Inhalt: "Seit Januar 1996 wurden im 'Ringberger Kreis', einer Gruppe von Studenten, Doktoranden und jungen Wissenschaftlern, Probleme des deutschen Hochschulsystems diskutiert und Vorstellungen für notwendige Veränderungen erarbeitet. Sie bündeln sich im Modell der 'differenzierten Hochschulen', das in diesem Beitrag beschrieben wird. Die Grundidee der 'differenzierten Hochschulen' ist es, Differenzierungen innerhalb und zwischen den Hochschuleinrichtungen für eine effizientere Gestaltung des Studiums zu nutzen. Das Studium wird unterteilt in ein fachspezifisches Basisstudium mit anschließenden modularen Aufbaustudiengängen (1. forschungsorientierter, 2. didaktisch orientierter, 3. anwendungsorientierter und 4. interdisziplinärer Studiengang). Sowohl das Basisstudium als auch die modularen Aufbaustudiengänge werden an allen Hochschuleinrichtungen (an Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen unterschiedlichster Richtung sowie an Berufsakademien) angeboten; die Abschlüsse sind 'gleichwertig', wodurch Wechsel zwischen (Fach-)Hochschulen möglich werden. Das fachspezifische Basisstudium und die modularen Aufbaustudiengänge müssen so gestaltet sein, daß sie mit den international anerkannten und verbreiteten Studiengängen und -abschlüssen 'Bachelor' und 'Master' kompatibel sind. Das Modell der 'differenzierten Hochschulen' hat zwei große Vorteile. Erstens: Nach dem Abschluß des Basisstudiums können und werden viele Studentinnen und Studenten die Hochschulen verlassen und früher ins Erwerbsleben eintreten. Zweitens: Das Modulsystem der Aufbaustudiengänge ermöglicht eine schnellere und flexiblere Reaktion auf veränderte Anforderungen des Arbeitsmarktes, die Mehrfachverwendung einzelner Studienblöcke für verschiedene Studiengänge und damit eine effektivere Nutzung der vorhandenen Ressourcen sowie eine zielgenauere Ausrichtung von Qualifikationsbemühungen." (Autorenreferat)