Inhalt: "Die feministische Bewegung hat sich vor rund vierzig Jahren in ihren explizit politischen Debatten und Auseinandersetzungen sowie in ihren (sub-)kulturellen Formen entwickelt und konsolidiert. In dieser Zeit hat sie wesentliche gesellschaftliche Entwicklungen mit initiiert und vorangetrieben. Anhand von ausgewählten Themenschwerpunkten unternimmt der Band eine Bestandsaufnahme und fragt, was aus den damals zentralen Themen und Debatten geworden ist: Sind sie noch im gesellschaftlichen Diskurs präsent? Und wenn sie es nicht sind, warum nicht? Und wenn sie es sind, wie haben sie sich verändert?" (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Barbara Rendtorff, Birgit Riegraf, Claudia Mahs: 40 Jahre feministische Debatten. Zur Einleitung (7-10); Feministische Theorie und Praxis: Ilse Lenz: Geschlechter in Bewegung? (12-30); Elisabeth List: Von der Wissenschaftskritik zur Transformation des Wissens. Ein Perspektivenwechsel im feministischen Blick auf die Wissenschaften (31-44); Gewalt im Geschlechterverhältnis: Carol Hagemann-White: Gewalt gegen Frauen als Schlüsselthema der neuen Frauenbewegung - Wirkungen und Wandel einer machttheoretischen Patriarchatskritik im Zeitalter der Veränderung staatlichen Regierens (46-58); Margrit Brückner: Transformationen im Umgang mit Gewalt im Geschlechterverhältnis: Prozesse der Öffnung und der Schließung (59-73); Anna Lena Göttsche: Recht. Macht. Geschlechterverhältnisse - Geschlechterverhältnisse machen Recht (74-88); Arbeit und das Geschlechterverhältnis: Regina Becker-Schmidt: Gesellschaftliche Verfügung über Arbeit - gelebte Praxen: Anstöße aus der Frauenbewegung zur Erforschung des widersprüchlichen Arbeitsensembles von Frauen (90-103); Andrea D. Bührmann: Von der Ausweitung des Marx'schen Arbeitsbegriffs zur Entgrenzung des Arbeitens - Versuch einer kritischen Re-Konstruktion der Debatten über Arbeit (104-117); Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: Zwischen Finanzmarkt und Fürsorge: Feministische Perspektiven auf Ökonomie und Arbeit (118-132); Gerechtigkeit im Geschlechterverhältnis: Herta Nagl-Docekal: Wo steht die feministische Theorie heute? Philosophische Perspektiven (134-149); Rita Casale: Epistemologisierung und Kulturalisierung feministischer Theorien (150-162); Irene Pimminger: Geschlechtergerechtigkeit ein mehrdimensionaler Bewertungsrahmen (163-176); Frauen-Bewegung und feministische Theorie: Sigrid Metz-Göckel: Grenzgänge zwischen Feminismus und Politik oder die Eroberung des Politischen (178-191); Hilge Landweer, Catherine Newmark: Kleine Brötchen - große Würfe? Zum Verhältnis von Theorie, Empirie und Methodik in der Geschlechterforschung (192-208); Ingrid Jungwirth: Migration und Mobilität - Perspektiven der Geschlechtersoziologie (209-226).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gender und Sozialpolitik : ein Transformationsansatz
Titelübersetzung:Gender and social policy: a transformative approach
Autor/in:
Leibetseder, Bettina
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Soziologie : Vierteljahresschrift der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39 (2014) H. 1, S. 23-41
