Inhalt: Die hinsichtlich ihrer sozialen Rekrutierung unübersehbare Annäherung der politischen Elite an die anderen Eliten entspricht dem Autor zufolge einer Entwicklung, die auch für die übrige Gesellschaft charakteristisch ist: Die "Gewinner der Globalisierung" schotten sich zunehmend ab und Aufstiegswege werden immer mehr durch institutionelle Regelungen blockiert. So sollen z.B. durch die Etablierung von Eliteuniversitäten im deutschen Hochschulsektor spezielle Elitebildungsinstitutionen nach dem Vorbild der USA geschaffen werden. Die "Verlierer" werden im Kontext einer ideologischen Rechtfertigung der zunehmenden Unterschiede zwischen "oben und unten" gleichzeitig als die Hauptverantwortlichen für ihre Lage dargestellt. Der Autor diagnostiziert bei den deutschen Eliten einen wachsenden Trend zur Homogenisierung und problematisiert die Tatsache, dass der Nachwuchs in den Führungsetagen der Wirtschaft heutzutage weniger nach den Fähigkeiten der Bewerber als vielmehr nach den habituellen Gemeinsamkeiten ausgewählt wird. Der klassenspezifische Habitus stellt daher ein ausschlaggebender Karrierefaktor dar, wie der Autor exemplarisch zeigt. Er verdeutlicht ferner anhand eines Schaubilds die soziale Herkunft der Wirtschaftselite der 100 größten deutschen Unternehmen und entwickelt kritische Überlegungen zur sozialstrukturellen Verbürgerlichung der politischen Elite. (ICI2)
Schlagwörter:politische Elite; Wirtschaftselite; Sozialstruktur; soziale Herkunft; soziale Klasse; soziale Ungleichheit; Gesellschaft; soziale Schließung; Bildungsniveau; Habitus; beruflicher Aufstieg; soziale Schichtung
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz