Geschlechterordnungen als Sehordnungen : mediale Repräsentationen von PhysikerInnen in Text und Bild
Titelübersetzung:Gender systems as visual systems : medial representations of physicists in text and video
Autor/in:
Erlemann, Martina
Quelle: Visuelles Wissen und Bilder des Sozialen: aktuelle Entwicklungen in der visuellen Soziologie. Petra Lucht (Hrsg.), Lisa-Marian Schmidt (Hrsg.), René Tuma (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (Wissen, Kommunikation und Gesellschaft), 2012, S. 231-247
Inhalt: Die Autorin untersucht in ihrem Beitrag Visualisierungen, die die Beteiligung von Frauen an der Physik in der Wissenschaftsberichterstattung zeigen. Sie untersucht die wechselseitigen Referenzen von Text und Bild. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den facettenreichen Deutungsmöglichkeiten der Visualisierungen. Die Autorin vergleicht unter anderem das Vorkommen dieser Abbildungen in verschiedenen Printmedien und arbeitet heraus, welche Aussagen mit verschiedenen Abbildungstypen verbunden sind. In ihren Schlussfolgerungen kommt die Autorin zu dem Ergebnis, dass in den Repräsentationen von Frauen in der Physik Geschlechterordnungen sichtbar werden, die dieser Disziplin eine hegemoniale Form der Männlichkeit zuschreiben. Inwiefern die Norm der Gleichberechtigung in medialen Diskursen dennoch bedingt eingreifen kann, zeigt die Autorin anhand einzelner Fallbeispiele zur Repräsentation von Physikerinnen und ihrer Forschung auf.(ICB2)
Die Etablierung der Geschlechterhierarchie im Computerlabor : Interaktionen im wissenschaftlichen Alltag
Titelübersetzung:The establishment of gender hierarchy in the computer laboratory : everyday interactions in science
Autor/in:
Baumeler, Carmen
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 24 (2006) H. 2, S. 256-269
Inhalt: "In diesem Heft zeigt Carmen Baumeler in einer Untersuchung über Interaktionen im wissenschaftlichen Alltag, wie auf der Mikroebene des gesellschaftlichen Zusammenlebens 'Die Etablierung der Geschlechterhierarchie im Computerlabor' trotz der Durchsetzung der Gleichberechtigungsnorm reproduziert wird und zusammen mit sozioökonomischen Ungleichheiten und das Verhalten regulierenden kulturellen Feldern von Organisationen ein mehrschichtiges System sozialer Ungleichheiten produziert, das die Karriere von Wissenschaftlerinnen behindert." (Textauszug)
Inhalt: "Although the socio-economic base of society has undergone profound structural changes, the persistency of gender hierarchy is striking. This also applies to the field of natural sciences. Women are still underrepresented, in particular, in the academic staff of engineering and computer sciences. How can this persistency of gender inequality be explained? Partly, the answer lies in everyday interaction processes. Where sex categorization takes place, it evokes cultural gender stereotypes and thus establishes and reinforces an unequal gender system. The ethnography of interaction mechanisms in scientific computer laboratories shows how gender hierarchy is established on the micro level of everyday interaction." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Ein Frauenfachbereich Informatik - Perspektiven im Verhältnis von Geschlechtertrennung und Geschlechtergerechtigkeit
Titelübersetzung:A women's university department in computer science - perspectives in the relationship between gender separation and gender fairness
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Hochschulreform und Geschlecht: neue Bündnisse und Dialoge. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Christa Schmalzhaf-Larsen (Hrsg.), Eszter Belinszki (Hrsg.). Workshop "Frauenuniversitäten. Neue Impulse für die Wissenschaftskultur"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 42-55
Inhalt: Die Autorin diskutiert aktuelle Formen von Monoedukation unter der Fragestellung, welche Zusammenhänge von Geschlechtertrennung und Bildungschancen von Frauen sich daraus ableiten lassen. Sie weist auf die Erfolgsbilanz der Frauenhochschulen und Frauencolleges in den USA hin, die trotz der Unterschiede im Bildungssystem auch für Deutschland besonders interessant sind, da sie zeigen, dass das Organisationsprinzip der Geschlechtertrennung für den Bildungserfolg dieser Institutionen entscheidend ist. Die Formen der Geschlechtertrennung in der Hochschulausbildung führen aufgrund der Erfahrungen nur dann zu größerer Chancengerechtigkeit, wenn sie die Geschlechter nicht auf unterschiedliche Studieninhalte und Lehr- und Lernformen verpflichten. Die Autorin stellt ferner ein theoretisches Konzept für einen Frauenfachbereich Informatik an der Fachhochschule Darmstadt vor, das sich an feministischen Ansätzen orientiert und von der Konstruktion von Geschlecht als Ordnungs- und Symbolkategorie im Rahmen der Zweigeschlechtlichkeit ausgeht. Das Konzept konnte an der Fachhochschule Darmstadt zwar bisher nicht realisiert werden, aber es wurde bei der Einrichtung eines Frauenstudiums an der Fachhochschule Wilhelmshaven berücksichtigt. (ICI2)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in der Technologischen Zivilisation
Titelübersetzung:Women in technological civilization
Herausgeber/in:
Wächter, Christine; Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung der Universität Graz
Quelle: Koordinationsstelle für Geschlechterstudien, Frauenforschung und Frauenförderung der Universität Graz; München: Profil-Verl. (Technik- und Wissenschaftsforschung, Bd. 35), 2000. 290 S.
Inhalt: "In einer von Technik immer stärker geformten Welt wird es für Frauen zunehmend wichtiger, aktiv in die Entwicklung und Gestaltung von Technik einzugreifen. Der Sammelband 'Frauen in der Technologischen Zivilisation' will zur Veränderung des Verhältnisses von Frauen und Technik beitragen und zum Mitgestalten anregen. Das Buch bietet theoretische Analysen zum Themenbereich 'Technik und Geschlecht' ebenso wie praxisorientierte Srategien zur Verringerung der Unterrepräsentation von Frauen in technischen Ausbildungen und Berufen. Viel Raum wird Aspekten der Technikgestaltung aus der Sicht der Frauen- und Geschlechterforschung gewidmet. Modelle praktischer Umsetzung illustrieren das kreative Potential, das Frauen schon jetzt in die Technik einbringen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Teil 1. Hat die Technik ein Geschlecht?: Christiane Wächter: Auf den Spuren der Frauen in der Technologischen Zivilisation (11-27); Moniko Greif: Ansätze feministischer Technikkritik - die männliche Monokultur in der Technik ist nicht nur ein Frauenproblem (29-47); Ingeborg Wender: Technikgestaltung und Geschlecht. Analyse aufgrund psychologischer Geschlechterdifferenzen (49-74); Helga Stadler: Physik und Technik - kein Thema für Mädchen? Modelle zur schulischen Förderung von Interessen und Kompetenz im Bereich Physik und Technik bei Mädchen (75-87); Heidi Schelhowe: Computer in der Informationsgsellschaft: Technologie mit neuem Gesicht - und altem Geschlecht? (89-105); Teil 2. Frauen in der Technologischen Zivilisation: Juliane Mikoletzky: 'Kriegsgewinn(l)erinnen' - Die ersten Generationen von Technikstudentinnen an der TU Wien, 1919-1945 (107-120); Renate Tobis: 'Naturwidrige Amazonen'? Forscherinnen zwischen Mathematik, Naturwissenschaften und Technik (121-138): Maria Osietzki: Die Männlichkeit der Energie - oder: Ist die Suche nach den Frauen in der technologischen Zivilisation vergeblich? (139-159); Doris Janshen: Die Technische Universität der Frauen Europas. Eine konkrete Vision für die Jahrtausendwende (161-177); Sabine Collmer: Frauenfreundliche Studiengänge in den Technikwissenschaften - Wunsch oder Wirklichkeit? Ergebnisse eines internationalen Forschungsprojektes (179-191); Teil 3. Frauen gestalten Technik: Eva Blimlinger: 'Das Einwickeln in Stroh, Heu, Papier, Asche ist ganz überflüssig'. Bemerkungen zur Technologie und Verarbeitung von Lebensmitteln (193-204); Karin Gruber: Frauen auf der Sonnenseite? Vom Solarobjekt zur Energietechnik (205-217); Beate Littig: Mobile Frauen - Nachzüglerinnen der Motorisierung oder Vorreiterinnen einer ökologischen Verkehrswende? (219-237); Gisa Ruland: Mitspielen erlaubt - Frauenalltag im Planungsbüro (239-256); Carita Merenmies: Ecodesign - Umweltverträglichkeit als neues (altes) Kriterium der Produktgestaltung (257-270); Brigitte Ratzer: Vorsicht, Bioethik? (271-285).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Technik, Handwerk und andere Männerdomänen - auch ein Thema für Mädchen und junge Frauen?
Titelübersetzung:Engineering, craft trades and other male domains - a topic for girls and young women, too?
