Wir sind doch nicht blöd! : die unternehmerische Hochschule
Titelübersetzung:We're definitely not stupid! : the entrepreneurial university
Autor/in:
Knobloch, Clemens
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2012, 2. Aufl.. 264 S.
Inhalt: Der Verfasser argumentiert, dass der Vorwurf, die alte Universität wolle am liebsten nur Wissenschaftler ausbilden und nehme auf berufliche Anforderungen keine Rücksicht, auf einem Missverständnis beruht. Auch für den Beruf darf eine wissenschaftliche Hochschule nichts lehren, was nicht oder nicht mehr dem Stand der wissenschaftlichen Debatte und Forschung entspricht. Bei aller modischen Kritik an der Massenuniversität dürften die Anforderungen, die an Examensarbeiten, Dissertationen und Habilitationen gestellt werden, mit der Universität synchron gewachsen sein. Im Vergleich mit den dünnen Qualifikationsschriften vergangener Generationen ist die Zahl der Doktorarbeiten heute sehr groß, die echte und bedeutende Forschungsleistungen darstellen. Man spricht gar vom "produktiven Darwinismus" der Massenuniversität, in der Masse und Heterogenität der Studierenden die Menge an Variation erzeugt, die für die Innovation einer hoch arbeitsteiligen Gesellschaft erforderlich seien. Was die Massenuniversität in 30 Jahren nicht zuwege gebracht hat, das wird die unternehmerische Universität mit ihrer destrukriven und demütigenden Rundumkontrolle aller Beteiligten in kürzester Zeit schaffen. Auf die zunehmende Enge und Überlastung der Hochschulen hat man in den 60er Jahren mit einem groß angelegten Ausbau-, Öffnungs- und Demokratisierungsprogramm reagiert. Das hat, bei allen Mängeln, erstaunlich gut funktioniert. Heute reagiert man auf die gleiche Problemlage mit einem umfassenden Programm der Entstaatlichung, der Entdemokratisierung, der Kommerzialisierung, der Verknappung, der Einschnürung und der betriebswirtschaftlichen Totalkontrolle. Der Unterschied könnte größer nicht sein. Der Verdacht liegt nahe, dass es ein veritabler Fundamentalismus ist, der hier wütet, eine antirationale, quasi-religiöse, im wahrsten und schlimmsten Sinne des Wortes unbelehrbare Obsession von der Überlegenheit privater Marktkonkurrenz gegenüber der öffentlichen und kostenfreien Bildung. (ICF2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Bildungsreform; Kommerzialisierung; Politisierung; Mediatisierung; Humboldt, Alexander von; Unternehmen; Bildungsideal; Bologna-Prozess; Institutionalisierung; symbolische Politik
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Akademischer Kapitalismus : zur politischen Ökonomie der Hochschulreform
Titelübersetzung:Academic capitalism : political economy of university reform
Autor/in:
Münch, Richard
Quelle: Berlin: Suhrkamp (Edition Suhrkamp, 2633), 2011. 457 S.
