Water management and water harvesting: how to overcome constraints in community gardening in semi-arid Mali
Autor/in:
Bass, Hans-Heinrich; Freyhold, Klaus von; Weisskoeppel, Cordula
Quelle: International Scientific Conference "Economic Science for Rural Development 2013”; Jelgava, 2013. S 170-174
Inhalt: Malnutrition, i.e. the undersupply of micro-nutrients, is a common phenomenon in the villages of West African Mali. Community gardening can help to overcome the gap between supply of and requirements for micro-nutrients. In addition to its effect on nutrition, community gardening supports the pro-poor orientation of economic growth, and has a potentially positive effect on human capital formation, communal coherence, and women’s empowerment. Water supply, however, is a major bottleneck for gardening in the Sahel zone. Based on a field survey using a “rapid rural appraisal”-inspired research method, the paper develops the argument for a de-linking of irrigation from deep wells (water mining) and argues in favour of a combination of water harvesting techniques and substantial improvements of the gardens’ micro-climate in a low external input yet technically appropriately sophisticated cultivation. The paper furthermore discusses traditional forms of social organisation and how to make them instrumental in supporting the new system.
Schlagwörter:Mali; Mali; Unterernährung; undernourishment; Gartenbau; horticulture; Wasser; water; Bewässerung; irrigation; Nahrungsmittel; food; Versorgung; supply; Armutsbekämpfung; combating poverty; Entwicklungshilfe; development aid; Geschlechterverhältnis; gender relations; Arbeitsteilung; division of labor; woman; ländliche Entwicklung; rural development; Westafrika; West Africa; Entwicklungsland; developing country; water harvesting
Jugendüberhang: entwicklungspolitische Risiken, Chancen und Handlungsmöglichkeiten
Autor/in:
Angenendt, Steffen; Popp, Silvia
Quelle: Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit; Berlin (SWP-Studie, 12/2013), 2013. 31 S
Inhalt: In vielen Entwicklungsländern ist der Anteil Jugendlicher und junger Erwachsener an der Bevölkerung überproportional hoch. Dieser sogenannte Jugendüberhang birgt neben kurz- und mittelfristigen Risiken für Sicherheit und Entwicklung auch langfristige Risiken: Die Jugendüberhänge werden altern und die Länder werden Schwierigkeiten haben, die dann große Zahl von älteren Menschen zu versorgen. Dabei bieten Jugendüberhänge auch Chancen. Eine große Zahl junger Erwerbstätiger kann sich positiv auf die Entwicklung eines Landes auswirken, wenn bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sind. Insbesondere müssen die Jugendlichen gut ausgebildet sein und eine geeignete Beschäftigung finden können. Andernfalls lässt sich ein solcher "demografischer Bonus" nicht nutzen. Angesichts dessen täte die deutsche Entwicklungszusammenarbeit gut daran, Jugendüberhänge, ebenso wie andere demografische Trends, stärker zu beachten. Eine auf Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Sichtbarkeit zielende Entwicklungszusammenarbeit sollte die Partnerstaaten bei der Bewältigung der Herausforderungen unterstützen, die Jugendüberhänge mit sich bringen. Neben Hilfen bei Maßnahmen zur Familienplanung und zur Verbesserung der reproduktiven Gesundheit wäre vor allem ein Ausbau von Sekundär- und berufsbezogener Ausbildung wichtig, um jungen Menschen den Übergang vom schulischen in das Berufsleben zu ermöglichen. Langfristig erforderlich ist auch der Aufbau sozialer Sicherungssysteme. Schließlich müssen die organisatorischen Voraussetzungen in der Entwicklungszusammenarbeit geschaffen werden, damit diese demografischen Prozesse bearbeitet werden können. Hier wäre ein Demografie-Mainstreaming, eine systematische Beachtung