Ingenieure, technischer Fortschritt und Geschlechterbeziehungen : historische Reflexionen
Titelübersetzung:Engineers, technical progress and relationships between the genders : historical reflections
Autor/in:
Hausen, Karin
Quelle: metis : Zeitschrift für historische Frauenforschung und feministische Praxis, Jg. 4 (1995) H. 1, S. 5-17
Inhalt: Die Leitfrage des vorliegenden Beitrags lautet: Wie war es möglich und was hat es zu bedeuten, daß die Ingenieurwissenschaften bis heute in extremer Exklusivität das Geschäft von Männern geblieben sind. Um die "Technikferne" der Frauen zu erklären, wird im ersten Abschnitt die Professionalisierungsgeschichte der Technik- und Ingenieurwissenschaften zurückverfolgt. Der zweite Abschnitt führt Überlegungen zusammen, was es für die Qualität der Technikentwicklung bedeutet haben könnte, daß Frauen mit ihrem anderen Erfahrungswissen, ihren Bedürfnissen, ihren Interessen und ihren Phantasien bislang über keine Definitionsmacht in Sachen des technischen Fortschritts verfügt haben. Insgesamt versucht die Autorin, den in den wissenschaftlichen und technischen Leistungen vermuteten Objektivationen von Männlichkeit auf die Spur zu kommen. (pmb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterhierarchie und Arbeitsteilung : zur Geschichte ungleicher Erwerbschancen von Männern und Frauen
Titelübersetzung:Gender hierarchy and division of labor : histoy of unequal employment opportunities of men and women
Herausgeber/in:
Hausen, Karin
Quelle: Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (Sammlung Vandenhoeck), 1993. 239 S.
Inhalt: "Frauen sind im Berufsleben benachteiligt. Auf dem Arbeitsmarkt haben sie häufig schlechtere Aussichten, und sie verdienen weniger. Trotz Gleichberechtigung sind die Erwerbschancen von Männern und Frauen ungleich. Der entscheidende Grund dafür ist die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, bestimmt von der herkömmlichen Hierarchie der Geschlechter. Es gibt Arbeitsfunktionen und Arbeitsplätze, die entweder nur von Frauen oder nur von Männern besetzt werden. Welche Auswirkungen hat das und wie ist es dazu gekommen? Systematisch argumentierend und konkret beschreibend arbeiten die Autorinnen für verschiedene historische Situationen heraus, mit welchen Strategien und Wirkungen sich die arbeitsteilige Geschlechterhierarchie auch in den modernen Erwerbsverhältnissen behauptet hat. Der zeitliche Schwerpunkt ist das 19. und frühe 20. Jahrhundert." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Ingenieure, technischer Fortschritt und Geschlechterbeziehungen : historische Reflexionen
Titelübersetzung:Engineers, technical progress and relationships between the genders : historical reflections
Autor/in:
Hausen, Karin
Quelle: Kultur und Technik: zu ihrer Theorie und Praxis in der modernen Lebenswelt. Wolfgang König (Hrsg.), Marlene Landsch (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 1993, S. 235-252
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag befaßt sich die Autorin mit dem Zusammenhang von Geschlechterbeziehung und technischem Fortschritt. Zunächst wird präzisiert, daß Geschlechterbeziehungen sich heute in einem System der geschlechtsspezifischen Teilung von Arbeiten, Zuständigkeiten und Verantwortungen realisieren. Dieses System ist hierarchisch zugunsten des männlichen Geschlechts so eingerichtet, daß erstens in den herrschaftlich strukturierten ehelichen, betrieblichen, kirchlichen, politischen Abhängigkeits- und Unterwerfungsverhältnissen für Frauen bis heute die nachgeordneten Plätze vorgesehen sind und daß zweitens Männer nach wie vor über bessere wirtschaftliche, soziale und politische Chancen verfügen, ihre geschlechtstypischen Interessen durchzusetzen und die gesellschaftlichen Verhältnisse dementsprechend einzurichten und weiterzuentwickeln. Vor diesem Hintergrund wird dann im folgenden erörtert, wie es möglich geworden ist und was es zu bedeuten hat, daß die