Quelle: Wohlfahrtsentwicklung im vereinten Deutschland: Sozialstruktur, sozialer Wandel und Lebensqualität. Berlin, 1996, S 99-120
Inhalt: Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, welche Rollenbilder in West- und Ostdeutschland in Hinblick auf die Berufstätigkeit von Frauen vorherrschen und inwieweit sich Lebensentwürfe und Rollenbilder angesichts veränderter institutioneller Rahmenbedingungen als stabil erweisen. Hier macht die Untersuchung besonders deutliche Ost-West-Unterschiede sowie erhebliche Einstellungsunterschiede zwischen älteren und jüngeren Menschen sichtbar. Während in den neuen Bundesländern Frauen die Existenzsicherung durch eigene Erwerbstätigkeit "selbstverständlich zugedacht" und eine Kombination von Familien- und Berufsleben als Regelfall angesehen wird, halten Westdeutsche stärker an der traditionellen Frauen- und Mutterrolle fest. Für die nur in Westdeutschland anzutreffende Gruppe der nicht am Erwerbsleben teilnehmenden Hausfrauen liegt das subjektive Wohlbefinden nicht unter dem der Gesamtbevölkerung. Diese Lebensalternative entspricht den Wünschen eines Teils der westdeutschen Frauen. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Einstellung; attitude; Frauenbild; image of women; Geschlechtsrolle; gender role; woman; Familie; family; Beruf; occupation; Familie-Beruf; work-family balance; berufstätige Frau; working woman; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Ost-West-Vergleich; east-west comparison; Federal Republic of Germany; gender-specific factors; Wohlbefinden; well-being; Lebensbedingungen; living conditions; Privathaushalt; private household
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Wirtschaftssoziologie
Frausein als Entlastungsargument für die biographische Verstrickung in den Nationalsozialismus? Über Strategien der Normalisierung der nationalsozialistischen Vergangenheit in Deutschland
Titelübersetzung:Being a woman as an exoneration argument for biographical involvement in Nazism? Strategies of normalization of the Nazi past in Germany
Autor/in:
Grote, Christiane; Rosenthal, Gabriele
Quelle: Tel-Aviver Jahrbuch für Deutsche Geschichte, 21 (1992) , S 289-318
Inhalt: Durch die zunehmende Fremdenfeindlichkeit seit dem Sommer 1991 in der Bundesrepublik Deutschland fanden die aus unseren empirischen Untersuchungen (Rosenthal 199O; im Druck) entwickelten Annahmen über die mangelnde kollektive Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit, über die Kontinuität des NS-Gedankenguts und seine Tradierung an die nächsten Generationen in schmerzhafter Weise weitere Bestätigung. Unsere Analysen machten deutlich, daß sich der bereits vor 1945 einsetzende und nach 1945 fortgeführte soziale Lernprozeß im Umgang mit der Inhumanität und den Verbrechen des Nationalsozialismus auf das Erlernen der Tabus und kollektive Überwachung ihrer Einhaltung konzentrierte. Durch diesen impliziten, von den ZeitzeugInnen meist bewußt nicht wahrgenommenen, sozialen Lernprozeß wird vermittelt, worüber und wie gesprochen werden darf, worüber es besser zu schweigen gilt, und wie die Einhaltung der Tabus wechselseitig kontrolliert wird. Wir Deutschen - gleich welchen Alters - haben gelernt, wie Themen und Erzählungen über eigenerlebte Erfahrungen vermieden werden, die die kollektiv geteilte Norm "wir haben nichts gesehen und von nichts gewußt" oder aber das Gebot zur Zurückhaltung ethnozentrischer und insbesondere antisemitischer Einstellungen verletzen könnten. Auch in der öffentlichen bzw. veröffentlichten Meinung der Bundesrepublik werden fremdenfeindliche und antisemitische Einstellungen latent gehalten oder gar in eine philosemitische Haltung verkehrt (vgl. Stern 1991).