von demografischen Gegebenheiten in entwicklungspolitischen Programmen, die beste Option. (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; Bevölkerungsentwicklung; demographic factors; junger Erwachsener; educational policy; Familienplanung; risk; Gesundheitspolitik; Jugendlicher; demographical structure; employment policy; sozialer Prozess; socioeconomic development; Bevölkerungsstruktur; health policy; family planning; age structure; sozioökonomische Entwicklung; Beschäftigungspolitik; adolescent; Risiko; young adult; Altersstruktur; social process; population development; Geschlechterverhältnis; Entwicklungsland; Bildungspolitik; demographische Faktoren; developing country
SSOAR Kategorie:internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik, Bevölkerung
Das entwicklungspolitische Engagement von Migrantinnen afrikanischer Herkunft in NRW mit Fokus auf Ghana: Expertise für das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein- Westfalen
Titelübersetzung:Involvement of female migrants of African origin in development policy in North Rhine-Westphalia with the focus on Ghana: expert report for the North Rhine-Westphalian Ministry for Intergenerational Affairs, Family, Women and Integration
Autor/in:
Sieveking, Nadine
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Centre on Migration, Citizenship and Development (COMCAD); Bielefeld (COMCAD Working Papers, 65), 2009. 56 S
Inhalt: Die vorliegende Studie untersucht die geschlechtsspezifischen Voraussetzungen, die sich auf das entwicklungspolitische Engagement von Migrantinnen und Migranten afrikanischer Herkunft in NRW auswirken und im Hinblick auf eine Förderung dieses Potenzials zu beachten sind. Die Studie wird eingeleitet durch einen kurzen Abriss des wissenschaftlichen Forschungsstands zu den geschlechtsspezifischen Dimensionen von Migration und es wird der Bezugsrahmen erläutert, der die Positionierung von Migrantinnen im transnationalen sozialen Raum bestimmt. Im zweiten Teil wird die Situation von Migrantinnen afrikanischer Herkunft in NRW beschrieben, die z. B. den Aufenthaltsstatus, die Sprachkompetenz, den Familienstand und das Tätigkeitsfeld umfasst. Im dritten Teil wird das entwicklungspolitische Engagement von Migrantinnen afrikanischer Herkunft mit Bezug auf ihr eigenes Verständnis von Entwicklung analysiert. Dabei werden sowohl individuelle unternehmerische Aktivitäten im Herkunftsland als auch Erfahrungen mit internationaler Entwicklungskooperation und die Wahrnehmung allgemeiner Entwicklungsprobleme in den afrikanischen Ländern einbezogen. Der vierte Teil der Studie vertieft den Fokus auf Ghana. Es werden zunächst Aspekte der Identitätsbildung ghanaischer Migrantinnen in Deutschland behandelt, um dann auf ihr soziales Engagement einzugehen, das vor allem im kirchlichen Bereich ausgeprägt ist. Abschließend wird die Wahrnehmung eigener Entwicklungschancen und Zukunftsperspektiven in Deutschland untersucht, die sich insbesondere mit Blick auf die zweite Generation als problematisch darstellt. (ICI2)
Schlagwörter:Entwicklungspolitik; development policy; Engagement; involvement; Migrant; migrant; Afrika; Africa; Nordrhein-Westfalen; North Rhine-Westphalia; Ghana; Ghana; Entwicklungsland; developing country; Motivation; motivation; Wahrnehmung; perception; Lebenssituation; life situation; woman; politische Aktivität; political activity; Migration; migration; Geschlechterverhältnis; gender relations; Religion; religion; soziale Mobilität; social mobility; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung
Chinas "missing girls": statistische Unterzählung oder Maskulinisierung der chinesischen Gesellschaft?
Titelübersetzung:China’s "missing girls": statistical undercount or masculinization of Chinese society?
Autor/in:
Gransow, Bettina
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 430-440
Inhalt: "Ähnlich wie Indien, Südkorea und Taiwan weist auch die VR China eine zunehmend männlich dominierte Geschlechterrelation bei den Geburten auf. Hinzu kommt eine vergleichsweise hohe Sterblichkeitsrate weiblicher Säuglinge. Auf Grundlage der Auswertung von Zensusdaten (1982, 1990 und 2000) zeigt der Beitrag langfristige Tendenzen der Geburtenentwicklung und der Säuglingssterblichkeit aus geschlechtsspezifischer Perspektive auf und diskutiert ihre möglichen Ursachen und Wirkungen. Als Ursachen kommen u.a. in Frage: Staatlich kontrollierte Bevölkerungspolitik, Stadt-Land-Unterschiede und patriarchalische Denkmuster, nichtregistrierte Mädchen und statistische Unterzählung. Wirkungen sind möglicherweise in Form einer Zunahme der Zahl unfreiwilliger Junggesellen in Armutsgebieten und von Frauen- und Kinderhandel zu erwarten. Abschließend sollen die gesellschaftstheoretischen Implikationen dieser komplexen Dynamik von demographischer Steuerung, kulturellen und technologischen Faktoren in China skizziert werden." (Autorenreferat)
Frauenhandel und Zwangsprostitution in Bosnien und Herzegowina
Titelübersetzung:Trafficking in women and forced prostitution in Bosnia and Herzegovina
Autor/in:
Kötter, Henriette
Quelle: Universität Marburg, Zentrum für Konfliktforschung; Marburg (CCS Working Papers, 7), 2008. 20 S
Inhalt: "Human Trafficking is a phenomenon often observed in post-conflict environments and as such can be analysed from the stand of peace and conflict studies. Trafficking in women for the purpose of forced prostitution has been a serious problem in post-war Bosnia and Herzegovina. A prominent approach is to look at the international personnel as a factor influencing the fast growing sex industry. I argue that such a view is too short-sighted and that social factors play a vital role for the degradation of women to objects. The militarisation of society and a hatred of women before, during and after the war facilitated the trafficking in women. After having looked at the phenomenon of trafficking and reasons for women to migrate, I then examine the factors that helped to make Bosnia and Herzegovina a destination country for trafficked women. One factor that remains is the involvement of international personnel. The trafficking was facilitated by a weak juridical system and a corrupt police. Then I turn to the factors within the Bosnian society: I show that even though the communists declared the 'women's question' as solved, they could not change gender relations in former Yugoslavia to a true gender equality. During the break-up of Yugoslavia, traditional gender relations became part of the war strategy, using gender images either to form a group or dissociate it from the other. In this context, rape also aimed at humiliating the other groups and served as a tool of communication between men. This misogynist strategy laid ground for trafficking and trading women like commodities. The presence of international personnel is thus only one factor for the expansion of prostitution, albeit the most visible. The other factors are deeper embedded within society and its specific postconflictsituation." (author's abstract)
Schlagwörter:gender relations; sexism; Kriminalität; post-socialist country; Zwang; slave trade; prostitution; Prostitution; human rights violation; woman; Menschenrechtsverletzung; Geschlechterverhältnis; compulsion; criminality; Sexismus; Yugoslavia; Entwicklungsland; Bosnien-Herzegowina; Menschenhandel; Bosnia and Herzegovina; Jugoslawien; postsozialistisches Land; developing country
SSOAR Kategorie:Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Hochqualifizierte MigrantInnen: der Kern einer transnationalen Mittelklasse?
Titelübersetzung:Highly qualified migrants: the core of a transnational middle class?
Autor/in:
Weiß, Anja
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 3643-3652
Inhalt: "Bestimmte Formen des kulturellen Kapitals sind weltweit so gefragt, dass sich die soziale Lage entsprechend qualifizierter MigrantInnen über Ländergrenzen hinweg angeglichen hat. Dieser Tendenz zur Transnationalisierung stehen nationalstaatliche Migrationsregime gegenüber, die auch höchstqualifizierte Migrant/innen ungleichstellen, je nachdem, ob sie einem statushohen oder –niedrigen Land zugerechnet werden. Die soziale Lage hochqualifizierter Migrant/innen entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen einer globalen Ökonomie, die ihr kulturelles Kapital weltweit anschlussfähig werden lässt, und der nationalstaatlichen Organisation der Politik, die der Herausbildung einer transnationalen Klassenlage entgegensteht. Der Vortrag präsentiert erste Ergebnisse aus dem aktuell laufenden DFG-Projekt 'Hochqualifizierte MigrantInnen. Zur Transnationalisierung sozialer Lagen.' In 17 mehrstündigen Interviews wurde die soziale Lage von Deutschen, die als Expatriates in Schwellen- und Entwicklungsländern arbeiten, und von IT-Fachkräften mit 'GreenCard' differenziert erfasst. Im Vergleich beider Gruppen zeigt sich, dass transnational anerkannte Formen des kulturellen Kapitals trotz der Heterogenität der Herkunftskulturen, der Wanderungsrichtung und der Lebensmittelpunkte zu vergleichbaren Werten, Lebensstilen, Karrieren, Netzwerkstrukturen und Geschlechterverhältnissen führen. Dennoch bleibt der Nationalstaat für die soziale Lage relevant. Obwohl der 'Marktwert' der Befragten auf globalisierten Arbeitsmärkten durchaus vergleichbar ist, verfügen sie über deutlich verschiedene Einkommen, die sich in erster Linie durch die Politiken des Staates, indem sie ihren Lebensmittelpunkt haben, erklären lassen. Die Debatte über transnationale Klassenbildung (Kanter, Sklair, Hartmann) hat sich bisher v.a. auf ökonomische Eliten beschränkt. Der Vortrag geht der These einer transnationalen Klassenbildung am Beispiel von hochqualifizierten MigrantInnen nach, die den Kern einer transnationalen Mittelklasse bilden könnten. Die Beobachtung, dass es trotz maximierter Kontraste innerhalb des Samples zu einer Angleichung in der sozialen Lage kommt, kann als empirischer Anhaltspunkt für eine transnationale Klassenbildung gelten." (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; network; social situation; Mittelschicht; Elite; cultural capital; Globalisierung; Migrant; Lebensstil; Netzwerk; country of origin; Nationalstaat; social class; soziale Lage; work abroad; middle class; German; hoch Qualifizierter; income; Schwellenland; Wanderungsrichtung; migrant; nation state; life style; Herkunftsland; elite; comparison; Karriere; Geschlechterverhältnis; globalization; Deutscher; Einkommen; Entwicklungsland; soziale Klasse; Auslandstätigkeit; highly qualified worker; direction of migration; newly industrializing countries; career; Vergleich; developing country; kulturelles Kapital
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 351), 2005. 26 S
Inhalt: Der Bericht präsentiert die ersten entwicklungssoziologischen bzw. sozialanthropologischen Ergebnisse einer Feldforschung von 2004 in Mexiko und Nicaragua. Den wissenschaftlichen Ausführungen sind die methodologischen Erfahrungen der Feldforscher 'vor Ort' vorangestellt. Die methodologische Grundlage des Forschungsvorhaben bildet die Grounded Theory (Strauss, 1994), die Datenerhebung konzentriert sich auf die qualitative Methode des Interviews. Im ersten Abschnitt gilt das Interesse dem Aspekt der Partizipation an staatlichen Strukturen und den Ausschlussmechanismen. Dabei finden die Aspekte (1) kazikile Strukturen auf der lokalen Ebene, (2) ethnische Identitäten sowie (3) Partizipation, Wissen und Konflikt Berücksichtigung. Der zweite Abschnitt befasst sich mit dem Zusammenhang von Partizipation und Geschlechterverhältnisse. Hierzu werden folgende Punkte beschrieben: (1) Geschlechterdiskurse des (ländlichen) Alltags, (2) Geschlechterstrukturierung sozialer Wirklichkeiten, (3) Geschlechterpolitik als Förderung 'der' Frau, (4) staatliche Institutionen, (5) soziale Bewegungen sowie (6) Handlungsspielräume und Chancen zum Empowerment. Der dritte Abschnitt erörtert abschließend die (Nicht-)Verflechtung von Partizipation und Dezentralisierung in den beiden Ländern. (ICG2)
Schlagwörter:Partizipation; participation; Dezentralisation; decentralization; Geschlechterverhältnis; gender relations; Mexiko; Mexico; Nicaragua; Nicaragua; Grounded Theory; grounded theory; ethnische Herkunft; ethnic origin; Identität; identity; Wissen; knowledge; Konflikt; conflict; Konfliktstruktur; conflict structure; Alltag; everyday life; Frauenförderung; advancement of women; Frauenpolitik; women's policy; Staatsapparat; state machinery; soziale Bewegung; social movement; Handlungsspielraum; scope of action; Mittelamerika; Central America; Entwicklungsland; developing country; Lateinamerika; Latin America
SSOAR Kategorie:Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Integrating Gender Into Poverty Reduction Strategies: From the Declaration of Intent to Development Policy in Practice
Titelübersetzung:Die Integration von Gender in Strategien der Armutsbekämpfung: Von der Absichtserklärung zur entwicklungspolitischen Praxis?
Autor/in:
Rodenberg, Birte
Quelle: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH; Bonn (Briefing Paper, 2), 2002. 4 S
Schlagwörter:gender relations; gender studies; discrimination; education; social integration; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; Entwicklungspolitik; soziale Gerechtigkeit; macroeconomics; poverty; Bildung; Makroökonomie; social policy; Armut; soziale Integration; social justice; development policy; woman; Entwicklungshilfe; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Entwicklungsland; development aid; Sozialpolitik; developing country
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Die Integration von Gender in Strategien der Armutsbekämpfung: von der Absichtserklärung zur entwicklungspolitischen Praxis?
Titelübersetzung:Integrating gender into poverty reduction strategies: from the declaration of intent to development policy in practice?
Autor/in:
Rodenberg, Birte
Quelle: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH; Bonn (Analysen und Stellungnahmen, 2/2002), 2002. 4 S
Inhalt: "Weltweit leben 1,3 Mrd. Menschen in extremer Armut. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen. In der internationalen Gemeinschaft hat sich deshalb in den vergangenen Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass die politische, ökonomische und kulturelle Diskriminierung von Frauen ein zentrales Hemmnis sozialer Entwicklung darstellt. Neue Politikleitlinien der bi- und multilateralen Geber bekräftigen, dass Armutsbekämpfungsprogramme nur erfolgreich sein können, wenn sie die gesellschaftliche Ungleichheit zwischen Männern und Frauen berücksichtigen. Es gilt daher, den Zugang von Frauen zu Ressourcen und Rechten zu gewährleisten sowie Maßnahmen zur Überwindung von struktureller Benachteiligung zu ergreifen. Der vorliegende Beitrag prüft, inwieweit die im Rahmen der erweiterten Schuldeninitiative entstehenden nationalen Strategien
zur Armutsbekämpfung (Poverty Reduction Strategy Papers, PRSP) diesem politischen Anspruch gerecht werden und eine Geschlechterperspektive integrieren. Die Beteiligung armer, politisch unterrepräsentierter Gruppen am PRSP-Prozess soll die Berücksichtigung ihrer Interessen
in den Programmen zur Armutsbekämpfung sicherstellen. Dabei werden auch Frauenorganisationen an den Prozessen beteiligt. Ein systematischer Einbezug frauenpolitischer Positionen findet jedoch meist nicht statt. Die Entwicklung langfristiger Strategien zur Verminderung von weiblicher Armut wird wesentlich behindert durch den Mangel an geschlechtsspezifisch aufgeschlüsselten Daten und deren Analyse. Armutsprofile und Indikatoren beschränken sich im Allgemeinen auf die Zugangsrate von Mädchen und Frauen zu Grundbildung. Es ist bisher nicht gelungen, eine Geschlechterperspektive in den makroökonomischen Rahmen der Armutsstrategie zu integrieren. Die sozialen Auswirkungen der konventionellen Stabilisierungs- und Privatisierungsmaßnahmen auf Frauen
bleiben im PRSP-Prozess unberücksichtigt. Maßnahmen zur Förderung ihrer wirtschaftlichen Situation beschränken sich weitgehend auf die Vergabe von Kleinkrediten. Die bilateralen Geber sollten sich insbesondere im Umsetzungsprozess von PRSP stärker in der Integration von Querschnittsthemen wie der Förderung der Geschlechtergerechtigkeit engagieren. Der Politikdialog mit staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren sollte genutzt werden, um die Geschlechterfrage mit Makroökonomie, Demokratieförderung (Partizipation) und Kohärenz von Sektorpolitiken zu verknüpfen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; gender studies; Gender Mainstreaming; discrimination; education; integration; combating