Differenz, Diversität und Heterogenität in erziehungswissenschaftlichen Diskursen
Titelübersetzung:Difference, diversity and heterogeneity in discourses on education science
Herausgeber/in:
Kleinau, Elke; Rendtorff, Barbara
Quelle: Opladen: B. Budrich (Schriftenreihe der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE), Bd. 3), 2013. 156 S.
Inhalt: "Im erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Diskurs werden die Begriffe Heterogenität und Diversität als Plastikworte für Verschiedenheiten aller Art eingesetzt. Die Verwischung der Kategorien erscheint modern und fortschrittlich: Frauen- und Geschlechterforschung war gestern heute ist Diversität oder Heterogenität angesagt, und da scheint ja Geschlecht mit drin zu sein. Die AutorInnen setzen sich kritisch und zeitgemäß mit den aktuellen Tendenzen auseinander." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Elke Kleinau, Barbara Rendtorff: 'Geschlecht wird immer mitgedacht...'. Differenzen - Diversity - Heterogenität in erziehungswisssenschaftlichen Diskursen (7-11); Barbara Rendtorff: 'mitgedacht' - Geschlecht als diskursive Figur (13-25); Jürgen Budde: Das Kategorienproblem. Intersektionalität und Heterogenität? (27-45); Astrid Messerschmidt: Über Verschiedenheit verfügen? Heterogenität und Diversity zwischen Effizienz und Kritik (47-61); Klemens Ketelhut: Diversity als Ordnungsstrategie. Anmerkungen aus der Perspektive der Queer-Theory (63-77); Elisabeth Tuider: Geschlecht und/ oder Diversität? Das Paradox der Intersektionalitätsdebatten (79-102); Martin Heinrich, Denise Klenner: 'Geschlecht wird immer mitgedacht...' - aber wie? Argumentationsmuster von Studierenden zum 'gendersensiblen Sprachgebrauch' an der Universität (103-124); Béatrice Ziegler: Geschlecht & Heterogenität in der Geschichtsdidaktik (125-138); Jeannette Windheuser: Die Kategorie Geschlecht in der (stationären) Jugendhilfe (139-153).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht und/ oder Diversität? : das Paradox der Intersektionalitätsdebatten
Titelübersetzung:Gender and/ or diversity? : the paradox of the intersectionality debates
Autor/in:
Tuider, Elisabeth
Quelle: Differenz, Diversität und Heterogenität in erziehungswissenschaftlichen Diskursen. Elke Kleinau (Hrsg.), Barbara Rendtorff (Hrsg.). Opladen: B. Budrich (Schriftenreihe der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)), 2013, S. 79-102
Inhalt: Die Autorin nimmt den mit der Intersektionalitätsperspektive konstatierten Paradigmenwechsel in der Geschlechterforschung zum Ausgangspunkt, um das Verhältnis von Geschlecht und Diversität zu untersuchen. Sie fragt danach, wie die Diversität bzw. Intersektionalität theoretisch begründet und in Abgrenzung, Erweiterung und Verbindung mit dem Geschlecht konturiert wird. Weiterhin stellt sich die Frage, ob die Intersektionalität eine notwendige postmoderne Antwort auf die Auslassungen und blinden Flecken einer seit den 1990er Jahren als homogenisierend kritisierten Geschlechterforschung ist, oder ob mit den Diversity-Konzepten die seit ihren Ursprüngen als Frauenforschung bis hin zur Geschlechterforschung zentrale Machtkritik an der bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheit verloren geht. Aus der Perspektive postkolonialer und queerer Überlegungen plädiert die Autorin für eine Besetzung und Überschreitung von Grenz-Räumen im Kontext des Border-Feminismus. Das Ziel ihres Beitrags ist es, eine abwägende, aber dennoch pro-intersektionelle Perspektive zu veranschaulichen, die - entgegen einem individualisierenden Vielfaltsbild und einem managementkompatiblen Etikett von Diversität - auf die Notwendigkeit einer anhaltenden Macht- und Herrschaftskritik setzt. Die Frage, die sich abschließend stellt, ist also nicht, ob, sondern wie Geschlecht und Intersektionalität methodologisch, theoretisch und politisch konzipiert werden und welche konkreten Forschungs- und politischen Praxen aus dieser Perspektive folgen. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Trans-Begriffe", "Paradoxie" und "Intersektionalität" : Notizen zu Veränderungen im Vokabular der Gesellschaftsanalyse
Titelübersetzung:"Trans-concepts", "paradox" and "intersectionality" : comments on changes in the vocabulary of social analysis
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Erkenntnis und Methode: Geschlechterforschung in Zeiten des Umbruchs. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Birgit Riegraf (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft), 2012, S. 309-323
Inhalt: Gesellschaftstheoretische und zeitdiagnostische Ansätze und Arbeiten der Frauen- und Geschlechterforschung sehen sich seit einiger Zeit zu neuen Begriffswahlen veranlasst. Die Verfasserin zeigt, in welcher Weise sich hier die gesellschaftlich komplexer gewordenen Formen von Herrschaft, Ungleichheit und Differenz niederschlagen beziehungsweise die kategoriale Neuorientierung darüber hinausweist. Sie geht aus von dem Phänomen einer Zunahme von "Trans"-Begriffen und einer zunehmenden Öffnung gegenüber Fragen komplexer und vermittelter Formen von Herrschaft, Ungleichheit und Differenz. Der Vorschlag, den strukturtheoretisch ausgerichteten Begriff des Widerspruchs durch den der Paradoxie zu ersetzen, wird zurückgewiesen. Bezogen auf das Geschlechterverhältnis haben wir es nach wie vor sowohl mit spezifischen Widerspruchskonstellationen zu tun als auch mit Paradoxien, die sich vor allem als gegenläufige Folgen gesellschaftsverändernder Handlungsabsichten manifestiert. Abschließend wird die grundlagenkritische Frage nach den räumlichen Implikationen von Gesellschaftstheorie auf die Diskussion um intersektionelle Formen von Herrschaft, Ungleichheit und Differenz bezogen, um die Herausforderung, vor der feministische Theorie steht, zu konturieren. (ICE2)
Riskante Leben? : Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne
Titelübersetzung:Risky life? : gender systems in the reflexive modern age
Herausgeber/in:
Moser, Vera; Rendtorff, Barbara
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2012. 202 S.
Inhalt: "Individualisierungsprozesse und die Umverteilung sozialer Risiken lassen auch die tradierten Geschlechterverhältnisse nicht unberührt. Welche Veränderungen sich für Geschlechtsidentitäten, Geschlechterbeziehungen und geschlechtstypische Positionierungen in der Gesellschaft ergeben (können), untersuchen die Beiträge im vorliegenden Band. Nach dem von Ulrich Beck geprägten Schlagwort von der 'Risikogesellschaft' wirken die von modernen westlichen Gesellschaften produzierten Risiken individualisierend und führen typischerweise dazu, dass die entstehenden Gefährdungslagen von den einzelnen Individuen selbst getragen und bewältigt werden müssen. Das wachsende Gefühl, dass die Ungleichheit erzeugenden Umstände zwar in die eigene Verantwortung fallen, sich aber dem individuellen Zugriff entziehen und von der einzelnen Person nicht mehr beeinflussbar sind, nivelliert jedoch tendenziell sowohl das Bewusstsein möglicher Ungerechtigkeit gesellschaftlicher Umstände wie auch von individuellen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten. Spezifisch für die Reflexive Moderne ist gerade, dass 'Verursacher' ungünstiger Lebensumstände nicht mehr erkennbar sind, die Strukturen der Verteilung dieser ungünstigen Umstände auf die Individuen verdeckt und tendenziell undurchschaubar werden. Damit wird auch die Geschlechterordnung, der 'Geschlechtervertrag', schwerer durchschaubar. Eine geschlechterbezogene Betrachtung muss deshalb danach fragen, welche Wirkungen diese Prozesse auf die Ausgestaltung der Geschlechterbeziehungen haben, nach den je unterschiedlichen Wirkungen auf die Lebensumstände von Frauen und Männern und danach, wer was erhält und nicht erhält, wer welche Rechte und Verpflichtungen übertragen bekommt, wer woran gemessen, wem was abverlangt, wer woran gehindert wird und welche Konsequenzen das hat - für die Einzelnen, ihre jeweilige geschlechtstypische Positionierung, für die Positionierung von Geschlechtergruppen und für die Gesellschaft insgesamt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Vera Moser, Barbara Rendtorff: Riskante Leben? Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne (9-12); Einführender Essay: Hildegard Maria Nickel: Individualisierung und Subjektivierung aus der Geschlechterperspektive: Riskante Chancen (15-24); Hauptbeiträge: Christine Thon: Individualisierte Geschlechterordnungen? Feministische und hegemonieanalytische Kritik eines modernisierungstheoretischen Konzepts (27-43); Barbara Pichler: Die flexible Frau und der gebrochene Mann. Geschlechterformationen im sozialpädagogischen Alter(n)sdiskurs (45-63); Michèle Amacker: "Und seit dann bin ich einfach daheim, Modell Hausmann." Prekäre Konstellationen: Lebensführung von Haushalten in prekären Lebenslagen zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit (65-80); Aus der Forschung: Carola Iller, Jana Wienberg: Altern und Geschlecht - Gesundheit und Wohlbefinden im Alter in einer geschlechterdifferenziellen Perspektive (83-92); Regina Heimann: Bildungsentscheidungen zwischen milieubedingtem Aufstiegswunsch und geschlechtsbezogener Traditionalisierung (93-105); Sandra Glammeier: "Sonst eine ganz toughe Frau". Erwartete und verhinderte Selbstbestimmung von Frauen - Paradoxien im Kontext von Geschlechterkonstruktionen im Modernisierungsprozess (107-116); Michael Ley: Geschlechterordnung als institutionelle Abwehr. Untersuchungen zur Einführung der Koedukation an einer katholischen Mädchenschule (117-130); Marion Ott, Rhea Seehaus: "Es ist halt durchs Stillen, dadurch ergibt es sich einfach." Familiale Arbeitsteilungsmuster und Naturalisierungseffekte