Sozialisation, Habitus, Geschlecht
Titelübersetzung:Socialization, habits, gender
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Gesellschaftliche Bedingungen von Bildung und Erziehung: eine Einführung. Andrea Liesner (Hrsg.), Ingrid Lohmann (Hrsg.). Stuttgart: Kohlhammer (Urban-Taschenbücher), 2010, S. 19-30
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Inhalt: "Illustriert am Beispiel von 'Kleidungsvorschriften' für Professoren und Professorinnen werden die zentralen Begriffe Sozialisation, Habitus und Geschlecht erläutert und in ihrer historischen und theoretischen Entwicklung aufgezeigt. Das Habituskonzept ermöglicht, sowohl seine Gewordenheit durch Sozialisation aufzuzeigen wie auch seine unterschiedliche Ausformung - in diesem Fall durch Geschlecht zu verdeutlichen. Die pädagogische Relevanz der Begriffe wird am Beitrag, den sie an der Ermöglichung oder Verhinderung von Chancengleichheit haben, analysiert." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Bildung; Sozialisation; Theorie; Habitus; Konzeption; Hochschullehrer; Student; Kleidung; Begriff; Chancengleichheit; Bildungswesen; Bildungsbeteiligung; Pädagogik; Benachteiligtenförderung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sozialisation und Geschlecht
Titelübersetzung:Socialization and gender
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Handbuch Sozialisationsforschung. Klaus Hurrelmann (Hrsg.), Matthias Grundmann (Hrsg.), Sabine Walper (Hrsg.). Weinheim: Beltz (Pädagogik), 2008, S. 240-253
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Inhalt: Der Beitrag wendet sich dem Verhältnis von Geschlecht und Sozialisation zu. Geschlechter werden als dichothom und oppositionell dargestellt, als "männlich" und "weiblich". Der Artikel arbeitet heraus, dass die Geschlechtsidentität hingegen nichts "Naturgegebenes" ist, sondern im Verlauf des Aufwachsens sozial konstruiert wird. Bestimmte Verhaltensweisen werden als "männlich" oder "weiblich" definiert, damit ist auch ein bestimmter "Habitus" verbunden, also Standards für Verhalten und Benehmen. Es wird hervorgehoben, dass "Geschlecht" somit keine "individuelle Eigenschaft" des Subjekts ist; andererseits wird geschlechtlicher "Habitus" nur im Handeln des Individuums aktualisiert und bestätigt, ist also nichts dem Handeln der Akteure Externes. Durch die gesellschaftliche Konstruktion bipolarer Geschlechtlichkeit ("männlich" oder "weiblich") werden jedem Geschlecht bestimmte Eigenschaften zugeschrieben, andere hingegen als "untypisch" ausgeschlossen. Jedes der beiden Geschlechter existiert nur in Relation und Abgrenzung zum anderen. Der Beitrag vertritt die Auffassung, dass die "herrschende" Geschlechterordnung durch "schwule" und "lesbische" Ansprüche und Forderungen untergraben wird. Der Artikel wendet sich dann dem "Kinderspiel" zu, das "Geschlechterdifferenz" in Szene setzt. Jungen befürworten in der Regel Rivalitäts-orientierte Wettkampfspiele, die an äußeren, festen Regeln orientiert sind. Mädchen erwärmen sich hingegen eher für auf Kooperation, Gemeinsinn und Verkleidung basierende Spielformen. Der Beitrag diskutiert dann geschlechterbezogene Differenzen in jugendlichen Peer-Beziehungen und wendet sich danach der Problematik von Gewalt in der "Konstruktion von Männlichkeit" zu. Abschließend wird "doing gender" besprochen, die Realisierung und Aktualisierung von Geschlechtsstereotypen im Jugendalter. Bestimmte "Lebensstile" werden eher Männern zugeschrieben, andere eher Frauen. Überraschend ist vielleicht, dass die bürgerliche Mittelschicht stärker an dichothomisierten Geschlechterrollen festhält als Vertreter aus dem "Arbeitermilieu". Eine veränderte alltägliche Lebensführung kann möglicherweise zu einer Aufweichung starrer Geschlechtergrenzen beitragen. (ICB)
Schlagwörter:Sozialisation; Sozialisationsbedingung; Sozialisationsforschung; Sozialisationsinstanz; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Mann; Junge; Mädchen; Homosexualität; Herrschaftsform; Sexualität; Sexualverhalten; Wettkampf; Gewaltbereitschaft; Spiel; soziale Schicht
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildungsgänge jenseits der Normalbiographie
Titelübersetzung:Channels of education beyond the normal biography
Autor/in:
Tosana, Simone; Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Bausteine einer Bildungsgangtheorie. Barbara Schenk (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien zur Bildungsgangforschung), 2005, S. 145-158