poverty; social integration; Armutsbekämpfung; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; Entwicklungspolitik; social inequality; soziale Gerechtigkeit; gender mainstreaming; macroeconomics; poverty; Integration; Bildung; Makroökonomie; social policy; Armut; soziale Integration; social justice; development strategy; development policy; woman; Entwicklungshilfe; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Entwicklungsstrategie; Entwicklungsland; development aid; gender-specific factors; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; developing country; Frauenbildung
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Den Horizont erweitern: geschlechtsspezifische Perspektive des alltäglichen Lebens und der Gewohnheiten in einer islamischen Subkultur des Sudans
Titelübersetzung:Extend the horizon: gender-specific perspective of everyday life and customs in an Islamic subculture in the Sudan
Autor/in:
Nageeb, Salma A.
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 341), 2002. 34 S
Inhalt: Der vorliegende Beitrag zeigt auf, wie ein Mitglied einer islamistischen Subkultur durch islamische Gewohnheiten im Alltag eine bestimmte Weltanschauung entwickelt. Der Beitrag stützt sich auf ein empirisches Forschungsprojekt, das der Autor in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum 1998/99 durchgeführt hat. Die in diesem Artikel verwendete geschlechtsspezifische Perspektive zielt darauf ab, Frauen als eine Kategorie zu dekonstruieren, je nachdem wie sie zur 'Islamisierung' stehen. Wenn es um den Islam und gesellschaftlichen Wandel geht, werden Frauen oft als die 'meist betroffene Gruppe' angesehen. Oft meint man, dass geschlechtsbedingte Trennungen, Räume und Grenzen Frauen als Opfer an den Rand der Gesellschaft oder zumindest in eine Position drängen, in der ihr Wert im Sinne von Einflussnahme auf Veränderungen in den diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken ideologischer Bewegungen wie dem Islamismus begrenzt ist. Der Artikel ist in zwei Teile gegliedert. Der erste beleuchtet eine umfangreiche Fallstudie einer jungen islamischen Frau, die sich intensiv damit beschäftigt, ihre Identität neu zu definieren und soziale Grenzen auszuhandeln, indem sie ihr tägliches Leben und ihre Gewohnheiten nach einer spezifischen Sicht des Islam ausrichtet. Der Fall unterstreicht die Beziehung zwischen islamischen symbolischen Praktiken und den allgemeinen Institutionen des Islam und die Art und Weise, wie diese Beziehung mobilisiert wird, um lokale Kulturen und Grenzen auszuhandeln. Er liefert eine detaillierte Beschreibung der sozialen Bedeutung dieser symbolischen Praktiken und ihrer Beziehung zum Definitionsprozess des (modernen) Ichs oder der individuellen Identität. Der Schlussteil untersucht die Beziehung zwischen symbolischen islamischen Alltagspraktiken, Modernität und dem Islamisierungsprozess aus theoretischer Sicht. (ICD)
Schlagwörter:Sudan; Sudan; Islam; Islam; islamische Gesellschaft; Islamic society; woman; Frauenbild; image of women; Frauenpolitik; women's policy; Geschlechterverhältnis; gender relations; Geschlechtsrolle; gender role; gender-specific factors; gender-specific socialization; Subkultur; subculture; Weltanschauung; Weltanschauung; religiöse Sozialisation; religious socialization; kulturelle Identität; cultural identity; kulturelles System; cultural system; kulturelles Verhalten; cultural behavior; Ostafrika; East Africa; arabische Länder; Arab countries; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; Afrika; Africa
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Religionssoziologie, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung