Ziele, Motivationen, Beziehungsorientierung und Fachlichkeit von Nachwuchs- und Spitzenkräften in nachhaltigkeitswissenschaftlich ausgerichteten Arbeitsbereichen : Ergebnisse aus dem Projekt "Nachhaltigkeitskompetenz und Geschlecht"(NaGe)
Titelübersetzung:Aims, motivations, relationship-orientation and expertise of junior scientists and professionals in the sustainability sciences : Findings from the project "Nachhaltigkeitskompetenz und Geschlecht" (NaGe)
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 3, S. 124-138
Inhalt: "Der Artikel stellt Ergebnisse aus der Analyse von Zielen und Motivationen sowie der Bedeutung sozialer und fachlicher Kompetenzen von Nachwuchs- und Spitzenkräften in wissenschaftlichen, nachhaltigkeitsorientierten Tätigkeitsfeldern vor. Aus Gendersicht wurden Zusammenhänge identifiziert, die auf Menschen und deren Möglichkeiten, an Spitzenpositionen zu gelangen, einwirken. Dabei zeigen sich zwischen Spitzen- und Nachwuchspositionen Verschiebungen in genderkodierten Trennungslinien, die Berufswege beeinflussen können. Diese beziehen sich auf das Verhältnis von Fachlichkeit und Beziehungsorientierung sowie von privat und öffentlich: Während Spitzenkräfte Sozialität instrumentell in den Dienst des Erwerbs von Fachkompetenz stellen, platzieren Nachwuchskräfte das soziale Miteinander im Zentrum und als existenzielles Element ihres Arbeitskontextes. Von den Nachwuchskräften wird weiterhin ein Verhältnis von Erwerbstätigkeit und Privatleben konstruiert, in dem das Private machtvoll ist und aktiv gewählt wird, während Spitzenkräfte im Interview eher die Erwerbsarbeit fokussieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article presents results of the analyses of aims, motivations and meanings of social communicative competency and expert knowledge of junior scientists and professionals in scientific occupations for sustainability. The contribution identifies relations and influences which affect people and their possibilities to reach top positions from the perspective of gender. This reveals gender differences between professionals and junior scientists which can affect their further career. It refers to the relationship between expert knowledge and relationship-orientation and between private and public: Professionals instrumentally raise the issue of sociality in an attempt to expert knowledge. Junior scientists transfer relationship-management in the focus of their working contexts. They construct a specific relationship between employment and privacy which is self-selected and powerful in contrast to the professionals who focus on employability." (Autorenreferat)
Gleichheit durch individuelle Lösungen? : Betriebliche Folgen des Wirtschaftsnutzendiskurses in der aktuellen schweizerischen Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:Equality through individual solutions? : Company level consequences of the economic benefitdiscourse in current gender equality policy in Switzerland
Autor/in:
Lanfranconi, Lucia Marina
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 1, S. 93-110
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet Mechanismen, die geschlechtsspezifische (Un-)Gleichheit in Unternehmen fördern. Dabei interessiert das Zusammenspiel von innerbetrieblichen Vorstellungen und dem dominierenden Diskurs der aktuellen schweizerischen Gleichstellungspolitik (Wirtschaftsnutzendiskurs). Dokumente, Interviews und Statistiken eines mittelgroßen Industrieunternehmens, das an einem typischen Gleichstellungsprojekt teilgenommen hat, werden diskursiv analysiert. Die Resultate zeigen sowohl Möglichkeiten zur Reduktion als auch Risiken zur Verfestigung von geschlechtsspezifischen Ungleichheiten auf. Dabei sind insbesondere betriebliche Vorstellungen von Führungspositionen und Teilzeitarbeit relevant. Diese können in Interaktion mit unverbindlichen und individuellen Lösungen, die durch den Wirtschaftsnutzendiskurs