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Inhalt: Der Beitrag geht von folgender Prämisse aus: Sozialisation und Entwicklung lassen sich nur als das Ergebnis der praktischen Auseinandersetzung des aufwachsenden Menschen mit seiner Lebenslage bzw. seinen Lebenslagen verstehen, als Aneignung und Entwicklung von Lebensformen im biographischen Zusammenhang. Auch die Bildungsgangforschung braucht folglich eine sozialisationstheoretische Perspektive. Diese Sichtweise wird zunächst nach verschiedenen Aspekten differenziert, wobei sich die Notwendigkeit eines Standpunktes jenseits der Normalbiographie ergibt. Das Konzept der Statuspassage bietet hier die Möglichkeit einer weitreichenden sozialisationstheoretischen Forschungsperspektive auf den Bildungsgang. Dieser Ansatz wird um das theoretische Konzept des kulturellen Kapitals und des Moratoriums in einem zweiten Teil ergänzt. Die Verknüpfung von Schule und Lebenswelt bietet einen Ansatz, um den Stellenwert des Bildungsgangs als "doppelte Statuspassage" für den Schulalltag zu hinterfragen. Die Fallstudie zeigt Folgendes: Schule ist ein eigener gesellschaftlicher Bereich, aber zugleich ist sie Teil der Lebenswelt der Jugendlichen. Das Wechselverhältnis zwischen Schule und sonstiger Lebenswelt ist so eng, dass von einer "Trennung" nicht gesprochen werden kann. Dieses Wechselverhältnis spiegelt sich im "Einstieg" in die Schule und dem Zurechtkommen dort genauso wie in der Frage der potentiellen gesellschaftlichen Beteiligung und ihrer Rückwirkung auf die Schule - also in beiden Dimensionen der doppelten Statuspassage. (ICA2)
Schlagwörter:Jugendlicher; Bildungsgang; Bildungsforschung; Schule; Familie; Lebenswelt; Biographie; Sozialisation; Sozialisationsinstanz; Lebenssituation; Abendschule; Weiterbildung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming oder Frauenförderung?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming or promotion of women?
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Erster Kongress des Forum Bildung am 14. und 15. Juli 2000 in Berlin. Kongress "Wissen schafft Zukunft"; Bonn (Materialien des Forum Bildung), 2000, S. 632-639
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Inhalt: Die Autorin fragt zunächst, wie es um die Gleichstellung der Geschlechter in der Bildung steht. Sie sieht darin drei Dimensionen - "sie betrifft die Teilhabe an Bildung, und zwar erstens auf Seiten der Lernenden, zweitens auf Seiten der Beschäftigten, der Lehrenden ... und drittens die vermittelten Inhalte und die durch Strukturen erfolgten Sozialisationen." An Beispielen aus der Kindergartenerziehung, der Grundschule und Bereichen, die auf die höhere Qualifizierung zielen, macht sie Ungleichheiten im Bildungsbereich aus. Im folgenden geht sie der Frage nach, welche bildungspolitischen Maßnahmen geeignet sind, Chancengleichheit herzustellen. (DIPF/St.)
Schlagwörter:Kindergarten; Grundschule; Erzieher; Kind; Schüler; Geschlechterforschung; Chancengleichheit; Bildungspolitik; Sozialisation
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Weibliche Sozialisation zwischen geschlechterstereotyper Einengung und geschlechterbezogener Identität
Titelübersetzung:Female socialization between gender-stereotypical restriction and gender-related identity
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Geschlechter: zur Kritik und Neubestimmung geschlechterbezogener Sozialisation und Bildung. Horst Scarbath (Hrsg.), Heike Schlottau (Hrsg.), Veronika Straub (Hrsg.), Klaus Waldmann (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 1999, S. 47-62
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Inhalt: Anhand von empirischen Untersuchungen verweist die Autorin darauf, dass Sozialisation, speziell weibliche Sozialisation einen Prozess darstellt, "in dem ein Mensch zum integrierten Angehörigen seiner kulturellen und gesellschaftlichen Bezugsgruppe wird". Vier Aspekte dieser Entwicklung werden näher untersucht, die den eigenen Anteil der Frauen an der Herstellung von Widersprüchlichkeit zwischen dem Dasein für andere und dem Anspruch auf ein eigenes Leben deutlich machen: (1) Sprachverhalten und Abwertung von Weiblichem; (2) Herausbildung von Fürsorglichkeit und ihre Nichtanerkennung; (3) Erziehungsvorstellungen als Teil der Abwertung von Weiblichem; (4) Interaktionen in der Schule und ihr Beitrag zur Geschlechterhierarchie. Abschließend werden aus den Untersuchungen zur geschlechterbezogenen Sozialisation Perspektiven entwickelt, in denen die Erkenntnisse der Frauenforschung auf ein neues Selbstbewusstsein bei jungen Frauen deuten. Verwiesen wird auf ein Selbstbewusstsein, das eine weibliche Identität über die Neudefinition der Position von Frauen im Spiel der Geschlechter miteinander entwickelt. (prh)
Schlagwörter:Mädchen; Junge; Erziehungsnorm; Sozialisation; Lebenssituation; Sprachverhalten; Weiblichkeit; Abwertung; soziale Anerkennung; Interaktion; Schule; Hierarchie; Geschlechterverhältnis; Fürsorge; Erziehungsziel; Freizeit; Interesse
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag