Einleitung zum Plenum Vervielfältigung der Familien- und Geschlechterarrangements? : Theoretische und methodische Herausforderungen
Autor/in:
Eifler, Stefanie; Kahlert, Heike; Stauder, Johannes
Quelle: Vielfalt und Zusammenhalt: Teilbd. 1, Verhandlungen des 36. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bochum und Dortmund 2012. Martina Löw. Deutscher Soziologentag "Vielfalt und Zusammenhalt"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2014, S. 477-478
Gleichstellung in der Differenz oder Differenz in der Gleichstellung? : Zum Verhältnis der Geschlechter in Partnerschaft und Familie seit der Nachkriegszeit
Titelübersetzung:Affirmative action in difference or difference in affirmative action? : the relationship between genders in a partnership and family since the post-war period
Inhalt: "In den letzten 60 Jahren haben sich die Geschlechterverhältnisse in der Familie vielfältig gewandelt, dabei sind Angleichungen der Geschlechter, vor allem in Bildung und beruflicher Qualifikation aber auch im Hinblick auf ein zunehmendes Gleichheitsverständnis im Privaten festzustellen. Zugleich bestehen nach wie vor Unterschiede in den Arbeitsmarktchancen von Frauen und Männern, den Berufsbiografien von Vätern und Müttern nach Familiengründung sowie der häuslichen Arbeitsteilung und des Engagements in der Kinderbetreuung. Angleichungen der Geschlechter werden vielfach assoziiert mit einer Entdifferenzierung der Lebensführung, einem Bedeutungsverlust von Geschlechterdifferenzen im öffentlichen wie privaten Leben und einer Zunahme von Geschlechtergerechtigkeit. Geschlechterdifferenzen werden dagegen mit Retraditionalisierung der Geschlechterrollen, Geschlechterungleichheit und Benachteiligungen, in der Regel zu Ungunsten des weiblichen Geschlechts, aber auch mit Umkehrungen der Ernährerrolle gleichgesetzt." (Autorenreferat)
Das Private des Sozialen? : Mechanismen der Geschlechterpolitik im Neoliberalismus
Titelübersetzung:Social privacy? : gender policy mechanism in neo-liberalism
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Neoliberalismus und die Krise des Sozialen: das Beispiel Österreich. Andrea Grisold. Wien: Böhlau, 2010, S. 179-210
Inhalt: Der Beitrag diskutiert die Transformationspotenziale der aktuellen Wirtschaftskrise für die Geschlechterverhältnisse. Zu diesem Zweck werden die ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Veränderungen im Neoliberalismus geschlechterkritisch hinterfragt, wobei sich die Grenzverschiebungen zwischen Öffentlich und Privat als zentral erweisen: An die Stelle des erodierenden männlichen Familienernährer-Modells tritt das geschlechtsneutrale adult breadwinner-Modell, zugleich aber kommt es zur Re-Privatisierung der weiblichen Reproduktionsarbeit. Insgesamt bewirkt der Neoliberalismus eine radikale Transformation des feministischen Handlungskontextes, und er nötigt zur "Neuerfindung des Raums frauenbewegter Intervention". Ein Weg zu mehr Demokratie besteht vor allem darin, die widersprüchlichen weiblichen Alltagspraxen sichtbar zu machen und zu politisieren. Die Ausführungen zeigen jedoch auch, dass die derzeitige Krise keine Krise des Neoliberalismus in dem Sinne ist, dass sich die fundamentalen neoliberalen Institutionen und hegemonialen Verhältnisse grundlegend transformieren. Die neoliberale Hegemonie, der Glaube an die Macht des Marktes, an die Notwenigkeit von Konkurrenz und Wachstum wird durch die Finanz- und Wirtschaftskrise nicht außer Kraft gesetzt. Viel mehr handelt es sich für die Autorin bei der gegenwärtigen Krise um eine "Verschärfungskrise des Neoliberalismus", eine Krise, die die Paradoxien neoliberaler sozialer, ökonomischer und politischer Verhältnisse deutlicher hervortreten lässt. (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Neue Familienpolitik und Geschlechterverhältnisse : sozialpolitische Dimensionen als Leerstelle?
Titelübersetzung:New family policy and gender relations : social policy dimensions as an empty space?
Autor/in:
Jurczyk, Karin
Quelle: Frauenpolitik in Familienhand?: neue Verhältnisse in Konkurrenz, Autonomie oder Kooperation. Karin Böllert (Hrsg.), Nina Oelkers (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 57-78
Inhalt: Dem "Intersektionalitätsansatz" folgend, existieren die verschiedenen Ungleichheiten - Gender, Schicht, Ethnie - nebeneinander bzw. sie vermischen sich und haben situations- und konstellationsabhängig auch unterschiedliche Relevanz. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwieweit Familienpolitik diesen Ungleichheitsdimensionen welche Beachtung schenkt. Es wird herausgearbeitet, inwieweit bei den Ansätzen der "neuen" Familienpolitik zwar mehr Geschlechtergerechtigkeit intendiert ist, aber (a) die soziale Lage von Frauen und Männern - und damit auch deren Familien - entlang der Ungleichheitsdimensionen von Klasse und Ethnie eine systematische Leerstelle ausmacht und (b) deren praktische Umsetzung von Widersprüchen und Ungleichzeitigkeiten geprägt ist. Dafür wird folgender Argumentationsgang entwickelt. Zunächst wird gezeigt, dass und warum Familienpolitik gegenüber der Gleichstellungspolitik derzeit en vogue ist. Deutlich wird, dass Familienpolitik an der Geschlechterfrage nicht mehr vorbeikommt. Hierfür wird der soziale Wandel von Familie, Erwerb und Geschlechterverhältnissen nachgezeichnet. Vor diesem Hintergrund steht Familienpolitik heute vor einem tief greifenden "Sorgedilemma". Anschließend werden die Agenda und einzelne Maßnahmen der aktuellen Familienpolitik näher beleuchtet. Abschließend werden Ungleichheiten und Ungleichzeitigkeiten sowie Lücken der neuen Familienpolitik analysiert und der Begriff feministischer Familienpolitik konturiert. (ICA2)
Einleitung zur Ad-hoc-Gruppe: Von der Abhängigkeit vom Familienernährer zur Abhängigkeit vom Markt? : Chancen und Risiken der Transformation der Geschlechterverhältnisse
Titelübersetzung:Introduction to the ad hoc group: from dependence on the family breadwinner to dependence on the market? : opportunities and risks in the transformation of gender relations
Autor/in:
Wimbauer, Christine; Henninger, Annette
Quelle: Unsichere Zeiten: Herausforderungen gesellschaftlicher Transformationen ; Verhandlungen des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Jena 2008. Bd. 1 u. 2. Soeffner, Hans-Georg (Hrsg.), Kursawe,Kathy (Mitarb.), Elsner, Margrit (Mitarb.), Adlt, Manja (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Transformation"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, 3 S.
Inhalt: "In der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung wird die These vertreten, dass post-industrielle Arbeitsmarkt- und Familienstrukturen neue soziale Risiken generieren, von denen u.a. Frauen besonders betroffen sind. Zugleich gewinnt seit einiger Zeit das adult worker-Modell, das auf die Integration aller Erwerbsfähigen in den Arbeitsmarkt und damit auf eine verstärkte Kommodifizierung auch von Frauen zielt, an Bedeutung. Durch den Umbau des deutschen Sozialstaates lässt sich in einigen Bereichen der Sozialpolitik auch für Deutschland eine Hinwendung zum adult worker Modell konstatieren, während in anderen Bereichen, etwa angesichts der mangelnden Kinderbetreuungsinfrastruktur, beim Ehegattensplitting oder beim Fortbestehen abgeleiteter Sozialversicherungsansprüche, an der Abhängigkeit der Frauen von einem männlichen Ernährer und an ihrer Familialisierung festgehalten. Im Mittelpunkt der Ad-hoc-Gruppe steht die Frage, ob bzw. wie weit sich Deutschland seit den jüngsten sozialpolitischen Reformen der Großen Koalition auf dem Weg zum adult worker Modell befindet. Inwieweit zeichnen sich in unterschiedlichen Feldern der Sozialpolitik empirische Evidenzen für einen Wandel der Geschlechterordnung hin zum adult worker-Modell - samt einem möglichen Zuwachs an Geschlechtergleichheit - ab, und wo zeigen sich Beharrungstendenzen des Familienernährer-Modells? Hat sich inzwischen das adult worker-Modell als konsistentes neues Paradigma etabliert, oder handelt es sich weiterhin um einen widersprüchlichen Mix von verstärkter Kommodifizierung sowie De- und Re- Familialisung von Frauen? Welche Implikationen bringt dieser (ungleichzeitige) Wandel für die (Re-) Produktion von (Geschlechter-)Ungleichheiten mit sich, welche Chancen und Risiken sind damit verbunden? Die Ad-hoc-Gruppe zielt damit aus einer wohlfahrtsstaatlichen Perspektive auf die zweite Dimension der im Programmpapier genannten 'zeitgenössischen Verunsicherung', den Wandel der Geschlechterverhältnisse - samt der damit verbundenen Implikationen für soziale Ungleichheiten." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Unbehagen visuellen Wissens : zur theoretischen Fundierung der Beziehung zwischen Geschlechterwissen und visuellem Wissen am Beispiel von "Familienbildern"
Titelübersetzung:The uneasiness of visual knowledge : theoretical foundation of the relationship between gender knowledge and visual knowledge, using "family images" as an example
Autor/in:
Miko, Katharina; Sardadvar, Karin
Quelle: Körper - Wissen - Geschlecht: Geschlechterwissen und soziale Praxis. Bd. 2. Angelika Wetterer (Hrsg.). Sulzbach am Taunus: Helmer, 2010, S. 202-220
Inhalt: Der Beitrag möchte eine theoretische Verbindung zwischen visueller (Wissens-)Soziologie und der soziologischen Analyse von Geschlechterwissen herstellen. Zunächst wird dargestellt, wie sich die sozialwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Visuellen entwickelt hat und wie sich diese im Bereich der Wissenssoziologie auswirkt. Anschließend geht es um die Beziehung zwischen visueller Wissenssoziologie und Geschlechterwissen sowie um den Begriff "Geschlechterwissen". (ICB2)
Schlagwörter:Wissenssoziologie; Soziologie; Visualisierung; Bild; Wissen; Geschlechterverhältnis; Familie; Begriff
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geteilte Elternschaft - Veränderte Geschlechterverhältnisse? : Ergebnisse einer empirischen Studie zu Familiendynamiken und Sozialisationsprozessen
Titelübersetzung:Divided parenthood - changed gender relations? : results of an empirical study of family dynamics and socialization processes
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Mütter - Väter: Diskurse, Medien, Praxen. Paula-Irene Villa (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 128-142
Inhalt: Die Verfasserin behandelt die Gruppe der "neuen Väter", die Elternschaft gleichberechtigt mit den Müttern aufteilen. Im Zentrum steht die Frage nach den Dynamiken in Familien mit einer solchen Arbeitsteilung und nach den Auswirkungen dieser Familienkonstellation auf Sozialisationsprozesse der Kinder. Gefragt wird nach der Bedeutung sorge-präsenter Väter für Jungen und Mädchen und nach einer möglichen "Verflüssigung" von Geschlechterbildern. Die tiefenhermeneutisch gedeuteten Beispiele aus den Elterninterviews zeigen deutlich, dass mit neuen Handlungsräumen und dem Agieren entgegen den Geschlechterstereotypen auch Unsicherheiten und Ängste einhergehen, die in selbstreflexiver und paarbezogener Auseinandersetzung bearbeitet werden müssen. Hier spielt auch die Auseinandersetzung mit medial vermittelten Fremdbildern eine große Rolle. Einfacher wird der gleichberechtigte Familienalltag offensichtlich nicht, möglicherweise aber lebendiger und vielfältiger. (ICE2)
Geschlechtergerechte Arbeitsteilung - theoretisch ja, praktisch nein! : Arbeitsteilung in österreichischen Paarhaushalten mit Kindern
Titelübersetzung:Gender-friendly division of labor - yes in theory, no in practice : division of labor in Austrian couple households with children
Autor/in:
Haas, Barbara
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 135-148
Inhalt: Die Verfasserin diagnostiziert eine weitgehende Erosion des männlichen Ernährermodells mit einem Vollzeit erwerbstätigen Mann und einer von ihm abhängigen Frau. Die Ansprüche an Kindererziehung, Kinderbetreuung und Partnerbeziehungen sowie an eine für beide Geschlechter gelungene Work-Life-Balance steigen. Generell legen diese Entwicklungen Widersprüche nahe: Auf der Einstellungsebene und aus einer politisch-normativen Perspektive dominiert die Geschlechtergerechtigkeit und die gestiegene Wahlfreiheit bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Im Zentrum des Beitrags steht die Frage, ob und inwiefern Ansprüche und Wirklichkeit auseinander klaffen und wie diese Kluft erklärt werden kann. Der theoretische Teil umfasst Erklärungsansätze zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in Haushalten aus einer Makro- und