Berufsfindung in einer geschlechterkodierten Welt : praxistheoretische Ansätze können der Berufsfindungsforschung neue Ansätze geben
Titelübersetzung:Career guidance in a gender-coded world : practical theory approaches can provide new approaches for research on career guidance
Autor/in:
Brandt, Oliver; Cornelißen, Waltraud
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 4, S. 21-38
Inhalt: Der Beitrag stellt empirische Befunde vor, die den Berufsfindungsprozess von jungen Frauen und Männern in seinen Anfängen beleuchten und Erklärungen für geschlechterdifferenzierte Berufsfindungsprozesse geben. Diverse strukturtheoretische und subjekttheoretische Ansätze werden auf ihren Erklärungswert hin untersucht. Dabei wird festgestellt, dass die Geschlechtersegregation nicht allein durch antizipierte Selektionsprozesse im Ausbildungssystem zu erklären ist. Berufliche Vorstellungen und Wünsche von Kindern, die sich aus dem Alltagswissen und aus der Einbettung in institutionellen Arrangements der Geschlechter speisen, reproduzieren die geschlechtliche Segregation der Erwachsenenwelt. Gefordert wird daher eine frühe, geschlechterbewusste Berufsorientierung, die spielerische Entwicklung von Selbstentwürfen und Mut zu "untypischen" Berufsentscheidungen fördert, eine stärker individualisierte Berufsberatung sowie eine Einbeziehung der Betriebe mit dem Ziel, die Jugendlichen mit unbekannten Berufsfeldern vertraut zu machen und informelle Geschlechtergrenzen im Betrieb reflektiert abzubauen. (ICH)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenkarrieren in Wirtschaft und Wissenschaft : Ergebnisse der Erlanger Langzeitstudien BELA-E und MATHE
Titelübersetzung:Women's careers in industry and science : results of the Erlangen long-term studies BELA-E and MATHE
Autor/in:
Abele-Brehm, Andrea
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 49-61
Inhalt: Erwerbstätigkeit ist für Akademikerinnen heute kaum noch ein Problem. Gegen eine eindeutige Erfolgsgeschichte spricht jedoch, dass Frauen, auch akademisch gebildete Frauen, im Vergleich zu Männern andere und - nach konventionellen Maßstäben - weniger erfolgreiche Berufslaufbahnen aufweisen. Akademikerinnen sind in Führungspositionen stark unterrepräsentiert. Das Gleiche gilt für Führungspositionen in der Wirtschaft. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, warum dem so ist. Warum gelingt es Frauen offenbar weniger gut, ihre hervorragende Qualifikation in entsprechende Berufsverläufe umzusetzen? Die bisherigen Ergebnisse einer Studie zu den Berufsverläufen von Akademikerinnen (1995 bis 2007) legen folgende Motivlagen der Frauen als Erklärung nahe: Gut ausgebildete Frauen fordern heutzutage von sich selbst, dass sie einerseits beruflich integriert und erfolgreich sind, andererseits nach wie vor zumindest zeitweise die traditionelle Partnerinnen- und Mutterrolle ausfüllen. Dies führt zu einem "Motivmix" und zu dem Wunsch, Beruf und Privatleben möglichst gut zu vereinen. Eine solche Vereinbarung, z.B. in Form von Elternzeiten, ist hinsichtlich Erwerbstätigkeit allgemein durchaus möglich, ist aber schwierig, wenn eine Karriere im Sinne des Aufstiegs in Führungspositionen angestrebt wird. Frauen sind an Karrierepositionen von vornherein weniger interessiert, trauen sich das auch weniger zu, und sind schließlich auch zufrieden mit anderen Formen von Erwerbstätigkeit, die nicht in eine Führungsposition münden. (ICA2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Doppelkarrieren in Wirtschaft und Wissenschaft
Titelübersetzung:Double careers in industry and science
Autor/in:
Behnke, Cornelia; Meuser, Michael
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 62-74