von Stilldiskursen (131-140); John Litau, Barbara Stauber: Riskante Identitätsarbeit? Zur Herstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit in jugendkulturellem Rauschtrinken (141-153); Tagungsberichte: Anna Eggers: Bericht zur ersten Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies Association "Verletzbarkeiten. Geschlechterwissenschaftliche Perspektiven" (157-160); Selma Haupt: Bericht zur Jahrestagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der DGfE an der Universität Paderborn 2011 (161-167); Rezensionen: Selma Haupt: Rezension zu: Power: Die eindimensionale Frau (171-174); Vera Moser: Rezension zu: Haker: Hauptsache gesund? Ethische Fragen der Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik (174-177); Edith Glaser: Rezension zu: Hoffmann: Weibliche Arbeitswelten in der Wissenschaft. Frauen an der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1890-1945 (177-180); Claudia Nikodem: Rezension zu: Rendtorff: Bildung der Geschlechter (181-183); Sigrid Schmitz: Rezension zu: Fine: Delusions of Gender. The Real Science Behind Sex Differences (184-187); Markus Gippert: Rezension zu: Mergl: Der Terror der Selbstverständlichkeit. Widerstand und Utopien im Neo-Individualliberalismus (188-189); Sabine Toppe: Rezension zu: Dackweiler/Schäfer (Hrsg.): Wohlfahrtstaatlichkeit und Geschlechterverhältnisse aus feministischer Perspektive (190-195).
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Migration und Geschlecht : theoretische Perspektiven und methodische Herausforderungen
Titelübersetzung:Migration and gender : theoretical perspectives and methodical challenges
Autor/in:
Schlamelcher, Ulrike
Quelle: Migration und Mobilität aus der Perspektive von Frauen. Gabriele Berkenbusch (Hrsg.), Katharina von Helmolt (Hrsg.), Vasco da Silva (Hrsg.), Sophia Strathmann (Mitarb.), Dana Brenner (Mitarb.). Stuttgart: Ibidem-Verl. (Kultur - Kommunikation - Kooperation), 2012, S. 23-52
Inhalt: "Migrantinnen und ihrer Lebenswelt wurde lange Zeit sowohl in der Frauen- und Geschlechterforschung als auch in der Migrationsforschung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Ethnizität bzw. Kultur stellen zwar ebenso wie die Kategorie Geschlecht konstitutive Gegenstände der Sozialwissenschaften dar. Deren Untersuchung erfolgte jedoch in der Vergangenheit - und häufig auch heute noch - inhaltlich und disziplinär getrennt voneinander. Der Artikel rekapituliert zentrale Fragestellungen, Entwicklungslinien und Debatten der deutschsprachigen Migrationsforschung einerseits und der Frauen- und Geschlechterforschung andererseits mit Blick auf die jeweilige Thematisierung von Kultur und Geschlecht. Anschließend werden methodische und theoretische Herausforderungen aktueller Forschung an der Schnittstelle von Migration, Ethnizität und Geschlecht diskutiert und für eine konstruktionstheoretisch orientierte Forschungsperspektive im Kontext von Intersektionalitäts- bzw. Diversitätsforschung plädiert." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:Feminist theory - discourse - deconstruction : productive links
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse: Bd. 1, Theorien und Methoden. Reiner Keller (Hrsg.), Andreas Hirseland (Hrsg.), Werner Schneider (Hrsg.), Willy Viehöver (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 381-400
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung des Diskurskonzepts für die Selbstreflexion und Weiterentwicklung der feministischen Theoriebildung und Forschung. Innerhalb der Sozialwissenschaften haben sich feministische Perspektiven intensiv mit der Bedeutung des Diskurskonzepts insbesondere von Michel Foucault, aber auch mit den Positionen Jacques Derridas auseinandergesetzt. Die Betonung der gegenstandskonstitutiven Wirkung von Diskursen etwa in den Arbeiten von Judith Butler und Theresa de Lauretis hat die Ambivalenzen der Verwendung des Geschlechterbegriffs und der sex/gender-Unterscheidung in der Frauen- und Geschlechterforschung verdeutlicht, die aus der doppelten Setzung der Geschlechterdifferenz als Erkenntnismittel und Erkenntnisgegenstand bzw. Ergebnis soziokultureller Praxis resultieren. Geschlecht wird so als ein diskursiver, durch Repräsentationsstrukturen erzeugter Sinneffekt begriffen, der durch 'exzentrisches Wissen', d.h. durch die dekonstruktivistische Analyse und die daran anschließende Formulierung alternativer Repräsentationen in kritischer Absicht in Frage gestellt werden kann und muss. (ICH)
Karriereagenda für Frauen : wie Geschlecht und Kommunikation über den Karriereerfolg entscheiden
Titelübersetzung:Career agenda for women : how gender and communication are decisive factors in career success
Autor/in:
Welpe, Ingelore; Thege, Britta
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Angewandte Genderforschung, Bd. 5), 2011. 104 S.
