Chancengleichheit zahlt sich nicht aus : soziale Ungleichheit als strukturelle Leerstelle und potenzielles Fehlsteuerungsrisiko in Modellen leistungsorientierter Mittelverteilung an Hochschulen
Titelübersetzung:Equal opportunity does not pay off : social inequality as a structural deficit and a potential mismanagement risk in models of performance-oriented distribution of funds to universities
Autor/in:
Banscherus, Ulf
Quelle: Neue Steuerung - alte Ungleichheiten?: Steuerung und Entwicklung im Bildungssystem. Fabian Dietrich (Hrsg.), Martin Heinrich (Hrsg.), Nina Thieme (Hrsg.). Münster: Waxmann, 2011, S. 327-338
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Inhalt: Der Verfasser zeigt, dass die soziale Dimension von Studierenden aus den sogenannten bildungsfernen Schichten durch die Nichtberücksichtigung in Modellen der leistungsbezogenen Mittelverteilung im Hochschulbereich in der Finanzierungsfrage ein blinder Fleck bleibt. Denn die zentralen Indikatoren der formelgebundenen Mittelverteilungsmodelle, die Studiendauer, der Studienerfolg, die Mobilität und der Promotionserfolg, sind in starkem Maße sozial determiniert, da Studierende aus niedrigen sozialen Herkunftsgruppen durchschnittlich mehr Zeit für ihr Studium benötigen, sich häufiger für einen Studienabbruch entscheiden, weniger mobil sind und seltener eine Promotion beginnen. Im Hinblick auf die Akquise von Drittmitteln und Forschungsprojekten wird gezeigt, dass die positive Leistungsbewertung einer wissenschaftlichen Einrichtung in hohem Maße vom vorhandenen sozialen und symbolischen Kapital der dort tätigen Wissenschaftler abhängig ist. Im Beitrag werden für die wesentlichen personenbezogenen Steuerungsindikatoren dargestellt, in welchem Maße sich die soziale Ungleichheit bei der Bildungsbeteiligung im tertiären Bereich in ihnen abbildet. Abschließend werden in den Modellen selbst angelegte Fehlsteuerungsimpulse diskutiert und erste Überlegungen für alternative Vorgehensweisen vorgestellt. (ICF2)
Schlagwörter:Chancengleichheit; Hochschulpolitik; Finanzierung; Studium; Lehre; Erfolg; Modell; Ressourcen; soziale Ungleichheit; Indikator; soziale Herkunft; Internationalisierung
CEWS Kategorie:Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Rückblick auf die erste Exzellenzinititative : es geht noch besser!
Titelübersetzung:A review of the first Excellence Initiative : it can be even better!
Autor/in:
Zürn, Michael
Quelle: Die Exzellenzinitiative: Zwischenbilanz und Perspektiven. Stephan Leibfried (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2010, S. 219-229
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Inhalt: Der Autor berichtet als Mitglied der Fachkommission und der Gemeinsamen Kommission zur Exzellenzinitiative (EI) über die Entstehung und Entwicklung dieses Hochschulförderungsprogramms in Deutschland. In diesem Zusammenhang werden Ansprüche, Erfolge und auch Probleme bei der Umsetzung der EI beschrieben. So tritt die EI mit dem Ziel an, forschungsfreundlichere Strukturen zu schaffen, die Universitäten zu internationalisieren, interdisziplinäre, fakultätsübergreifende Kooperationen inner- und außerhalb der Universität zu installieren sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern zu forcieren. Nach Ansicht des Verfassers ist die EI eine gute Sache und sollte weitergeführt werden. Gleichzeitig ist es jedoch wenig zielführend, in Jubelarien über die bisher erkennbaren Nebeneffekte der Initiative einzustimmen und dabei gewichtige Verfahrensprobleme zu übersehen, die die eigentlichen Ziele der Initiative gefährden. Für die folgende Runde besteht nun zeitlich die Gelegenheit, sich im Vorfeld wesentlich systematischer Gedanken über die Evaluation und deren Kriterien als Mittel der Selektion von Exzellenz zu machen. Die Beziehung von Reputation und Wettbewerb, von wissenschaftlicher Vergangenheit und Zukunft, von Leistungsnachweisen und Leistungsversprechen bedarf der Klärung, sonst könnte die EI bald eine breite Unterstützung verlieren. (ICG2)