Inhalt: Mit dem Begriff "Doppelkarrierepaar" ist mehr gemeint, als dass beide Partner erwerbstätig sind. Entscheidend ist, dass beide Partner eine professionelle Karriere verfolgen. Beide Partner verfügen gewöhnlich über höhere, zumeist akademische Bildungsabschlüsse, beide haben ein hohes Maß an "commitment" hinsichtlich des Berufs sowie eine lebenslange Aufstiegs- bzw. Karriereorientierung. Die Berufsarbeit ist nicht nur ein Job, sie wird als primäre Quelle persönlicher Erfüllung gesehen. Anders als in den USA und in Großbritannien gibt es in der BRD kaum sozialwissenschaftliche Forschungen zu Doppelkarrierepaaren. In der vorliegenden Studie befassen sich die Autorinnen zum einen mit den partnerschaftlichen und familialen Arrangements, mit denen Doppelkarrierepaare die Entgrenzung von Beruf und Familie zu bewältigen versuchen, und zum anderen mit den institutionell-organisatorischen Rahmenbedingungen, innerhalb derer solche Arrangements getroffen werden. Die Datenerhebung erfolgte mittels biografisch-narrativer Paarinterviews einerseits und Experteninterviews andererseits. Untersuchungsfelder waren jeweils freie Berufe, der wissenschaftliche Bereich sowie das Management in großen Unternehmen. Die Untersuchung beschränkt sich auf die Arrangements junger Paare. (ICA2)
Wie wir vorankommen : WissenschaftlerInnenkarriere heute
Titelübersetzung:How we are progressing : career of scientists today
Autor/in:
Vogel, Ulrike; Hinz, Christiana
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 34-48
Inhalt: Die Autorinnen suchen nach den Gründen dafür, dass Frauen seltener als Männer das Ziel der Hochschulkarriere, die Professur, erreichen. Im vorliegenden Beitrag werden das Design und erste Ergebnisse aus einer quantitativen Studie als Ergänzung zu Design und Ergebnissen einer abgeschlossenen qualitativen Studie vorgestellt. Es wird der gemeinsame Rahmen der beiden Untersuchungen unter den Gesichtspunkten des Standes der Forschung, der Ziele und der Untersuchungskonzeption skizziert. Danach werden das unterschiedliche methodische Vorgehen sowie die entsprechenden Ergebnisse dargestellt. Die Studie gibt insgesamt einen Einblick in Bedingungen einer Wissenschaftskarriere für Frauen und Männer an den Hochschulen der BRD. Damit sind auch Ausblicke auf mögliche Veränderungen verbunden. Dies zeigt die qualitative Studie mit den unterschiedlichen Abweichungen von der konventionellen Geschlechterhierarchie bei einer möglichen Balance zwischen Beruf und Familie unter Frauen und Männern. (ICA2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Karrierewege von Professorinnen an Hochschulen in Deutschland
Titelübersetzung:Career paths of female professors at universities in Germany
Autor/in:
Krimmer, Holger; Zimmer, Annette
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 18-33
Inhalt: Im Zentrum des vorliegenden Forschungsprojektes steht die Frage, wie die Universität als Berufsfeld und Arbeitsplatz derzeit für Frauen und Männer beschaffen ist. Der Analyse der Karrierechancen und -hindernisse von Frauen an der Hochschule kommt dabei der zentrale Stellenwert zu. Neben karriererelevanten Aspekten werden auch die außerberuflichen Lebenszusammenhänge und insbesondere der familiäre Kontexte berücksichtigt. Hierbei geht es um die work-life-balance von beruflicher Belastung und professioneller Rollenorientierung einerseits und privatem Engagement in Tätigkeitsbereichen außerhalb der Wissenschaft sowie insbesondere im familiären Kontext andererseits. Die Präsentation der Ergebnisse gliedert sich in vier Teile. Akademische Karrierewege sind das Ergebnis einer Vielzahl ineinander greifender Faktoren: Die Motivation ist von zentraler, nicht aber ausschließlicher Bedeutung. Vor allem gilt es, die Finanzierung der im Wissenschaftsbetrieb vergleichsweise langen Qualifikationsphasen sicher zu stellen, aber auch die Förderung durch Mentoren kann für Berufsbiografien richtungsweisend sein. Die Wahrnehmung des universitären Arbeitsumfeldes sowie die Akzeptanz von Frauen in diesem erlauben u. a. Rückschlüsse auf das professionelle Selbstverständnis von Professorinnen. In der Zusammenschau vermitteln die Ergebnisse des Projektes ein Verständnis der subjektiven Befindlichkeiten und der inhärenten Widersprüche, wie Professorinnen das Zusammenspiel ihrer einzelnen Lebensbereiche erleben. (ICA2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Karrieren von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Hochschule : ein Bericht über eine qualitative Studie
Titelübersetzung:Careers of scientists at university : a report on a qualitative study
Autor/in:
Vogel, Ulrike; Hinz, Christiana
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 1, S. 23-38
Inhalt: Die Autorinnen berichten über die Ergebnisse von 71 Leitfaden-Interviews mit SozialwissenschaftlerInnen und MathematikerInnen auf allen Hierarchiestufen der Hochschule, um näheres darüber zu erfahren, warum immer noch mehr Frauen als Männer ihre Hochschulkarriere nicht bis zum möglichen Endpunkt absolvieren. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Wie kommen die Entscheidungen für oder gegen eine weitere Karriere bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Hochschule zustande? Inwieweit gibt es hier Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern? Welchen Einfluss haben unterschiedliche Positionen in der Hochschulhierarchie bei Frauen und Männern? Lassen sich Unterschiede bei den Chancen für erfolgreiche Hochschulkarrieren insbesondere für Frauen in verschiedenen Disziplinen erkennen, in denen sie z.B. unterschiedlich stark vertreten sind? Die Autorinnen knüpfen in konzeptioneller Hinsicht einerseits an die Analysen der Geschlechterforschung und andererseits an die Theorie Pierre Bourdieus an, da neben den binären Geschlechterhierarchien auch danach gefragt wird, wo sich aus veränderten Interaktionszusammenhängen und entsprechenden Habitusformen auch Auswirkungen auf die Teilhabe an Kapitalarten bzw. Machtstrukturen anbahnen könnten. (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Von den Erdwissenschaften fast zur Chancengleichheit
Titelübersetzung:From earth sciences to nearly equal opportunity
Autor/in:
Salis, Katharina von
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20 (2002) H. 3, S. 8-17
Inhalt: Die Autorin, erste Geologin der Schweiz, schildert in einem vorwiegend persönlichen Erfahrungsbericht ihre wissenschaftliche Laufbahn und die zu bewältigenden Hindernisse bei der erfolgreichen Positionierung auf dem Gebiet der 'Erdwissenschaften'. Dabei werden Erlebnisse mit verschiedenen europäischen Hochschulsystemen beschrieben, die ihren Anfang mit dem Studienbeginn an der Universität Bern im Jahr 1959 nehmen, wo der Studentin Zurückweisung und mangelndes Vertrauen in ihre Fähigkeiten entgegenschlagen. Nach dem Abschluss des Studiums mit dem Doktortitel 1965 folgt die Annahme einer Stelle an der Universität Kopenhagen, neun Jahre später dann der Wechsel an die ETH in Zürich. Dort erhält sie schließlich den Professorinnentitel und ihr Engagement in der Gleichstellungspolitik nimmt mit der Gründung einer 'Frauenanlaufstelle' seinen Verlauf. Als ein Höhepunkt der Bestrebungen für Chancengleichheit an den Universitäten werden abschließend der schweizerische Frauenstreik von 1991, der auch in der ETH in Zürich Einzug hielt, sowie nachfolgende Initiativen (KOFRAH u.a.) beschrieben. (ICG)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Abitur und was dann? : junge Frauen und Männer zwischen Berufsorientierung und privater Lebensplanung
Titelübersetzung:Secondary school graduation certificate and what then? : young men and women between occupational orientation and private life planning
Autor/in:
Oechsle, Mechtild; Maschetzke, Christiane; Rosowski, Elke; Knauf, Helen
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20 (2002) H. 4, S. 17-27
Inhalt: Die Autorinnen berichten über erste Ergebnisse der empirischen Studie "Berufsorientierung und Lebensplanung im Geschlechtervergleich", die im Regierungsbezirk Detmold als Fragebogenerhebung an allen Schulen mit gymnasialer Oberstufe durchgeführt wurde. Die Studie untersucht den Zusammenhang von Berufsorientierungen und Lebensplanung unter geschlechtsspezifischer Perspektive und fragt danach, wie Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II die moderne Arbeitswelt und ihre Anforderungen wahrnehmen und welche Handlungsstrategien sie im Übergang von der Schule in Ausbildung und Studium entwickeln. Die Autorinnen beschreiben erstens, an welchen Entscheidungskriterien sich junge Frauen und Männer in ihrem Prozess der Berufswahl orientieren und in welchem Zusammenhang diese mit dem Aspirationsniveau (Studium oder nicht-akademische Berufsausbildung), dem Stand der Berufsorientierung sowie den Planungskompetenzen der Befragten stehen. Sie gehen zweitens auf die Frage ein, ob und inwieweit die Lebensplanung Berufswahlentscheidungen von Abiturientinnen und Abiturienten beeinflusst und welche Rolle das Geschlecht hierbei spielt. Drittens wird der Einfluss der Eltern im Berufsorientierungsprozess kurz dargestellt. (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Der lange Weg zur Gleichberechtigung? : zur Geschichte der Habilitation von Frauen an deutschen Universitäten
