Inhalt: "Die Lebensorientierungen der Studienanfänger haben einen wesentlichen Einfluss auf alle Bereich der Studieneinstellungen und des Studienverhaltens. Kennzeichnend für ihre Wertehierarchie ist dabei ihr Streben nach einem unabhängigen, selbständigen Leben in fester Partnerschaft. Viele haben vor, eine Familie zu gründen. Die Studierenden sind leistungsbereit, sie wollen aus ihrem Leben etwas machen, Erfolg haben und kreativ tätig sein. Für viele heißt das auch, zu einem anerkannten Fachmann im Beruf zu werden. Das Streben nach Autonomie erhöht das Niveau fast aller Anforderungen, die die Studienanfänger an das Studium und an sich stellen. Bei dieser Lebensstrategie ist die Studienwahl vor allem durch berufsbezogene Erfolgsambitionen gepr gt. Noch stärker streben sie allerdings nach einem Studium, das ihnen beruflichen Erfolg und Aufstieg verspricht, wenn ihre gesamte Lebensorientierung von Erfolgs- und Leistungsabsichten dominiert wird. Die Studienanfänger erwarten dann von der Hochschule mehr als andere die Vermittlung von Führungsfähigkeiten im Studium. Auch hedonistische Lebensziele begünstigen eine extrinistische Studienwahl. Nur mit Studienfächern, die zu wirtschaftlich erfolgreichen Berufsfeldern führen, lässt sich ein auf Annehmlichkeiten und Genuss ausgerichtetes Leben führen. Soziale Lebensziele korrespondieren mit einer sozial motivierten Studienwahl; es werden Studienfächer gesucht, die berufliche Möglichkeiten für sozialen Kontakt und Hilfe für andere eröffnen und gleichzeitig persönliche Entfaltung erlauben. Vom Studium wird dann vor allem die Vermittlung praktisch-sozialer sowie allgemein fächerübergreifender Fähigkeiten erwartet. Kreativität als Lebensziel erhöht die Bedeutung sowohl interessen- und neigungsgeleiteter Beweggründe als auch von wissenschaftlichen Motiven bei der Studienwahl. Ebenfalls soziale Motive spielen dann eine größere Rolle. Die entsprechenden Studienanfänger erwarten von ihrem Studium besonders den Erwerb intellektueller und allgemein fächerübergreifender Fähigkeiten sowie sozialer Kompetenz. Die Zukunftsorientierungen und Studienerwartungen der neubeginnenden Studierenden greifen allerdings noch häufig auf Berufsbilder zurück, die eher einem traditionellen Verständnis entspringen als heutigen Bedingungen und Tendenzen in der Arbeitswelt. Der zunehmende Flexibilisierungsdruck und Bedarf an fächerüberschreitenden Qualifikationen ist noch nicht in den Vorstellungen der Studierenden angekommen." (Autorenreferat)