Bildungsentscheidungen zwischen milieubedingtem Aufstiegswunsch und geschlechtsbezogener Traditionalisierung
Titelübersetzung:Educational decisions between milieu-conditioned advancement and gender-related traditionalization
Autor/in:
Heimann, Regina
Quelle: Riskante Leben?: Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne. Vera Moser (Hrsg.), Barbara Rendtorff (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2012, S. 93-105
Inhalt: "Der Beitrag fokussiert die Analyse des gemeinsamen Habitus (Bourdieu 1993) in den Weiterbildungsentscheidungen von Familienfrauen aus den 'respektablen Volksmilieus' (Vester et al. 2001). Diese erfolgt exemplarisch für eine Gruppe von Teilnehmerinnen des Weiterbildenden Studiums FrauenStudien an der Universität Bielefeld (vgl. Heimann 2009). Die biografiebedingten Bewegungen der Teilnehmerinnen im sozialen Raum werden zueinander in Beziehung gesetzt. In einer deutlichen Ambivalenz von milieubedingtem Aufstiegswunsch und geschlechtsbezogener Traditionalisierung entstehen aufstrebende Bildungswünsche, die gleichzeitig aus Familienloyalität zurückgestellt oder aufgegeben werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article focuses on the analysis of the habitus (Bourdieu 1993) in educational decisions of women in the family coming from a respectable social environment ('respektable Volksmilieus', Vester et al. 2001). The research project covers a group of female students of a course of further education, Women Studies, at the University of Bielefeld (Heimann 2009). The changes and developments within social space which are conditional on the biographies of the participants are set in interrelation. Within the context of a striking ambivalence of milieu-conditioned advancement and gender related traditionalization a desire for further education and career prospect is evoked and yet at the same time postponed or given up due to family loyalty." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Riskante Leben? : Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne
Titelübersetzung:Risky life? : gender systems in the reflexive modern age
Herausgeber/in:
Moser, Vera; Rendtorff, Barbara
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2012. 202 S.
Inhalt: "Individualisierungsprozesse und die Umverteilung sozialer Risiken lassen auch die tradierten Geschlechterverhältnisse nicht unberührt. Welche Veränderungen sich für Geschlechtsidentitäten, Geschlechterbeziehungen und geschlechtstypische Positionierungen in der Gesellschaft ergeben (können), untersuchen die Beiträge im vorliegenden Band. Nach dem von Ulrich Beck geprägten Schlagwort von der 'Risikogesellschaft' wirken die von modernen westlichen Gesellschaften produzierten Risiken individualisierend und führen typischerweise dazu, dass die entstehenden Gefährdungslagen von den einzelnen Individuen selbst getragen und bewältigt werden müssen. Das wachsende Gefühl, dass die Ungleichheit erzeugenden Umstände zwar in die eigene Verantwortung fallen, sich aber dem individuellen Zugriff entziehen und von der einzelnen Person nicht mehr beeinflussbar sind, nivelliert jedoch tendenziell sowohl das Bewusstsein möglicher Ungerechtigkeit gesellschaftlicher Umstände wie auch von individuellen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten. Spezifisch für die Reflexive Moderne ist gerade, dass 'Verursacher' ungünstiger Lebensumstände nicht mehr erkennbar sind, die Strukturen der Verteilung dieser ungünstigen Umstände auf die Individuen verdeckt und tendenziell undurchschaubar werden. Damit wird auch die Geschlechterordnung, der 'Geschlechtervertrag', schwerer