Subtile und direkte Mechanismen der sozialen Konstruktion von Geschlecht in Schulbüchern : Vorstellung eines Kategoriensystems zur Analyse der Geschlechter(un)gerechtigkeit von Texten und Bildern
Titelübersetzung:The social construction of gender in schoolbooks : a coding frame for analyzing subtle and blatant forms of gender unfairness in texts and pictures
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 5 (2013) H. 3, S. 77-93
Inhalt: "Ausgehend von der Frauenbewegung in Deutschland wurden bereits vor über 40 Jahren erste Analysen zur Darstellung der Geschlechter in Schulbüchern vorgelegt. Sie haben gezeigt, dass weibliche Charaktere im Vergleich zu männlichen seltener und oft in geschlechterstereotypen Rollen dargestellt werden. Heute besteht auf gesellschaftlicher Ebene deutlich mehr Geschlechtergerechtigkeit, dennoch existieren nach wie vor subtile Formen von Diskriminierung in Schulbüchern. Der vorliegende Beitrag dokumentiert die Entwicklung eines Kategoriensystems, das geeignet ist, das Ausmaß von Geschlechter(un)gerechtigkeit in Texten und Bildern aus aktuell in deutschen Schulen verwendeten Deutsch- und Mathematikbüchern zu analysieren. Neben den Häufigkeiten der Darstellungen von weiblichen und männlichen Charakteren und der Geschlechtstypizität ihrer Rollen und Aktivitäten können hiermit zwei subtile Mechanismen der Herstellung von Geschlechterungleichheiten untersucht werden: geschlechter(un)gerechte Sprache und die räumliche Darstellung weiblicher und männlicher Charaktere. Erste Ergebnisse der Anwendung des Kategoriensystems für Deutsch- und Mathematikbücher werden in der Diskussion dargestellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Inspired by the German feminist movement of more than 40 years ago, analyses of gender depictions in schoolbooks have revealed that female characters are represented less frequently and more often in gender-stereotypical roles than male characters. While in Germany gender inequality has clearly declined since the 1970s, subtle forms of discrimination in schoolbooks persist. This study documents the development of a coding frame for analyzing the extent of gender (un)fairness in texts and pictures in German and Maths textbooks that are currently being used in German schools. In addition to determining the frequencies of female and male characters and the gender-typicality of their roles and activities, this coding frame permits an analysis of two subtle mechanisms of gender inequality: the use of gender (un)fair language and the spatial arrangements of female and male characters. First results of the application of the coding frame to German and Maths books are described in the discussion." (author's abstract)
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011. 119 S.
Inhalt: "Der Sammelband befasst sich mit der Situation von Wissenschaftlerinnen in der deutschen außerhochschulischen Forschung, speziell in den Naturwissenschaften. Die Beiträge des vorliegenden Sammelbands zeigen die deutliche Geschlechterdifferenz hinsichtlich wissenschaftlicher Karriereverläufe. Die Autorinnen nehmen die Forschungsumgebung der Wissenschaftlerinnen in den Blick. Die Untersuchungen basieren auf qualitativen Interviews mit Expertinnen aus den Geschäftsstellen der außerhochschulischen Forschung. Die vorliegenden Analysen werden aus Sicht einer Forschungseinrichtung kommentiert und mit (Gegen)Beispielen aus der Praxis gespiegelt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kirsti Dautzenberg, Doris Fay, Patricia Graf: Vorwort (7-10); Annett Hüttges, Doris Fay: Geschlechterdifferente (Wissenschafts-)Karrieren - Fakten, Theorien und Denkanstöße (11-28); Patricia Graf, Kirsti Dautzenberg, Nadja Büttner, Sylvia Schmid: Frauenkarrieren in der Wissenschaft - eine vergleichende Analyse des Status quo (19-46); Patricia Graf: Erklärungsansätze der außerhochschulischen Forschungseinrichtungen zur Unterrepräsentation von Frauen (47-58); Patricia Graf, Sylvia Schmid: Organisationsstrukturen und ihr Einfluss auf die Karriereentwicklung von Wissenschaftlerinnen (59-106); Kirsti Dautzenberg, Doris Fay, Patricia Graf: Wie geht es weiter (107-108).
The effect of priming gender roles on women's implicit gender beliefs and career aspirations
Titelübersetzung:Der Effekt der grundlegenden Geschlechtsrollen auf implizite Geschlechterüberzeugung von Frauen und Karriereaspirationen
Autor/in:
Rudman, Laurie A.; Phelan, Julie E.
