurse über Familie, Sexualität, Religion sowie Kleidungs- und Körperstilen im Kontext existierender (Ideal ) Vorstellungen von Geschlechterrollen betrachtet. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie diese Diskurse die alltäglichen Interaktionen zwischen Studierenden, u.a. in Lehrveranstaltungen, prägen. Im abschließenden Teil der Arbeit erfolgt eine Betrachtung der Auswirkungen der analysierten Geschlechterideale im Kontext der sensiblen Thematik von sexual harassment an der Universität. Es wird herausgearbeitet, dass Studentinnen einen stetigen Balanceakt im Universitätsalltag vollbringen müssen. Zwar erhalten sie eher soziale Anerkennung über ein attraktives Erscheinungsbild als über gute Noten, jedoch erhöhen schlechte Noten und ein „weibliches“ Auftreten das Risiko sexueller Belästigung. Inhaltlich werden die vielfältigen Aushandlungsprozesse von Geschlechterrollen unter Studierenden an der Universität Dar es Salaam in Tansania untersucht. Hierbei wird betrachtet, wie sich Studierende im Kontext existierender (Ideal-)Vorstellungen von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ im universitären Alltag selbst inszenieren. (HRK / Abstract übernommen)
Inhalt: "Nach wie vor ist Geschlechtergleichheit auch in Bildung und Wissenschaft ein ungelöstes Problem: 2010 waren nur 19% der Professuren in Deutschland mit Frauen besetzt. Mit welchen langfristigen Strategien und Herangehensweisen kann dieses Problem bewältigt werden? Die Autorinnen greifen die akademische Lehre als einen wichtigen Bereich heraus. Anhand theoretischer und empirischer Analysen wird aufgezeigt, wie Doing-Gender-Prozesse in der Lehre maßgeblich durch die Fachkulturen mitbestimmt werden." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Berufsprofilierung : Ein Praxisbuch für Akademikerinnen und Akademiker
Autor/in:
Hilzinger, Sonja
Quelle: Budrich, 2013.
Inhalt: Die Autorin gibt Einblick in geschlechterdifferent ausgewertete Informationen zum Arbeitsmarkt für AkademikerInnen, zu den Chancen und Risiken freiberuflicher Tätigkeit und zu existierenden alternativen Lebens- und Arbeitsmodellen. Ein Praxisteil bietet Hintergründe, Übungen und praktische Hinweise zur Berufsprofilierung (Lernbiografie, vom Markt her denken u.a.) vor dem Hintergrund des „ganzen Lebens“ und mit ausführlichen praktischen Anregungen zur Lösung von Problemen (Geldwert/Selbstwert, Arbeitsökonomie, Umgang mit Stress).