durchschaubar. Eine geschlechterbezogene Betrachtung muss deshalb danach fragen, welche Wirkungen diese Prozesse auf die Ausgestaltung der Geschlechterbeziehungen haben, nach den je unterschiedlichen Wirkungen auf die Lebensumstände von Frauen und Männern und danach, wer was erhält und nicht erhält, wer welche Rechte und Verpflichtungen übertragen bekommt, wer woran gemessen, wem was abverlangt, wer woran gehindert wird und welche Konsequenzen das hat - für die Einzelnen, ihre jeweilige geschlechtstypische Positionierung, für die Positionierung von Geschlechtergruppen und für die Gesellschaft insgesamt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Vera Moser, Barbara Rendtorff: Riskante Leben? Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne (9-12); Einführender Essay: Hildegard Maria Nickel: Individualisierung und Subjektivierung aus der Geschlechterperspektive: Riskante Chancen (15-24); Hauptbeiträge: Christine Thon: Individualisierte Geschlechterordnungen? Feministische und hegemonieanalytische Kritik eines modernisierungstheoretischen Konzepts (27-43); Barbara Pichler: Die flexible Frau und der gebrochene Mann. Geschlechterformationen im sozialpädagogischen Alter(n)sdiskurs (45-63); Michèle Amacker: "Und seit dann bin ich einfach daheim, Modell Hausmann." Prekäre Konstellationen: Lebensführung von Haushalten in prekären Lebenslagen zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit (65-80); Aus der Forschung: Carola Iller, Jana Wienberg: Altern und Geschlecht - Gesundheit und Wohlbefinden im Alter in einer geschlechterdifferenziellen Perspektive (83-92); Regina Heimann: Bildungsentscheidungen zwischen milieubedingtem Aufstiegswunsch und geschlechtsbezogener Traditionalisierung (93-105); Sandra Glammeier: "Sonst eine ganz toughe Frau". Erwartete und verhinderte Selbstbestimmung von Frauen - Paradoxien im Kontext von Geschlechterkonstruktionen im Modernisierungsprozess (107-116); Michael Ley: Geschlechterordnung als institutionelle Abwehr. Untersuchungen zur Einführung der Koedukation an einer katholischen Mädchenschule (117-130); Marion Ott, Rhea Seehaus: "Es ist halt durchs Stillen, dadurch ergibt es sich einfach." Familiale Arbeitsteilungsmuster und Naturalisierungseffekte von Stilldiskursen (131-140); John Litau, Barbara Stauber: Riskante Identitätsarbeit? Zur Herstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit in jugendkulturellem Rauschtrinken (141-153); Tagungsberichte: Anna Eggers: Bericht zur ersten Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies Association "Verletzbarkeiten. Geschlechterwissenschaftliche Perspektiven" (157-160); Selma Haupt: Bericht zur Jahrestagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der DGfE an der Universität Paderborn 2011 (161-167); Rezensionen: Selma Haupt: Rezension zu: Power: Die eindimensionale Frau (171-174); Vera Moser: Rezension zu: Haker: Hauptsache gesund? Ethische Fragen der Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik (174-177); Edith Glaser: Rezension zu: Hoffmann: Weibliche Arbeitswelten in der Wissenschaft. Frauen an der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1890-1945 (177-180); Claudia Nikodem: Rezension zu: Rendtorff: Bildung der Geschlechter (181-183); Sigrid Schmitz: Rezension zu: Fine: Delusions of Gender. The Real Science Behind Sex Differences (184-187); Markus Gippert: Rezension zu: Mergl: Der Terror der Selbstverständlichkeit. Widerstand und Utopien im Neo-Individualliberalismus (188-189); Sabine Toppe: Rezension zu: Dackweiler/Schäfer (Hrsg.): Wohlfahrtstaatlichkeit und Geschlechterverhältnisse aus feministischer Perspektive (190-195).