Inhalt: "Frauen streben heute selbstverständlich Berufskarrieren an, doch trotz aller individuellen Leistungen und Chancengleichheitsprogramme gibt es nach wie vor in der Arbeitswelt die gläsernen Decken für Frauen und gläsernen Rolltreppen für Männer auf dem Weg in hohe Führungspositionen. Karriereagenda für Frauen untersucht subtil wirkende Faktoren, die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Berufskarrieren erzeugen und geht Zusammenhängen zwischen Gender, Kommunikation und Karriereerfolgen von Frauen an entscheidenden Schlüsselstellen im Karriereprozess nach." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Ungleiche Geschlechtergleichheit : Geschlechterpolitik und Theorien des Humankapitals
Titelübersetzung:Unequal gender equality : gender policy and theories of human capital
Herausgeber/in:
Casale, Rita; Forster, Edgar
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2011. 253 S.
Inhalt: "Einerseits - so sagt der Neokonservatismus - sind Männer und Frauen völlig gleichgestellt: Chancengleichheit scheint erreicht. Auf der anderen Seite besagt der liberale Individualismus, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern von enormer Bedeutung sind. Sind dies zwei Seiten einer Medaille? Die AutorInnen analysieren diesen Widerspruch aus pädagogischer Perspektive. Für die pädagogische Geschlechterforschung ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Theorien des Humankapitals und mit von solchen Ansätzen inspirierter neoliberaler Politik vor allem auf Grund ihrer widersprüchlichen Geschlechtertheorie und Geschlechterpolitik von Bedeutung. Bei den Analysen des Humankapitals im Anschluss an Theodore W. Schultz, Jacob Mincer und Gary S. Becker stellt das weibliche Geschlecht angesichts seiner Fortpflanzungsfähigkeit einerseits eine bedeutende Ressource dar: Der Gesundheitszustand der Frauen, der Bildungsgrad der Mütter und eine funktionierende häusliche Arbeitsteilung werden als entscheidende Indikatoren für die Qualitätsentwicklung einer Bevölkerung angesehen. Unter diesen Prämissen werden traditionell zur privaten Sphäre gehörende Bereiche wie die Früherziehung der Kinder oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einer öffentlichen Angelegenheit. Andererseits implizieren die Analysen der Vertreter der Chicago School, die sich auf Chancengleichheit und Wettbewerb auf dem Markt beziehen, eine Neutralisierung der Geschlechtskategorie: Das einzige Kriterium, das soziale Ungleichheit in der Gesellschaft legitimieren dürfe, sei Leistung, gemessen mit einem 'geschlechterneutralen Produktivitätstest', wie Gary S. Becker und Guity N. Becker betonen. Zu den politischen und gesellschaftlichen Folgen dieses Ansatzes zählen einerseits eine Reihe von politischen Maßnahmen in der Familienpolitik, die auf die Wiedergeburt der traditionellen Familienwerte gerichtet zu sein scheinen, anderseits gehören dazu unterschiedliche Interventionen zur Steigerung des Produktivitätspotentials und der Wettbewerbsfähigkeit von Frauen und Männern, die die ganze Lebensspanne der Individuen - von der frühen Kindheit bis ins Alter - umfassen. In diesem Band wird dieser Widerspruch von Neokonservativismus und liberalem Individualismus, von der die aktuelle bildungspolitische und familienpolitische Debatte und Praxis geprägt ist, analysiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rita Casale, Edgar Forster: Editorial (9-13); Essay: Tove Soiland: Zum problematischen Cultural Turn in der Geschlechterforschung (17-32); Themenschwerpunkt: Christian Oswald: Über Humankapital und einige seiner Familienprobleme (35-60); Fabian Kessl: Pädagogisierungen - eine vernachlässigte Dimension in der Geschlechterforschung zur gegenwärtigen Transformation von Sozial-, Bildungs- und Erziehungspolitik (61-75); Ulla Hendrix: Der "gender pay gap" - eine Frage des Humankapitals? (77-94); Mechthild Veil: Familienpolitik in den Zwängen konservativer und neoliberaler Logiken: ein deutsch-französischer Vergleich (95-111); Lucien Criblez, Karin Manz: "Neue" Familienpolitik in