Autor/in:
Hestermann, Ulrike
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 22 (1999) H. 51, S. 67-76
Inhalt: Berufliche Orientierung und Berufswahl spielen sich in einer Zeitspanne ab, die sich über mehrere Jahre erstreckt. Der Beitrag zeigt, daß sich trotz einer scheinbaren Offenheit gegenüber beruflichen Perspektiven und Möglichkeiten von Frauen sich das Berufswahlspektrum von Mädchen de facto nicht wesentlich erweitert hat. Sowohl in den Lehrberufen als auch bei der Wahl der Studiengänge bewegen sie sich in einem eher traditionellen Spektrum. Insbesondere bei den Lehrberufen sind dies durchweg niedrig bezahlte Tätigkeiten, die nach der Ausbildung nur in Ausnahmefällen eine eigenständige Lebensführung erlauben. Der Beitrag diskutiert einige Ansätze, die versuchen, die Bedingungen zur Überwindung dieser Barrieren zu verbessern. Dabei zeigt sich, daß die Öffnung des technischen Berufsfeldes für Frauen jenseits einer globalen Technikkritik kein Thema und Inhalt der Frauenbewegung war und ist. Reale Veränderungen in den Geschlechterverhältnissen zur Technik zu erreichen, wird sich - so das Fazit der Autorin - als extrem schwer erweisen. (pre)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kontextualisierung der Geschlechterdifferenz : geschlechtliche Grenzziehungen im Beruf
Titelübersetzung:Contextualization of the gender difference : drawing boundaries between the genders in occupations
Autor/in:
Nadai, Eva
Quelle: Grenzenlose Gesellschaft?: Verhandlungen des 29. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, des 16. Kongresses der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, des 11. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie in Freiburg i. Br. 1998 ; Teil 2. Claudia Honegger (Hrsg.), Stefan Hradil (Hrsg.), Franz Traxler (Hrsg.). Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Grenzenlose Gesellschaft?"; Opladen: Leske u. Budrich, 1999, S. 138-150
Inhalt: "In den letzten Jahrzehnten haben De-Institutionalisierungsprozesse im Geschlechterverhältnis zu dessen zunehmender 'Kontextualisierung' geführt. Insbesondere sind formale Barrieren, die Frauen aus gewissen gesellschaftlichen Bereichen ausschlossen, praktisch verschwunden. Der Abbau institutionalisierter Geschlechtergrenzen ist jedoch nicht gleichbedeutend mit einer durchgängigen Auflösung von Geschlechterdifferenz und -hierarchie, auch wenn eine gewisse Annäherung der Lebenslagen von Frauen und Männern zu beobachten ist. Es fragt sich also, wie und in welchen Kontexten Geschlecht unter den Bedingungen formaler Gleichheit reproduziert wird oder an Bedeutung verliert. Ich gehe davon aus, dass eine Verlagerung zu indirekt wirkenden Regelungen und zu informellen und symbolischen Grenzziehungen durch die Handelnden selbst stattfindet. Dies möchte ich anhand der geschlechtsspezifischen Segregation des Arbeitsmarkts diskutieren. Ich beziehe mich dabei auf eine empirische Untersuchung, basierend auf qualitativen Fallstudien in drei Berufen mit unterschiedlicher Geschlechtszusammensetzung: Sachbearbeitung, Krankenpflege und Informatik. Am Beispiel der 'geschlechtsneutralen' Sachbearbeitung in einer Versicherung stelle ich die Frage nach den kontextspezifischen Bedingungen und Formen einer Aufweichung der Geschlechterdifferenz. Wie ist hier Neutralisierung von Geschlecht möglich und was bedeutet sie im Hinblick auf Ungleichheit zwischen den Geschlechtern? Die qualifizierte kaufmännische Sachbearbeitung ist ein beruflicher Kontext, in dem weder die Geschlechterdifferenz zu einem relevanten Deutungsmuster wird, noch ein ausgeprägtes doing gender stattfindet. Dies im Unterschied zur Krankenpflege und Informatik, wo der Grenzverletzung durch geschlechtliche AussenseiterInnen mit verstärkter symbolischen Distinktion begegnet wird. Vier Konstellationen ermöglichen diese partielle Einebnung der Geschlechterdifferenz: (1) kulturelle Offenheit des Berufs, (2) Auslagerung der Differenz, (3) Temporalisierung der Geschlechtsneutralität und (4) strukturelle Kanalisierung." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Also in Mathe, da sind mir die Einser zugeflogen..." : zur Professionalisierung von Software-Entwicklerinnen aus psychohistorischer Sicht
Titelübersetzung:"Top marks in maths came easy to me..." : professionalization of female software developers from the viewpoint of psychohistory
Autor/in:
Schachtner, Christina
Quelle: BIOS : Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History und Lebensverlauf, Sonderheft, Jg. 11 (1998) Sonderh., S. 103-111
Inhalt: Die Autorin untersucht die Professionalisierung von Software-Entwicklerinnen im Kontext lebensgeschichtlicher Erfahrungen, die sie im Rahmen ihrer Studie von 1989/90 erhoben hatte. Ausgehend von den theoretischen Bezugspunkten Professionalisierung, Habitus und Geschlecht beleuchtet sie die psychologischen und sozialen Zusammenhänge im Lebensverlauf der befragten Software-Entwicklerinnen, welche für die spätere Professionalisierung förderlich oder hinderlich waren. Sie geht exemplarisch auf bestimmte Lebensformen in der Kindheit als Bedingung für das entstehende Technikinteresse, die Rolle der Schule für die Berufsentscheidung sowie den späteren Karriereverlauf ein. Die Befragungsergebnisse bestätigen ihre These, dass die Art und Weise der Auseinandersetzung mit den Widersprüchen zwischen technischer Profession und weiblichem Geschlecht wesentlich die Professionalisierung und Karriere von Software-Entwicklerinnen bestimmen. (ICI)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kampf um Gleichberechtigung oder Aufbruch zu einer veränderten Praxis? : Frauen eröffnen Technikdiskurse
Titelübersetzung:Struggle for equality of rights or start of a changed practice? : women open up discourses on technology
Autor/in:
Weitbrecht, Susanne
Quelle: Frauenwege: Frauen in mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Berufen. Susanne Huber (Hrsg.), Marina Rose (Hrsg.). Mössingen: Talheimer Verl. (Talheimer Sammlung kritisches Wissen), 1994, S. 187-202
Inhalt: In dem Beitrag wird aus sozialwissenschaftlicher Sicht die These erörtert, daß eine stärkere Präsenz von Frauen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Berufen zu einer Veränderung der Wissenschaft und ihrer Anwendung führen würde. Mit dieser These werden die beiden Ziele "Gleichberechtigung" und "Neuorientierung" miteinander verknüpft. Die Berechtigung und die Gefahren dieser Verknüpfung sowie der Diskurs über Forschungsfolgen und Technikfolgen und die sich hieraus ergebenden neuen Arbeitsfelder als Chance und Herausforderung für Frauen werden erörtert. Es wird gezeigt, daß es einen starken gesellschaftlichen Bezug gibt, der die Tätigkeit von Frauen in naturwissenschaftlichen Bereichen auszeichnet. Insgesamt wird deutlich, wie eng die technologische Entwicklung mit aktuellen gesellschaftlichen Problemstellungen verbunden ist, die für Frauen im Hinblick auf das Ziel der Enthierarchisierung des Geschlechterverhältnisses von zentraler Bedeutung sind. (ICA)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Mädchen und Naturwissenschaften : geschlechtsspezifische Unterschiede ; Ursachen - Möglichkeiten der Einflußnahme
Titelübersetzung:Girls and natural sciences : gender-specific differences; causes - possible influences
Autor/in:
Weinbach, Irmgard
Quelle: Emanzipation im Teufelskreis: zur Genese weiblicher Berufs- und Lebensentwürfe. Karin Berty (Hrsg.), Lilian Fried (Hrsg.), Heide Gieseke (Hrsg.), Helga Herzfeld (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl., 1990, S. 70-97
Inhalt: Am Beispiel ausgewählter Projektbeispiele und Modelle aus verschiedensten Ländern (GIST-Projekt aus England; Equals-Projekt aus Berkeley, USA; "Mädchen und Neue Technologien" aus Niedersachsen) untersucht der Beitrag die Möglichkeit von Förderprogrammen mit dem Ziel der naturwissenschaftlich-technischen Bildung von Mädchen. Der in Bezug auf die "harten" naturwissenschaftlichen Fächer wie Mathematik, Physik, Computerwissenschaften und neue Technologien zu beobachtende geschlechtsspezifische Interessen- und Leistungsdifferenz soll damit über eine Interessen- und Leistungssteuerung gezielt entgegengewirkt werden. Neben einem detaillierten Überblick über die internationale Forschungssituation zum Thema Mädchen und Naturwissenschaften werden im folgenden wesentliche Erklärungsansätze für die Leistungsunterschiede angeführt. Im Rahmen der Aussagen über spezifisch weibliche Denkstrukturen und Problemlösungsstrategien wird insbesondere das "räumliche Denken" als Basisfähigkeit für andere mathematische Aufgabentypen beleuchtet. Abschließend wird betont, daß eine Interessensteuerung im naturwissenschaftlichen Bereich bereits in früher Kindheit (mindestens ab dem zweiten Lebensjahr) bei Mädchen zur Herausbildung kognitiver Fähigkeiten einsetzen sollte. (ICE)