Quelle: Reflexive Erziehungswissenschaft: Forschungsperspektiven im Anschluss an Pierre Bourdieu. Barbara Friebertshäuser (Hrsg.), Markus Rieger-Ladich (Hrsg.), Lothar Wigger (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 211-228
Inhalt: Der Aufsatz zum pädagogischen Forschungsbereich der reflexiven Erziehungswissenschaft beschäftigt sich mit dem Beitrag von Pierre Bourdieu zur Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung. Für die eher sozialwissenschaftlich orientierten Frauen- und Genderforscherinnen stellt Bourdieus Werk eine Herausforderung dar. Dies wird im ersten Abschnitt an den Debatten über die Sozialisationsforschung gezeigt. Bourdieus Habitusbegriff bietet hier eine grundlegende Bereicherung, während seine Analyse männlicher Herrschaft kontrovers diskutiert wird. Der zweite Abschnitt beleuchtet, inwiefern die 'Illusion der Chancengleichheit' von Bourdieu/Passeron (1971) Untersuchungen des Zusammenhangs von sozialer Herkunftskultur, Geschlecht und ungleichen Bildungs-, Studien-, Studienfach- und Berufschancen inspiriert. Frauen- und Geschlechterforscherinnen nutzen das Analyseinstrument vor allem zur Erforschung des Weiterwirkens der sozialen Herkunft in die Hochschule hinein sowie allgemeiner für Antworten auf die Frage nach der Reproduktion von Geschlechterverhältnissen im Wissenschaftsbetrieb. Im Bereich der erziehungswissenschaftlichen Genderforschung, die sich mit schulischen und außerschulischen Arbeitsfeldern befasst, existieren bis heute wenige empirische Untersuchungen, die explizit mit dem Bourdieuschen Theorieansatz arbeiten. Dennoch lassen sich hierzu im dritten Abschnitt drei Studien vorstellen, die Bourdieus Denkwerkzeuge in diesem Kontext gewinnbringend einsetzen. Die Forschungsprojekte untersuchen (1) die Heterogenität im Schulalltag, (2) Männlichkeiten im gymnasialen Alltag sowie (3) Mädchen in einem Jugendverband. Abschließend lässt sich für die Frauen- und Geschlechterforschung fragen, ob und welche Modifikationen notwendig sind, um Bourdieus Ansätze stärker in erziehungswissenschaftliche Kontexte einzubringen. (ICG2)
Postkoloniale Perspektiven zur Reflexion von Bildung in einer Einwanderungsgesellschaft: die Interdependenz sozialer Kategorien als neuer Denkansatz
Titelübersetzung:Post-colonial perspectives on the reflection of education in an immigration society: interdependence of social categories as a new approach
Autor/in:
Baquero Torres, Patricia
Quelle: Entdemokratisierung und Gegenaufklärung. Sven Kluge (Red.), Gerd Steffens (Red.), Edgar Weiß (Red.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 335-349
Inhalt: Die Analyse komplexer und kontextspezifischer diskursiver Konstruktionen entlang von Geschlecht, Kultur, Ethnizität und Rasse haben das Ziel, das bestehende hegemoniale Repräsentationssystem aufzudecken und zugleich Formen des Fortbestehens und Nachwirkens kolonialer Herrschaft und kolonialen Denkens nachzuweisen. Diese sehr allgemeine Bestimmung der Postkolonialität wird im vorliegenden Beitrag auf die erziehungswissenschaftliche Diskussion bezogen. Ausgangspunkt der Überlegungen der Autorin sind die Diskussion um Differenz und Ungleichheit sowie die drei zentralen Kategorien sozialer Differenz: Geschlecht, Ethnizität und Kultur. Sie erörtert die Ansätze der Frauen- und Geschlechterforschung und der Interkulturellen Pädagogik, welche mit der Einführung dieser sozialen Kategorien in den erziehungswissenschaftlichen Diskurs neue Fragen im Zusammenhang mit Bildung und Demokratie aufgeworfen haben. Die Autorin geht ferner auf die Konzeptualisierung des Geschlechts in der Frauen- und Geschlechterforschung ein und diskutiert dessen vorrangige Stellung in der erziehungswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit sozialer Ungleichheit. Sie skizziert abschließend ein alternatives Verständnis sozialer Differenzen sowohl auf der Ebene der Theoriebildung als auch der empirisch ausgerichteten Forschungsperspektive. Hierbei postuliert sie vor allem die Anwendung von Rasse als Analysekategorie. (ICI2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Eliten: eine Frage von Herkunft, Geschlecht und Leistung