Inhalt: "Waren vor der dritten Welle der Gendertheorien eine Angleichung der Frauen an die Lebenswelt der Männer oder eine Aufwertung ihrer Lebenswelt zentrale Forderungen, so wird gegenwärtig unter der Bezeichnung 'Gender Rebellion Feminismus' eine Ende der vergeschlechtlichten Ordnung unter der Prämisse einer Auflösung des binären Denkens von Geschlecht debattiert. Dieser Wandel hat in der Sozialpolitik noch geringen Einfluss, wo noch immer primär Gleichheits- oder Differenzansätze diskutiert werden. In diesem Aufsatz wird ein Transformationsansatz vorgestellt, der einem komplexeren Verständnis von Gleichheitsannahmen folgt und ein 'degendering' von Sozialpolitik verlangt, d. h. Geschlecht als struktur- und differenzbildende Kategorie würde aufgelöst werden. So könnte an aktuelle Diskurse angeschlossen und die Dichotomie des Gleichheits- und Differenzparadigmas überwunden werden, wobei in einer paradigmatischen Neuorientierung die vergeschlechtlichte Stratifizierung durch Sozialpolitik hinterfragt und eine Gleichverteilung von Versorgungs- und Erwerbsarbeit angestrebt wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "Before the third feminist wave, gender theories demanded either an adoption of 'male' lifestyles or enhance the status of 'female' lifestyles in society to overcome gender inequality. Present, 'Gender Rebellion Feminisms', however, debate the binary thinking of gender and challenge the gendered order on this issue. This shift has hardly influenced the debate in social policy, which is still bound to the 'sameness' or 'difference' theory. This article proposes a transformative approach that conceives equality as a complex concept beyond sameness and difference and calls for a degendering of social policy. By doing so, it is argued, the binary division of gender can be abandoned and feminist critique on social policy can reconnect with contemporary discourses in gender theories. This paradigmatic re-orientation overcomes the binary view on sameness and difference, re-addresses gendered social policy and entails a degendered distribution of care work and gainful employment." (author's abstract)
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2013. 281 S.
Inhalt: "Prekarität und Freiheit als begriffliche Klammer eines ebenso widersprüchlichen wie komplementären Verhältnisses wird in diesem Band von AutorInnen reflektiert, die Großteils aus außeruniversitären Forschungs- und Theoriebildungsrändern kommen bzw. sich an Schnittstellen von Institutionen und Selbstorganisierung (flexibel natürlich!) bewegen. Marginalisierte Arbeits-, Wissens- und Organisationsverhältnisse sind somit nicht nur Gegenstand, sondern auch Grund und Motiv der Auseinandersetzungen. Die Texte spiegeln die unterschiedlichen kategorialen Rahmungen aus Philosophie, Soziologie, Geschichte, Kulturtheorie, Kunst, Literatur- und Sprachwissenschaft, aber auch jene aus politischen und kulturellen Praxen. Thematisiert werden prekäre Freiheiten anhand von Kollektivität, Öffentlichkeit, Frauenbewegungsgeschichte, Kultur/ Arbeit, Ökonomie, Migration, Wissenschaft, Sexualität, Anerkennungsweisen, Bildung, Alter, Lebensführung." (Verlagsangabe). Inhalt: Birge Krondorfer / Sabine Prokop / Claudia Brunner /Dagmar Fink: Zwischen Unterwerfung und Anrufung, Singularität und Kollektivität (9-22); Teil 1: Prekäre Produktivitäten: Bedingungen und Entgrenzungen. Monika Mokre: Muss sich Arbeit lohnen? Bedingungsloses Grundeinkommen als Voraussetzung eines gerechteren Arbeitsmarkts (25-33); Luzenir Caixeta: Prekarität, Care-Krise, transnationale Arrangements und die Rolle von MigrantInnen (34-45); Frigga Haug: Die Prekarität ist von Natur aus weiblich. Überlegungen zum Verhältnis von Produktionsweise, Geschlechterverhältnissen und dem großen Magen des Neoliberalismus (46-55); Elisabeth Mayerhofer: Selbstständigkeit jenseits der Prekarität Kulturberufe, Strukturwandel und Pauperisierung (56-64); Beatrix Beneder: Work-Life-Balance - Süßes Versprechen im Dienste des Humankapitals (65-74); Irmtraud Voglmayr: Späte Freiheit? Zum Verhältnis von Altern, Prekarität und Aktivität (75-82); Juliane Alton: Kulturarbeit in Osterreich. Eine Klassengesellschaft (83-90); Uli Aigner und Jo Schmeiser: Als hätte ich nie gelernt, zu arbeiten. Als hätte ich gelernt, nie zu arbeiten. Ein Metalog (91-101); Petja Dimitrova: 'Freiheit' und Prekarität. Oder wie lebt und arbeitet das 'künstlerisch-kreative' Subjekt als 'Nicht-Staatsbürgerinnen'? (102-108); Teil 2: Prekäre Lagen und Kritiken: Organisationsverhältnisse von Wissenschaft. Michaela Ralser: Homo.academica. Die seltene weibliche Stimme in gegenwärtigen Hochschullandschaften (111-120); Katharina Prinzenstein: Zwischenhin. Prekaritäten feministischer Wissenschaftlichkeit in Osterreich (121-131); Daten und Fakten zum Universitätsabbau. Zusammengestellt von Katharina Prinzenstein (132-138); Sabine Prokop: Zwischen Inspiration und Transpiration. Nachrichten aus der freien, kreativen, wissenschaftlichen Existenz (139-148); Michi Ebner: Die Verhältnisse der Anerkennung (149-158); Birge Krondorfer: Bildung als Praxis der Beziehung. Notizen über Autorität und Freiheit (159-168); Renate Fleisch: Über die unerlässliche Verbindung von feministischer Theorie mit feministischer Praxis (169-177); Teil 3: Selbstorganisation als prekäre Kultur. Widersprüchliche Freiheiten. Isabell Lorey: Virtuosität und neoliberale Öffentlichkeit (181-189); Dagmar Fink / Susanne Lummerding / Katja Wiederspahn:gender et alia: Kollektiv wie auch kollektive Praxis im kollektiven Arbeiten kontinuierlich neu re-artikulieren: eine Herausforderung (190-199); Esther Hutfless: Der unterbrochene Mythos. Prekarität und Freiheit zwischen Selbst-Organisation und Gemeinschaft (200-208); Hanna Hacker: 'Frauen, zerreißt eure Ketten': Feminismus als Befreiungsbewegung in den 1970ern (209-221); Karin Rick: Sex in der Schrift - ein Minenfeld. Eine Revue frauenbewegter Kämpfe um Freiheiten der Lust (222-231); Miriam Wischer: Kollektiv zwischen Schöpfung und Erschöpfung. Frauen gemeinsam sind stark, aber was stärkt Frauen? (232-241); Utta Isop: Praktiken der Selbstorganisation. Losdemokratie, Rotationsprinzip und Sorgearbeit (242-251); Barbara Eder: Frühlingserwachen im 'Hinterland der Revolution'? Prekarität, Multitude und die Darstellung des Widerstandes von Frauen im Kontext der arabischen Revolten (252-261); Teil 4: Eine prekäre freie Geschichte. Claudia Brunner: Aller guten Dinge sind dreizehn: Der Verband feministischer Wissenschafterinnen (265-275).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauen-in/transFormation : Beiträge zur FrauenFrühlingsUniversität Graz 2009
Titelübersetzung:Women in/transformation : contributions towards the Women's Spring University in Graz in 2009
Herausgeber/in:
Rohn, Hanna; Scheer, Lisa; Zenz, Eva Maria
Quelle: Wien: Planet-Verl., 2011. 281 S.
Inhalt: "Im Mittelpunkt von Frauen-in/transFormation stehen aktuelle Fragen rund um die Geschlechterverhältnisse in unserer Gesellschaft, die allesamt Thema der dritten FrauenFrühlingsUniversität in Graz 2009 waren. Die Vielfalt der Beiträge und Reflexionen spiegelt die Heterogenität ihrer Autorinnen sowie der heutigen Frauenbewegung wider. Thematisiert werden die Inhalte sowohl aus theoretischer wie auch aus praktischer Perspektive: von der Geschichte der Frauenbewegungen zu aktuellen Krisen des Geschlechterverhältnisses, von der Kritik an Heteronormativität bis zur geschlechtergerechten Sprache, vom Arbeitsrecht zur politischen Utopie, von medialen Geschlechterbildern zur Frauenmusikbewegung. Zudem wird Einblick in die Organisation, die hinter einer Frauenuniversität steht, gegeben sowie in damit zusammenhängende Diskussionen, deren Erkenntnisse auch für andere feministische Veranstaltungen aufschlussreich sind." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: I. Fraueninformation - Themen und Inhalte der FFU 2009: Frauenbewegung und Geschlechterverhältnis: Anita Prettenthaler-Ziegerhofer: Auf dem Weg zur Befreiung!? Eine kurze Darstellung der Frauenbewegungen einst und jetzt (18-26); Cathrin Hermann: Die erste Frauenbewegung - heute noch ein Thema? (27-32); Theresa Frick: Zivilisation, Krise und Geschlecht. Über die Notwendigkeit einer Denkpause für grundsätzliche Fragen der Zivilisationspolitik (33-48); Rechtliche und politische Aspekte der heutigen Frauenbewegung: Elke Lujansky-Lammer: Gleichbehandlungsrecht und erlebte Arbeitsrealität - ein Widerspruch? (50-57); Bettina Leibetseder: Existenzsicherung für Alleinerziehende Entwicklung eines Prekariats? (58-69); Bianca Friesenbichler: Das Potential von Utopien für die feministische Arbeit. Ein Thesenpapier (70-74); Kritik an Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit: Vera Fuchs und Pia Resnik: Sexualität und Gesellschaft: Aspekte eines Spannungsfeldes (76-88); Karin Hügel: Queere Lesarten des Buchs Ruth und der Schöpfungsberichte (89-103); Beatrice Fischer: Sprache für eine geschlechtergerechte Welt (104-110); Mediale Inszenierung von Geschlecht: Anita Thaler: "Learning Gender". Das informelle Lernpotential von Jugendmedien (112-124); Gabriela Bravez: Die fotografische Darstellung des weiblichen Körpers in Frauenzeitschriften (125-131); Irmtraud Voglmayr: "Die Herbstzeitlosen" aus der Perspektive feministischer Alternsansätze (132-140); Monika Bloss: Musik und Feministische Bewegung: Von der Frauenmusik in den 1970ern bis zu den Riot Grrrls der 1990er Jahre, oder: Wie weiblich/politisch/persönlich ist Musik? (141-149); Reflexionen zu Workshops der FFU 2009: Jena Grasser: FRAUENKUNST/FRAUENKULTUR: Kunstgeschichte aus feministischer Sicht (151-162); Elke Hecher: Körperbegriff & Körpertechnologien aus feministischer und menschenrechtlicher Perspektive (163-173); Monika Bloss: Workshopreport zu "Performing Gender. Mediale Konstruktionen und Selbstinszenierungen von Musikerinnen" (174-176); Anna Schober: Öffentlich präsent! Zur vielfältigen Erscheinungsform von feministischem Aktivismus - Workshopbericht (177-180); Betina Aumair und Antonia Wenzl: Reflexionstext zum Workshop: "Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt Ausdruck. Tanz. Theater" (181-181); II. Frauentransformation - organisatorische Reflexionen: Hanna Rohn: Endbericht FrauenFrühlingsUni Graz 2009 (184-194); Lisa Scheer: Basisdemokratie in Theorie & Praxis (195-201); Hanna Rohn: Gender- und diversitysensible Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel der FrauenFrühlingsUni Graz 2009 (202-217); Eva Maria Zenz: Nachfolgeprojekte der FrauenFrühlings- und -SommerUniversitäten am Beispiel feministischer Literaturblog (218-218); Christina Lessiak: Wo sind all' die Frauen hin? Allerlei Gedanken zu Frauen im Musikbereich (218-237); Hanna Rohn: Die Künstlerinnen der FFU 2009 im Interview (238-250); Männer müssen draußen bleiben FrauenFrühlingsUni - eine Veranstaltung nur für Frauen? (251-260); Hanna Rohn und Lisa Scheer: Veranstaltungsleitfaden für FrauenUnis und andere gewagte Unternehmungen (261-277).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Studienbuch Gender & Diversity : eine Einführung in Fragestellungen, Theorien und Methoden
Titelübersetzung:Study Guide to Gender & Diversity : an introduction in questions, theories and methods
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna; Bollmann, Vera
Quelle: Frankfurt am Main: P. Lang (Aktuelle Probleme moderner Gesellschaften, Bd. 1), 2010. 231 S.
Inhalt: "Dem Geschlecht als sozialer Strukturkategorie kommt im Rahmen der Geschlechterforschung eine besondere Bedeutung zu. Diese Kategorie beinhaltet ein bedeutendes Potenzial zur Erklärung der sozialen Ungleichheit: die soziale Organisation der Arbeitsteilung, der Sexualität, des generativen Verhaltens wie auch die Verteilung von Macht oder die kulturelle Ordnung werden daher unter einer 'Geschlechterperspektive' betrachtet, unter der Gender & Diversity-Perspektive. Was sich unter dieser Perspektive verbirgt und womit sich Gender & Diversity-Ansätze beschäftigen bzw. wie wir mit einer erlernten Gender-Perspektive gesellschaftliche Gegebenheiten erkennen und verbessern können, ist spontan nicht zu erkennen. Das Studienbuch umfasst 13 Lerneinheiten und zeigt aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive unterschiedliche Ursachen für diese Geschlechterdisparitäten. Es werden sowohl wichtige theoretische Erklärungsansätze als auch themenspezifische Perspektiven auf soziale Räume behandelt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Über formale Gleichheit und Gleichstellung hinaus : feministische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Titelübersetzung:Beyond formal equality and affirmative action : feminist challenges in the twenty-first century
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Feminismus: Kritik und Intervention. Ingrid Kurz-Scherf (Hrsg.), Julia Lepperhoff (Hrsg.), Alexandra Scheele (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2009, S. 7-22
Inhalt: Der vorliegende Sammelband beansprucht, einen Beitrag zur Klärung der Kriterien der Kritik und der Intentionen der Utopie leisten, die sich in kritisch-politischer, sozial-emanzipatorischer Perspektive mit Feminismus als einem gesellschaftspolitischen Projekt verbinden. Die Herausgeberinnen des Bandes verstehen Feminismus als eine ebenso dynamische wie vielfältige Bewegung des Denkens und Handelns mit dem Ziel der Überwindung von Geschlechterhierarchien und Geschlechterstereotypen im Kontext eines insgesamt an sozial-emanzipatorischen Zielen und Kriterien orientierten gesellschaftlichen Wandels. Der einleitende Beitrag zum Band bestätigt zunächst eine Einsicht früherer Frauenbewegungen, die Erkenntnis: "Frausein allein ist kein Programm". Zu heterogen sind die politischen und weltanschaulichen Positionen von Frauen, als dass sich diese Differenzen noch irgendwie "feministisch" überbrücken ließen. Der Band unternimmt gleichwohl den Versuch einer inhaltlichen Präzisierung der feministischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Gezeigt wird, dass vermeintlich konkurrierende feministische Positionen sich eher als komplementäre Akzentuierungen unterschiedlicher Dimensionen der Konstruktion und Erscheinung von Geschlechterverhältnissen und ihrem gegenwärtigen Wandel erweisen. (ICA2)
Inhalt: "Kann mit den Mitteln des Rechts jener Wandel in Gang gebracht werden, der notwendig ist, um die Geschlechterverhältnisse gerecht(er) zu gestalten? Welche aktuellen und historischen Erfahrungen wurden mit rechtlichen Instrumenten zum Abbau von Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts gemacht? Der Band bietet Antworten auf diese Grundfragen rechtlicher Geschlechterpolitik und präsentiert Forschungsergebnisse aus feministischer Rechtswissenschaft und (Legal) Gender Studies. Die Beiträge behandeln aktuelle Rechtsentwicklungen wie auch historische Erfahrungen in den Feldern Politik, Arbeit, Familie, Körper und Migration. Zur Sprache kommen zentrale Fragestellungen wie das ambivalente Verhältnis der Frauenbewegung zum Recht, die Dekonstruktion von Geschlecht und ihre Bedeutung für die Rechtswissenschaft, die Erfahrung mit Gleichstellungsgesetzen in verschiedenen Ländern Europas, Wandel und Persistenz der Geschlechterverhältnisse im Familienrecht, Sterilisationsgesetze, Schwangerschaftsabbrüche nach pränataler Diagnostik, das Verhältnis der Geschlechtergleichheit zu Mehrfachdiskriminierungen und die Debatte um ein Verbot der Burka." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Elisabeth Holzleithner: Wandel der Geschlechterverhältnisse durch Recht? Ein Streifzug durch feministische Rechtswissenschaften und Legal Gender Studies (3-20); Susanne Baer: Frauen und Männer, Gender und Diversität: Gleichstellungsrecht vor den Herausforderungen eines differenzierten Umgangs mit "Geschlecht" (21-40); Maria Drakopoulou: Feminism, Critique and the Reform of Law (41-56); Gesine Fuchs: Wege zu einem frauenfreundlichen demokratischen Rechtsstaat (57-78); Heidi Stutz, Elisabeth Freivogel, Marianne Schär Moser: 10 Jahre Schweizer Gleichstellungsgesetz - und nun? Erkenntnisseeiner Evaluation (79-94); Barbara Havelkova: Challenges to the effective implementation of EC gender equality law in the Czech Republic - an early analysis (95-116); Natalie Imboden: Vollzugsnotstand bei der Lohngleichheit. Quo vadis, schweizerische Gleichstellungspolitik? (117-134); Eva Kocher: Individualansprüche als Bremse proaktiver Politiken der Entgeltgleichheit? Rechtsfragen von Pay Equity Plans (135-148); Karine Lempen: Au-delà du mobbing: le harcélement sexuel comme outil demaintien du systme de genre (149-164); Leena Linnainmaa: Promoting Gender Equality in Working Life. A Multiple Approach (165-186); Barbara Degen: Füllhorn, Waage, Schwert - Justitia ist eine Frau (187-206); Maria Wersig, Annegret Künzel: Ehegattenunterhalt als Bremse des Wandels der Geschlechterverhältnisse - Das Beispiel Deutschland (207-220); Birgit Stalder: "Der Ehehimmel begann schon früh sich zu trüben." Geschlechterbeziehungen und Machtverhältnisse in Scheidungsprozessen um 1900 (221-236); Priska Gisler, Sara Steinert Borella, Caroline Wiedmer: Illegitime Eltern: Zur rechtlichen (Neu-)Verteilung der Geschlechterrollen in der Schweizer Familie (237-260); Isabel Miko Iso: Sterilisationsgesetze und Geschlechterverhältnisse. Eugenik, Genealogie und Gender in der Psychiatrie (267-284); Katja Sander: Gene, Geschlecht und Recht: Die Kategorien 'Geschlecht' und 'Behinderung' im Recht zu Schwangerschaftsabbrüchen (285-298); Elisabeth Holzleithner: Gendergleichheit und Mehrfachdiskriminierung. Herausforderungen für das Europarecht (305-320); Titia Loenen: Kopftuch ja, Burka nein? Gedanken zur Beschränkung der Glaubensfreiheit in Bezug auf gesichtsbedeckende Schleier (321-332).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Braucht der Feminismus eine Theorie der Übergangsjustiz? : ein einführendes Essay
Titelübersetzung:Does feminism need a theory of transitional justice? : an introductory essay
Autor/in:
Bell, Christine; O'Rourke, Catherine
Quelle: Streit : feministische Rechtszeitschrift, Jg. 26 (2008) H. 2, S. 51-63
Inhalt: Es wird die These vertreten, dass die Zukunft der Übergangsjustiz in der Einbettung der theoretischen feministischen Auseinandersetzung mit Übergangsgerechtigkeit in eine umfassendere feministische Theorie des Übergangs liegt. Die Verfasserinnen verweisen auf die Notwendigkeit, Projekte der Übergangsjustiz ausgehend von der Frage anzugehen, wie sich am besten das (intern umstrittene) politische Projekt, materielle Fortschritte für Frauen in Übergangsphasen durchzusetzen, umsetzen lässt. Die Fragen, ob und in welcher Form eine Involvierung in Mechanismen der Übergangsjustiz stattfinden und welche Themen in ihren Zuständigkeitsbereich fallen sollten, lassen sich als Teil der umfassenderen Frage behandeln, wie sich am besten materielle Fortschritte für Frauen durchsetzen lassen. Es wird argumentiert, dass die Übergangsjustiz am besten als Teil eines umfassenderen Kontextes verstanden wird, der die Auseinandersetzungen um die Übergangsjustiz unter dem Gesichtspunkt ihres strategischen Nutzens für ein größeres politisches Projekt betrachtet, das darin besteht, substanzielle materielle Fortschritte für Frauen in Übergangssituationen durchzusetzen. Diese Formulierung eines "größeren Traumes" von einer substantiellen und materiellen Gerechtigkeit für Frauen ist der verlockendste Aspekt eines feministischen Engagements im Bereich der Übergangsjustiz. (ICF2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Land der Söhne : Geschlechterverhältnisse in der Zweiten Republik
Titelübersetzung:Land of sons : gender relations in the Second Republic
Autor/in:
Gehmacher, Johanna; Mesner, Maria
Quelle: Innsbruck: Studien-Verl. (Österreich - Zweite Republik, Bd. 17), 2007. 102 S.