Quelle: Social psychology, Vol. 41 (2010) No. 3, S. 192-202
Inhalt: "The authors investigated the effect of priming gender roles on women's implicit gender stereotypes, implicit leadership self-concept, and interest in masculine and feminine careers. Women primed with traditional gender roles (e.g., a male surgeon and a female nurse) showed increased automatic gender stereotypes relative to controls; this effect mediated their reduced interest in masculine occupations. By contrast, exposure to nontraditional roles (e.g., a female surgeon and a male nurse) decreased women's leadership self-concept and lowered their interest in masculine occupations, suggesting that female vanguards (i.e., successful women in male-dominated careers) can provoke upward comparison threat, rather than inspire self-empowerment. Thus, priming either traditional or nontraditional gender roles can threaten progress toward gender equality, albeit through different mechanisms (stereotypes or self-concept, respectively)." (author's abstract)
Heteronormativität revisited : Komplexität und Grenzen einer Kategorie
Titelübersetzung:Heteronormativity revisited : complexity and limits of a category
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Queer Studies in Deutschland: interdisziplinäre Beiträge zur kritischen Heteronormativitätsforschung. Andreas Kraß (Hrsg.). Berlin: Trafo Verl. Weist (Frankfurter kulturwissenschaftliche Beiträge), 2009, S. 23-40
Inhalt: Der Beitrag kritisiert mit der Heteronormativitätsforschung folgendes soziale Konstrukt: Die Natur gibt vor, was wir geschlechtlich sind und werden können. Dieses Skript ist zwar in Maßen variabel; unsere Rollen als komplementär und zugleich kontradiktorisch aufeinander bezogen sind heteronormativ grundiert. Die "Alltagstheorie" der Zweigeschlechtlichkeit heißt, dass es zwei und nur zwei Geschlechter gibt, dass diese zwei Geschlechter biologisch (natürlicherweise) gegeben sind und sich im Laufe eines Lebens niemals ändern, dass alle Personen ausnahmslos natürlicherweise einem Geschlecht angehören, dass schließlich die Genitalien als der objektive Beweis eines Geschlechts gelten, und dass diese beiden Geschlechter sich natürlicherweise wechselseitig begehren, Heterosexualität also als Regime der Regulierung von Geschlecht fungiert und zugleich der Sinn von Zweigeschlechtlichkeit ist. Mit dem Begriff der Heteronormativität sucht Queer Theorie nun genau diese "Selbstverständlichkeiten" zu brechen und Heterosexualität als Norm und Institution, Praxis und Matrix zum Objekt des Wissens, zum Ziel von Kritik zu machen. In den Blick gerückt werden die Reproduktionsmechanismen, Vernetzungen und institutionellen Zwänge, die dafür sorgen, dass Heterosexualität als zeitlos, unveränderbar und als Inbegriff von Geschichte gleichsam jenseits von Geschichte erscheint. Analysiert wird die heteronormative Grundierung und Fundierung als produktive Matrix von Geschlechterverhältnissen, Körper, Familie, Nation. (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The gender(s) of "real" engineers : journeys around the technical/social dualism
Titelübersetzung:Das Geschlecht des "richtigen" Ingenieurs : Erkundungen um den Dualismus technisch/sozial
Autor/in:
Faulkner, Wendy
Quelle: Recodierungen des Wissens: Stand und Perspektiven der Geschlechterforschung in Naturwissenschaften und Technik. Petra Lucht (Hrsg.), Tanja Paulitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2008, S. 141-155
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, in welcher Weise die Praktiken, Kulturen und Identitäten des Ingenieurbereichs heute geschlechtlich codiert sind oder vergeschlechtlichend wirken. Auf der Grundlage einer aktuellen ethnographischen Studie der Autorin zum Bauingenieurwesen in Großbritannien wird diskutiert, wie IngenieurInnen ihre berufliche Identität definieren. Angesetzt wird beim gängigen Stereotyp, dass Männlichkeit stets mit dem "Technischen" und Weiblichkeit mit dem "Sozialen" assoziiert wird. Gefragt wird danach, wie diese dualistische Geschlechtscodierung des Ingenieurbereichs normativ auf dessen vielfältige Praxen und auf die Selbstkonstruktionen von und IngenieurInnen zurückwirkt. In idealtypischer Weise werden solche Prozesse der Codierung und Recodierung von beruflichen Tätigkeiten als "technisch" oder "nicht-technisch" am Fallbeispiel des Aufstiegs einer Ingenieurin und eines Ingenieurs aus technikgestaltenden Tätigkeitsfeldern in Managementpositionen genauer beleuchtet und kritisch verglichen. Die Autorin plädiert dafür, die Wissensordnungen des Ingenieurwesens jenseits der Zweigeschlechtlichkeit zu denken, um den technischen Bereich adäquater zu beschreiben und integrativer zu gestalten. Es gilt, das Vorhandensein vielfältiger Geschlechtsidentitäten und auch heterogener Bilder der Ingenieurpraxis sichtbar zu machen und zu fördern. (ICA)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kompaktwissen Gender in Organisationen
Titelübersetzung:Gender compact knowledge in organizations
Autor/in:
Welpe, Ingelore; Schmeck, Marike
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Angewandte Genderforschung, 1), 2005. 183 S.
Inhalt: "Bas Buch führt in das Mainstream-Thema Gender ein. Es deckt den Wissensbedarf der Praxis zu den aktuellen Schlüsselbegriffen des Genderthemas und informiert über anwendungsreife Ergebnisse und bereits erprobte Methoden der Genderforschung in Organisationen. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis von Wirtschaftsunternehmen, der Hochschule und aus Verwaltungen demonstrieren die Anwendung des Genderthemas. Mit den Themen Wirtschaft und Familie, Gender in der Personalführung, Genderlogik und Genderkompetenz in Organisationen schlägt das Buch eine Brücke zwischen Genderforschung und Organisationen und unterstützt die Umsetzung des Genderthemas in modernen Organisationen. Aus dem Inhalt: Schlüsselbegriffe Gender, Genderkonzept, Genderrollen, Genderaspekte Familie, Methoden Gender Mainstreaming, Gender in den Personalprozessen der Unternehmen, Gender-Praxisbeispiele aus Organisationen." (Autorenreferat)
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Trierer Studien zur Literatur, Bd. 41), 2004. 188 S.
Inhalt: "Immer wieder - immer noch Gender?! Der Band möchte Fragen der aktuellen Geschlechterforschung an konkreten Fallbeispielen erörtern. Er legt vor dem Hintergrund einer postmodernen und poststrukturalen Absage an unhinterfragbare Identitäts- und Geschlechterkonzepte Beschreibungsmodelle für die beweglich gewordenen Kategorien "männlich" und "weiblich" vor. Er will die kulturellen Zeichen aufdecken, vor deren Hintergrund Geschlechtsidentitäten agieren und sich positionieren. In den Analysen werden divergierende Vorstellungen der Geschlechterbeziehungen vorgestellt. Einerseits werden sie mit der Frage verbunden, wie dominante Denkbilder die hierarchische Ordnung der Geschlechter stützen. Andererseits werden Auswege aus den patriarchalen Deutungsmustern analysiert. Sie suchen nach eigenen Handlungsmöglichkeiten jenseits des männlichen Herrschaftsbegehrens und sind darauf ausgerichtet, neue Subjektoptionen zu besetzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christel Baltes-Löhr und Karl Hölz: Gender: Aufbrüche und Perspektiven (9-22); Laura Bezerra: Birth of a nation oder: Geschlechterdifferenz, ethnische Zugehörigkeit und zivilisatorische Fähigkeit in dem brasilianischen Indianerroman 'Iracema' (1865) (23-38); Sabina Matter Seibel: Widerstand in Wort und Bild: Dekonstruktionen von "Rasse" in Texten und bildlichen Darstellungen afroamerikanischer Autorinnen im späten 19. Jahrhundert (39-59); Bernd Elzer: Queer Paths: Walt Whitman's "Galamus" Poems in the Context of His Sexuality/ies (61-77); Christina Threuter: Die begehrten Körper der Bildhauerin Milly Steger (79-99); Daniela Rechenberger: Zwischen Prostitution und Selbstbehauptung: Asiatische Migrantinnen im japanischen Kinofilm der 1990er Jahre (101-111); Melanie Caroline Steffens, Anna Christina Günster, Jutta Caroline Hartmann, Bettina Mehl: Veränderte Märkte, feminisiertes Management, neue Chancen? Der steinige Weg der Frauen in Führungspositionen (113-127); Thomas Geisen: Zum Begriff der Arbeit bei Hannah Arendt (129-163); Karin Weyer: Gender in der Praxis: Integration geschlechtsspezifischer Ansätze in pädagogischen Handlungskontexten am Beispiel des luxemburgischen Projektes 'Partageons l'egalite' - 'Gleichheet delen' - 'Gleichheit teilen' (165-183).
Inhalt: Der Systemtheorie Niklas Luhmanns ist nachgesagt worden, sie sei nicht in der Lage, die Geschlechterdifferenz zu denken. Die Autorin versucht die gegenteilige These zu belegen: Die Systemtheorie Luhmanns bietet ein Theoriegerüst, das die Geschlechterdifferenz zu dekonstruieren und vorliegende empirische Forschungsergebnisse zu reformulieren vermag. Der zentrale Mechanismus zur strukturellen Kopplung von Bewusstsein und Kommunikation, die Form "Person", dient dabei als Ansatzpunkt für die systemtheoretische Fassung der "Kategorie Geschlecht". Dabei wird das systemtheoretische Konzept der "Form Person" mit Ergebnissen der Stereotypen- und Attributionsforschung konfrontiert bzw. diese in das Konzept integriert. Am Beispiel der Stereotype Managerin und Manager wird vorgeführt, dass und wie die spezifisch stereotyp und attributiv gefasste Bedeutung der geschlechtsstereotypisierten "Form Person" Inklusionen und Exklusionen regelt. (ICA2)
Quelle: Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2001. 279 S.