der Schweiz - für die Familie, für die Frauen - oder für die Wirtschaft? (113-130); Julia Seyss-Inquart: "Wenn ich groß bin, werde ich Humankapital" - Anmerkungen über die institutionelle Fremdbetreuung von Kindern (131-142); Heike Kahlert: Der ökonomische Charme der Gleichstellung in der Neuausrichtung der deutschen Familienpolitik (143-156); Offener Teil: Jeannette Windheuser: Zur methodologischen Dekonstruktion von Normalitätserwartungen in der qualitativen Forschung am Beispiel stationärer Jugendhilfe (159-172); Rita Braches-Chyrek: Mütterlichkeitsideologie und soziale Praxen (173-188); Rezensionen: Tove Soiland: Luce Irigarays Denken der sexuellen Differenz. Eine dritte Position im Streit zwischen Lacan und den Historisten (Regina Becker-Schmidt) (191-194); Elisabeth Badinter: Der Konflikt: Die Frau und die Mutter (Luciana Casale) (195-200); Angela McRobbie: Top Girls. Feminismus und der Aufstieg des neoliberalen Geschlechterregimes (Antonia Schmid) (200-206); Regina Brunnett: Die Hegemonie symbolischer Gesundheit. Eine Studie zum Mehrwert von Gesundheit im Postfordismus (Sabine Menapace) (207-209); Verena Bruchhagen/Iris Koall/Beate Kortendiek/Julia Nentwich/Ursula Offenberger (Hrsg.): GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft. Geschlechtertheorie und Diversity Management. (Miriam Mauritz) (210-213); Sünne Andresen/Mechthild Koreuber/Dorothea Lüdke (Hrsg.): Gender und Diversity: Albtraum oder Traumpaar? Interdisziplinärer Dialog zur "Modernisierung" von Geschlechter- und Gleichstellungspolitik (Caroline Kolisang) (213-216); Marianne Friese (unter Mitarbeit von Eva Anslinger, Ilka Brenner, Dorothea Piening, Sabine Pregitzer, Barbara Thiessen, Michael Walter): Kompetenzentwicklung für junge Mütter. Förderansätze der beruflichen Bildung (Gabriele Molzberger) (217-220); Ulrike Auga/Claudia Bruns/Levke Harders/Gabriele Jähnert (Hrsg.): Das Geschlecht der Wissenschaft. Zur Geschichte von Akademikerinnen im 19. und 20. Jahrhundert (Edith Glaser) (221-224); Brigitte Aulenbacher, Michael Meuser, Birgit Riegraf: Soziologische Geschlechterforschung. Eine Einführung (Susanne Völker) (224-227); Tagungsberichte: "'Eigen' und 'anders'. Abgrenzungen und Verstrickungen. Geschlechterforschung und Psychoanalytische Pädagogik im Dialog" (Kinga Bogyó-Löffler) (231-235); Jugendbewegte Geschlechterverhältnisse (Dorit Horn) (236-239); "Neue Väter hat das Land?!" (Christina Rahn) (239-242); "Fundamentalism and Gender - Scripture - Body - Community". (Katrin Landesfeind) (243-247).
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 35), 2010, 3., erw. u. durchges. Aufl.. 968 S.
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: Vorwort zur dritten Auflage (13-14); Teil I. Zentrale Fragestellungen und Theoriekonzepte: A. Konzepte zum Geschlecht: Eva Cyba: Patriarchat: Wandel und Aktualität (17-22); Heide Göttner-Abendroth: Matriarchat: Forschung und Zukunftsvision (23-29); Ilse Lenz: Geschlechtssymmetrische Gesellschaften: Wo weder Frauen noch Männer herrschen (30-36); Barbara Thiessen: Feminismus: Differenzen und Kontroversen (37-44); Ingrid Galster: Französischer Feminismus: Zum Verhältnis von Egalität und Differenz (45-51); Frigga Haug: Sozialistischer Feminismus: Eine Verbindung im Streit (52-58); Ursula Beer: Sekundärpatriarchalismus: Patriarchat in Industriegesellschaften (59-64); Regina Becker-Schmidt: Doppelte Vergesellschaftung von Frauen: Divergenzen und Brückenschläge zwischen Privat- und Erwerbsleben (65-74); Andrea Baier: Subsistenzansatz: Von der Hausarbeitsdebatte zur "Bielefelder Subsistenzperspektive" (75-80); Gertrud Nunner-Winkler: Weibliche Moral: Geschlechterdifferenzen im Moralverständnis? (81-87); Christina Thürmer-Rohr: Mittäterschaft von Frauen: Die Komplizenschaft mit der Unterdrückung (88-93); Heike Kahlert: Differenz, Genealogie, Affidamento: Das italienische "pensiero della differenza sessuale" in der internationalen Rezeption (94-102); Ulla Bock: Androgynie: Von Einheit und Vollkommenheit zu Vielfalt und Differenz (103-107); Sabine Hark: Lesbenforschung und Queer Theorie: Theoretische Konzepte, Entwicklungen und Korrespondenzen (108-115); Nikki Wedgwood, RW Connell: Männlichkeitsforschung: Männer und Männlichkeiten im internationalen Forschungskontext (116-125); Angelika Wetterer: Konstruktion von Geschlecht: Reproduktionsweisen der Zweigeschlechtlichkeit (126-136); Regine Gildemeister: Doing Gender: Soziale Praktiken der Geschlechterunterscheidung (137-145); Paula-Irene Villa: (De)Konstruktion und Diskurs-Genealogie: Zur Position und Rezeption von Judith Butler (146-157); Ilse Lenz: Intersektionalität: Zum Wechselverhältnis von Geschlecht und sozialer Ungleichheit (158-165); B. Rezeption und Weiterentwicklung von Theorien: Renate Nestvogel: Sozialisationstheorien: Traditionslinien, Debatten und Perspektiven (166-177); Thomas Eckes: Geschlechterstereotype: Von Rollen, Identitäten und Vorurteilen (178-189); Gudrun-Axeli Knapp: Kritische Theorie: Ein selbstreflexives Denken in Vermittlungen (190-200); Karin Gottschall: Soziale Ungleichheit: Zur Thematisierung von Geschlecht in der Soziologie (201-209); Mechtild Oechsle, Birgit Geissler: Modernisierungstheorien: Anregungspotenziale für die Frauen- und Geschlechterforschung (210-218); Helga Krüger: Lebenslauf: Dynamiken zwischen Biografie und Geschlechterverhältnis (219-227); Angelika Diezinger: Alltägliche Lebensführung: Die Eigenlogik alltäglichen Handelns (228-233); Mechtild Oechsle: Work-Life-Balance: Diskurse, Problemlagen, Forschungsperspektiven (234-243); Elisabeth Klaus, Ricarda Drüeke: Öffentlichkeit und Privatheit: Frauenöffentlichkeiten und feministische Öffentlichkeiten (244-251); Ursula Pasero: Systemtheorie: Perspektiven in der Genderforschung (252-256); Steffani Engler: Habitus und sozialer Raum: Zur Nutzung der Konzepte Pierre Bourdieus in der Frauen- und Geschlechterforschung (257-268); Paula-Irene Villa: Poststrukturalismus: Postmoderne + Poststrukturalismus = Postfeminismus? (269-273); Encarnación Gutiérrez Rodriguez: Postkolonialismus: Subjektivität, Rassismus und Geschlecht (274-282); Nora Räthzel: Rassismustheorien: Geschlechterverhältnisse und Feminismus (283-291); Mona Singer: Feministische Wissenschaftskritik und Epistemologie: Voraussetzungen, Positionen, Perspektiven (292-301); Herta Nagl-Docekal: Feministische Philosophie: Wie Philosophie zur Etablierung geschlechtergerechter Bedingungen beitragen kann (302-311); Sandra Harding: Wissenschafts- und Technikforschung: Multikulturelle und postkoloniale Geschlechteraspekte (312-321); Christine Bauhardt: Ökologiekritik: Das Mensch-Natur-Verhältnis aus der Geschlechterperspektive (322-327); Teil II. Methoden und Methodologie: Sabine Hering: "Frühe" Frauenforschung: Die Anfänge der Untersuchungen von Frauen über Frauen (331-339); Christa Müller: Parteilichkeit und Betroffenheit: Frauenforschung als politische Praxis (340-343); Maria Bitzan: Praxisforschung, wissenschaftliche Begleitung, Evaluation: Erkenntnis als Koproduktion (344-350); Verena Mayr-Kleffel: Netzwerkforschung: Analyse von Beziehungskonstellationen (351-358); Annette Kuhn: Oral history und Erinnerungsarbeit: Zur mündlichen Geschichtsschreibung und historischen Erinnerungskultur (359-361); Bettina Dausien: Biografieforschung: Theoretische Perspektiven und methodologische Konzepte für eine re-konstruktive Geschlechterforschung (362-375); Michael Meuser, Ulrike Nagel: ExpertInneninterview: Zur Rekonstruktion spezialisierten Sonderwissens (376-379); Agnes Senganata Münst: Teilnehmende Beobachtung: Erforschung der sozialen Praxis (380-385); Margarete Jäger: Diskursanalyse: Ein Verfahren zur kritischen Rekonstruktion von Machtbeziehungen (386-391); Caroline Kramer, Anina Mischau: Sozialberichterstattung: Frauenberichte oder ein "gegenderter" Datenreport? (392-399); Gabriele Sturm: Forschungsmethodologie: Vorüberlegungen für eine Evaluation feministischer (Sozial-)Forschung (400-408); Teil III. Arbeitsfelder und Forschungsergebnisse: A. Lebensphasen und -lagen: Reinhard Winter: Jungen: Reduzierte Problemperspektive und unterschlagene