Inhalt: "Im Lauf des 20. Jahrhunderts setzte sich die Meinung mehrheitlich durch, dass mit dem Gleichheitsanspruch der Aufklärung nicht nur heterosexuelle weiße Männer gemeint sein konnten. Bis in die Gegenwart bestimmt jedoch der Widerspruch zwischen Gleichstellung und Ungleichheit die Geschlechterverhältnisse in vielen demokratischen Industriegesellschaften. Seinen vielschichtigen Ursachen und Auswirkungen wird in diesem Band am konkreten Beispiel Österreichs nach 1945 nachgegangen. Ein Fokus liegt dabei auf den kulturellen, sozialen und politischen Verschiebungen, die mit dem Auftreten der Frauenbewegung in den 1970er Jahren einhergingen. Der damit verbundene Umbruch war - so die hier untersuchte Hypothese - so grundlegend, dass er Angelpunkt einer Periodisierung der Zweiten Republik sein kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "Die Kritik an exklusiven Wissensproduktionen und am modernen Wissenschaftssystem ist ein zentrales Anliegen feministischer Forschung. In diesem Band wird der Bogen gespannt vom frühen 19. Jahrhundert bis hin zu den Zukunftskonzepten US-amerikanischer Science-Fiction. Die Beiträge befassen sich mit Prozessen der Subjektivierung, mit In- und Exklusionsstrategien, hinterfragen Machtverhältnisse und zeigen Möglichkeiten politischen Handelns und alternativen Wissens auf. Die dargestellten Strategien umfassen nicht nur konkretes politisches Handeln, sondern zielen auch auf die Veränderung wissenspolitischer Machtverhältnisse." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Lena Behmenburg, Mareike Berwegen, Jessica Gevers, Karen Nolte, Eva Sänger, Anna Schnädelbach: Einleitung. Wissenschaf(f)t Geschlecht: Machtverhältnisse und feministische Wissensproduktion (11-27); Uta Schirmer: Sich anders auf sich selbst beziehen. Drag Kinging, Selbstverhältnisse und Wissensweisen von 'Geschlecht' (31-50); Bettina Brockmeyer: Geteilte Sorge ums Gemüt. Krankheitsdarstellungen und Wissen im Arzt-Patientinnen-Dialog um 1830 (51-69); Annika Taxer: "Lasst uns eine Politik unter Frauen schaffen". Selbstdarstellung und Handlungsstrategien von Lokalpolitikerinnen in der ländlichen Türkei (71-88); Karen Nolte: "... eine Schülerin Osianders und der Gelehrten-Familie" Charlotte von Siebold (1788-1859) (91-105); Uta Scheer, Annika Spilker: "Die dunkle Seite der Macht. "Frauen und Wissenschaft - zwei Fallbeispiele aus historischer und medienwissenschaftlicher Perspektive (107-132); Sarah Elsuni: Zur ReProduktion von Machtverhältnissen durch juridische Kategorisierungen am Beispiel 'Geschlecht' (133-147); Drucilla Cornell: Heeding Piedade's Song Feminism and Sublime Affinity (149-165); Stephanie Braukmann: Science Fiction. Wissenschaft, Technologie und Geschlecht in der Alien-Tetralogie (167-184); Uma Narayan: Beyond the Local. Widening the Scope of Femininist Concerns about Economic Justice and Third World Development (187-198); Eva Sänger: Zivilgesellschaft als Symptom? Vom theoretischen und praktischen Nutzen des Zivilgesellschaftskonzepts (199-215); Anil Al-Rebholz: Feminist Production of Knowledge and Redefinition of Politics in Turkey (217-234); Gail Lewis: Cosmopolitan Phantasies and Multicultural Publics (235-252); Jessica Gevers: Saudades - Sehnsüchte nach anderen Räumen Translation und 'Latina'-Literatur in Kanada (253-271).