Von der Frauenförderung zum Gleichstellungsmanagement? : Professionalisierung der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen
Autor/in:
Vollmer, Lina
Quelle: Wissenschaftsmanagement : Zeitschrift für Innovation, Jg. 19 (2013) H. 2, S. 34-37
Inhalt: "Vor dem Hintergrund der Implementierung neuer Steuerungsmechanismen steht seit einigen Jahren die Professionalisierung des Hochschulmanagements im Fokus der Hochschulforschung. Obwohl die Gleichstellungsarbeit zunehmend als Teil des Hochschulmanagements gesehen wird, wurden Gleichstellungsakteurinnen in den Studien nicht berücksichtigt. Dabei hat sich gerade in diesem Bereich sehr viel getan." (Autorenreferat)
Frauenförderung zwischen heterogenen Logiken : der Fall eines Nachwuchsförderprogramms in der deutschen Exzellenzinitiative
Titelübersetzung:Promotion of women between heterogeneous logics : the case of a postdocprogram in German Excellence Initiative
Autor/in:
Petschick, Grit; Schmidt, Robert J.; Norkus, Maria
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 39 (2013) Iss. 2, S. 383-404
Inhalt: "Nach Maßgabe neuer förderpolitischer Instrumente muss die Universität bei der Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses wissenschaftlichen und gleichstellungspolitischen Anforderungen gerecht werden, da die weithin bekannten Probleme von Frauen in dieser Phase reduziert werden sollen. Der Beitrag untersucht in einer Fallanalyse die Frauenfördermaßnahmen im Nachwuchsprogramm eines naturwissenschaftlichen Clusters, das im Rahmen der Exzellenzinitiative in Deutschland entstand. Gezeigt wird, dass diese Maßnahmen durch sich beständig verändernde Wechselwirkungen zwischen den Logiken Gleichstellung und Wissenschaft und den organisationalen Strukturen teilweise zu unintendierten Konsequenzen für die Karrieren der geförderten Frauen führen" (Autorenreferat)
Inhalt: "New instruments of promotion policy enforce scientific and equality policy requirements on to the training of postdoc researchers in the universities, with the intention of reducing the wellknown difficulties of women in this phase. The paper presents a case-study, which analyses the measures to promote women within the junior researcher program of a natural sciences cluster, founded in the German Excellence Initiative. It is shown that these measures sometimes lead toparadoxical consequences for the careers of the women enrolled, due to the constantly changing interplay between the logics of science and equality, and the organizational structures." (author's abstract)
"Man muss dafür glühen...?" : Rahmenbedingungen wissenschaftlicher Arbeit unter Gleichstellungsaspekten
Titelübersetzung:"Do you have to burn for it...?" : general conditions of scientific work from affirmative action aspects
Autor/in:
Dalhoff, Jutta
Quelle: Die Politische Meinung : Zeitschrift für Politik, Gesellschaft, Religion und Kultur, Jg. 58 (2013) Nr. 519, S. 70-74
Inhalt: Die Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen in den Führungspositionen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird unter anderem auch dem allgemein postulierten Erfordernis der 100-prozentigen Verfügbarkeit von Wissenschaftlern zur Erfüllung ihrer Aufgabe zugeschrieben. Das Selbstverständnis dieser Berufsgruppe trägt dem Spannungsverhältnis zwischen Erwerbstätigkeit und Berufung nach wie vor Rechnung, wie die Aussage "Man muss dafür glühen ..." in einer aktuellen Untersuchung der Technischen Universität Dortmund zeigt. Andererseits wachsen die Widerstände von Nachwuchswissenschaftlern, sich diesem Diktat zu unterwerfen. In der bildungspolitischen Diskussion wurde gefordert, dass die Forschungsstrukturen einer besseren Organisation bedürfen, um die Verschiedenheit von Lebensentwürfen besser unterstützen zu können. Seitdem sind fünf Jahre vergangen, in denen wichtige Maßnahmen von Bund und Ländern ihre Wirkungen entfaltet haben: Offensive für Chancengleichheit, Professorinnen-Programm des Bundes und der Länder, Hochschulpakt 2020, forschungsorientierte Gleichstellungsstandards der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Pakt für Forschung und Innovation sowie Zielquoten-Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK). Insgesamt haben diese Programme in den wissenschaftlichen Einrichtungen eine positive gleichstellungspolitische Dynamik entfaltet, die es weiter zu stabilisieren und auszubauen gilt. Gemeinsam ist diesen Programmen allerdings auch, dass sich die darin vereinbarten Ziele und Vorgehensweisen als zu wenig verbindlich und ihre Erreichung als zu wenig überprüfbar herausgestellt haben, wie die Autorin anhand einiger Beispiele aufzeigt. (ICI2)