Ingenieurwissenschaften bis heute in extremer Exklusivität das Geschäft von Männern geblieben sind. Zunächst wird die Professionalisierungsgeschichte von heute aus zurückverfolgt. Im nächsten Abschnitt wird erörtert, was es für die Qualität der Technikentwicklung bedeutet, daß Frauen mit ihrem Erfahrungswissen, ihren Bedürfnissen, ihren Interessen und ihren Phantasien bislang über keinerlei Definitionsmacht in Sachen des technischen Fortschritts verfügen. (psz)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Öffentlichkeit und Privatheit : gesellschaftspolitische Konstruktionen und die Geschichte der Geschlechterbeziehungen
Titelübersetzung:Publicity and privacy : sociopolitics constructions and the history of gender relations
Autor/in:
Hausen, Karin
Quelle: Frauengeschichte - Geschlechtergeschichte. Karin Hausen (Hrsg.), Heide Wunder (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Reihe Geschichte und Geschlechter), 1992, S. 81-88
Inhalt: Privatheit und Öffentlichkeit bilden ein Begriffspaar, das seit über hundert Jahren Sprache, Denken und Konzepte, mit denen die "historische und aktuelle Gesellschaftsanalyse" versucht werde, durchdringe. Diese Dichotomisierung verliere bei genauerer Analyse ihres geschichtlichen Hintergrundes aber ihre klaren Konturen, konstatiert die Autorin. Sie versucht eine Definition der Begriffe, skizziert die Geschichte ihrer Entstehung seit dem 18. Jahrhundert und stellt den Bezug zu gesellschaftlichen, staatlichen und politischen Indikatoren her. Für die Geschichte der Geschlechterbeziehungen haben diese Gegensatz-Begriffe zentrale Bedeutung; vermutlich sind sie "völlig untauglich", um die verschiedenen sozialen Beziehungen zwischen den Geschlechtern abzubilden. Wichtiger sei es, so ein Fazit, die historisch konkreten Formen, Inhalte und Bedeutungen der Geschlechterbeziehung im Prozeß des historischen Wandels herauszuarbeiten und dabei evtl. sinnvoller auf das Konzept der "Asymmetrie" der Beziehungen zurückzugreifen. (rk)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der männliche Blick in der Nationalökonomie
Titelübersetzung:The male vision in economic science
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Frankfurt am Main (suhrkamp taschenbuch wissenschaft), 1986, S 129-144
Inhalt: Die Verfasserin konzentriert sich in ihrem Beitrag, den sie als vorsichtige und vorläufige Exploration bezeichnet, auf zwei Aspekte: (1) die Position der Ökonominnen in der "community" der Wissenschaftler, d. h. in der Gruppe, die die Disziplin repräsentiert und reproduziert sowie (2) die Behandlung der traditionell fast ausschließlich von Frauen erledigten Arbeit, der Hausarbeit, im Kalkül der Nationalökonomie. Den Abschluß der Untersuchung bilden einige - weniger systematische als locker gewirkte - Überlegungen, welche Strukturmomente der neoklassischen ökonomischen Theorie dazu beitragen, daß Problemfelder so wenig bearbeitet werden, die für bessere Chancen von Frauen besonders bedeutsam sind. Es wird festgestellt, daß Frauen sich in der Ökonomie ihren Raum einfordern müssen, da ihnen freiwillig keine günstigen Plätze angeboten werden. Dabei haben sie die Unmäßigkeit von Ansprüchen mit der Begrenzung ihrer Möglichkeiten auszubalancieren; aus der Randständigkeit kommend und daher weniger betriebsblind, werden ihnen alle Hoffnungen auf Innovation aufgebürdet. Die Macht - auch die Definitionsmacht über "Wissenschaft - liegt in der Ökonomie (noch) bei den Männern!
Schlagwörter:Wirtschaftswissenschaft; economics; Wirtschaftswissenschaftler; economist; Hausarbeit; housework; berufstätige Frau; working woman; Menschenbild; image of man; homo oeconomicus; homo economicus; Männlichkeit; masculinity; woman; Chancengleichheit; equal opportunity; Hauswirtschaft; housekeeping; Forschungsgegenstand; research topic; Geschlechtsrolle; gender role; Frauenbild; image of women
SSOAR Kategorie:Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Wirtschaftswissenschaften