Die Macht der Verantwortung : Aufstiegsprozesse und Geschlechterdifferenzen in Migrationsfamilien
Titelübersetzung:The power of responsibility : advancement processes and gender differences in migration families
Autor/in:
Apitzsch, Ursula
Quelle: Geschlecht und Macht: Analysen zum Spannungsfeld von Arbeit, Bildung und Familie. Martina Löw (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 81-94
Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit den Autonomisierungs- und Aufstiegsprozessen von Migrantinnen in Aufnahmegesellschaften. Sie rekonstruiert anhand von einigen Interviews mit jungen Migrantinnen die Verläufe, die die beruflichen Aufstiegsprozesse ermöglichen und gleichzeitig den Keim zu autonomen Definitionen von Macht in sich tragen. Die Migration ist ihrer Meinung nach als ein "Familienprojekt" zu betrachten, denn häufig sind es die Mütter, die ihre Töchter dazu ermutigen, eine möglichst hohe Bildung zu erlangen und damit ihre Machtposition zu verbessern. Die Mütter projizieren dadurch ihre eigenen, nicht erfüllten Lebensentwürfe und -träume auf ihre Kinder. Für die Töchter stellt der Bildungserfolg wiederum einen Macht- und Autonomiegewinn innerhalb der Familie dar und vergrößert den Entscheidungsspielraum hinsichtlich der weiteren Lebensplanung. Frauen setzen im Vergleich zu männlichen Migranten ihr Bildungsstreben in höherem Maße um und beenden häufiger die Schule mit besseren Abschlüssen. Doch mit dem Übergang zum Studium wendet sich dieses Bild, da viele Migrantinnen ihren Bildungsweg an dieser Stelle nicht weiter fortführen. Die jungen Frauen aus Migrantenfamilien teilen hier offensichtlich das Schicksal der Frauen der Mehrheitsgesellschaft, das auf die Problematik der Unvereinbarkeit von beruflichem Erfolg und Familie verweist. (ICI2)
Higher education entry of Turkish immigrant youth in Germany
Titelübersetzung:Türkische Studienanfänger in Deutschland
Autor/in:
Kristen, Cornelia; Reimer, David; Kogan, Irena
Quelle: International journal of comparative sociology, Vol. 49 (2008) No. 2/3, S. 127-151
Inhalt: "Drawing on three large datasets from the German Higher Education Information System Institute (HIS) from 1990, 1994 and 1999, the study reveals that Turkish youth are considerably more likely than Germans to enter tertiary education. This result sharply contrasts with findings on the Turks' poor performance in primary and secondary school. The higher propensity for tertiary education among Turks can, to some degree, be explained by their lack of familiarity with the German system of dual vocational training and their educational motivation. Another important finding is that among those who enter higher education students of Turkish origin choose, more often than Germans, academically oriented universities rather than the lower-tier applied science universities. This is mainly due to the selection of more traditional fields offered at universities by Turkish young adults. Our results indicate that the educational decisions of these students after the Abitur by no means contribute to the established pattern of ethnic disadvantages in educational attainment in Germany." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Fachkräfte mit Migrationshintergrund - Übergänge vom Studium in den Beruf begleiten
Titelübersetzung:Specialists with a migration background - monitor transitions from academic studies to an occupation
Autor/in:
Jung, Dörthe; Schubert, Steffi
Quelle: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis : Zeitschrift des Bundesinstitut für Berufsbildung, Jg. 37 (2008) H. 3, S. 29-30
Inhalt: "Junge Akademiker und Akademikerinnen mit Migrationshintergrund stellen eine qualifizierte Gruppe junger Frauen und Männer dar, die sich auf dem hiesigen Stellenmarkt positionieren. In dem bundesweit angelegten Mentoringprogramm NetWork.21 erhalten sie beim Obergang von Studium zum Beruf individuelle Begleitung. Der Beitrag stellt Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung vor." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Mentoring und Training, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kulturelle Vielfalt als Impuls für Entwicklung und Wachstum: "Wertschöpfung durch
Wertschätzung"
Titelübersetzung:Cultural diversity as impetus for development and growth: "value added through appreciation"
Autor/in:
Schmidt-Koddenberg, Angelika; Tempel, Simone; Gemende, Marion; Koval, Alla
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Berlin, 2008. 153 S.
Inhalt: Gegenstand der Evaluation sind neue regionale Ansätze bei der Berufswahlorientierung
unter Berücksichtigung der besonderen Zielgruppe "junge Frauen mit Migrationshintergrund".
Das Modellprojekt versucht, den unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren einen
exemplarischen Prozess mit dem Ziel zu ermöglichen, die Instrumente und Verfahren
für die berufliche Integration junger Frauen aus Zuwandererfamilien zu verbessern.
Als Modellregionen wurden die Städte Köln und Dresden ausgewählt, um zu verdeutlichen,
dass es hier um eine gesellschaftliche Herausforderung von Transkulturalität handelt,
die in Ost- wie Westdeutschland gleichermaßen relevant ist. Die Zielsetzung ist mehrdimensional
und verfolgt individuelle, organisational-strukturelle und gesellschaftliche Ziele,
die in regionalen Lern- und Arbeitsgruppen umgesetzt werden sollten. Entsprechend
des Modellcharakters und der Zielsetzung des Projektes verfolgt die Evaluation folgende
Aufgaben: (1) Erkenntnisgewinnung für die Bereicherung der politischen und wissenschaftlichen
Diskussion und deren Umsetzung in einem innovativen Ansatz zur Berufswahlorientierung;
(2) Unterstützung der Optimierung und Weiterentwicklung des Projektkonzepts unter
Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten; (3) Erkenntnisgewinnung für die mögliche
Übertragung des Projektansatzes auf andere Standorte. (ICI2)
Feminisierung der Migration - Chancengleichheit für (junge) Frauen mit Migrationshintergrund in Ausbildung und Beruf : Kurzexpertise für den Sachverständigenrat für Zuwanderung und Integration
Titelübersetzung:Ensuring vocational education and training for young people from immigrant backgrounds
Autor/in:
Granato, Mona
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB-; Bonn, 2004. 56 S.
Inhalt: Der Bericht präsentiert Ergebnisse zu den Chancen der Berufsfindung bzw. zu Ausbildungsmöglichkeiten und dem entsprechenden Integrationsprozess von Frauen, die im Zuge der Arbeitsmigration nach Deutschland gekommen sind. Angesichts der wachsenden Anforderungen am Arbeitsmarkt und der Globalisierung sind die Möglichkeiten des Zugangs zu qualifizierter Berufsarbeit ohne eine berufliche Qualifikation stark eingeschränkt. Zentrale Frage der folgenden Analysen ist daher, welche Zugangschancen (junge) Frauen mit Migrationshintergrund zu beruflicher Qualifizierung haben. Dem gemäß gliedern sich die Ausführungen in zwei Abschnitte: Der erste Berichtsteil zur beruflichen Qualifizierung umfasst neben der Analyse und Schlussfolgerungen auch Empfehlungen. Die Untersuchung macht einerseits das hohe Interesse und Engagement von Schulabgängerinnen mit Migrationshintergrund an einer beruflichen Qualifizierung deutlich und andererseits ihre eingeschränkten Chancen beim Zugang hierzu. Die Heterogenität der Lebenslagen junger Frauen mit Migrationshintergrund und ihre je unterschiedlichen Lernvoraussetzungen verlangen mehrdimensionale Ansätze und Maßnahmen. Zielgruppenspezifische und differenzierte Maßnahmen müssen insbesondere in den Bereichen (1) Übergang Schule - Ausbildung, (2) Ausbildungsverlauf, (3) berufliche Nachqualifizierung, (4) interkulturelles Lernen in der beruflichen Bildung sowie (5) berufliche Eingliederung und Weiterbildung qualifizierter junger Nachwuchskräfte vorgesehen bzw. umgesetzt werden. Der zweite Teil zur Erwerbsarbeit und beruflichen Integration beschränkt sich auf einen überblicksartigen Analyseabschnitt. Im Vergleich zu einheimischen Frauen sind Frauen ausländischer Herkunft überwiegend als un- und angelernte Arbeitskräfte angestellt und auf untere Positionen im Berufssystem verwiesen. Auch Ende der 90er Jahre gelingt einem zwar gewachsenen, aber immer noch nur kleinen Teil von ihnen eine berufliche Teilhabe in mittleren/höheren Angestelltenpositionen. Zudem haben Frauen ausländischer Nationalität eingeschränkte Aufstiegschancen und ein deutlich geringeres Einkommen verbunden mit ungünstigeren Arbeitsbedingungen. In einem abschließenden Ausblick weist die Autorin darauf hin, dass sich für die nächsten Jahre auf dem Ausbildungsstellenmarkt eine weiterhin schwierige Entwicklung andeutet. Denn berücksichtigt man die demografische Entwicklung in den alten Bundesländern für die kommenden Jahre, so ist eine weiterhin steigende Nachfrage nach Ausbildungsstellen bis ca. 2010 zu erwarten. (ICG2)
Quelle: europäisches forum für migrationsstudien -efms- Institut an der Universität Bamberg; Bamberg (RAXEN Report / European Information Network on Racism and Xenophobia, National Focal Point Germany), 2002. 61 S.
Inhalt: Die Studie informiert über die Situation der Migranten im Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland. Dabei basieren die Ausführungen auf offiziellen statistischen Daten für den Zeitraum von 1992 bis 2001. In das Thema einführend, wird zunächst das deutsche Bildungssystem in seiner Grundstruktur beschrieben. Ferner werden spezielle interkulturelle bzw. islamisch-religiöse Bildungsmaßnahmen für Migranten dargestellt. Der zweite Schritt befasst sich in detaillierterer Form mit der Integration von Migrantenkindern und jungen Menschen ins Bildungssystem, wobei die Betrachtung sowohl die schulischen Gegebenheiten als auch die spätere Ausbildungs- und Studiensituation umfasst. Die Untersuchungen machen deutlich, dass im Bildungssystem große Differenzen zwischen deutschen und Migrantenkindern bzw. jungen Menschen hinsichtlich der Bildungsmöglichkeiten und -niveaus bestehen. Der dritte Schritt thematisiert die Phänomene der Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit an den Schulen. Der vierte Schritt präsentiert eine Reihe fördernder Maßnahmen in den Bereichen Schulwesen (Elementarbereich, Primarbereich, Sekundarstufe I), der Berufsausbildung sowie der Ausbildung von Lehrpersonal zur Bewältigung der ungleichen Bildungssituation. (ICG2)