Schlagwörter:Bildungsangebot; Bildungspolitik; Bildungsprogramm; Bildungsreform; Bildungsexpansion; Forschungspolitik; Forschungseinrichtung; außeruniversitäre Forschung; Hochschulforschung; Hochschulpolitik; Kooperation; Studium; Wissenschaftspolitik; Wissenschaftsbetrieb; Förderungsprogramm
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Exzellente Zukunft : Beobachtungen zur dritten Förderlinie
Titelübersetzung:Excellent future : observations on the third funding line
Autor/in:
Schreiterer, Ulrich
Quelle: Die Exzellenzinitiative: Zwischenbilanz und Perspektiven. Stephan Leibfried (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2010, S. 85-113
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Inhalt: Der Beitrag zur Forschungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland befasst sich mit der Dritten Förderlinie der Exzellenzinitiative (EI) und zwar der Prämierung von Zukunftskonzepten zur Entwicklung von Spitzenuniversitäten. Die Ausführungen befassen sich nun mit den Erfolgsvoraussetzungen, Inhalten, Formen und Folgen der neun in der ersten Phase der EI geförderten Zukunftskonzepte. In diesem Zusammenhang werden mit Blick auf den Wettbewerb zwischen den Universitäten folgende Aspekte betrachtet: (1) Die Gemeinsamkeiten und Erfolgsfaktoren, (2) die Grundstruktur, (3) Wirkungen und Nebenwirkungen sowie (4) die Herausforderungen der Zukunftskonzepte. Die für 2010 anstehende Evaluation der Dritten Förderlinie wird die vielen offenen konzeptionellen Fragen kaum klären, aber hoffentlich ein ungeschminktes Bild davon zeichnen können, wie die Zukunftskonzepte funktioniert haben, welche Erwartungen sie erfüllen konnten und welche nicht. Im besten Fall lassen sich daraus Schlüsse für die Fortführung dieser Förderlinie in der zweiten Förderphase der EI ziehen und Hinweise für die Optimierung der Auswahlverfahren wie der einzelnen Instrumente gewinnen. (ICG2)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Bildungsexpansion; Bildungsreform; Bildungsangebot; Hochschulpolitik; Hochschulforschung; Studium; Zukunft; Förderungsprogramm; Förderungsmaßnahme; Wissenschaftspolitik; Forschungspolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Clusterförderung im Rahmen der Exzellenzinitiative : Erfolge, Dysfunktionen und mögliche Lösungswege
Titelübersetzung:Cluster promotion as part of the Excellence Initiative : successes, dysfunctions and possible solutions
Autor/in:
Gerhards, Jürgen
Quelle: Die Exzellenzinitiative: Zwischenbilanz und Perspektiven. Stephan Leibfried (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2010, S. 115-137
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Inhalt: Die Förderung von Forschungsclustern ist einer der drei Bausteine der Exzellenzinitiative (EI) im Kontext der bundesdeutschen Forschungspolitik. Ziel der Förderung ist es, nicht nur ein spezielles Fach zu fördern, sondern die Kooperation verschiedener Disziplinen zu einer bestimmten Frage- und Problemstellung. Mit dieser thematischen Förderung hat die DFG das Ziel, an deutschen Universitätsstandorten international sichtbare und konkurrenzfähige Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen zu etablieren. Die Ausführungen basieren auf aktuellem empirischem Datenmaterial und geben nun erste Hinweise auf mögliche Erfolgsbedingungen bzw. Problemlagen und gliedern sich in folgende Punkte: (1) allgemeine Einschätzungen der EI und der Clusterförderung, (2) Exzellenzherstellung durch Rekrutierung exzellenter Forscher, (3) Exzellenzherstellung durch Gewinnung von Forschungszeit, (4) Flexibilität in der Handhabung der Fördermittel und der Höhe der Fördersumme, (5) Konflikte zwischen Universitäten, Fakultäten und Clustern, (6) Förderung der Gleichstellung sowie (7) Bewertung der geförderten Cluster im Kontext einer Fortsetzung der EI. Die EI im Allgemeinen und die Clusterförderung im Besonderen wird nach Ansicht des Autors längerfristig die deutsche Forschungslandschaft verändern. Man wird genau beobachten müssen, welche Selektivitäten und welche Schwerpunktverlagerungen sich durch die laufende Clusterförderung im Hinblick auf Themen, Forschungsbereiche und Fächer insgesamt einstellen werden. (ICG2)