Titelübersetzung:Elites: a question of origin, gender and achievement
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 556-564
Inhalt: Die Autorin thematisiert die Ambivalenz feministischer Eliteforschung, sie skizziert die Anschlussmöglichkeiten zwischen der Frauen-/Geschlechterforschung und der Eliteforschung sowie die Selbstrekrutierung von Eliten und die Frauenbeteiligung. Sie geht darüber hinaus auf die Legitimierung von Eliten, die allgemeine Zuerkennung von Leistung wissenschaftlicher Eliten und auf die Selbstzurechnung von Frauen zur Elite ein. Nach ihrer Einschätzung stellt die neuere Diskussion um Eliteuniversitäten oder -fakultäten in Deutschland und um die Perspektive ihrer öffentlichen Förderung einen Umschwung in der Elitedebatte dar. Denn zum einen ist der Begriff "Elite" dadurch von einem umstrittenen zu einem affirmativen Begriff geworden, zum anderen zeichnet er sich aber auch als neues Instrument der Selektion ab. Da Frauen in ihrer Bildungsbeteiligung inzwischen nicht mehr als benachteiligt gelten können, kann diese neue soziale Differenzierung eine weitere Hürde auf ihrem Weg an die Spitze sein. (ICI2)
Inhalt: "Der Band diskutiert das Konzept des Gender Mainstreaming als Instrument der Organisationsentwicklung sowie weitere innovative Ansätze genderorientierter Weiterbildung in internationaler Perspektive. Der Fokus liegt auf einer Vermittlung zwischen Theorie und Praxis. Zum einen ist da die aktuelle Diskussion zum Thema Gender Mainstreaming, die nicht nur in ihren theoretischen Ausgangsprämissen, sondern auch an konkreten Beispielen vorgestellt wird. Zum anderen gibt es die feministische Tradition der (Frauen-)Weiterbildung, die vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels eine neue Aktualität gewinnt. In diesem Zusammenhang fanden an der Universität Augsburg in den vergangenen Jahren mehrere Projekte statt: Eine transatlantische Tagung über Frauen in pädagogischen Führungspositionen, eine Ringvorlesung über aktuelle Fragestellungen in Frauenforschung und Frauenpolitik und nicht zuletzt die Initiierung und Implementierung eines Gender Mainstreaming-Prozesses zur Entwicklung einer geschlechtergerechten Hochschulkultur von morgen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hildegard Macha und Claudia Fahrenwald: Zur Einführung: Gender Mainstreaming und Weiterbildung (9-14); Rita Süßmuth: Geleitwort: Der Einfluss von Frauenforschung und Frauenbewegung auf die Politik (15-24); Wiltrud Gieseke: Frauenbildung - Gender - Gender Mainstreaming. Ein Essay (27-36); Barbara Stiegler: Erst kamen die Frauen, nun kommt Gender in die Universität - Gender Mainstreaming als Hochschulreform (37-59); Hildegard Macha und Stephanie Handschuh-Heiß: Gender Mainstreaming als Instrument der Organisationsentwicklung an Hochschulen (60-84); Angelika Paseka: Gender Mainstreaming als Organisationsentwicklung und Lernprozess. Vom politischen Auftrag zur gemeinsamen Vision einer Organisation (85-100); Sigrid Metz-Göckel: Gender Mainstreaming und Geschlechterforschung - kein einfaches Verhältnis (101-116); Elisabeth de Sotelo: Wissenschaftlerinnen und Frauenperspektiven wandeln die Universitätskultur (117-127); Claudia Fahrenwald und Maureen Porter: Weiterbildung als Cultural Change - Transatlantische Studie über Frauen in pädagogischen Führungspositionen (131-147); Helen Sobehart: Mentoring and Women in Educational Leadership: Theory and Practice (148-159); Donna Jones: Teachers, Learners, Leaders - Circuitous Pathways to Educational Leadership and Lifelong Learning (160-176); Nese Sevsay-Tegethoff und Fritz Böhle: Die verborgene Seite weiblichen Arbeitsvermögens (177-193); Barbara Busch: Zwischen Hindernissen und Hoffnungen - Musikerziehung von Frauen im Wandel der Zeit (194-207).