Frauen verzweifelt gesucht? : über Quoten und Gerechtigkeit
Titelübersetzung:Desperately seeking women? : quotas and justice
Autor/in:
Rössler, Beate
Quelle: Merkur : deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Jg. 66 (2012) H. 5, S. 371-381
Inhalt: Im Kontext der Vorstellung von einer gerechten Gesellschaft argumentiert die Verfasserin, dass es eine Frage der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung ist, ob Frauen außerhalb des Hauses arbeiten wollen und können. Zu einer richtigen Perspektive auf die Quote gehört deshalb auch die Kritik am klassischen männlichen Lebenslauf. Denn eines der feministischen Argumente gegen eine falsch verstandene Gleichheit der Geschlechter ist die Ablehnung einer schlichten Orientierung am männlichen Lebenslauf, die sich in der Forderung nach Quoten zum Ausdruck bringt. Dass Männer, wenn ihre Frauen gleichberechtigt erwerbstätig sind, sich auch gleichberechtigt an den verschiedenen Arbeiten - und Freuden - im Haus und mit Kindern beteiligen können und sollten, ist dann nur der nächste Schritt. Das hieße jedoch, dass mit Quotengesetzen Realitäten geschaffen würden, die genau anschließen an bestehende gesellschaftliche Bedürfnisse und Erwartungen. Natürlich können Quoten gesellschaftliche Strukturen nicht einfach grundlegend verändern. Aber sie könnten alle endlich in die Richtung schieben, in die die meisten doch offenbar wollen: nämlich hin zu einer Gesellschaft, die gerechter ist für Frauen und Männer. (ICF2)
Die neue Bildungskatastrophe : zur Lage der Universitäten und ihrer Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:The new education catastrophe : the situation of universities and their female scientists
Autor/in:
Meyer-Renschhausen, Elisabeth
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Jg. 57 (2012) H. 11, S. 111-120
Inhalt: Studiengebühren, Bologna-Reform, Exzellenzinitiative - kaum ein Politikfeld wurde in den letzten Jahren so intensiv bearbeitet wie die Hochschulbildung. Seit Mitte 2008 kann sich die Bundesrepublik sogar mit dem von der Bundeskanzlerin verliehenen Titel einer "Bildungsrepublik" schmücken. Wie es dagegen tatsächlich um die deutsche Hochschullandschaft bestellt ist, in der Unterfinanzierung und prekäre Beschäftigungsverhältnisse den Alltag prägen, zeigt die Autorin in ihrer kritischen Analyse auf. Eine entscheidende Frage ist ihres Erachtens, ob die heutige Gender- und Gleichstellungspolitik - im Zusammenspiel mit der anhaltenden Kürzungspolitik - Frauen nicht erneut unsichtbar macht. Dazu trägt in paradoxer Weise auch die aktuelle Politik der Europäischen Union bei, die einerseits Frauen für den Arbeitsmarkt rekrutieren möchte, ohne aber andererseits auf deren Kinder verzichten zu wollen. So werden Frauen an den Universitäten zwar vorgeblich gefördert, aber nur um ihnen anschließend die Chancen de facto gleich wieder zu entziehen. Denn völlig ignoriert wird dabei, dass die Bereitschaft, Kinder zu bekommen, vor allem durch stabile Berufsaussichten unterstützt wird. Diese aber fehlen an den Hochschulen in der Bundesrepublik nahezu völlig, im Gegensatz zu denen etwa in Schweden oder Frankreich, wo Wissenschaftlerinnen auch erheblich mehr Kinder bekommen. Der zentrale Fehler des Systems liegt nach Meinung der Autorin in der zu geringen Anzahl an Stellen im höher dotierten Mittelbau mit einer Aussicht auf Festanstellung - trotz der enormen und weiter wachsenden Nachfrage in Lehre und Forschung. (ICI2)
Lässt sich Diversity Management erlernen? : Denkanstöße zur Kompetenzentwicklung an Hochschulen
Titelübersetzung:Can diversity management be learnt? : impact and implications of promoting and fostering diversity management at university level
Autor/in:
Sarter, Eva Katharina; Gonschior, Marieke; Nieter, Katharina
Quelle: Diversitas : Zeitschrift für Managing Diversity und Diversity Studies, (2011) Nr. 1, S. 19-26
Inhalt: "In einer sich globalisierenden Welt, in der sich der Wettbewerb um die 'besten Köpfe' zunehmend verstärkt und die Arbeitnehmerinnenschaft zunehmend divers ist, stellt der Umgang mit Diversität eine Herausforderung an Organisationen und Unternehmen dar. Diversity Management bietet hier einen Ansatz, integrative Strukturen zu schaffen und die gleichberechtigte Inklusion aller zu fördern. Welche Kompetenzen sind dabei für das Gelingen von Diversity Management zentral und inwiefern werden diese in der Ausbildung von Fach- und Führungskräften trainiert und vermittelt? Von besonderer Bedeutung ist neben Kommunikationskompetenzen und der Fähigkeit zu kritischer (Selbst)Reflexion eine Sensibilisierung für Ungleichheit und Diskriminierung. Diese Aspekte bleiben in der universitären Lehre bislang allerdings noch größtenteils unberücksichtigt. Die spezifischen Strukturen (deutscher) Universitäten stellen jedoch eine besondere Herausforderung für Diversity Management dar." (Autorenreferat)
Inhalt: "Due to globalization and the competition for the 'best brains', diversity becomes increasingly important. Which competences are necessary in order to achieve a successful diversity management? Are these skills part of the curriculum offered at universities and which hindrances are standing against an inclusion? Communicative skills, as well as the ability to critically reflect an oneself are essential and central skills for diversity management. They are, however, not included in higher education and training. Furthermore, (German) universities' specific structures and organizational cultures pose an enormous challenge to managing diversity." (author's abstract)
"Staatliche Zwangsbeglückung"? : von Quoten, Gleichstellung und einer Männerkommission
Titelübersetzung:"State-enforced benefit"? : quotas, affirmative action and a men's commission
Autor/in:
Scheele, Alexandra
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 20 (2011) H. 1, S. 153-157
Inhalt: Der Deutsche Bundestag hatte im Herbst 2010 die Einsetzung einer Enquete-Kommission beschlossen, die das rein ökonomisch und quantitativ ausgerichtete Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Messgröße für gesellschaftliches Wohlergehen weiterentwickeln und um ökologische, soziale und kulturelle Kriterien ergänzen soll. Dieses Anliegen ist eines, das seit vielen Jahren nicht nur von Umweltverbänden, sondern auch von Frauenverbänden und feministischen Wissenschaftlerinnen gefordert wird. Diese haben seit Jahrzehnten kritisiert, dass durch die gegenwärtige Fokussierung auf das Produktivitätsparadigma die überwiegend unentgeltlich von Frauen geleistete Arbeit im Bereich des Haushalts, der Fürsorge und Pflege nicht gemessen und bei der Bestimmung von gesellschaftlichem Wohlstand unsichtbar gemacht wird. Die Bekanntgabe der Kommissionsmitglieder hat nach Meinung der Autorin jedoch Zweifel daran genährt, dass eine Geschlechterperspektive überhaupt in das Arbeitsprogramm der Enquete-Kommission einfließen wird. Denn im Gremium der Sachverständigen befindet sich keine einzige Frau - und das in einer Zeit, in der die Diskussion um die Frauenquote quer durch alle Parteien, in den Medien sowie in Unternehmens- und Frauenverbänden geführt wird. Die Autorin skizziert in ihrem Aufsatz die Proteste von Wissenschaftlerinnen gegen die mangelnde Präsenz von Frauen in der Politik und geht kurz auf den ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung ein. (ICI2)
Wissenschaftsförderung und Gleichstellungspolitik : das Nationale Forschungsprogramm "Gleichstellung der Geschlechter" der Schweiz
Titelübersetzung:Promotion of science and equal opportunity policy : the National Research Programme "Gender Equality" in Switzerland
Autor/in:
Liebig, Brigitte
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 20 (2011) H. 1, S. 176-180
Inhalt: Im Herbst 2010 kamen 21 Forschungsteams aus allen Landesteilen der Schweiz zusammen, um neue Wissensgrundlagen und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Gleichstellungspolitik in der Schweiz zu schaffen. Die Forschungsaktivitäten finden im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms "Gleichstellung der Geschlechter" (NFP 60) statt. Das Programm knüpft eng an das im Jahre 1999 beendete NFP 35 "Frauen in Recht und Gesellschaft - Wege zur Gleichstellung" an, das zum ersten Mal in der Schweiz systematisch und in koordinierter Weise Fragen zu den Wegen und Hindernissen der Gleichstellung untersuchte. Während eine Reihe von Themen, wie etwa Lohnungleichheit oder Gewalt, im NFP 60 erneut aufgegriffen wurden, so verfolgt das zweite, explizit mit Gleichstellung befasste Forschungsprogramm auch über das NFP 35 hinausgehende Zielsetzungen. Die Analysen sollen Aussagen darüber erlauben, inwiefern sich die seit den 1980er Jahren von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren verfolgten Konzepte und Maßnahmen der Gleichstellung im gesellschaftlichen Alltag, in Bildung, Erwerbsleben und Familie bewährt haben, sowie darüber, welche Herausforderungen heute und morgen mit der Umsetzung gleichstellungspolitischen Handelns und der Verwirklichung von Geschlechtergerechtigkeit verknüpft sind. (ICI2)
Gilt Frauenförderung bei Studierenden als unfair? : eine Befragung zur Akzeptanz von Gleichstellungsmaßnahmen bei Studierenden in Deutschland und der Schweiz
Titelübersetzung:Do graduate students consider affirmative action for women as unfair? : a survey of acceptance of affirmative action with graduate students in Germany and Switzerland
Autor/in:
Fellenberg, Franziska
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 3 (2011) H. 1, S. 117-125
Inhalt: "In einer Online-Befragung wurden Studierenden in Deutschland und der Schweiz drei Szenarien mit Gleichstellungsmaßnahmen vorgelegt. Die geschilderten Maßnahmen richteten sich an a) Studierende mit Migrationshintergrund, b) Studierende mit Kind und c) weibliche Studierende. Die teilnehmenden Personen wurden nach ihren Einstellungen zu diesen Maßnahmen befragt. Studierende in der Schweiz zeigten eine deutlich höhere Teilnahmebereitschaft als Studierende in Deutschland. Personen, die zur Zielgruppe einer Maßnahme gehörten, beurteilten diese positiver als Personen, die nicht dazugehörten. Unabhängig von der eigenen Gruppenzugehörigkeit wurde die Maßnahme für weibliche Studierende als unfairer eingeschätzt als die Maßnahmen, die sich an andere Zielgruppen richteten." (Autorenreferat)
Inhalt: "In an online survey, graduate students from Germany and Switzerland were presented with three scenarios involving affirmative action. The measures described were aimed at a) graduate students with a migration background, b) graduate students with a child and c) female graduate students. The participants were asked about their attitudes towards these measures. Graduate students in Switzerland showed a clear higher willingness to participate than graduate students in Germany. Persons who belong to the target group of a measure assessed the measure more positive than persons who did not. The measure for female graduate students was perceived as more unfair than measures for other groups, independently from the participant's own group membership." (author's abstract)
Controlling von Gleichstellungspolitik als Organisationsentwicklung der Hochschule : die Gender Balanced Scorecard
Titelübersetzung:Controlling of gender equity policy as organizational development at universities : the gender balanced scorecard
Autor/in:
Macha, Hildegard; Struthmann, Sandra
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 3 (2011) H. 1, S. 126-135
Inhalt: "Der Systemdiskurs in der Genderforschung hat dazu geführt, dass neue Entwicklungen der Hochschulpolitik analysiert und dekonstruiert werden können. Gleichstellungspolitik wird entsprechend neu definiert als Strategie der Organisationsentwicklung an Hochschulen, der Mechanismen der Steuerung bzw. des Controllings inhärent sein müssen. Die 'Gender Balanced Scorecard' stellt ein solches Steuerungsinstrument mit Indikatoren zur Messung der Zielerreichung und Effektivität von Gleichstellungspolitik dar, das quantifizierbare Daten über Veränderungsprozesse im Rahmen von Organisationsentwicklung an Hochschulen erfasst. Ziel ist es dabei, gleichstellungspolitische Maßnahmen in ihrem Input, Output und Outcome zu messen, dabei aber die Ziele der Gleichstellung aufrechtzuerhalten." (Autorenreferat)
Inhalt: "The systemic discourse in gender research has led to the analysis and deconstruction of new developments in higher education policy. Accordingly, gender equity policy is redefined as a strategy of organizational development at universities, which has to comprise mechanisms of controlling. The 'Gender Balanced Scorecard' constitutes such a controlling instrument with indicators for measuring the achievement of objectives and the effectiveness of gender equity policy, which collects quantifiable data on processes of change as part of organizational development at universities. The aim is to measure gender political measures in terms of their input, output and outcome, while still maintaining the objective of equality." (author's abstract)