Titelübersetzung:The long road to equality of rights? : history of the habilitation of women at German universities
Autor/in:
Vogt, Annette
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 19 (2001) H. 4, S. 85-94
Inhalt: Die Autorin skizziert die Geschichte des Habilitationsverbots für Frauen und seiner Abschaffung und den Wechsel von Barrieren und Hindernissen an den deutschen Universitäten für die ersten 50 Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Erinnerung an die ersten Wissenschaftlerinnen, die den Bann durchbrachen, soll diese nicht nur ins Gedächtnis zurückrufen, sondern es soll auch die hinreichend bekannte These von den gleichen Fähigkeiten und Fertigkeiten beider Geschlechter im Wissenschaftsbetrieb bestätigt werden. Die Autorin zeigt, wie es zu dem im Jahre 1908 in Kraft getretenen Verbot der Habilitation für Frauen gekommen ist und welche Entwicklungen nach der Novemberrevolution zur Aufhebung dieser diskriminierenden Bestimmung führten. Sie gibt ferner einen Überblick über die Habilitationen während der Weimarer Republik, die Stellung von außerordentlichen Professorinnen an den Universitäten in Preußen und den Niedergang des Frauenstudiums nach 1933. (ICI2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"... weil ich musste ja jetzt ne Ausbildungsstelle haben. Ich wollte ja nicht auf der Straße stehen, ne..." : biografisches Handeln von jungen Frauen zwischen eigenen Wünschen und objektiven Strukturen
Titelübersetzung:"... because I now had to have a training place. I didn't want to be out on the street..." : biographical actions of young women between their own wishes and objective structures
Autor/in:
Brendel, Sabine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 18 (2000) H. 3, S. 67-73
Inhalt: "Mädchen und junge Frauen sind nach wie vor in einem recht engen und traditionellen Berufsspektrum anzutreffen. Auch in den IT-Berufen sind sie unterrepräsentiert, obwohl diese neuen technologischen Berufe auch jungen Frauen große Berufschancen bieten, wie die Berufsfindung zeigt (vgl. Berufsbildungsbericht 1999). Welche äusseren und inneren Faktoren leiten das biografische Handeln junger Frauen in der Berufsfindungsphase? Wie verquicken sich in den Berufsfindungsprozessen junger Frauen objektive Gegebenheiten mit ihren inneren, psychisch-sozialen Prozessen? Welche Rolle spielen die Schule und die in ihr Tätigen in diesem Prozess? An solchen Fragen arbeitet seit Jahren die feministische Schul- und Berufsbildungsforschung (vgl. u.a. Lemmermöhle 1997, 1998, Krüger 1991,1997). In diesem Beitrag möchte die Autorin diese Fragen am Beispiel von jungen Frauen aus den Arbeiterschichten des Ruhrgebiets aufgreifen und dazu Ergebnisse aus einer empirischen Studie zu Sozialisationsbedingungen und Bildungsbiografien junger Frauen aus den Arbeiterschichten vorstellen (Brendel 1998). In dieser Studie wird nicht nur die Perspektive der geschlechtlichen, sondern auch die der sozialen Zugehörigkeit eingenommen. Mittels diesen Zugangs kann gezeigt werden, in welchem Maße sich die gesellschaftliche Struktur mit dem individuellen Handeln der Personen verknüpft, das sich im Verlauf des Berufsfindungsprozess in sich verändernden Berufswünschen, Verhaltensweisen und Orientierungsmustern der jungen Frauen niederschlägt. Die These der Autorin ist, dass eine einmal vorhandene Benachteiligung junger Frauen aus ArbeiterInnenschichten sich an der Schwelle zwischen Schule und Ausbildung verschärft und bei mehrfachen Misserfolgen im Prozess der Berufsfindung zur Aufgabe einer vorher vorhandenen hohen Bildungs- und Erwerbsorientierung führen kann." (Autorenreferat)