Schlagwörter:Forschungspolitik; Bildungspolitik; Bildungsreform; Bildungsangebot; Bildungseinrichtung; Finanzierung; Förderungsmaßnahme; Hochschulpolitik; Studium; Wissenschaftler; Wissenschaftspolitik; Gleichstellung; Gleichberechtigung; Wettbewerbsfähigkeit; Forschungspraxis
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Fördermaßnahmen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Stellenwert von Expertisen als begleitende Aktivität der Hochschulforschung : Einleitung
Titelübersetzung:The importance of expert reports as an accompanying activity in university research : introduction
Autor/in:
Kehm, Barbara M.; Schomburg, Harald; Teichler, Ulrich
Quelle: Aktuelle hochpolitische Trends im Spiegel von Expertisen: Internationalisierung, Strukturwandel, Berufseinstieg für Absolventen. Bettina Alesi (Hrsg.), Nadine Merkator (Hrsg.). Kassel: Jenior (Werkstattberichte), 2010, S. 5-12
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Inhalt: Die Tatsache, dass die Hochschulforschung als ein Schwerpunktbereich einer Universität im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften angesiedelt und unterstützt worden ist, hat sich in Deutschland über mehrere Jahrzehnte hinweg nur an der Universität Kassel ergeben. Damit ist das "Internationale Zentrum für Hochschulforschung" (INCHER-Kassel) ein interessanter Fall, an welchem beobachtet werden kann, wie eine Hochschulforschung operiert, die von der Unabhängigkeit der Forschung an Universitäten und von den Qualitätsansprüchen der Universität in Theorien und Methoden getragen wird und sich zugleich dem Anspruch der Praxisrelevanz ähnlich wie die anwendungsnah institutionalisierte Forschung stellt. In der vorliegenden Publikation werden drei neuere Expertisen von Mitgliedern des INCHER-Kassel vorgestellt, die einen breiten Fundus an einschlägigen Informationen zu aktuell diskutierten Themen bieten. Es handelt sich um folgende Expertisen, die die Autoren in ihrer Einleitung kurz vorstellen: "Internationalisierung von Hochschule und Forschung", "Rascher Wandel mit offenem Ausgang" und "Humankapitalpotenziale der gestuften Hochschulabschlüsse in Deutschland". (ICI2)
Schlagwörter:Hochschulforschung; Forschungsgegenstand; Gutachten; Experte; Hochschulpolitik; Studium; Internationalisierung; Studienabschluss; Humankapital; Expertise
CEWS Kategorie:Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Europäisierung der Hochschulpolitik
Titelübersetzung:Europeanization of university policy
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Handbuch Wissenschaftspolitik. Dagmar Simon (Hrsg.), Andreas Knie (Hrsg.), Stefan Hornbostel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 51-70
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Inhalt: Seit etwa 2000 entsteht durch die hochschulpolitischen Diskussionen der Eindruck, die Hochschulen in Europa würden sich rasch auf ein einheitliches und weitgehend auf europäischer Ebene gesteuertes System zubewegen. Akteure und Experten dagegen verweisen auf verbleibende Unterschiede der nationalen Hochschulsysteme und auf relativ schwache Mechanismen europaweiter Hochschulsteuerung, aber auch sie konstatieren einen beschleunigten Prozess der Europäisierung. Dar vorliegende Beitrag verfolgt daher folgende Entwicklungstendenzen und Frage: Welche Wege hat Europa in der Hochschulentwicklung und -politik von den ersten Jahren politischer Konsolidierung nach dem Zweiten Weltkrieg bis kurz vor die für 2010 avisierten Ziele der Etablierung eines europäischen Hochschulraums und eines europäischen Wissenschaftsraums genommen? Dazu werden drei verschiedene, aber miteinander verknüpfte Aspekte erörtert: (1) Fortbestand nationaler Besonderheiten (europäische Vielfalt) oder Zunahme von europäischen Gemeinsamkeiten in der quantitativen, strukturellen, funktionalen und organisatorischen Hochschulentwicklung; (2) die Zunahme grenzüberschreitender Aktivitäten (Mobilität von Studierenden und Lehrenden, Kooperation, Wissenstransfer u. a.); (3) die wachsende Bedeutung von supranationaler Kooperation und von supranationalen Instanzen bei der Steuerung. (ICA2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Wissenschaftspolitik; Forschungspolitik; EU; Europäisierung; Studium; Bologna-Prozess; Europäische Kommission; Nationalbewusstsein; Wissenstransfer; Student; Mobilität; Flexibilität; politische Steuerung; transnationale Beziehungen
