Inhalt: Sorgende Angehörige weisen sehr unterschiedliche Merkmale auf. Sie sind Frauen oder Männer, erwerbstätig oder nicht, mit hohem oder niedrigem sozio-ökonomischen Status, mit Migrationshintergrund oder nicht. Diese grundlegenden Differenzkategorien nehmen Einfluss darauf, wie sorgende Angehörige die Herausforderungen der Pflege und Sorge für ihre Familienmitglieder bewältigen. Wie beeinflussen sich diese Differenzkategorien gegenseitig, wie verstärken sich strukturelle Benachteiligungen oder gleichen sich aus? Aus einer intersektionalen Perspektive wird in diesem Buch eine Typologie des Pflegebewältigungshandelns von sorgenden Angehörigen vorgestellt, die die Wechselwirkungen der genannten Differenzkategorien in den Blick nimmt und Bedingungen einer „eher gelingenden“ und einer „eher prekären“ Pflege analysiert. Wie schaffen es sorgende Angehörige, ihren eigenen Lebensentwurf trotz Pflege weitgehend aufrechtzuerhalten? Im Ergebnis muss das wohlfahrtsstaatliche Unterstützungssystem für sorgende Angehörige zunehmend flexibel und vielfältig werden, insbesondere mit Zugang zu wohnortnaher, bedarfsorientierter und kultursensibler Pflegeinfrastruktur sowie einer professionellen Pflegebegleitung aus einer Hand im Sinne eines Case-Managements.
Schlagwörter:Care-Arbeit; Familiensoziologie; Geschlechterrolle; Pflege; Sorgearbeit; Wohlfahrtsstaat
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerk