Alltägliche Lebensführung: Die Eigenlogik alltäglichen Handelns
Titelübersetzung:Everyday life: the inherent logic of everyday action
Autor/in:
Diezinger, Angelika
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 221-226
Inhalt: "Alltägliche Lebensführung" ist als ein deskriptiv-analytisches Konzept im Zusammenhang mit modernisierungstheoretischen Fragestellungen entwickelt worden. Dabei haben Aspekte des Geschlechterverhältnisses als Erklärungsursache und Erkenntnisziel eine wichtige Rolle gespielt, so dass es als ein offenes, geschlechtersensibles Konzept verstanden werden kann, das entsprechend auch in der Frauen- und Geschlechterforschung angewandt wird. Das Konzept kann zum Beispiel so operationalisiert werden, dass Formen sozialer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, vor allem Zusammenhänge und hierarchische Zuordnungen zwischen unterschiedlichen Formen der Lebensführung, erfasst werden. Dies gilt auch für Differenzierungen und Ungleichheiten in den Lebensführungen von Frauen (z.B. nach Lebensphasen, sozialen Milieus oder ethnischer Zuordnung). Die Autorin skizziert die allgemeinen Merkmale des Konzepts der "alltäglichen Lebensführung", welche als Arbeit im Geschlechterverhältnis aufgefasst werden kann; sie thematisiert die patriarchale Modernisierung der Lebensführung von Frauen und weist kurz auf zukünftige Forschungsfragen hin. (ICI2)
Die Modernisierung der Fürsorglichkeit in der alltäglichen Lebensführung junger Frauen: Neuerfindung des Altbekannten?
Titelübersetzung:Modernization of considerateness in the everyday lives of young women: re-invention of the familiar?
Autor/in:
Diezinger, Angelika; Rerrich, Maria S.
Quelle: Die ungleiche Gleichheit: junge Frauen und der Wandel im Geschlechterverhältnis. Mechtild Oechsle (Hrsg.), Birgit Geissler (Hrsg.). Tagung "Junge Frauen heute - zur widersprüchlichen Modernisierung der weiblichen Lebensführung"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1998, S. 165-183
Inhalt: Ausgangspunkt des Beitrags sind die gewandelten Rahmenbedingungen von Frauen, die die Autorinnen als "patriarchale Modernisierung" begreifen. Diese führt zwar zu einer Flexibilisierung der Lebensführung, zu einer Zunahme von Wahlmöglichkeiten und Handlungsalternativen, beläßt aber die Verantwortung für die Fürsorge- und Reproduktionsarbeit weiterhin bei den Frauen. Analysiert werden die verschiedenen Strategien, mit denen Frauen die Fürsorge zwischen Privatheit, Staat und Markt in ihrer alltäglichen Lebensführung gewährleisten. Die Studie zeigt, daß Umverteilungen von notwendigen Arbeiten und Lasten innerhalb und zwischen Frauen stattfinden. Insgesamt hat die Modernisierung die alltägliche Lebensführung nur partiell erfaßt: Die Lebensführung der Männer bleibt wie gehabt weitgehend "alltagsvergessen". (pre)