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschäft versus Wissenschaft, Ausbildung versus Studium : zur Instrumentalisierung von Hochschulbildung und Universität
Titelübersetzung:Business versus science, training versus studies (academic) : instrumentalization of the university level of education and universities
Autor/in:
Kellermann, Paul
Quelle: Zur Kritik europäischer Hochschulpolitik: Forschung und Lehre unter Kuratel betriebswirtschaftlicher Denkmuster. Paul Kellermann (Hrsg.), Manfred Boni (Hrsg.), Elisabeth Meyer-Renschhausen (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 47-64
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Inhalt: Ziel der Lissabon-Strategie der EU ist es, aus Europa auf der Grundlage von Wissen die wettbewerbsfähigste und entwicklungsstärkste Volkswirtschaft der Welt zu machen. Dazu wird wie selbstverständlich das europäische Bildungssystem diesem Ziel untergeordnet. Übergangen wird dabei, dass Schulen und Hochschulen eigene gesellschaftliche Aufgaben zu erfüllen haben. Vor allem sollen sie unterstützen, kulturell angemessene Persönlichkeitsstrukturen im Fühlen, Können und Wissen, aber auch Fähigkeiten besonderer Ausrichtung in den je speziellen Bereichen der hocharbeitsteiligen Gesellschaft entwickeln. In diesem Sinne wird die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz zitiert: "Hochqualifizierende Ausbildungen, exzellente Forschung, deren Vernetzung mit der Wirtschaft und ein anwendungsoffenes Forschungsklima sind Voraussetzungen, um mit der von unseren Weltmarktkonkurrenten vorgegebenen Dynamik auf Dauer auch mithalten zu können." Der Autor gibt zu bedenken: Wer die Universität dem "Paradigma des Geschäfts" unterwirft, unterschlägt nicht nur, dass nach der ersten Jahrtausendwende christlicher Zeitrechnung die Studien in gleicher Weise wie handwerkliche Produktion und kaufmännischer Handel die bürgerliche Gesellschaft entstehen ließen; er missachtet auch die je besonderen Aufgaben im System sinnvoller gesellschaftlicher Arbeitsteilung, die erst im Zusammenwirken das gesamtgesellschaftliche Wohl erbringen können. (ICA2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Reformpolitik; EU; PISA-Studie; Bologna-Prozess; Kommerzialisierung; Ökonomisierung; Studium; Berufsbildung; Allgemeinbildung; Instrumentalisierung; Wirtschaft
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die akademische Juniorposition zwischen Beharrung und Reformdruck : Deutschland im Strukturvergleich mit Frankreich, Großbritannien und USA sowie Schweiz und Österreich
Titelübersetzung:The academic junior position between inertia and pressure for reform : Germany in a structural comparison with France, Great Britain, the USA, Switzerland and Austria
Autor/in:
Kreckel, Reinhard
Quelle: Denkanstöße in einer föderalisierten Hochschullandschaft. Frauke Gützkow (Hrsg.), Gunter Quaißer (Hrsg.). Bielefeld: Univ.-Verl. Webler, 2008, S. 117-135
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Inhalt: These des vorliegenden Beitrags ist: Die beobachtbare Tendenz zur zunehmenden Standardisierung der Hochschulen, speziell der Universitäten, ist nicht die Folge eines unausweichlichen Sachzwanges, sondern das Resultat zielgerichteten (aber durchaus umstrittenen) hochschulpolitischen Handelns, das auch alternative strukturelle Antworten zulässt. Das wird an einem Beispiel, nämlich an der akademischen "Juniorposition", durchgespielt. Es zeigt sich dabei, dass für eine der Kernstrukturen der akademischen Welt, nämlich für die akademische Karrierestruktur an den Universitäten, von Land zu Land ganz unterschiedliche institutionelle Regelungen und kulturelle Selbstverständlichkeiten gelten, und damit auch unterschiedliche Konfliktkonstellationen. In einem ersten Durchgang wird die Situation in Deutschland mit der in den drei einflussreichsten Universitätssystemen der westlichen Welt, Frankreich, Großbritannien und USA, verglichen. Im zweiten Durchgang kommen noch Österreich und die Schweiz hinzu und es wird das Augenmerk auf Karrieresysteme mit Habilitationsmodell gelenkt. (ICA2)
Schlagwörter:Bildungspolitik; Personalpolitik; Wissenschaftler; Karriere; Frankreich; Großbritannien; USA; Schweiz; Österreich; Hochschulpolitik; Studium; Standardisierung; Habilitation; Juniorprofessur; Nordamerika
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bericht zum Forum für Lehre zum Thema "Hochschulpolitik"
Titelübersetzung:Report on the forum for teaching regarding the subject of "university policy"
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth; Blomert, Reinhard; Kellermann, Paul; Steinert, Heinz
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 1119-1236
Details
Inhalt: Auf dem Forum für Lehre zum Thema "Hochschulpolitik" wurde kritisch hinterfragt, ob in Europa wirklich eine Einheitsuniversität notwendig ist. Weitere Fragen lauteten: Welche Stimmen haben die Wissenschaftler Europas noch im Bologna-Prozess? Kann die derzeitige Universitätsreform mit ihrer Absicht der allgemeinen Vereinheitlichung tatsächlich jene vielfältige Wissensgesellschaft hervorbringen, die Europa den Spitzenplatz im globalen Wettbewerb verschaffen kann? Brauchen wissenschaftliche Leistungen nicht besondere Bedingungen mit einem Klima von geistiger Inspiration und Offenheit, die nur durch eine freie und vielseitige Entwicklung von Forschung und Lehre garantiert werden können? Der vorliegende Beitrag enthält einen Überblick und zusammenfassende Kommentare zu folgenden Vorträgen des Forums sowie zur abschließenden allgemeinen Diskussion: "Kompetenzvernichtung und Entdemokratisierung als Reform" (Karl-Siegbert Rehberg), "Das Ende der Freiheit der Wissenschaften" (Reinhard Blomert), "Privatisierung der Allmende" (Elisabeth Meyer-Renschhausen), "Förderung intrinsischer Motivation" (Paul Kellermann) und "Die neue Bildungskatastrophe" (Heinz Steinert). (ICI2)
Schlagwörter:Europa; Bologna-Prozess; Hochschulpolitik; Bildungsreform; Wettbewerb; Globalisierung; Wissensgesellschaft; Zukunft; Studium; Unterricht
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Studium für Massen und Eliten : ein Diskussionspapier anlässlich der GEW-Wissenschaftskonferenz 2007 zu Studenten- und Schuldenbergen
Titelübersetzung:Academic studies for masses and elites : a discussion paper at the 2007 Science Conference of the GEW (Union of Persons Employed in Education and Science) on high student numbers and debts
Autor/in:
Köhler, Thomas; Rebenstorf, Hilke
Quelle: Hildesheim (Hildesheim Discussion Papers on Social Science), 2008, 22 S.
Details
Inhalt: An den deutschen Hochschulen vollzieht sich gegenwärtig durch neue Organisations- und Führungsstrukturen, den Bologna-Prozess, die Einführung von neuen Studiengebühren und die OECD-Kritik am deutschen Bildungswesen eine grundlegende Veränderung. Die Autoren diskutieren im vorliegenden Beitrag die Frage, ob dieser Wandel zu positiven Veränderungen bzw. Verbesserungen der bestehenden Hochschulstrukturen führt. Sie betonen, dass es in Wissensgesellschaften, die sich als Leistungsgesellschaften verstehen, auch einen mehr oder weniger verdeckten Bedarf an Ungleichheit gibt. Hieraus geht ein Widerspruch hervor, welcher strukturelle Inkonsistenzen und praktische Inkonsequenzen erzeugt, wie die Autoren anhand einiger Beobachtungen aufzeigen. Sie thematisieren ferner die Unterschiede zwischen dem Bildungsgebot der Wissensgesellschaft und dem Leistungsgebot des Wettbewerbsstaates. Die gegenwärtige Entwicklung in Richtung einer deutlich stratifizierten Hochschullandschaft kann ihrer Meinung nach für die neuen Studierenden auch Vorteile bieten, jedoch bleibt es eine vordringliche Aufgabe, einen kritisch-pragmatischen Umgang mit den Studiengebühren zu entwickeln. (ICI)
Schlagwörter:organisatorischer Wandel; Bologna-Prozess; Studiengebühr; Bildungsreform; Organisationsstruktur; Studiengang; Studium; Masse; Elite; Hochschulpolitik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag