Zum Verhältnis von Migrations- und Geschlechterforschung : Traditionen - Entwicklungen - Perspektiven
Titelübersetzung:The relationship between migration research and gender studies : traditions - developments - prospects
Autor/in:
Bereswill, Mechthild; Rieker, Peter; Schnitzer, Anna
Quelle: Migration und Geschlecht: theoretische Annäherungen und empirische Befunde. Mechthild Bereswill (Hrsg.), Peter Rieker (Hrsg.), Anna Schnitzer (Hrsg.). Weinheim: Beltz Juventa (Geschlechterforschung), 2012, S. 7-16
Inhalt: Die Beiträge des Sammelbands, den dieser Aufsatz einleitet, behandeln die wechselbezüglichen oder interdependenten Bedeutungsdimensionen von Migration und Geschlecht, wobei die abstrakten und programmatischen Prämissen zu Intersektionalität durch empirische Forschung konkretisiert und problematisiert werden. Die verschiedenen Beiträge fokussieren Aspekte und Konstellationen, die die üblichen Aufmerksamkeitslogiken von öffentlichen Debatten und Teilen der wissenschaftlichen Diskussion überwinden. Die Verfasser geben einen kurzen inhaltlichen Überblick über die einzelnen Beiträge. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Migration und Geschlecht : theoretische Perspektiven und methodische Herausforderungen
Titelübersetzung:Migration and gender : theoretical perspectives and methodical challenges
Autor/in:
Schlamelcher, Ulrike
Quelle: Migration und Mobilität aus der Perspektive von Frauen. Gabriele Berkenbusch (Hrsg.), Katharina von Helmolt (Hrsg.), Vasco da Silva (Hrsg.), Sophia Strathmann (Mitarb.), Dana Brenner (Mitarb.). Stuttgart: Ibidem-Verl. (Kultur - Kommunikation - Kooperation), 2012, S. 23-52
Inhalt: "Migrantinnen und ihrer Lebenswelt wurde lange Zeit sowohl in der Frauen- und Geschlechterforschung als auch in der Migrationsforschung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Ethnizität bzw. Kultur stellen zwar ebenso wie die Kategorie Geschlecht konstitutive Gegenstände der Sozialwissenschaften dar. Deren Untersuchung erfolgte jedoch in der Vergangenheit - und häufig auch heute noch - inhaltlich und disziplinär getrennt voneinander. Der Artikel rekapituliert zentrale Fragestellungen, Entwicklungslinien und Debatten der deutschsprachigen Migrationsforschung einerseits und der Frauen- und Geschlechterforschung andererseits mit Blick auf die jeweilige Thematisierung von Kultur und Geschlecht. Anschließend werden methodische und theoretische Herausforderungen aktueller Forschung an der Schnittstelle von Migration, Ethnizität und Geschlecht diskutiert und für eine konstruktionstheoretisch orientierte Forschungsperspektive im Kontext von Intersektionalitäts- bzw. Diversitätsforschung plädiert." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Migration und Migrantinnen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtliche Konfigurationen in grenzüberschreitenden Berufsverläufen von Migratinnen
Titelübersetzung:Gender-specific configurations in cross-border job histories of female migrants
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 181-198
Inhalt: Im Beitrag wird ein analytischer Ansatz präsentiert, der nach der Meinung der Autorin der Mehrdimensionalität sozialer Realitäten gerecht wird, indem z. B. der Bezug von Migranten zu mehr als ausschließlich einer nationalstaatlich organisierten Gesellschaft berücksichtigt wird. Der Ansatz der Lebenslaufforschung sowie die in diesem Zusammenhang entwickelten Konzepte der Geschlechter- und Migrationsforschung stellen den theoretischen Bezugsrahmen dar, um die mehrdimensionale Bedingtheit und Entwicklung sozialer Verortungen zu analysieren. Die Analyse der Berufsverläufe hochqualifizierter Migranten gibt dabei Aufschluss darüber, wie sie zu einer bestimmten Stellung im sozialen Ungleichheitsgefüge gekommen sind. (ICF2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Mobilities, gender, intersections and translocations : new configurations of the gender, ethnicity and migration matrix in a transnational world
Titelübersetzung:Mobilitäten, Geschlecht, Intersektionen und Translokalitäten : neue Konfigurationen der Matrix von Geschlecht, Ethnizität und Migration in einer transnationalen Welt
Autor/in:
Anthias, Floya
Quelle: Mobilitäten: Europa in Bewegung als Herausforderung kulturanalytischer Forschung ; 37. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Freiburg im Breisgau vom 27. bis 30. September 2009. Reinhard Johler (Hrsg.), Max Matter (Hrsg.), Sabine Zinn-Thomas (Hrsg.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde; Münster: Waxmann, 2011, S. 40-51
Inhalt: Die Autorin weist auf die Heterogenität, Komplexität und Relationalität der Kategorie "Geschlecht" in Bezug auf die Strukturierung und symbolische Repräsentation des Raumes hin. In der internationalen Frauen- und Geschlechterforschung wurde mit dem Begriff der "Intersektionalität" eine Perspektive entworfen, die insbesondere die Interdependenz der Kategorie Geschlecht zum Thema macht und kritisch erörtert. Ein Forschungsgegenstand, wie z. B. Mobilität und grenzüberschreitende Siedlung, ist somit stets auf die Schnittpunkte und die spezifischen Wechselwirkungen von Geschlecht, Klasse und Ethnizität hin zu untersuchen. Die Autorin diskutiert vor diesem Hintergrund einige konzeptionelle und methodische Fragen der transnationalen Migrationsforschung und thematisiert die Vernetzung verschiedener Identitäten und hierarchischer Strukturen innerhalb der lokalen, nationalen und transnationalen Grenzen. Sie betont die Notwendigkeit einer kontextuellen, dynamischen und prozessualen Analyse, die der Charakteristik der verschiedenen sozialen Ontologien von Geschlecht, Ethnizität, Rasse und Klasse in den lokalen, nationalen und globalen Beziehungen gerecht wird. Denn die translokalen Wanderungsprozesse und die Intersektionalität von sozialen Räumen sind in die komplexen Machtverhältnisse der modernen Welt eingebunden. (ICI)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Whose culture has capital? : class, culture, migration and mothering
Titelübersetzung:Wessen Kultur hat Kapital? : Klasse, Kultur, Migration und Mutterschaft
Autor/in:
Wu, Bin
Quelle: Bern: P. Lang, 2011. 205 S.
Inhalt: "In no previous generation have so many educated Chinese women with young children immigrated to western countries. Whereas most of the existing research literature in this field tends to study Chinese immigrants in general, this book focuses on a group of skilled female migrant mothers in New Zealand. It aims at understanding the dilemmas and ambiguities particularly concerning skilled female migration: although they belonged to a privileged group in their native land, these women become members of a visible minority in the new country. Middle-class professionals in their birth country, they experience downward social mobility when taking on unskilled jobs in their adopted land; besides having to shoulder heavier domestic workloads as the traditional support for childcare is no longer available in New Zealand. Centering on their mothering practices, this book provides detailed descriptions of how mothers deploy various strategies to maximise the benefits for their children's education amidst changes and readjustments after migration." (publisher's description)
CEWS Kategorie:Migration und Migrantinnen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Von der exotischen Person zur gesellschaftlichen Normalität : Migrantinnen in der soziologischen Forschung und Lehre
Titelübersetzung:From an exotic person to social normality : female migrants in sociological research and theory
Autor/in:
Treibel, Annette
Quelle: Migrations- und Integrationsforschung in der Diskussion: Biografie, Sprache und Bildung als zentrale Bezugspunkte. Gudrun Hentges (Hrsg.), Volker Hinnenkamp (Hrsg.), Almut Zwengel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 143-171
Inhalt: Für die Öffentlichkeit sind die Migrantenfamilien Orte der Krise, Gewalt und Vernachlässigung. Für viele Autorinnen ist der Familialismus der jungen Migrantinnen deren freie Entscheidung. Die familiennahe Adoleszenz wird als Ausdruck rationalen Handelns unter restriktiven Bedingungen interpretiert. Angesichts mangelnder Teilhabemöglichkeiten ist es nur vernünftig, sich an der Familie zu orientieren. Im Geflecht der sozialen Kategorien Geschlecht, Ethnie/Migrationshintergrund und soziale Herkunft sind angesichts der durch den Beitrag illustrierten Heterogenität von Migrantinnen aufschlussreiche Studien zu erwarten, die Überraschungen beinhalten werden. An einer "Baustelle" besteht jedoch eindeutig Handlungsbedarf: Wissenschaftliche Praxis und öffentliche Wahrnehmung sollten stärker aufeinander bezogen werden. In der deutschen Sozialwissenschaft sind die Ängste, durch einen zu intensiven Kontakt zur Öffentlichkeit wissenschaftlich "beschmutzt" zu werden, relativ stark ausgeprägt - im Gegensatz etwa zu Frankreich. Forschungsergebnisse sollten in wohlverstandenem Sinne popularisiert werden.Die professionelle Interaktion in Lehrveranstaltungen zur Migrationssoziologie ist hierzu eine gute Übung. Die Fragen und Impulse der Studierenden sind nicht nur ein Abbild der Gesellschaft, sondern zeigen auch den weiteren Forschungs- und Differenzierungsbedarf. (ICF2)
Gender knowledge in migration studies and in practice
Titelübersetzung:Geschlechterwissen in der Migrationsforschung und -praxis
Autor/in:
Eberhard, Pia
Quelle: Gender knowledge and knowledge networks in international political economy. Brigitte Young (Hrsg.), Christoph Scherrer (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Feminist and critical political economy), 2010, S. 94-114
Inhalt: Die Verfasserinnen wenden das Konzept des Geschlechterwissens auf Fragen der Migration an. Sie gehen davon aus, dass Migrationspraktiken und Wissen in Bezug auf Ursachen und Muster der Migration auf expliziten oder impliziten Annahmen über Geschlecht basieren. Um diese geschlechtsspezifischen Annahmen offen zu legen, werden drei Fragestellungen diskutiert. Erstens geht es darum, in wie weit die Existenz von Geschlechterunterschieden bei der Migration anerkannt sind und wie sie beschrieben werden. Die zweite Fragestellung bezieht sich darauf, wie - wenn überhaupt - diese Geschlechterunterschiede erklärt werden. Drittens wird gefragt, welche Bedeutung geschlechtsspezifischen Faktoren in Migrationsprozessen im Allgemeinen zugeschrieben wird. Die Verfasserinnen leisten so einen Beitrag zur Analyse der oft unsichtbaren Geschlechtercodes in Wissensordnungen und der vergeschlechtlichten Wissensformen, die Teil von Governance-Prozessen werden. (ICE)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund
Titelübersetzung:Female scientists with a migration background
Herausgeber/in:
Lind, Inken; Löther, Andrea; GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Fachinformation für Sozialwissenschaften, Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung -CEWS-
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Fachinformation für Sozialwissenschaften, Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung -CEWS-; Bonn (cews.publik, No. 12), 2008. 124 S.
Inhalt: "Angesichts der aktuellen Debatte zur Bildungsintegration von MigrantInnen sowie des parallel geführten Diskurses zum Erhalt der Innovations- und Konkurrenzfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Deutschlands und der noch immer geringen Teilhabe von Wissenschaftlerinnen an hohen Positionen scheint dringend geboten, die Integration von Migrantinnen in wissenschaftliche Laufbahnen zu thematisieren. Der vorliegende Band greift diese Lücke auf verbunden mit der Hoffnung, innerhalb des Themenfeldes Gleichstellungspolitik an Hochschulen das Bewusstsein für die Problematik der Mehrfachdiskriminierung von Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund zu schärfen. Das Ziel dieser Studie ist es, die Situation von Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund im Kontext der wachsenden Internationalisierung deutscher Hochschulen und der Einführung des AGG zu präsentieren und damit eine Diskussion darüber zu beginnen, in welchem Maße diese Frauen innerhalb der Karriere- und Gleichstellungsstrukturen des Hochschulsystems eingebunden sind. Der vorliegende Band umfasst sowohl die Ergebnisse zur Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund als auch zusätzliche Beiträge zu dem Thema. In dem ersten Abschnitt 'Migrationshintergrund und Chancengleichheit an Hochschulen: Statistische Analyse' wird zum einen dargelegt, welche statistischen Daten zum Migrationshintergrund vorhanden sind. Zum anderen werden die vorhandenen Daten geschlechterspezifisch ausgewertet. In dem Beitrag 'Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund aus der Sicht der Gleichstellungspolitik' werden Ergebnisse einer Online-Befragung sowie mehrerer Telefoninterviews mit Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten vorgestellt. Dabei wurden Kenntnisse über die Situation von Studentinnen und Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund, konkrete Erfahrungen als auch die generelle Einschätzung der Problematik abgefragt. Die Erfahrungen und Sichtweisen der Wissenschaftlerinnen selbst kommen in dem Kapitel 'Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund und ihre Erfahrungen an deutschen Universitäten' zur Sprache. Dieser Teil der Studie basiert auf sieben biographischen Interviews. Um einen vertieften Einblick in die Situation von Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund zu geben, wurden zwei Interviews als fortlaufende Erzählung zusammengefasst. Mit der besonderen Problematik von Studierenden mit Migrationshintergrund, insbesondere mit dem erhöhten Studienabbruch beschäftigt sich der Gastbeitrag von Ulrich Heublein, Mitarbeiter beim HIS, der für eine geschlechterspezifische Auswertung einer übergreifenden Studie gewonnen werden konnte. Schließlich präsentieren zwei Akteurinnen der Gleichstellungspolitik - Marianne Kriszio von der Humboldt-Universität Berlin und Anneliese Niehoff von der Universität Bremen - ihren Standpunkt zu der Verschränkung von Geschlechter-Gleichstellungspolitik und Anti-Diskriminierung. Abschließend werden Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Studie gezogen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Parminder Bakshi-Hamm, Inken Lind: Migrationshintergrund und Chancen an Hochschulen: gesetzliche Grundlagen und aktuelle Statistiken (11-24); Parminder Bakshi-Hamm, Inken Lind, Andrea Löther: Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund aus der Sicht der Gleichstellungspolitik (25-60); Parminder Bakshi-Hamm: Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund und ihre Erfahrungen an deutschen Universitäten (61-74); Lars Leszczcensky, Ulrich Heublein: Akademische und soziale Integration ausländischer Studentinnen an deutschen Hochschulen (75-90); "Ausländerin zu sein hieß immer, mit Migration irgendetwas machen zu müssen. Ich wollte nicht in diese Schublade gesteckt werden." (Interview mit Frau A.) (91-96); "Dadurch, dass ich hier arbeite, hat die weiße deutsche Akademie ein anderes Gesicht bekommen." (Interview mit Frau B.) (97-104); Marianne Kriszio: Gleichstellungsarbeit mit umfassender Zuständigkeit für alle Diskriminierungstatbestände - keine attraktive Perspektive für Frauenbeauftragte (105-106); Anneliese Niehoff: Anti-Diskriminierung und Gleichstellungspolitik (107-108); Parminder Bakshi-Hamm, Inken Lind, Andrea Löther: Schlussfolgerungen (109-112).
Migrantinnenorganisationen: Zur Selbstorganisierung von Migrantinnen
Titelübersetzung:Female migrants' organizations: self-organization of female migrants
Autor/in:
Schwenken, Helen
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 902-907
Inhalt: Unter den sich verändernden Bedingungen von Migration und Migrationspolitik - beispielsweise der Zunahme irregulärer Migration, prekärer Beschäftigungsverhältnisse, dem Älterwerden der 'Gastarbeiterinnen'-Generation und dem Abbau öffentlicher Mittel für Beratungsprojekte - wird sich die Selbstorganisierung von Migrantinnen weiter wandeln. Die Ende der 1990er Jahre in der BRD existierende vergleichsweise breite Infrastruktur zur Beratung, Kommunikation und Selbstorganisierung von und für Migrantinnen ist in ihrem Bestand gefährdet. Gleichzeitig kristallisieren sich auf europäischer und internationaler Ebene neue Möglichkeiten und Foren der Artikulation und Organisierung heraus. Es handelt sich dabei allerdings um andere Trägerinnen und Formen der Interessenvertretung als auf lokaler Ebene. Trotz repressiver und selektiver Einwanderungspolitiken werden MigrantInnen auf regulärem wie irregulärem Weg weiterhin nach Europa kommen und sich an neuen und bestehenden Formen der Selbstorganisierung beteiligen. (ICF2)
Quelle: Soziale Arbeit und Transnationalität: Herausforderungen eines spannungsreichen Bezugs. Hans Günther Homfeldt (Hrsg.), Wolfgang Schröer (Hrsg.), Cornelia Schweppe (Hrsg.). Weinheim: Juventa Verl., 2008, S. 97-111
Inhalt: Das Phänomen des Bildungsaufstiegs in der Migration findet erst in den letzten Jahren explizit Beachtung in der qualitativ-empirischen Migrationsforschung. Der Bildungsaufstieg wird dabei allgemein als eine ausgeprägte Aufwärtsmobilität bei der Nachfolgegeneration von ArbeitsmigrantInnen definiert, für die die formal höchstmögliche Bildungskarriere (das Erreichen des höchstmöglichen Schulabschlusses und das Eintreten in das deutsche Universitätssystem) charakteristisch ist. Die meisten Untersuchungen zum Bildungserfolg in der Migration legen jedoch einen Begriff des Bildungsaufstiegs zugrunde, der ausschließlich auf das klassische nationalstaatliche Immigrationsmodell gerichtet ist. Erfolgreiche Bildungslaufbahnen zwischen verschiedenen Nationalstaaten können aus dieser Perspektive daher kaum in den Blick gelangen. Die Autorinnen verdeutlichen am Fallbeispiel einer griechischen Migrantin der zweiten Generation, dass Bildungsaufstiegsprozesse im transnationalen Raum existieren, die einen transnationalen Charakter aufweisen und nationalstaatlich konzipierte Vorstellungen vom Bildungserfolg in Frage stellen. Ihre Hypothese lautet, dass der Transnationalismus-Ansatz in der Migrationsforschung keinen Bruch mit der Erforschung der klassischen europäischen Arbeitsmigration darstellt. Dennoch erfordert das Phänomen transnationaler Bildungsaufstiege eine Revision des methodologischen Nationalismus in der Migrationsforschung. (ICI2)
Schlagwörter:Migration; Einwanderung; zweite Generation; Biographie; Bildungsverlauf; Grieche; Arbeitsmigration; Migrationsforschung; Forschungsansatz; beruflicher Aufstieg; internationale Wanderung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen, Europa und Internationales