Mikroperspektive. Anschließend werden empirisch verbreitete Modelle zur Arbeitsteilung in Paarhaushalten mit Kindern vorgestellt. Die Gegenüberstellung mit den normativ-utopischen Formen der Arbeitsteilung dient zur Einschätzung, welche gesellschaftlichen Entwicklungen mehr oder weniger Gleichstellung implizieren. Der empirische Teil widmet sich den aktuellen geschlechtsspezifischen Differenzen bei den Erwerbsarbeitszeiten und der Zeit für die unbezahlte Arbeit. Als Datenquelle dienen aktuelle Mikrozensus-Erhebungen sowie nationale Umfrageergebnisse. Eng verknüpft mit Einstellungen zur Frauenerwerbstätigkeit und zur Organisation der Betreuungsarbeit sind die politischen Rahmenbedingungen. Dazu werden die aktuellen Regelungen des Kinderbetreuungsgeldes und der Stellenwert der institutionellen Kinderbetreuung dargestellt. Die Analyse verdeutlicht, dass auf der Ebene der Einstellungen und der politischen Rahmenbedingungen Tendenzen Richtung stärkerer Gleichstellung, Selbstbestimmtheit und egalitärer Rollenteilungsmuster bestehen. Hingegen bedeutet vor allem die Geburt eines Kindes eine Traditionalisierung der Arbeitsteilung. (ICF2)
Quelle: Die Vielfalt der Familie: Tagungsband zum 3. Europäischen Fachkongress Familienforschung. Olaf Kapella (Hrsg.), Christiane Rille-Pfeiffer (Hrsg.), Marina Rupp (Hrsg.), Norbert F. Schneider (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S. 189-202
Inhalt: "Der Wandel von Familie, der auch die Rolle von Vätern in der Familie berührt, verlief in den europäischen Ländern weitgehend ähnlich. Doch die wohlfahrtsstaatlichen Muster und die Familien-, Geschlechter- und Arbeitsmarktpolitik der Länder erzeugen im Einzelnen unterschiedliche Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für Männer, ihre Aufgaben als Ernährer und Erzieher auszufüllen und die Beziehungen zu den Kindern und zur Frau zu gestalten. Nach einem allgemeinen Blick auf europäische Länder soll die Situation von Männern zwischen alten Erwartungen, neuen Wünschen und neuer Re-Traditionalisierung in Deutschland verdeutlicht werden. Die deutsche Familienpolitik zeigt eine charakteristische Uneindeutigkeit und fördert teilweise die traditionelle Familienrolle des Mannes mit einer starken Ernährerverantwortung und asymmetrischen Geschlechterbeziehungen, teilweise aber auch neue Formen des väterlichen Engagements und eine Annäherung der Geschlechter bezogen auf die Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit. Dabei wird ein Blick auch auf die Rolle und das Selbstverständnis von Männern in Familien mit einer Migrationsgeschichte in Deutschland geworfen." (Autorenreferat)
Die "Prekarier" - eine soziologische Kategorie? : Anmerkungen aus einer geschlechtssoziologischen Perspektive
Titelübersetzung:The "precarious" - a sociological category? : comments from the viewpoint of gender sociology
Autor/in:
Nickel, Hildegard Maria
Quelle: Prekarität, Abstieg, Ausgrenzung: die soziale Frage am Beginn des 21. Jahrhunderts. Robert Castel. Frankfurt am Main: Campus Verl., 2009, S. 209-218
Inhalt: Der Beitrag fragt aus einer geschlechtersoziologischen Perspektive nach den Möglichkeiten der (Geschlechter-)Solidarität in einer Gesellschaft, in der die "Arbeitsbeziehungen vornehmlich Einzelkämpfertum" erfordern. Flexibilisierung, Pluralisierung und Entgrenzung ändern danach "das Geschlecht von Erwerbsarbeit". Neue Formen der "flexiblen Mischarbeit" kollidieren mit dem fordistischen Regulationsmodus, der das männliche Ernährermodell -und damit die Hierarchie der Geschlechter - voraussetzte. Die Autorin fragt: Wird der Bedeutungsverlust des existenzsichernden und sozial abgesicherten Normalarbeitsverhältnisses ein neues Geschlechterarrangement ermöglichen? Dagegen spricht (noch), dass Frauen in prekären Beschäftigungsverhältnissen überrepräsentiert und sozial verwundbarer sind als Männer. Was sich aber als neue Spaltungslinie herausbildet, ist die Tatsache, dass die Veränderungen in der Arbeitswelt nicht zur Reproduktion "alter" Trennungslinien zwischen Männern und Frauen führen, sondern zu gravierenden Unterschieden zwischen Frauen: Hoch qualifizierte und karriereorientierte Frauen profitieren dabei von Gewährleistungsarbeit, die von anderen Frauen im prekären Dienstleistungsbereich erbracht werden. (ICA2)