"Liebe", Arbeit, Anerkennung : (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren
Titelübersetzung:"Love", work, recognition : (in)equality in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 3665-3670
Inhalt: "Axel Honneth begreift das 'Wesen der Gesellschaft' als ein System von gestaffelten Anerkennungsverhältnissen sowie als eine 'institutionalisierte Anerkennungsordnung'. Die Erwartung sozialer Anerkennung fasst er der Form nach als menschliche Invariante, während sich die Inhalte der Anerkennung durch historische Variabilität und strukturelle Geprägtheit auszeichnen. Mit 'Liebe', 'Recht' und 'Leistung' arbeitet Honneth für moderne Gesellschaften theoretisch drei distinkte Formen von Sozialbeziehungen (Anerkennungssphären) heraus, in denen Individuen soziale Anerkennung erzielen können. Im Zuge von Modernisierungsprozessen, so etwa Voswinkel (2001), komme es zu einer Pluralisierung und Egalisierung von gesellschaftlichen Anerkennungsforen. Mit Blick auf Paarbeziehungen, die im Mittelpunkt unseres Vortrags stehen, gibt es empirische Hinweise darauf, dass durch die steigende Erwerbstätigkeiten von Frauen die Gültigkeit des männlichen Familienernährermodells samt damit einhergehender Sphärentrennung und geschlechtsspezifisch ungleicher Anerkennungsordnung in Frage gestellt wird. Dies gilt besonders in Doppelkarriere-Paaren, in denen beide PartnerInnen hohe Bildung und ein hohes berufliches commitment aufweisen und sich gemäß einem normativen Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüberstehen. In der Ad-hoc-Gruppe stellen die Verfasser ein empirisches Forschungsprojekt vor, das sich vor dem Hintergrund der Honneth'schen Anerkennungstheorie der Rekonstruktion von (un-)gleichen Anerkennungschancen und -strukturen in Doppelkarriere-Paaren widmet. Dabei nehmen sie die drei Analyseebenen 'Paare' (Liebe), 'Arbeitsorganisationen' (Leistung) und 'Sozialstaat' (Recht) in den Blick. Ihre empirischen Fragen lauten: Geht mit den genannten Wandlungstendenzen eine Pluralisierung und vor allem eine Egalisierung intersubjektiver Anerkennungschancen innerhalb von Doppelkarriere-Paaren einher? Lässt sich tatsächlich die postulierte Pluralisierung und Egalisierung von gesellschaftlichen Anerkennungsforen feststellen? Finden sich bei Doppelkarriere-Paaren Hinweise auf einen Wandel von (geschlechtsspezifischen) Ungleichheiten, und kommt es zu Veränderungen in der 'institutionalisierten Anerkennungsordnung'?" (Autorenreferat)
Schlagwörter:Liebe; Arbeit; soziale Anerkennung; soziale Ungleichheit; Dual Career Couple; Recht; Leistung; Partnerbeziehung; Sozialstaat; Honneth, Axel
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Eine Frage der Anerkennung : wie Doppelkarrierepaare Familie und Beruf vereinbaren
Titelübersetzung:A question of recognition : how dual-career couples combine a family and an occupation
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Spura, Anke; Gottwald, Markus
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2008) H. 119, S. 11-14
Inhalt: Der Beitrag behandelt die Frage der paarinternen Anerkennung bei Doppelkarrierepaaren. Grundlage der Analyse sind narrative Paarinterviews und anschließende Einzelinterviews mit acht Doppelkarrierepaaren. Die Verfasser stellen drei Paarkonstellationen vor, die sich in den Beziehungskonzepten sowie der paarinternen Anerkennung von Berufs- und Familienarbeit unterscheiden. Bei allen Paaren ist Gleichheit eine zentrale Beziehungsnorm und beruflicher Erfolg sehr wichtig ist. Bekannte Ungleichheiten bleiben bestehen: Nach der Familiengründung kam es zu einer Re-Traditionalisierung der Paarbeziehung. (ICE2)
Die Gesellschaft als 'institutionalisierte Anerkennungsordnung' : eine Einleitung
Titelübersetzung:Society as an 'institutionalized recognition system' : an introduction
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus
Quelle: Die Gesellschaft als "institutionalisierte Anerkennungsordnung": Anerkennung und Ungleichheit in Paarbeziehungen, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat. Christine Wimbauer (Hrsg.), Annette Henninger (Hrsg.), Markus Gottwald (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2007, S. 11-30
Inhalt: Die Autoren erläutern in ihrer Einleitung die Konjunktur von Anerkennung als gesellschaftstheoretische Kategorie und diskutieren zentrale Annahmen der Anerkennungstheorie von Axel Honneth. Da Honneths theoretischer Ansatz sehr abstrakt bleibt und nur selten mit empirischen Analysen verknüpft wurde, setzt sich der vorliegende Sammelband zum Ziel, einerseits die theoretische Diskussion weiter zu führen und andererseits Honneths Ansatz für konkrete Untersuchungsfelder fruchtbar zu machen. Anhand der Felder Paarbeziehungen (bzw. "Liebe"), Arbeitsorganisationen/Erwerbsarbeit (bzw. "Leistung") und sozialstaatliche Institutionen (bzw. "Recht") wird herausgearbeitet, wie sich Anerkennung jeweils als soziale Praxis rekonstruieren lässt. In allen drei Feldern werden die jeweiligen Anerkennungsordnungen zudem im Hinblick auf ihre Folgen für die Konstituierung von sozialen Ungleichheiten empirisch beleuchtet oder weiter theoretisiert. Schließlich geht es um die Frage, wie sich Veränderungen in den drei Anerkennungsformen auf die Reproduktion von (Geschlechter-) Ungleichheit auswirken. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
'Liebe', Arbeit, Anerkennung - (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren
Titelübersetzung:'Love', work, recognition - (in)equality in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus
Quelle: Die Gesellschaft als "institutionalisierte Anerkennungsordnung": Anerkennung und Ungleichheit in Paarbeziehungen, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat. Christine Wimbauer (Hrsg.), Annette Henninger (Hrsg.), Markus Gottwald (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2007, S. 33-67
Inhalt: Die Autoren berichten aus einem empirischen Forschungsprojekt, das (un-)gleiche Anerkennungschancen und -strukturen in Doppelkarriere-Paaren untersuchte, in denen beide Partner eine hohe Bildung und ein hohes berufliches Engagement aufweisen. Diese Paarform stellt einen Gegenentwurf zum männlichen Familienernährermodell und der damit einhergehenden geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung dar. Die Autoren zeigen anhand von drei Fallbeispielen, dass sich jedoch auch bei diesen Paaren bestimmte Ungleichheiten auffinden lassen, die unter anderem durch arbeitsorganisationale Vorgaben und sozialstaatliche Regelungen beeinflusst werden. Arbeitsorganisationen ("Leistung") und der Sozialstaat ("Recht") sind insofern neben der Paarbeziehung ("Liebe") weitere Analyseebenen, die von den Autoren in den Blick genommen werden. In der Zusammenschau dieser drei Ebenen lässt sich eine Transformation der "institutionalisierten Anerkennungsordnung" feststellen, die vor allem in einem Bedeutungsgewinn von Erwerbsarbeit besteht. Diese Transformation führt zwar zu mehr Geschlechtergleichheit, jedoch birgt die Bedeutungssteigerung von Erwerbsarbeit auch Konflikte bei der Aufteilung der Familienarbeit, deren Hauptlast nach wie vor die Frauen tragen. (ICI2)
Die Gesellschaft als "institutionalisierte Anerkennungsordnung" : Anerkennung und Ungleichheit in Paarbeziehungen, Arbeitsorganisationen und Sozialstaat
Titelübersetzung:Society as an "institutionalized recognition system" : recognition and inequality in couple relationships, work organizations and the social welfare state
Herausgeber/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette; Gottwald, Markus
Quelle: Opladen: B. Budrich, 2007. 191 S.
Inhalt: "Die AutorInnen untersuchen gesellschaftliche Anerkennungsverhältnisse in Paarbeziehungen, Arbeitorganisationen und im Sozialstaat. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, inwieweit sich eine 'institutionalisierte Anerkennungsordnung' feststellen lässt und welche Ungleichheiten, beispielsweise zwischen den Geschlechtern in diese Anerkennungsordnung eingelassen sind. Darüber hinaus berücksichtigen die Beiträge Einfluss gesellschaftlicher Wandlungsprozesse und sozialstaatlicher Reformen auf diese 'gesellschaftliche Anerkennungsordnung'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christine Wimbauer, Annette Henninger und Markus Gottwald: Die Gesellschaft als 'institutionalisierte Anerkennungsordnung' - Eine Einleitung (11-30); Christine Wimbauer, Annette Henninger und Markus Gottwald: 'Liebe', Arbeit, Anerkennung - (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren (33-67); Kai-Olaf Maiwald: Die Liebe und der häusliche Alltag - Überlegungen zu Anerkennungsstrukturen in Paarbeziehungen (69-95); Kai Dröge: "Jetzt lob' mich doch endlich mal!" - Subjektivierte Arbeit und die Fallstricke ihrer Anerkennung (97-117); Joachim Renn: Von der anerkannten Ungleichheit zur ungleichen Anerkennung - Multiple soziale Differenzierung und das Problem einer einheitlichen 'Anerkennungsordnung' (121-150); Stephan Lessenich: Die Grenzen der Anerkennung - Zum Wandel der moralischen Ökonomie des Wohlfahrtsstaates (151-167); Marion Möhle: Geschlecht und Anerkennung im Europäischen Sozialmodell - Normative Grundlagen und perspektivischer Ausblick (169-185).