Ich möchte Teil einer feministischen Bildungsbewegung sein! : Bemerkungen zum Sexismus in den Studierendenprotesten in Österreich
Titelübersetzung:I want to be part of a feminist education movement! : comments on sexism in the student protests in Austria
Autor/in:
Costa, Rosa; Mendel, Iris
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 33/34 (2010) H. 4/1, S. 97-105
Inhalt: "Die Studierendenproteste in Österreich werden in diesem Beitrag einer feministischen Kritik unterzogen. Wir schauen uns dazu die Selbstbeschreibung des Protests als basisdemokratisch an und beleuchten die Schattenseiten dieser 'neuen' Organisationsform sowie die für die Bewegung zentralen Kommunikationsstrukturen, die durch das Internet entstanden sind. Um das weitreichende Problem des Sexismus zu verdeutlichen, ziehen wir unsere Erfahrungen in der Bewegung heran, die mitunter von vielfältiger sexistischer Gewalt geprägt waren. Diese Verbindung von theoretischer und erfahrungsgestützter Kritik führt uns zu dem Schluss, dass die demokratischen Versprechungen von Basisdemokratie, Repräsentationsverweigerung und Web 2.0. sich in ihr Gegenteil verkehren, wenn gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse nicht reflektiert und bekämpft werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper takes a feminist perspective on the student protests in Austria. We are looking at the movement's self-conception as grassroots democracy that rejects classical forms of representation. We examine the negative aspects of this 'new' form of organisation and its central structures of communication that have emerged with the internet. In order to illustrate the problem of sexism and the amount of sexist violence in the movement, we are drawing on our own experiences in the movement. Bringing together theoretical arguments and experiences we scrutinize the democratic promises of grassroots democracy and Web 2.0. We conclude that their democratic potentials may turn into their opposites if social relations of domination are not reflected and fought at the same time." (author's abstract)
Ein Frauenfachbereich Informatik an der Fachhochschule Darmstadt - als Beispiel einer paradoxen Intervention
Titelübersetzung:Computer science as a women's faculty at Darmstadt Technical College - as an example of a paradox intervention
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Frauenuniversitäten: Initiativen und Reformprojekte im internationalen Vergleich. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Felicitas Steck (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1997, S. 113-128
Inhalt: Die Autorin berichtet über die Einrichtung des Frauenfachbereichs 'Informatik' an der Fachhochschule Darmstadt. Sie beschreibt zunächst die allgemeine Benachteiligung von Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Studienfächern, um dann näher auf die Vorgeschichte und organisatorische Umsetzung des Projekts einzugehen. Das Modell der 'doppelten Förderung von Frauen' dient vor allem dazu, die Geschlechterdifferenz beim Zugang zur Technik aufzuheben und zu einer Reform bestehender Studienangebote beizutragen. Insgesamt gilt es, die tradierten Geschlechtsrollen im Sinne unterschiedlicher Identitäts- und Lebenskonzepte zu überwinden und in Bezug auf Wissenschaft und Technik eine reale Gleichberechtigung herzustellen. Auf dem Hintergrund von neueren feministischen Forschungsansätzen diskutiert die Autorin die Ziele einer 'reflexiven Monoedukation' und die 'Ausstiegschancen' aus dem System der Zweigeschlechtlichkeit. (ICI)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Fachkultur, Geschlecht und soziale Reproduktion : eine Untersuchung über Studentinnen und Studenten der Erziehungswissenschaft, Elektrotechnik und des Maschinenbaus
Titelübersetzung:Specialized culture, gender and social reproduction : a study of male and female students of pedagogics, electrical engineering and mechanical engineering
Inhalt: Wie äußern sich im Alltag soziale Ungleichheiten zwischen Studentinnen und Studenten verschiedener Fächer im Bereich deutscher Universitäten? Ausgehend von dieser Fragestellung untersucht die Autorin Verhaltensweisen und Geschmackspräferenzen der Studentenschaft und versucht zu zeigen, wie sich das Dominanzverhältnis zwischen den Geschlechtern in Unterschieden und Gemeinsamkeiten ausdrückt und wie es sich in den Kulturen der verschiedenen Fächergruppen niederschlägt. Der Sozialisation an der Hochschule komme eine wichtige Funktion im "Prozeß gesellschaftlicher Reproduktion" zu. Die empirische Basis ihrer Arbeit bildet das Material einer Erhebung, bei der 806 Studierende der Fächergruppen Erziehungs-, Rechtswissenschaft, Maschinenbau und Elektrotechnik befragt wurden. Als theoretische Grundlage wurde das Lebensstil-Konzept von Pierre Bourdieu verwendet. (rk)