Inhalt: "Kleinkrieg im Kirchenvorstand? Mobbing im Büro? Frust im Verein? Oft ist das eine Folge nicht gelungener Zusammenarbeit von Männern und Frauen. Die Gleichberechtigung der Geschlechter scheint 'kein Thema' mehr zu sein, soweit es die äußeren Rahmenbedingungen betrifft. In den Köpfen jedoch sind Klischées vom anderen Geschlecht noch tief verankert. In der Öffentlichkeit, den Medien, der Werbung werden alte einengende Bilder weiter tradiert, jede und jeder einzelne erlernt von Geburt geschlechtsspezifisches Verhalten. Das Arbeitsbuch bietet praxiserprobte Übungen für Gruppen, Kollegien und Einzelteilnehmerinnen mit dem Ziel, von solchen Prägungen zu befreien und Offenheit zu gewinnen - Offenheit, um Fairness zu wagen. Die Autorinnen und Autoren, die alle selbst Gender-Trainings durchführen, haben eine Fülle von Bausteinen zusammengestellt, informieren aber auch anschaulich und übersichtlich über den aktuellen Stand der Gender-Forschung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: A. Korittko: Männliche und weibliche Interaktion (13-20); R. Rogall: FrauenKommunikation (21-34); R. Rogall: Leiten - aus der Perspektive von Frauen (35-45); M. Beck: Leiten- aus der Perspektive von Männern (46-52); Chr. Burbach: Gender-Trainings im Führungsbereich (55-61); Chr. Ewert/B. Drägestein: Gender-Training: Position beziehen - Begegnung erleben (62-66); H. Schlottau: Gender-Training in der Jugendbildung (67-72); M. Bartz: Gender-Mainstreaming - Eine europäische Perspektive (73-86); Chr. Burbach, B. Groner-Zilling, E. Kirleis, R. Rogall: Geschlechtergerechtigkeit in Institutionen (89-104); H. Schlottau, J. Glatzel, Chr. Burbach, M. Krämer, H. Poggensee, A. Hoppler, K. Geiss-Rigoni, R. Rogall: Bilder vom eigenen und vom anderen Geschlecht (105-145); Chr. Burbach, B. Groner-Zilling, H. Poggensee, R. Rogall, A. Hoppler: Geschlecht und Biographie (146-157); H. Schlottau, A. Hoppler, A. Korittko: Geschlecht und Interaktion (158-171); M. Bartz, B. Groner-Zilling, K. Schäfer, Chr. Kohrs, D. Gause, Chr. Burbach, W. Wagner: Veränderungen (172-197); W. Wagner: Rückspiegel (201-210); P. Herre: Zum Beispiel: Gender-Aspekte und Gender-Prozesse in der DEAE (211-223); H. Schlottau, K. Waldmann: Geschlechter als kulturelle und soziale Konstrukte (227-241); Chr. Burbach: Wie werden Frauen sozialisiert? - Tiefenpsychologische Studien aus weiblicher Perspektive (242-253); B. Drägestein: Konstrukt 'Männlichkeit' - Probleme der Jungensozialisation (254-264); M. Krämer: Wie wird ein Mann ein Mann? - Sozialisation und Identität des Mannes in der Perspektive der Männerforschung (265-273).
Geschlechterkonstruktionen in der Aneignung und Anwendung des Internet : Ergebnisse einer qualitativen Forschung
Titelübersetzung:Gender constructions in the appropriation and application of the Internet : results of qualitative research
Autor/in:
Dorer, Johanna
Quelle: Medien und Zeit : Forum für historische Kommunikationsforschung ; Vierteljahresschrift des Arbeitskreises für Historische Kommunikationsforschung, Jg. 15 (2000) Nr. 2, S. 40-51
Inhalt: Nach einem kurzen Überblick zur Bedeutung der neuen Informationstechnologien und der geschlechtsspezifischen Zuordnung des Zugangs zum Internet werden Ergebnisse einer qualitativen Studie vorgestellt. Basierend auf dem Ansatz der Erinnerungsarbeit (Frigga Haug) wurden Aneignung und Verwendung des Internet im privaten Bereich untersucht, indem Frauen ihre Erfahrungen des ersten Zugangs in das Internet beschrieben. Die Aussagen machten die geschlechtsspezifischen Zugangsbarrieren und die Bedeutung des Zeitfaktors bei Frauen deutlich, die auf Geschlechterdefinitionen und -positionierungen zurückgeführt werden können. Weitere Forschungsarbeiten zu diesem Thema sollten danach fragen, welche Faktoren dazu führen, daß Mädchen und Frauen einen weiblichen Technikdiskurs reproduzieren. (DY)