Studienfachwahl und Arbeitslosigkeit : Frauen sind häufiger arbeitslos - gerade wenn sie ein "Männerfach" studiert haben
Titelübersetzung:Choice of studies and unemployment : women are unemployed more often - especially if they have studied a "male subject"
Autor/in:
Schreyer, Franziska
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit; Nürnberg (IAB Kurzbericht, 14/1999), 1999. 7 S.
Inhalt: "Fast für jedes Studienfach gilt: Akademikerinnen sind häufiger arbeitslos als Akademiker. Bei traditionellen 'Männerfächern' ist dieser Unterschied in der Regel aber besonders groß. Frauen aus diesen Fächern sind oft auch häufiger arbeitslos als jene mit einem eher 'frauentypischen' Studium. Im Zeitverlauf gleicht sich die Arbeitslosigkeit der Geschlechter aber an - und zwar gerade in den männerdominierten Fächergruppen. Eine geschlechtsuntypische Studienfachwahl schützt Frauen bislang also keineswegs vor erhöhter Arbeitslosigkeit." Die These, die höhere Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen liege an geschlechtstypischer Fachwahl, ist somit nicht zu halten. (IAB2)
"Der kurzsichtige Blick über den Tellerrand des eigenen Faches" : Determinanten fachüberschreitender Studienaktivitäten von Studierenden
Titelübersetzung:"The short-sighted view beyond one's own subject" : determinants of interdisciplinary study activities of students
Autor/in:
Niketta, Reiner
Quelle: Zwischen den Fächern - über den Dingen?: Universalisierung versus Spezialisierung akademischer Bildung. Jan-Hendrik Olbertz (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)), 1998, S. 139-166
Inhalt: Die Diskussion um den Nutzen fachüberschreitender Lehre wird durch ein Forschungsprojekt "Fachüberschreitendes Studieren" ergänzt, das sich der anderen Seite, nämlich den Motiven, Einstellungen und Interessen der Studenten widmet. Im Zentrum stehen Studienaktivitäten innerhalb der Hochschule und in hochschulüblicher Form, z.B. Ringvorlesungen oder Vorträge. Unter 2079 Studierenden an insgesamt zehn Hochschulen, davon vier aus den neuen Bundesländern, wurden je eine strukturierte und eine halbstrukturierte Befragung in Form von Querschnittsuntersuchungen vorgenommen. Die Ergebnisse der Datenanalyse werden grafisch wiedergegeben. Fachübergreifende Studienveranstaltungen werden in der Regel nur vereinzelt und "kurzsichtig" (fachnah) wahrgenommen. Die größte Nachfrage besteht nach Sprachkursen, Kommunikationstraining, Ethik und Computerkursen. Zusammenhänge zur Studienauffassung bzw. Berufsorientierung, zu Studienbeeinträchtigungen und -verregelung usw. werden aufgezeigt. Die meisten Ergebnisse sind fach- und ost/west-spezifisch, z.B. bevorzugen Studierende der neuen Bundesländer eher den Fachbezug und die Berufsorientierung. Aus den hauptsächlichen Determinanten Ost/West-Unterschiede, Fachkultur und sozialpolitische Aktivitäten wird ein Prognosemodell für die Gruppenzugehörigkeit entwickelt. (prf)
Festigung oder Verflüssigung? : Nachdenken über fachspezifischen Habitus und fächerüberschreitendes Studium heute
Titelübersetzung:Consolidation or dilution? : reflections on subject-related behavior and interdisciplinary studies today
Autor/in:
Huber, Ludwig
Quelle: Zwischen den Fächern - über den Dingen?: Universalisierung versus Spezialisierung akademischer Bildung. Jan-Hendrik Olbertz (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Schriften der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)), 1998, S. 83-109
Inhalt: Die Hypothese von einer Trendwende bei den Bildungszielen und -prozessen wird hinterfragt: "Umgekehrt zur Konstellation von vor zwanzig Jahren komme der Impuls zur Universalisierung nun vom (privaten) Markt, das Beharren auf Partikularisierung von den (staatlichen) Universitäten. Universalisierung sei mit allgemeinen Qualifikationen und Partikularisierung mit Spezialisierung gleich- und beide Pole einander entgegenzusetzen." Angesichts der geforderten mobilen und flexiblen Persönlichkeit scheint der Fachhabitus einer solchen "Verflüssigung des Humanpotentials" im Weg zu sein. Die antagonistischen Begriffspaare, aber auch die praktischen Fronten werden problematisiert, etwa in der alten Fachsozialisation und den neuen Schlüsselqualifikationen. Für das Fortbestehen der Fachkulturen, auch des Fachhabitus, unter Hochschullehrern und Studierenden werden empirische Befunde von 1995 ausgewertet. Es zeigt sich, daß die Fachkulturen sich relativiert, aber nicht aufgelöst haben, während der Spezialisierungsprozeß der Relativierung und Selbstreflexion bedarf. Entsprechend dem Leitbild des "reflektierten Spezialisten" werden konkrete Vorschläge für die Hochschuldidaktik gemacht. (prf)
Soziale Herkunft, Fachhabitus und Berufsantizipation : zur Soziologie der Fächer BWL und Germanistik ; ein Vergleich zweier Fachkulturen an der Universität Bern anhand von acht Interviews
Titelübersetzung:Social background, subject behavior and occupational anticipation : sociology in the subjects of business economics and Germanic languages and literature ; a comparison of two special cultures at the University of Berne based on eight interviews
Autor/in:
Gass, Thomas; Meister, Gerhard
Quelle: Bern (Schriftenreihe / Universität Bern, Institut für Soziologie, Nr. 0996.2), 1996. 124 S.
Inhalt: Während die Germanistisk zu kulturvermittelnden Berufen hinführt, bereitet die Betriebswirtschaftslehre auf Führungspositionen in der Wirtschaft vor. Es wird gefragt, ob sich diese unterschiedlichen Fachkulturen empirisch nachweisen lassen und wie die Studierenden je nach Fachzugehörigkeit und sozialer Herkunft den Prozeß der Hochschulsozialisation erleben. Anhand von Bourdieus Gesellschaftstheorie und Theorie des Bildungssystems werden die beiden Mikrokulturen in einen gesamtgesellschaftlichen und gesellschaftskritischen Rahmen gestellt. Der Habitus als zentraler Baustein der Bourdieuschen Gesellschaftstheorie wird erläutert. Sozialisation, Habitus und Fachkulturen werden in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit dargestellt. In diesem Zusammenhang wird das qualitative Paradigma erläutert. Die theoretischen Ausführungen werden empirisch umgesetzt. Dazu werden anhand von offenen Interviews insgesamt acht Studierende beider Fächer portraitiert. In einer vergleichenden Interpretation werden das Kriterium der sozialen Herkunft und der Fachkultur überprüft. Dabei zeigt sich u.a., daß der Fachhabitus den Herkunftshabitus nicht überformt, sondern sich weitgehend mit ihm deckt. (prf)
Quelle: HIS-Kurzinformationen A : Hochschul-Informations-System, (1995) H. A 1, S. 60 S.
Inhalt: "Der Bericht enthält Angaben über die Studienabbrecher an Universitäten und Fachhochschulen in den alten Ländern und an Universitäten in den neuen Ländern. Die Zahl der Exmatrikulierten und der Studienabbrecher an den Fachhochschulen in den neuen Ländern, die meist erst einige Semester vor Beginn der Untersuchung den Lehrbetrieb aufgenommen hatten, ist noch so gering, daß keine gesicherten Aussagen über sie möglich sind. Es werden die Themen 'Studiensituation bei Studienabbruchentscheidung', 'Studiendauer bis zum Studienabbruch', 'Gründe für den Studienabbruch' sowie 'Tätigkeit nach Studienabbruch' bearbeitet. Neben Differenzierungen nach Geschlecht, Hochschulart und alten und neuen Länder enthält dieser Bericht Detailangaben über den Studienabbruch in zehn ausgewählten Studiengängen. Damit soll exemplarisch gezeigt werden, welche Möglichkeiten für studiengangsspezifische, differenzierte Analysen das Datenmaterial enthält. Insgesamt sind Einzeldarstellungen über zwischen 20 und 30 ausgewählte einzelne Studiengebiete möglich. Die Untersuchung gilt den Studienabbrechern unter den deutschen Exmatrikulierten des Studienjahres 1993/94 an neun Fachhochschulen und 18 Universitäten bzw. Gesamthochschulen in den alten, sechs Fachhochschulen und 10 Universitäten in den neuen Ländern. die Stichprobenhochschulen sind so ausgewählt, daß sie hinsichtlich regionaler Verteilung, Größe, Geschlechterproportion der Studierenden und Struktur ihres Studienangebots die Hochschulen der Bundesrepublik insgesamt - Fachhochschulen und Universitäten in den alten und neuen Ländern - mit guter Näherung repräsentieren. Der Rücklauf betrug - postalisch nicht Erreichbare ausgeschlossen - knapp 40Prozent. Der Rücklauf gewährleistet valide Ergebnisse für die Bundesrepublik insgesamt, für alte und neue Länder, für Universitäten und Fachhochschulen. Die Signifikanz des Datenmaterials ist geprüft und gewährleistet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Schlagwörter:Abbrecher; Studienabbruch; Motivation; Fachhochschule; Studienfach; Tätigkeitsfeld; Zukunftsperspektive; alte Bundesländer; neue Bundesländer
CEWS Kategorie:Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Fachkultur und Studienfachwahl : Ergebnisse einer Befragung von Studienanfängern
Titelübersetzung:Choosing the major subject of study
Autor/in:
Windolf, Paul
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 44 (1992) H. 1, S. 76-98
Inhalt: In dem Beitrag werden die Ergebnisse einer Umfrage unter Studienanfängern präsentiert, die im Wintersemester 1989/90 an verschiedenen süddeutschen Hochschulen durchgeführt wurde. Es wird die Frage untersucht, welche kognitiven Orientierungen sich bei Studienanfängern in verschiedenen akademischen Disziplinen nachweisen lassen und ob diese mit den institutionalisierten Normen der Fachkultur übereinstimmen. Da Studienanfänger noch nicht dem Einfluß der Universität ausgesetzt sind, können die fachspezifischen Differenzen nicht durch die universitäre Sozialisation, sondern nur durch Selektion erklärt werden. Mittels einer Typologie wird zunächst das Konzept der Fachkultur in Anlehnung an Parsons definiert und operationalisiert. Daran anschließend werden verschiedene kognitive Orientierungen beschrieben, die durch Sozialisation vermittelt werden. Die zentrale These lautet, daß die Studienfachwahl auf einer Wahlverwandtschaft zwischen den kognitiven Orientierungen und der Fachkultur beruht. (pmb)