Inhalt: In der Studie wird die Transformation der Wissenschaft in Forschung und Lehre in ihren wesentlichen Dimensionen untersucht. Der Verfasser beginnt mit der zunehmenden Überlagerung des wissenschaftlichen Gabentausches zwecks Produktion von Wissen als Kollektivgut durch eine von den Kriterien des sogenannten Shanghai-Rankings der 500 sichtbarsten Universitäten der Welt erzeugte Weltliga der Wissenschaft (Kapitel I). In dieser Weltliga werden Universitäten zu Unternehmen gemacht, die sich einen Verdrängungswettbewerb um Forschungsgelder und um die besten Forscher, Lehrer und Studierenden liefern (Kapitel II). In ihrem Inneren wird die neue Universität zur Audit-Universität, die zwecks besserer strategischer Positionierung im wissenschaftlichen Feld die Qualitätssicherung durch die akademische Gemeinschaft und die Fachgesellschaften durch ein manageriales Controlling ersetzt (Kapitel III). Es entsteht eine Art Panoptikum des Qualitätsmanagements, das die Wissenschaft in das Korsett der Normalisierung steckt (Kapitel IV). Die um sich greifende Evaluationsmaschinerie setzt hoch selektive, die Vielfalt der Wissenschaft einschränkende Maßstäbe und erzeugt eine sich zunehmend verfestigende, erneuerungsfeindliche Stratifikation der Fachbereiche und Universitäten (Kapitel V). New Public Management trifft auf schon gegebene Ungleichheiten der Mittelausstattung und bedient so den Monopolmechanismus, sodass sich eine Unterinvestition in der breiten Masse der Standorte und eine Überinvestition an weniger privilegierten Standorten ergibt. Die Konsequenz ist zunehmende Ineffizienz des Mitteleinsatzes (Kapitel VI). Die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an den deutschen Hochschulen folgt dem Paradigma von NPM. Infolgedessen ergibt sich nicht die erhoffte Steigerung der Forschungsleistungen (Kapitel VI). Der Bologna-Prozess forciert den Umbau der Universitäten in Unternehmen, die im europäischen Hochschulraum um Studierende konkurrieren. Der Sachwert des Berufstitels wird durch den symbolischen Wert des Zeugnisses einer mehr oder weniger prestigereichen Universität verdrängt (Kapitel VII). Zusammenfassend sind es drei Phänomene, die der neuen akademischen Welt ihren Stempel aufdrücken: die Audit-Universität, die unternehmerische Universität und der akademische Kapitalismus (Schlussbetrachtung). Statistische Analysen zum akademischen Leistungswettbewerb schließen die Untersuchung ab (Anhang). (ICF2)
Universitäre Lehre : Deutungsmuster von ProfessorInnen im deutsch-französischen Vergleich
Titelübersetzung:University teaching : comparison of interpretation patterns of professors in Germany and France
Autor/in:
Liebeskind, Uta
Quelle: Konstanz: UVK Verl.-Ges. (Analyse und Forschung : Sozialwissenschaften), 2011. 333 S.
Inhalt: "Europas Universitäten haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert, mit ihnen wurden die Bedingungen für die Lehre neu gestaltet. Die gesellschaftlichen Ansprüche an die Universität sind direkter geworden: Studium und Lehre sollen auf den Arbeitsmarkt der 'Wissensgesellschaft' vorbereiten. Doch wie vollzieht sich die Lehre, eines der beiden Kerngeschäfte der Universität eigentlich? Ändern die veränderten Rahmenbedingungen auch die Art und Weise, in der Professorinnen und Professoren die Lehre denken? Auf Basis qualitativer Interviews rekonstruiert die Autorin in einem deutsch-französischen Vergleich, welche Deutungsmuster die ProfessorInnen ihrer Lehre zugrunde legen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Monographie
Qualitätsmerkmal 'Gender' bei der Akkreditierung und Reakkreditierung von Studiengängen : Exploration an den Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz
Titelübersetzung:The quality characteristic of 'gender' in the accreditation and re-accreditation of programs of study : exploration at technical colleges in the Rhineland-Palatinate
Autor/in:
Ternes, Doris
Quelle: Hamburg: Kovac (Gender Studies : Interdisziplinäre Schriftenreihe zur Geschlechterforschung, Bd. 17), 2010. 171 S.
Inhalt: Gleichstellung wurde innerhalb der Europäischen Union 1997 mit Unterzeichnung des Amsterdamer Vertrags verbindlich festgeschrieben. Damit wurden die Mitgliedsstaaten verpflichtet, aktiv die Gleichstellung von Mann und Frau - im Sinne des Gender Mainstreaming - voranzutreiben. 1999 wurden die Ziele des Bologna-Prozesses, ebenfalls auf europäischer Ebene, definiert und zur Umsetzung in die Hochschulen gegeben. Die vorliegende Studie prüft, ob und inwieweit hierbei eine Verzahnung der beiden europäischen Ansätze stattgefunden hat. Im ersten Teil wird die Hochschulsituation in Rheinland-Pfalz anhand von Zahlen und Fakten verdeutlicht. Danach wird das System der Akkreditierung zum allgemeinen Verständnis erklärt und die einzelnen Bestandteile und Akteure werden beschrieben. Herausgefiltert werden dann die in der Literatur genannten Faktoren und Forderungen der GenderexpertInnen, die auch an Fachhochschulen umsetzbar sind. Diese werden den Ebenen bzw. Instanzen zugeordnet, die für die Umsetzung in Frage kommen und dafür verantwortlich gemacht werden können. Die dadurch neu entstandene Struktur dient als Grundlage zur Erstellung des Fragebogens für den zweiten Teil der Arbeit. Gender Mainstreaming wird insgesamt innerhalb der vorliegenden Arbeit nicht nur als Querschnittsaufgabe (horizontal) verstanden, sondern auch als Notwendigkeit der vertikalen Implementierung in Studium und Lehre der Hochschule im Sinne einer Durchdringung - von der Hochschulleitung über die Fachbereiche in die Studiengänge und Studienmodule. (ICA2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Monographie
Das Akkreditierungssystem an deutschen Universitäten : Qualität sichern, Vielfalt fördern, Transparenz schaffen, Vergleichbarkeit erreichen!?
Titelübersetzung:The accreditation system at German universities : assure quality, promote diversity, create transparency, attain comparability!?
Autor/in:
Fritz, Andreas
Quelle: Marburg: Tectum Verl. (Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum Verlag. Reihe Sozialwissenschaften, Bd. 33), 2010. 220 S.
Inhalt: "Wird das deutsche Akkreditierungswesen den selbstgesteckten Zielen heute schon gerecht? Andreas Fritz zieht nach einem Jahrzehnt 'Bologna-Prozess' eine fundierte Zwischenbilanz hinsichtlich der Studiengangakkreditierung an deutschen Universitäten und gibt einen breit gefächerten, aber dennoch komprimierten Überblick über das deutsche Akkreditierungssystem im Hochschulbereich. Dazu zeichnet er den universitätsgeschichtlichen Weg des Qualitätsbeurteilungswesens nach, skizziert die Implementierung des deutschen Akkreditierungssystems überblicksartig und deutet ihre bereits weit fortgeschrittene transnationale Vernetzung an. Darüber hinaus beleuchtet der Autor die vielgestaltigen Möglichkeiten ein entsprechendes Akkreditierungsverfahren durchführen zu können. Im Fokus der Untersuchung steht die Auseinandersetzung mit den Akkreditierungsagenturen, deren Arbeitsweise kritisch beurteilt wird. Dabei spürt er Schwächen im System auf und erhellt den Verfahrensdschungel für alle Hochschulangehörigen und -interessierten, die sich der laufend weiter differenzierenden Akkreditierungspraxis nicht länger entziehen wollen oder können." (Autorenreferat)
Quelle: Bonn (WISO Diskurs : Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik), 2009. 56 S.
Inhalt: Die Studie untersucht die Auswirkungen des Wandels an Hochschulen auf den Arbeitsplatz
Hochschule. Der Bericht spiegelt die Ergebnisse wider und leitet Handlungsempfehlungen
ab. Diese basieren neben der gezielten Auswertung bekannten Wissens auf Expertengesprächen,
die 2009 durchgeführt wurden. So werden im ersten Schritt zunächst die Veränderungen
um den Arbeitsplatz in der unternehmerischen Hochschule dargestellt: (1) Veränderungen
in der Hochschulsteuerung und bei der Ausgestaltung der Mitbestimmung, (2) Veränderungen
bei der Studienstruktur unter dem Leitmotiv des Bologna-Prozesses, (3) Veränderungen
bei der Forschungsförderung, (4) Veränderungen beim Arbeits- und Dienstrecht, (5)
Veränderungen beim Berichtswesen sowie der internen und externen Rechnungslegung,
(6) Veränderung der materiellen Rahmenbedingungen sowie (7) kooperative Wissenschaft
unter Konkurrenzdruck: grundlegende Dimensionen aktueller Hochschulreformen für den
Arbeitsplatz Hochschule. Der zweite Schritt befasst sich sodann mit den Arbeitsbedingungen
an Universitäten und Fachhochschulen. Dazu gehören die Aspekte (1) der grundlegenden
Entwicklungen von Beschäftigung an Hochschulen, (2) des Wandels der Arbeitsbedingungen
von nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, (3) des Wandels der
Arbeitsbedingungen von wissenschaftlich Beschäftigten unterhalb der Professur, (4)
des Wandels der Arbeitsbedingungen von ProfessorInnen, (5) des Wandels der Arbeitsbedingungen
von studentischen Beschäftigten, sowie (6) die Beschäftigungsbedingungen von Lehrbeauftragten.
