Inhalt: "In dem vorliegenden Band wird über den Entwurf einer Theorie der Gleichstellung und über Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts berichtet, in dem Hochschulen hinsichtlich der Konzepte und Maßnahmen der Gleichstellungspolitik evaluiert werden. Damit werden erstmalig vergleichende Daten zur Gleichstellung gewonnen, die den Stand und die Entwicklungsperspektiven, vor allem aber die Strukturen und Stellschrauben von Gleichstellungspolitik an bundesdeutschen Hochschulen verdeutlichen. Gleichstellungsforschung verfolgt gegenwärtig das Ziel, die Ergebnisse der Gleichstellungspolitik der letzten 20 Jahre zu resümieren und Bilanz zu ziehen. Die hier vorgelegte empirische Erhebung zur Gleichstellung an Hochschuten steht unter der Fragestellung, die gleichstellungspolitischen Konzepte der Hochschulen vor dem Hintergrund der gesetzlichen Bedingungen in den Bundesländern zu vergleichen. Gleichzeitig werden Faktoren wie die Größe der Hochschulen, die Geschichte der Gleichstellung, die Fachkulturen einzelner Fakultäten oder die Haltung der relevanten Akteur/innen, wie zum Beispiel der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten oder der Präsidien, erfasst. Sämtliche Daten der Untersuchung werden mit quantitativen und qualitativen Verfahren erhoben und erlauben erstmalig einen Vergleich erfolgreicher Programme der Gleichstellungspolitik in Deutschland. Es liegt ein theoriebasiertes Design vor, das auf den aktuellen Forschungsstand aufbaut." (Autorenreferat)
Controlling von Gleichstellungspolitik als Organisationsentwicklung der Hochschule : die Gender Balanced Scorecard
Titelübersetzung:Controlling of gender equity policy as organizational development at universities : the gender balanced scorecard
Autor/in:
Macha, Hildegard; Struthmann, Sandra
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 3 (2011) H. 1, S. 126-135
Inhalt: "Der Systemdiskurs in der Genderforschung hat dazu geführt, dass neue Entwicklungen der Hochschulpolitik analysiert und dekonstruiert werden können. Gleichstellungspolitik wird entsprechend neu definiert als Strategie der Organisationsentwicklung an Hochschulen, der Mechanismen der Steuerung bzw. des Controllings inhärent sein müssen. Die 'Gender Balanced Scorecard' stellt ein solches Steuerungsinstrument mit Indikatoren zur Messung der Zielerreichung und Effektivität von Gleichstellungspolitik dar, das quantifizierbare Daten über Veränderungsprozesse im Rahmen von Organisationsentwicklung an Hochschulen erfasst. Ziel ist es dabei, gleichstellungspolitische Maßnahmen in ihrem Input, Output und Outcome zu messen, dabei aber die Ziele der Gleichstellung aufrechtzuerhalten." (Autorenreferat)
Inhalt: "The systemic discourse in gender research has led to the analysis and deconstruction of new developments in higher education policy. Accordingly, gender equity policy is redefined as a strategy of organizational development at universities, which has to comprise mechanisms of controlling. The 'Gender Balanced Scorecard' constitutes such a controlling instrument with indicators for measuring the achievement of objectives and the effectiveness of gender equity policy, which collects quantifiable data on processes of change as part of organizational development at universities. The aim is to measure gender political measures in terms of their input, output and outcome, while still maintaining the objective of equality." (author's abstract)
Inhalt: Die im Buch präsentierte empirische Studie ist dem Gedanken der Geschlechterdemokratie durch Gender Mainstreaming an Hochschulen verpflichtet. In jüngster Zeit herrscht zwar eine gesellschaftliche Rhetorik der Gleichheit, die jedoch im krassen Widerspruch steht zur politischen Verhaltensstarre in Bezug auf die reale Unterrepräsentation von Frauen in hohen beruflichen Statusgruppen. Junge Frauen werden in der Illusion gewiegt, die Gleichheit der Geschlechter sei bereits umgesetzt. Die Realität in Beruf und Familie sieht jedoch anders aus. Von Frauen fordert man, ohne gesellschaftliche Unterstützung die Rollen der berufstätigen Frau und der Hausfrau und Mutter zu integrieren und in allen Rollen erfolgreich zu sein. Das kann nicht gelingen, denn es stellt eine Überforderung der Ansprüche dar. Nach wie vor ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine individuelle Höchstleistung von Paaren, bei der sie allein gelassen werden. Deshalb ist Gleichstellungspolitik auch in der Hochschule zur Verbesserung der Chancen beider Geschlechter auf die Verwirklichung einer lebbaren Work-Family-Balance hin eine Notwendigkeit. Und die andere Seite der Geschlechtergerechtigkeit, die Vereinbarkeit für Männer und Väter, muss durch einen Bewusstwerdungsprozess erst in Gang gebracht werden. Auch die Förderung von Männern für Berufe im Bildungswesen, das einer Feminisierung unterliegt, ist Teil dieses Prozesses. Gender Mainstreaming an Hochschulen wird hier in einem doppelten Sinne verstanden: (1) Gender Mainstreaming als Organisationsentwicklung von Hochschulen hinsichtlich des Ziels der Geschlechtergerechtigkeit; (2) Gender Mainstreaming als Prozess der Potenzialentwicklung der beteiligten Stakeholder - Frauen und Männer aller Statusgruppen der Universität - durch Weiterbildung. Auf der Basis der empirischen Studie, die diesem Band zugrunde liegt, werden das theoretische Konzept und die einzelnen Maßnahmen des Gender-Mainstreaming-Prozesses an der Universität Augsburg von 2003 bis 2007 dargestellt und die wissenschaftliche Evaluation des Verlaufs und der Struktur dieses Prozesses vorgelegt (Teil I). In Teil II wird dann auf die Evaluation der einzelnen Maßnahmen des Gender Mainstreaming der Universität Augsburg eingegangen. Das empirische Evaluationsdesign, die Erhebungs- und Auswertungsmethoden werden detailliert behandelt und begründet und die Zusammenhänge der Organisationsentwicklung einer Universität mit Gender Mainstreaming herausgearbeitet. (ICF2)
Spielplatz der Exzellenz : eine Kultur der Sorge an Hochschulen
Titelübersetzung:Play ground of excellence : cultures of care in German universities
Autor/in:
Macha, Hildegard; Gruber, Susanne
Quelle: Care - wer sorgt für wen?. Vera Moser (Hrsg.), Inga Pinhard (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2010, S. 135-147
Inhalt: "Auf der Grundlage einer empirischen Erhebung von Gender-Mainstreaming-Prozessen an 15 deutschen Hochschulen werden Verknüpfungen von Gleichstellungspolitiken und Anstrengungen zur Entwicklung familienfreundlicher Strukturen untersucht. Dabei zeigt sich, dass sich beide Aspekte in universitären Organisationsentwicklungen gegenseitig bedingen und insofern Gleichstellungspolitik ohne ein gleichzeitige Entwicklung von 'Kulturen der Sorge' nicht zu haben ist." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article focuses on processes of Gender Mainstreaming at 15 universities in Germany concerning the aspects 'equality' and 'care'. It can be shown that Gender mainstreaming cannot be isolated from questions of care within efforts of organizational development." (author's abstract)
Quelle: Gender Mainstreaming und Weiterbildung - Organisationsentwicklung durch Potentialentwicklung. Hildegard Macha (Hrsg.), Claudia Fahrenwald (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2007, S. 60-84
Inhalt: Der Beitrag stellt Gender Mainstreaming als ein Instrument der Organisationsentwicklung vor, und die Hochschule stellt ein spezielles Einsatzfeld dieses politischen Instruments dar. Der Aufsatz legt zunächst das theoretische Fundament: Es werden das Prinzip des Gender Mainstreaming und seine Bedeutung für die Organisation skizziert und vor dem Hintergrund des theoretischen Gender-Diskurses verortet. Auf der Basis dieser theoretischen Grundlage wird im Anschluss das Konzept des Gender Mainstreaming vorgestellt, wie es gegenwärtig in der Universität Augsburg umgesetzt wird. Gender Mainstreaming ist ein Konzept, das seit ungefähr zehn Jahren auf der Ebene der Europäischen Union und auf nationalstaatlicher Ebene verankert ist und in alle Entscheidungsprozesse die Perspektive der Geschlechterverhältnisse einbezieht. Soll ein Prozess des Gender Mainstreaming gelingen, muss für die Autorin wenigstens ansatzweise der Anspruch einer alle Gruppen umfassenden Bewegung im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit eingelöst werden. (ICA2)
Inhalt: "Der Band diskutiert das Konzept des Gender Mainstreaming als Instrument der Organisationsentwicklung sowie weitere innovative Ansätze genderorientierter Weiterbildung in internationaler Perspektive. Der Fokus liegt auf einer Vermittlung zwischen Theorie und Praxis. Zum einen ist da die aktuelle Diskussion zum Thema Gender Mainstreaming, die nicht nur in ihren theoretischen Ausgangsprämissen, sondern auch an konkreten Beispielen vorgestellt wird. Zum anderen gibt es die feministische Tradition der (Frauen-)Weiterbildung, die vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels eine neue Aktualität gewinnt. In diesem Zusammenhang fanden an der Universität Augsburg in den vergangenen Jahren mehrere Projekte statt: Eine transatlantische Tagung über Frauen in pädagogischen Führungspositionen, eine Ringvorlesung über aktuelle Fragestellungen in Frauenforschung und Frauenpolitik und nicht zuletzt die Initiierung und Implementierung eines Gender Mainstreaming-Prozesses zur Entwicklung einer geschlechtergerechten Hochschulkultur von morgen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Hildegard Macha und Claudia Fahrenwald: Zur Einführung: Gender Mainstreaming und Weiterbildung (9-14); Rita Süßmuth: Geleitwort: Der Einfluss von Frauenforschung und Frauenbewegung auf die Politik (15-24); Wiltrud Gieseke: Frauenbildung - Gender - Gender Mainstreaming. Ein Essay (27-36); Barbara Stiegler: Erst kamen die Frauen, nun kommt Gender in die Universität - Gender Mainstreaming als Hochschulreform (37-59); Hildegard Macha und Stephanie Handschuh-Heiß: Gender Mainstreaming als Instrument der Organisationsentwicklung an Hochschulen (60-84); Angelika Paseka: Gender Mainstreaming als Organisationsentwicklung und Lernprozess. Vom politischen Auftrag zur gemeinsamen Vision einer Organisation (85-100); Sigrid Metz-Göckel: Gender Mainstreaming und Geschlechterforschung - kein einfaches Verhältnis (101-116); Elisabeth de Sotelo: Wissenschaftlerinnen und Frauenperspektiven wandeln die Universitätskultur (117-127); Claudia Fahrenwald und Maureen Porter: Weiterbildung als Cultural Change - Transatlantische Studie über Frauen in pädagogischen Führungspositionen (131-147); Helen Sobehart: Mentoring and Women in Educational Leadership: Theory and Practice (148-159); Donna Jones: Teachers, Learners, Leaders - Circuitous Pathways to Educational Leadership and Lifelong Learning (160-176); Nese Sevsay-Tegethoff und Fritz Böhle: Die verborgene Seite weiblichen Arbeitsvermögens (177-193); Barbara Busch: Zwischen Hindernissen und Hoffnungen - Musikerziehung von Frauen im Wandel der Zeit (194-207).
Quelle: Wissenstransform: Wissensmanagement in gleichstellungsorientierten Netzwerken. Sylke Ernst (Hrsg.), Jasmin Warwas (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Focus Gender), 2005, S. 23-39
Inhalt: "Gender Mainstreaming besteht in der (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluation von Entscheidungsprozessen in allen Politikbereichen und Arbeitsbereichen einer Organisation, in unserem Fall: der Universität. Ziel ist, in alle Entscheidungsprozesse die Perspektive des Geschlechterverhältnisses einzubeziehen und auf die Gleichstellung von Frauen und Männern hinzuwirken. Gender Mainstreaming ist ein politisches Steuerungsinstrument der Organisationsentwicklung in Universitäten. Die Optimierung der institutionellen Strukturen und der personellen Ressourcen mit dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit wird durch Maßnahmen des Gender Mainstreaming vorangetrieben. In der Universität Augsburg wird ein Bündel von Maßnahmen, die untereinander abgestimmt sind, umgesetzt, erprobt und auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert. Die Bandbreite reicht von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Sinne der 'Familienfreundlichen Hochschule' bis hin zu ökonomischen Anreizsystemen. Das Augsburger Konzept wird in Kooperation zwischen Universitätsleitung und Frauenbeauftragten umgesetzt. Der Prozess und die Effekte des Gender-Mainstreaming-Projekts werden in einer 'Partizipativen Evaluation' durch geeignete Instrumente analysiert. Evaluation als wissenschaftliche Tätigkeit sammelt Daten, wertet sie aus und interpretiert sie anhand bestimmter Kriterien. Durch Evaluation wird Wissen generiert, strukturiert und kommuniziert: Evaluation ist Wissensmanagement. Im Kontext von Gender Mainstreaming bedeutet Evaluation nicht zuletzt, dass die Sammlung und Interpretation der auf unterschiedlichen Wegen gewonnenen Daten auch eine Optimierung der organisationsspezifischen Regeln und Verfahrensweisen auf das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit hin möglich macht. Eine neue Wissenskultur wird geschaffen, in der die Perspektive der Frauen in der Wissenschaft in jeder Hinsicht Geltung erlangt." (Autorenreferat)