legitimiert werden, kontraproduktiv zu einer Verfestigung von Geschlechterungleichheiten führen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses mechanisms that foster gender-specific(in)equality within work organisations. The special focus here is on the interaction between intra-company perceptions and the dominant discourse in current Swiss equality policy (economic benefit discourse). The article discursively analyses documents, interviews and statistics from a medium-sized industrial company that participated in a typical gender equality project. Results indicate both possibilities for reducing and risks of stabilising gender-specific inequalities. Of particular relevance is the way in which leadership positions and part-time work are perceived. Through interacting with noncompulsory and individual solutions, legitimised by the economic benefit discourse, these perceptions can counterproductively lead to the stabilisation of gender inequalities." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Aufstiegsbedingungen weiblicher Führungskräfte unter besonderer Berücksichtigung des Gesundheits- und Sozialwesens : eine hypothesengenerierende Interviewstudie
Titelübersetzung:Advancement conditions of female executives with particular regard to the health and social system : a hypothesis-generating interview study
Autor/in:
Sosa y Fink, Stefanie
Quelle: Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen: personenbezogene und strukturelle Rahmenbedingungen für Berufe und Bildungschancen im Sozial- und Gesundheitssektor. Türkan Ayan (Hrsg.). Köln: Kölner Wiss.-Verl., 2013, S. 41-67
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Getrennt und doch zusammen - die paarinterne Verarbeitung von beruflichen Mobilitäts- und Verfügbarkeitserwartungen
Titelübersetzung:Separated and yet together - processing by couples of occupational mobility and availability expectations
Autor/in:
Bathmann, Nina; Müller, Dagmar
Quelle: Transnationale Vergesellschaftungen: Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010 ; Bd. 1 u. 2. Hans-Georg Soeffner (Hrsg.), Kathy Kursawe (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Transnationale Vergesellschaftungen"; Wiesbaden: Springer VS, 2013, 13 S.
Inhalt: "Die Flexibilisierung beruflicher Karrieren geht mit erhöhten Mobilitäts- und Verfügbarkeitserwartungen an Arbeitskräfte einher. Für Doppelverdiener- und Doppelkarrierepaare, in denen beide Partner berufstätig sind, ergeben sich daraus besondere Schwierigkeiten, ihre individuellen Lebensführungen räumlich und zeitlich zu koordinieren. Die Herstellung von Gemeinschaft wird damit zu einer voraussetzungsvollen Leistung, die von den Paaren aktiv erbracht werden muss (vgl. Schier/Jurczyk 2007). In unserem Beitrag gehen wir der Frage nach, wie diese beruflich bedingten Anforderungen innerhalb von (Doppelkarriere-)Paaren verarbeitet werden und wie die Paare Partnerschaft ('doing couple') und ggf. Familie ('doing family') herstellen: Wie weit setzen sich betriebliche Mobilitätsund Zeitregime auch in der familialen Lebensführung durch? Kommt es z.B. zu taylorisierten Paarund Familienzeiten oder zu multilokalen Wohnarrangements? Auf welche Ressourcen können die Paare in ihrer Lebensführung zurückgreifen? Zur Beantwortung dieser Fragen stützen wir uns auf Ergebnisse eines qualitativ angelegten Forschungsprojekts, das die Karriereverläufe von Frauen in Paarbeziehungen untersucht. In diesem Projekt, das seit 2007 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Europäischen Sozialfonds für Deutschland gefördert wird, wurden 39 weibliche Fach- und Führungskräfte und ihre Partner in narrativen Einzel- und Paarinterviews zu ihrer Berufs- und Paarbiographie befragt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtsspezifische Verdienstunterschiede bei Führungskräften und sonstigen Angestellten in Deutschland : welche Relevanz hat der Frauenanteil im Beruf?
Titelübersetzung:The gender pay gap in leadership and other white-collar positions in Germany : putting the relevance of women's share in occupations into context
Autor/in:
Busch, Anne; Holst, Elke
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 42 (2013) H. 4, S. 315-336
Inhalt: "Der Beitrag vergleicht den Effekt der Geschlechterzusammensetzung im Beruf auf die Verdienstunterschiede von Frauen und Männern zwischen Führungspositionen und Nicht-Führungspositionen in der Privatwirtschaft auf der Basis von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP). Anhand gängiger theoretischer Ansätze wird die Hypothese entwickelt, dass in Führungspositionen die Qualifikationsanforderungen und Arbeitsinhalte der (wenigen) Frauenberufe jenen in Männerberufen ähnlicher sind als unter den sonstigen Angestellten. Entsprechend niedriger ist die Wahrscheinlichkeit von Verdienstabschlägen typischer Frauenberufe in Führungspositionen. Die Verdienstschätzungen unter Anwendung linearer Fixed-Effects-Modelle mit Heckman-Korrektur verdeutlichen, dass nur bei weiblichen Nicht-Führungskräften ein Verdienstabschlag für Frauenberufe besteht. Eine Komponentenzerlegung der Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern ('gender pay gap') mit verschiedenen Dekompositionsverfahren zeigt darüber hinaus, dass die Geschlechtstypik des ausgeübten Berufes für Nicht-Führungskräfte eine bedeutsame Erklärungsgröße für den 'gender pay gap' darstellt. Für Führungskräfte sind solche Effekte nicht nachweisbar." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article uses German Socio-Economic Panel (GSOEP) data to compare the effects of occupational sex composition on the gender pay gap for persons in leadership positions and those not in leadership positions in the private sector. Drawing on established theoretical approaches, the hypothesis is advanced that leadership positions in (the relatively small number of) women's occupations and men's occupations are more similar in terms of qualification requirements and job content than other non-leadership white-collar positions. Accordingly, it is hypothesized that the probability of wage penalties in typical women's occupations is lower in leadership positions. Using linear fixed-effects models with Heckman's correction, wage estimates Show that pay is lower in women's occupations only for people in non-leadership positions. Furthermore, a decomposition of the gender wage differential reveals that the gender typicality of a given occupation partly explains the gender pay gap in non-leadership positions. For people in leadership positions, no such effect is detected." (author's abstract)
Weibliche Topführungskräfte in der Wirtschaft : stellen diese Weiblichkeiten die hegemoniale Geschlechterordnung in Frage?
Titelübersetzung:Female top managers in business : do these femininities question the hegemonic gender system?
Autor/in:
Gruhlich, Julia
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 5 (2013) H. 2, S. 63-77
Inhalt: "Der Beitrag nimmt die zunehmende Präsenz weiblicher Topführungskräfte in der Wirtschaft aus geschlechtertheoretischer Perspektive in den Blick und fragt danach, ob und inwiefern sich hierdurch eine Veränderung der bestehenden Geschlechterordnung andeutet. Diskutiert wird auch der in der Geschlechtertheorie breit rezipierte Ansatz zu hegemonialer Männlichkeit von Raewyn Connell dahingehend, ob und inwiefern dieser Ansatz grundsätzlich in der Lage ist, Verschiebungen im Geschlechterverhältnis zu erfassen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Connells in Anlehnung an Antonio Gramsci zugrunde gelegter Definition von Hegemonie. Da Geschlecht nur relational zu verstehen ist, konzentriert sich der Beitrag nicht nur auf hegemoniale Männlichkeit, sondern rezipiert zudem einen vor allem im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannten Ansatz von Mimi Schippers, die ein sehr überzeugendes theoretisches Konzept zu hegemonialer und weiteren Formen von Weiblichkeit vorgelegt hat und damit eine differenzierte Perspektive auf das Geschlechterverhältnis ermöglicht. Der Artikel gibt damit Anregungen für die Weiterentwicklung der theoretischen Diskussion zum Wandel geschlechtlicher Ordnung." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article analyses the emergence of female top managers in business from a theoretical gender perspective and discusses the fundamental question of whether and to what extent these women point towards a change in the established gender system on a symbolic level. As female top managers are to be found mainly in multinationals or transnational corporations, the article concentrates on current research in the field of gender and management. In particular, it discusses the theoretical approaches of Jeff Hearn und Raewyn Connell in regard to whether these theories are, in fact, able to explain changes to the gender system. The article also explores other theoretical approaches, in particular Mimi Schipper's concept of hegemonic femininity in order to analyze relations within as well as between the genders. The article thus makes concrete suggestions in regard to developing the theoretical debate on changing gender systems." (author's abstract)