Der dritte Schritt beschreibt schließlich die Partizipationsmöglichkeiten an Hochschulen,
und zwar (1) die akademische Selbstverwaltung und (2) die Partizipationsmöglichkeiten
der Personalräte. Der vierte Schritt liefert abschließend einige Handlungsempfehlungen
für die Zukunft von Arbeit und Beschäftigung an den Hochschulen: (1) die Unterfinanzierung
des Wissenschaftssystems überwinden, (2) die Attraktivität der ostdeutschen Hochschulen
stärken, (3) die Hochschulen für Berufstätige öffnen, (4) neuen Tätigkeitszuschnitten
Rechnung tragen, neue Berufsbilder und Karrierepfade schaffen, (5) regulierte Flexibilität
ermöglichen, (6) gute Arbeit zum Leistungsparameter der Hochschulen machen, (7) Mitarbeiterpartizipation
stärken sowie (8) Pluralität und Heterogenität in Forschung und Lehre fördern. (ICG2)
Humboldt 2.0 : Plädoyer für eine paradoxale Universitätstheorie und -praxis oder: eine Liebeserklärung an nährende und lehrende Mütter
Titelübersetzung:Humboldt 2.0 : plea in favor of paradoxical university theory and practice or: a declaration of love for breast-feeding and teaching mothers
Autor/in:
Jansen, Stephan A.
Quelle: Oldenburg: BIS-Verl. (Oldenburger Universitätsreden : Vorträge, Ansprachen, Aufsätze, Nr. 173), 2008. S. 35-77
Inhalt: Der Autor setzt sich in seinem Vortrag mit den gegenwärtigen Uniformisierungen und Spezialisierungen, mit dem Wachstum und der disziplinären Binnendifferenzierung des Wissenschaftssystems sowie ihren organisationalen Folgen kritisch auseinander. Er geht exemplarisch auf sechs Paradoxien ein, die auf die Lehre und das Studium an den Universitäten als Institutionen und auf die Ausbildung gesellschaftlicher Eliten bezogen sind. Er konkretisiert zuvor seine Ausführungen zur "Humboldt 2.0-Universität" am Beispiel seiner "nach- und vordenklichen Klein-Universität" in Friedrichshafen. Die sechs ausgewählten Paradoxien zur universitären Lehre und ihrer Organisation lauten: (1) Paradoxie der Finanzierung (2) Paradoxie der Filterfunktion von Bildungssystemen, (3) Paradoxie des Niedergangs von Bologna durch Bologna, (4) Paradoxie der Größe und der Relation, (5) Paradoxie des spezialisierungsfähigen Generalismus in der Lehre, (6) Paradoxie der Elite. (ICG)
Evaluation, Akkreditierung und Politik : zur Organisation von Qualitätssicherung im Zuge des Bolognaprozesses
Titelübersetzung:Evaluation, accreditation and policy : organization of quality assurance during the Bologna Process
Autor/in:
Serrano-Velarde, Kathia
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008. 240 S.
Inhalt: "Evaluation, Akkreditierung und Politik analysiert die Entstehung einesdeutschen und europäischen Marktes der Qualitätssicherung für dieHochschullehre. Der so genannte Bolognaprozess verpflichtet die europäischen Mitgliedsstaaten, Anstrengungen vorzunehmen, um das Hochschulstudium vergleichbarer zu machen und teilweise sogar zu vereinheitlichen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung bildet die Einführungvon Bachelor- und Masterstudiengängen, die von nationalen Evaluations- und Akkreditierungsagenturen auf ihre Qualität geprüft und zertifiziertwerden müssen. Im Fokus der Untersuchung steht ein Strukturbildungsprozess, der die Gründung deutscher Evaluations- und Akkreditierungsagenturen als Teil einer nationalen Reform der Hochschulsteuerungmotivierte. Dieser Strukturbildungsprozess hatte weit reichende Implikationen für die deutsche und europäische Hochschulpolitik, die in derStudie qualitativ und quantitativ ergründet werden." (Autorenreferat)<BR>
Wenn sich die Forschung bewegt ... : über die Universität und die Notwendigkeit einer Reform unseres Wissenschaftssystems
Titelübersetzung:When research moves ... : the university and the need to reform our science system
Autor/in:
Mittelstraß, Jürgen
Quelle: Oldenburg: BIS-Verl. (Oldenburger Universitätsreden : Vorträge, Ansprachen, Aufsätze, Nr. 173), 2008. S. 13-29
Inhalt: Die Bundesrepublik Deutschland verfügt über ein differenziertes Wissenschaftssystem, das von der Universitätsforschung, definiert über die Einheit von Forschung und Lehre, über die Max-Planck-Forschung, definiert über besondere Leistungsprofile in neuen Wissenschaftsentwicklungen, die Großforschung, definiert über große Forschungsgeräte und zeitlich begrenzte Forschungs-und Entwicklungsaufgaben, die Fraunhofer-Forschung, definiert über wirtschaftsnahe Anwendungsforschung, bis hin zur Industrieforschung, definiert über eine enge Verbindung von Forschung und Entwicklung, reicht. Doch ist dieses System auch in sich innovativ? Entwickelt es sich weiter, und dies in die Richtung, in welche sich die Forschung, unabhängig von ihrer jeweiligen institutionellen Verfasstheit, bewegt? Der Autor diskutiert in seinem Vortrag die Zukunft der Universität als Forschungseinrichtung und geht u.a. auf die marginalisierte Universität, auf transdisziplinäre Perspektiven und auf die Rolle der Geisteswissenschaften ein. Er kritisiert insgesamt die Statik, d. h. die Unbeweglichkeit des deutschen Wissenschaftssystems, das Verteidigen der "Claims" in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die "Soziologisierung aller Bildungsverhältnisse über deren Didaktisierung zur Ökonomisierung". Einen Ausweg sieht er darin, dass das Feld der notwendigen Reformen nicht den Bürokraten überlassen bleibt, sondern dass sich die Wissenschaft selbst zum Subjekt ihrer institutionellen Entwicklung macht. Denn der Forschungsdynamik muss eine institutionelle Dynamik folgen und nicht umgekehrt, wie gemeinhin geglaubt wird. (ICG2)
DoktorandInnen in den USA : eine Analyse vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses
Titelübersetzung:Holders of a doctorate in the United States of America : an analysis against the background of the Bologna Process
Autor/in:
Kupfer, Antonia
Quelle: Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl., 2007. 139 S.
Inhalt: "Der Bologna-Prozess verändert die europäischen Hochschulen. Damit steht auch die Promotionspolitik auf dem Prüfstand: An die Stelle des traditionellen Doktorats 'in Einsamkeit und Freiheit' soll eine systematische DoktorandInnenausbildung mit Blick auf den Arbeitsmarkt treten. Besonderen Stellenwert haben die stärkere Strukturierung und die Einführung forschungsbegleitender Ausbildungselemente. In der Debatte werden immer wieder die USA als Referenz angeführt. Die Autorin gibt einen Einblick in die US-amerikanische DoktorandInnenausbildung. Sie zeigt, dass hier bereits einiges von dem, was in Deutschland eingeführt werden soll, realisiert wurde, und regt zur Reflexion über Bedingungen sowie Vorund Nachteile des US-amerikanischen Weges an." (Autorenreferat)