Wege und Wegezeiten von Männern und Frauen : Geschlechterrollen im "mobilen" Alltag?
Titelübersetzung:Trips and traveling time for men and women : gender roles in 'mobile' everyday life
Autor/in:
Kramer, Caroline; Mischau, Anina
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, Sonderheft, (2005) H. 5, S. 127-150
Inhalt: "Geschlechterrollen beeinflussen nicht nur die Verteilung der zentralen Aufgaben des Alltags, sie zeigen sich auch bei der Gestaltung der Wege für bzw. zwischen diesen Aufgaben. Dies ergab eine Analyse der beiden bundesdeutschen Zeitbudgetstudien, die in diesem Beitrag vorgestellt wird. Nicht nur hinsichtlich der Wegelängen, sondern vor allem des Anteils der Personen, die bestimmte Wege überhaupt ausübten, werden deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern sichtbar. Entsprechend einer auf Geschlechterrollen beruhenden (und diese gleichsam stabilisierenden) geschlechts-spezifischen Arbeitsteilung werden Arbeitswege deutlich häufiger von Männern zurückgelegt, Wege zu Haushaltszwecke bzw. für Kinder noch immer deutlich häufiger von Frauen. Diese Differenzen spiegeln sich auch in einem erhöhtem Zeitaufwand der Frauen für Haushaltswege wieder, wobei ihre Partizipation am Erwerbsleben eine entscheidende Stellschraube darstellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Gender roles not only influence how central tasks of everyday life are allotted; they are also reflected in how trips are made and what is done between the trips. These findings result from an analysis of the two German time-budget studiespresented here. Differences between the Sexes were apparent in distances travelled, and especially in the gender division of the type of trip made. In accordance with gender-specific division of labour, and thus stabilising gender roles, commuting to work is much more prominent for men. Women's trips much are predominately related to household and child matters. Women also spend more time than men on trips for household reasons. The amount of time women spend on household errands is also strongly related to their degree of workplace participation." (author's abstract)
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 49 (1998) H. 4, S. 333-353
Inhalt: Vorgestellt werden Ergebnisse einer Studie zum Thema "Soziale Lage und Lebensführung von Frauen. Eine vergleichende regionale Analyse in zwei Landkreisen Baden-Württembergs". Erhoben wurden neben der Wirklichkeit innerfamilialer Arbeitsteilung auch die spezifischen Vorstellungen, die Frauen von einer idealen Arbeitsteilung haben. Im Ergebnis zeigt sich, dass Frauen noch immer in hohem Maße überwiegend allein die Familienarbeit übernehmen, dass sie sich aber eine weitaus stärkere partnerschaftliche Arbeitsteilung wünschen, als sie sie zur Zeit vorfinden. Bei der Auswertung der Erhebungsdaten wurde nach den sozialen Faktoren gesucht, die zum einen eine bestimmte innerfamiliale Arbeitsteilung beeinflussen und die zum anderen Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit mit dieser Situation begründen. Neben Alter, Bildung und Elternschaft wurden der Einfluss des Umfangs der Erwerbsbeteiligung der Frauen sowie des Partners und das Nettoeinkommen der Frauen betrachtet. Bevor auf die Ergebnisse der Studie näher eingegangen wird, geben die Autorinnen einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand der empirischen Forschung zum Thema innerfamiliale Arbeitsteilung. (prh)
Inhalt: "'Catching up' modernization - a process taking place in female life - is to a high degree determined by the division of labour between the sexes. In this paper we explore the conditions of division of labour within the family. Who cares for the children, who does the housework, and is this what women had in mind? Analysing data from a quantitative survey in two regional districts in Baden-Württemberg, the authors look for the social factors that influence the pattern of division of labour within the family on the one hand ('reality') and that cause satisfaction or dissatisfaction with the given situation on the other hand ('vision'). In addition to the variables age, education and parenthood, we consider the influence of the degree of employment of the women and their partners and of the women's net income. As a result, we found that women are still the main responsible persons for family work or reproductive work but that they strive for a much more equal division of labour. The 'reality' of division of labour within the family is shown to be determined by vertical factors of inequality, i.e., the women's degree of employment and net income, while differences regarding 'visions' are much more caused by level of education and age." (author's abstract)
Quelle: Institut für Sozialforschung Abt. Soziologie und Sozialplanung, Fak. 08 Geschichts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Universität Stuttgart; Stuttgart (Forschungsreihe der Abteilung für Soziologie: aus Lehre und Forschung, Nr. 1), 1997. 164 S.
Inhalt: In einem einleitenden Beitrag werden zunächst theoretische Aspekte der Analyse geschlechtsspezifischer Dimensionen sozialer Ungleichheit diskutiert. Es schließen sich empirische Analysen zum Zusammenhang von sozialer Ungleichheit und Geschlecht an, die mit der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Baden-Württemberg, dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Rems-Murr-Kreis vier unterschiedliche Bezugsregionen und drei unterschiedliche Aggregatebenen aufweisen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Bereiche (1) Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur, (2) Bildung und Ausbildung, (3) Erwerbsbeteiligung und Arbeitsmarkt, (4) politische Partizipation sowie (5) familiale Arbeitsteilung. In ihrem abschließenden Resümee kommt die Herausgeberin zu dem Schluß, daß sich die soziale Lage der Frauen in der Bundesrepublik Deutschland allgemein und in Baden-Württemberg im besonderen nicht wesentlich verbessert hat. (ICE)