Schlagwörter:ethnocentrism; antisemitism; coming to terms with the past; Nationalsozialismus; Politisierung; politicization; Federal Republic of Germany; woman; Vergangenheitsbewältigung; Nazism; strategy; Antisemitismus; gender-specific factors; Strategie; Ethnozentrismus; Vergangenheit in Deutschland; Entlastungsargument; Lebensgeschichten
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Quelle: Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen -ZUMA-; Mannheim (ZUMA-Arbeitsbericht, 1992/21), 1992. 21 S
Inhalt: In den westlichen Demokratien ist die Frauenerwerbstätigkeit in den letzten Jahrzehnten dramatisch angestiegen. Daraus resultieren Einstellungsänderungen, was sich in einer größeren Akzeptanz der Berufstätigkeit von Frauen zeigt. Die Autoren vergleichen in ihrer Untersuchung diese Einstellungen für kapitalistische Staaten (Großbritannien, BRD, USA) und ehemals sozialistische Staaten (Ungarn, Ostdeutschland). Die zugrundeliegenden Daten entstammen einer ALLBUS-Studie aus dem Jahre 1991 und einer ISSP-Studie aus dem Jahre 1988. Thematisiert werden die Folgen der Frauenerwerbstätigkeit, Geschlechtsrollen und die Bedeutung der Arbeit für die Frau. Es zeigt sich u.a., daß die Selbstverwirklichung der Frauen im Beruf in den früheren sozialistischen Staaten keine größere Bedeutung hatte als in den westlichen Demokratien. Gerade der Sozialismus, der die Gleichberechtigung der Frau forcierte, hatte wenig Erfolg bei der Überwindung des traditionellen Rollenverständnisses. (psz)
Schlagwörter:women's employment; self-realization; post-socialist country; Selbstverwirklichung; North America; German Democratic Republic (GDR); Ungar; gender role; Federal Republic of Germany; USA; Großbritannien; Geschlechtsrolle; DDR; Akzeptanz; acceptance; Ungarn; Nordamerika; Great Britain; postsozialistisches Land; Hungary; Frauenerwerbstätigkeit; United States of America; Hungarian
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Junge Frauen in der Ehe und in der Lebensgemeinschaft: eine vergleichende Untersuchung
Titelübersetzung:Young women in marriage and in cohabitation relationships: a comparative study
Autor/in:
Pinther, Arnold
Quelle: Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ); Leipzig, 1987. 51 S
Inhalt: Die Arbeit behandelt im Rahmen der Eheforschung Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Lebensformen Ehe und Lebensgemeinschaft bezüglich der Auffassungen junger Frauen. Die Daten stammen aus einer 1986 durchgeführten Befragung von Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren (N=1550) aus dem Bezirk Leipzig. Darunter befanden sich 1156 verheiratete Frauen, 216 Frauen, die einer Lebensgemeinschaft zugehören und 158 Frauen ohne festen Partner. Neben der sozialen und ökonomischen Situation (Erwerbstätigkeit, Einkommen, familiäre Verhältnisse, Wohnraum usw.) wurde die Zufriedenheit mit den Lebensverhältnissen (Wohnung, Umweltbedingungen, Arbeitsweg, Beruf, Freizeit für Kinder u.a.) der verheirateten, der in Lebensgemeinschaft lebenden und lediger Frauen näher analysiert. Darüberhinaus wurden Aussagen zum Kinderwunsch, zu den Partnerbeziehungen, zu Wertvorstellungen und Wertorientierungen, zum Gesundheitszustand, zur Empfängnisverhütung sowie zu Schwangerschaftsunterbrechungen von den zur Population gehörenden Frauen untersucht. Im Ergebnis stellte der Autor fest, daß sich eher eine Vorrangstellung verheirateter Frauen in der Gesellschaft ableiten läßt und sich keine Überlegenheit der Lebensgemeinschaft gegenüber der Ehe abzeichnet. (SD)
Schlagwörter:woman; Gesellschaft; society; soziale Position; social position; Ehe; marriage; nichteheliche Lebensgemeinschaft; domestic partnership; Alleinstehender; single; Partnerschaft; partnership; Lebensbedingungen; living conditions; Mutterschaft; motherhood; sozioökonomische Lage; socioeconomic position; DDR; German Democratic Republic (GDR); Sachsen; Saxony; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Zur Identitätsentwicklung von Studenten: Sekundäranalyse oder Studentenuntersuchungen
Titelübersetzung:Identity development of students: secondary analysis or student studies
Autor/in:
Vogel, Ulrike
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Schulte, Werner; Deutscher Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie -DGS-; Bremen, 1981. S 394-400