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Dokumenttyp:Sammelwerk
Sozialisation und Geschlecht : theoretische und methodologische Aspekte
Titelübersetzung:Socialization and gender : theoretical and methodological aspects
Herausgeber/in:
Bilden, Helga; Dausien, Bettina
Quelle: Opladen: B. Budrich, 2006. 309 S.
Inhalt: "Das Buch knüpft an die Diskussion um 'geschlechtsspezifische Sozialisation' an, die seit Beginn der 1990er Jahre zum Stillstand gekommen ist. Die Frage, wie Menschen in Auseinandersetzung mit ihren Lebensbedingungen zu Frauen und Männern werden, bleibt dennoch aktuell. Wie spielen gesellschaftliche Strukturen, die (auch) nach Geschlecht differenzieren, und soziale Praktiken zusammen, in denen Subjekte unterschiedliche Weiblichkeiten und Männlichkeiten 'leben'? Wie haben sich die Diskurse über Geschlecht in Alltag und Wissenschaft verändert? Der Band stellt Fragen und Herangehensweisen an den Zusammenhang von Sozialisation und Geschlecht im Lichte neuerer Entwicklungen der Geschlechterforschung vor." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Helga Bilden, Bettina Dausien: Sozialisation und Geschlecht. Einleitung in eine vielstimmige Diskussion (7-15); Bettina Dausien: Geschlechterverhältnisse und ihre Subjekte. Zum Diskurs um Sozialisation und Geschlecht (17-44); Helga Bilden: Sozialisation in der Dynamik von Geschlechter- und anderen Machtverhältnissen (45-70); Carol Hagemann-White: Sozialisation - zur Wiedergewinnung des Sozialen im Gestrüpp individualisierter Geschlechterbeziehungen (71-88); Barbara Rendtorff: Zur Bedeutung von Geschlecht im Sozialisationsprozess. Reale, imaginäre und symbolisch-politische Dimensionen des Körpers (89-102); Hanns-Martin Trautner: Sozialisation und Geschlecht. Die entwicklungspsychologische Perspektive (103-120); Helga Kelle: Sozialisation und Geschlecht in kindheitssoziologischer Perspektive (121-137); Bettina Fritzsche/ Anja Tervooren: Begehrensdynamiken in der Sozialisation. Perspektiven des Performativen (139-161); Michael Meuser: Riskante Praktiken. Zur Aneignung von Männlichkeit in den ernsten Spielen des Wettbewerbs (163-178); Christine Thon: Rekonstruktive Geschlechterforschung und die zögerliche Konstitution ihres Gegenstands. Eine Übung in der systematischen Irritation des forschenden Blicks (179-197); Minna-Kristiina Ruokonen-Engler: Differenzen im Kontext. Biographieanalytische Perspektiven auf Intersektionalität und Subjektkonstitution (199-218); Paula-Irene Villa: Scheitern - ein produktives Konzept zur Neuorientierung der Sozialisationsforschung (219-238); Jutta Hartmann: Dynamisiertes Geschlecht. Diskurstheoretische Perspektiven zur Subjektkonstitution entlang der Grenzen von Geschlecht, Sexualität und Generation (239-255); Renate Nestvogel: Sozialisation(stheorien) in interkultureller Perspektive am Beispiel eines Forschungsprojekts zu Afrikanerinnen in Deutschland (257-274); Lothar Böhnisch: Zum Wandel von Männlichkeit und männlicher Sozialisation im "digitalen Kapitalismus" (275-288); Regina Becker-Schmidt: Theoretische und methodische Anmerkungen zu "Sozialisation und Geschlecht" (289-305).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht als kulturelle und soziale Praxis - aktuelle Fragen zwischen Sozialisation und Biologie
Titelübersetzung:Gender as cultural and social practice - current questions between socialization and biology
Autor/in:
Hagemann-White, Carol
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 32-47
Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit Geschlechterunterschieden zwischen biologischen Bedingungen und Einflüssen der Sozialisation auseinander. Dabei wird der Fokus auf die Erkennbarkeit und Verstetigung von Geschlechterunterschieden gelegt, die in verschiedenen empirischen Untersuchungen in Interaktionen während der frühen Kindheit insbesondere in Kindergärten beobachtet werden. In diesem Zusammenhang werden z.B. Interaktionen einerseits zwischen einzelnen Mädchen und Jungen, andererseits zwischen Gruppen von Mädchen und Jungen erfasst. Im einzelnen werden vier Modelle zur Beschreibung kultureller und sozialer Praxis als Vermittlung zwischen Sozialisation und Biologie vorgestellt: (1) Erklärungen für kognitive Geschlechtsunterschiede (J. Sherman), (2) Geschlechterdifferenz als Phänomen des Gruppenverhaltens (E. Macoby), (3) Anatomie und die Symbolisierung des Körpererlebens (B. Rendtorff) sowie (4) Entstehung von Geschlechtsunterschieden (B. Whiting, C. Edwards). Nach diesen Untersuchungen werden prinzipiell mögliche biologische Voraussetzungen als nicht determinierend für das geschlechtsbezogene Verhalten angesehen. Die Geschlechterforschung ist hier also auf die Konstruktion von Geschlecht zwischen gender-system und doing gender ausgerichtet und berücksichtigt sowohl die bewussten Auskünfte als auch die eher nicht bewussten Konflikte der Betroffenen, die durch den Zwang zur Zweigeschlechtigkeit entstehen. (ICG2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht als Erklärungs- oder Beobachtungskategorie? : zum Stand der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Gender as an explanation or observation category? : current state of education-science-based gender studies
Autor/in:
Moser, Vera; Rendtorff, Barbara
Quelle: Schaustelle Gender: aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung. Peter Döge (Hrsg.), Karsten Kassner (Hrsg.), Gabriele Schambach (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2004, S. 52-60
Inhalt: Im Rahmen von sieben Thesen resümieren die Autorinnen Entwicklungslinien erziehungswissenschaftlicher Geschlechterforschung. Sie zeigen den Wandel von der Frauenbewegung zur Frauenforschung auf, beleuchten Schulpädagogik, Sozialisationsforschung und Praxisforschung und diskutieren aktuelle theoretische Verschiebungen in der Nutzung der Kategorie Geschlecht, wie auch den bislang erreichten Stand der Institutionalisierung. Insgesamt gesehen ist die Geschlechterforschung eine etablierte Teildisziplin in der Erziehungswissenschaft und sie besitzt inzwischen als "Frauen- und Geschlechterforschung" einen eigenen Sektionsstatus in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Sie ist aber nicht zentral im Fach selbst angesiedelt; ihre Zukunft ist damit als eher fragil einzuschätzen: Fachdiskurse, beispielsweise um den Bildungsbegriff, um Ethik in der Pädagogik u.a., blenden diese Perspektive nach wie vor weitgehend aus. In der Professionstheorie, der Sozialisationsforschung und Teilen der Schulforschung wird dagegen zwar regelmäßig auf das Geschlecht verwiesen, jedoch eher im Sinne einer Beobachtungskategorie. (ICA2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in der Medizin : Ausbildung und berufliche Situation von Medizinerinnen ; Bericht der BLK vom 5. Juli 2004
Herausgeber/in:
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
Quelle: Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung; Bonn (Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung, H. 117), 2004. 99, 27 S.