Potenziale (411-417); Helga Kelle: Mädchen: Zur Entwicklung der Mädchenforschung (418-427); Michael Meuser: Junge Männer: Aneignung und Reproduktion von Männlichkeit(428-435); Barbara Keddi: Junge Frauen: Vom doppelten Lebensentwurf zum biografischen Projekt (436-441); Beate Kortendiek: Familie: Mutterschaft und Vaterschaft zwischen Traditionalisierung und Modernisierung (442-453); Gertrud M. Backes: Alter(n): Ein kaum entdecktes Arbeitsfeld der Frauen- und Geschlechterforschung (454-460); Ruth Becker: Lebens- und Wohnformen: Dynamische Entwicklung mit Auswirkungen auf das Geschlechterverhältnis (461-470); Brigitte Sellach: Armut: Ist Armut weiblich? (471-479); B. Arbeit, Politik und Ökonomie: Gisela Notz: Arbeit: Hausarbeit, Ehrenamt, Erwerbsarbeit (480-488); Kathrin Dressel, Susanne Wanger: Erwerbsarbeit: Zur Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt (489-498); Ulrike Teubner: Beruf: Vom Frauenberuf zur Geschlechterkonstruktion im Berufssystem (499-506); Ute Luise Fischer: Transformation: Der Systemwechsel und seine Erkundung in der Frauen- und Geschlechterforschung (507-512); Sylvia M. Wilz: Organisation: Die Debatte um "Gendered Organizations" (513-519); Regina-Maria Dackweiler: Wohlfahrtsstaat: Institutionelle Regulierung und Transformation der Geschlechterverhältnisse (520-531); Cilja Harders: Krieg und Frieden: Feministische Positionen (532-537); Barbara Holland-Cunz: Demokratiekritik: Zu Staatsbildern, Politikbegriffen und Demokratieformen (538-546); Gesine Fuchs: Politik: Verfasste politische Partizipation von Frauen (547-554); Susanne Baer: Recht: Normen zwischen Zwang, Konstruktion und Ermöglichung - Gender-Studium zum Recht (555-563); Sigrid Metz-Göckel: Eliten: Zur Konstruktion von Macht, Leistungen und Exzellenz (564-572); Helma Lutz: Migrations- und Geschlechterforschung: Zur Genese einer komplizierten Beziehung (573-581); Brigitte Young, Hella Hoppe: Globalisierung: Aus Sicht der feministischen Makroökonomie (582-590); Edith Kuiper: Ökonomie: Feministische Kritik mikro- und makroökonomischer Theorien und Entwurf alternativer Ansätze (591-600); C. Körper und Gesundheit: Barbara Duden: Frauen-"Körper": Erfahrung und Diskurs (1970-2004) (601-615); Andrea D. Bührmann, Sabine Mehlmann: Sexualität: Probleme, Analysen und Transformationen (616-624); Ellen Kuhlmann: Gen- und Reproduktionstechnologien: Ein feministischer Kompass für die Bewertung (625-630); Andrea Pauli, Claudia Hornberg: Gesundheit und Krankheit: Ursachen und Erklärungsansätze aus der Gender-Perspektive (631-643); Andrea Pauli, Claudia Hornberg: Umwelt und Gesundheit: Gender-Perspektiven in Forschung und Praxis (644-653); Ulrike Schildmann: Behinderung: Frauenforschung in der Behindertenpädagogik (654-658); Sabine Scheffler: Psychologie: Arbeitsergebnisse und kritische Sichtweisen psychologischer Geschlechterforschung (659-667); Ursula Müller: Gewalt: Von der Enttabuisierung zur Einfluss nehmenden Forschung (668-676); Carol Hagemann-White, Sabine Bohne: Gewalt- und Interventionsforschung: Neue Wege durch europäische Vernetzung (677-685); Ilse Hartmann-Tews, Bettina Rulofs: Sport: Analyse der Mikro- und Makrostrukturen sozialer Ungleichheit (686-691); D. Bildung und Kultur: Anne Schlüter: Bildung: Hat Bildung ein Geschlecht? (692-696); Maria Anna Kreienbaum: Schule: Zur reflexiven Koedukation (697-704); Agnieszka Majcher, Annette Zimmer: Hochschule und Wissenschaft: Karrierechancen und -hindernisse für Frauen (705-712); Birgit Heller: Religionen: Geschlecht und Religion - Revision des homo religiosus (713-718); Ute Gause: Kirchen: Frauen in der römisch-katholischen und den evangelischen Kirchen in Deutschland (719-723); Michiko Mae: Nation, Kultur und Gender: Leitkategorien der Moderne im Wechselbezug (724-729); Isabel Richter, Sylvia Schraut: Geschichte: Geschlecht und Geschichte (730-737); Jutta Röser, Ulla Wischermann: Medien- und Kommunikationsforschung: Geschlechterkritische Studien zu Medien, Rezeption und Publikum (738-743); Heike Klippel: Film: Feministische Theorie und Geschichte (744-749); Kristina Reiss: Linguistik: Von Feministischer Linguistik zu Genderbewusster Sprache (750-755); Senta Trömel-Plötz: Sprache: Von Frauensprache zu frauengerechter Sprache (756-759); Carola Muysers: Künstlerin/Kunstgeschichte: Zur Konzeption der Künstlerin in der kunsthistorischen Geschlechterforschung (760-766); Birgit Dahlke: Literatur und Geschlecht: Von Frauenliteratur und weiblichem Schreiben zu Kanonkorrektur und Wissenschaftskritik (767-773); Rebecca Grotjahn: Musik: Frauen- und Geschlechterforschung in der Musikwissenschaft (774-779); Gabriele Mentges: Mode: Modellierung und Medialisierung der Geschlechterkörper in der Kleidung (780-786); E. Technik- und Naturwissenschaften: Tanja Paulitz: Technikwissenschaften: Geschlecht in Strukturen, Praxen und Wissensformationen der Ingenieurdisziplinen und technischen Fachkulturen (787-798); Susanne Ihsen: Ingenieurinnen: Frauen in der Männerdomäne (799-805); Ruth Becker: Raum: Feministische Kritik an Stadt und Raum (806-819); Andrea Blunck, Irene Pieper-Seier: Mathematik: Genderforschung auf schwierigem Terrain (820-828); Corinna Bath, Heidi Schelhowe, Heike Wiesner: Informatik: Geschlechteraspekte einer technischen Disziplin (829-841); Helene Götschel: Physik: Gender goes Physical - Geschlechterverhältnisse, Geschlechtervorstellungen und die Erscheinungen der unbelebten Natur (842-850); Kerstin Palm: Biologie: Geschlechterforschung zwischen Reflexion und Intervention (851-859); Robin Bauer: Chemie: Das Geschlecht des Labors - Geschlechterverhältnisse und -vorstellungen in chemischen Verbindungen und Reaktionen (860-866); F. Frauenbewegungen und Gleichstellungspolitiken: Ilse Lenz: Frauenbewegungen: Zu den Anliegen und Verlaufsformen von Frauenbewegungen als sozialen Bewegungen (867-877); Stephanie Bock: Frauennetzwerke: Geschlechterpolitische Strategie oder exklusive Expertinnennetze? (878-886); Yvonne P. Doderer, Beate Kortendiek: Frauenprojekte: Handlungs- und Entwicklungsräume feministischer Frauenbewegungen (887-894); Sigrid Metz-Göckel: Institutionalisierung der Frauen-/Geschlechterforschung: Geschichte und Formen (895-903); Agnes Senganata Münst: Lesbenbewegung: Feministische Räume positiver Selbstverortung und gesellschaftlicher Kritik (904-909); Helen Schwenken: Migrantinnenorganisationen: Zur Selbstorganisierung von Migrantinnen (910-915); Uta Ruppert: FrauenMenschenrechte: Konzepte und Strategien im Kontext transnationaler Frauenbewegungspolitik (916-923); Mechthild Cordes: Gleichstellungspolitiken: Von der Frauenförderung zum Gender Mainstreaming (924-932); Barbara Stiegler: Gender Mainstreaming: Fortschritt oder Rückschritt in der Geschlechterpolitik? (933-938); Verena Bruchhagen, Iris Koall: Managing Diversity: Ein (kritisches) Konzept zur produktiven Nutzung sozialer Differenzen (939-946).
Die Macht der Kategorien : kritische Überlegungen zur Intersektionalität
Titelübersetzung:The power of categories : critical reflections on intersectionality
Autor/in:
Purtschert, Patricia; Meyer, Katrin
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 28 (2010) Nr. 1, S. 130-142
Inhalt: "In the German speaking area, debates on Intersectionality' constitute one of the most interesting research areas in contemporary women and gender studier. In this context, rate, class and gender are often considered to be the 'master categories' that represent the most relevant social differences. In contrast, we argue that it is impossible to determine the framework of any intersectional analysis by a predefined number of categories. This can be shown on historical, theoretical and political grounds: First, a reflection on the genealogy of feminist theory shows how crucial critical interventions have been for its development. Second, if an intersectional analysis does not problematize its own exclusions, it disregards its own insights into the functionality of power. And finally, the openness to new and different positions can be seen as a basis for a feminist solidarity beyond the logic of sameness." (author's abstract)