Quelle: Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz; Wien (Sozialpolitische Studienreihe, 23), 2017. 206 S
Inhalt: Die empirische Evidenz zur Verteilung der Arbeitszeit unselbstständig Beschäftigter in Österreich zeigt eine hohe Heterogenität, insbesondere zwischen Frauen und Männern (Gender-Time-Gap). Während Frauen durchschnittlich mehr Zeit pro Woche für unbezahlte Tätigkeiten aufwenden als Männer, sind Männer im Durchschnitt einen Vollzeit-Tag pro Woche (8,2 Stunden) länger in bezahlter Beschäftigung als Frauen. Der beträchtliche Unterschied in der durchschnittlichen Wochenerwerbsarbeitszeit (Männer 39,8 und Frauen 31,6 Stunden) geht primär darauf zurück, dass fast die Hälfte der Frauen (49,4%) teilzeitbeschäftigt ist und viele Männer Überstunden leisten. Grund dafür sind traditionelle Rollenbilder sowie die ungleiche Verteilung der Hausarbeit und der Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen. So dominiert in Paarhaushalten mit Kindern unter 15 Jahren das Zuverdienst-Modell: Der Mann ist in Vollzeit erwerbstätig, die Frau in Teilzeit. Gleichzeitig entspricht bei rund einem Viertel der unselbstständig Beschäftigten die tatsächlich geleistete Wochenerwerbsarbeitszeit nicht dem gewünschten Ausmaß: Frauen würden durchschnittlich gerne mehr Stunden pro Woche berufstätig sein, Männer weniger. Mit zunehmendem Alter wird der Abstand zwischen gewünschter und realisierter Arbeitszeit größer. Die Studie zeigt arbeitszeitbezogene Ansatzpunkte zur Förderung einer ausgeglichenen Verteilung der Erwerbsarbeitszeit von Frauen und Männern über ihr Erwerbsleben ebenso wie Maßnahmen für spezifische Lebensphasen, die eine Anpassung der individuellen Erwerbsarbeitszeit zur Vereinbarkeit von Beruf und außerberuflichen Verpflichtungen bzw. Interessen ermöglichen.
Inhalt: The empirical evidence for the distribution of the working hours of dependent workers in Austria shows a high heterogeneity, especially between women and men (gender time gap). While women spend an average more time per week on unpaid activities than men, men are on average a full-time day per week (8.2 hours) longer in paid employment than women. The significant difference in average weekly working hours (men 39.8 and women 31.6 hours) is primarily due to the fact that almost half of women (49.4%) work part-time and many men work overtime. The reason for this is traditional gender roles, as well as the uneven distribution of domestic work and the care of children and dependent persons. For example, in couples with children under the age of 15, the modified breadwinner model dominates: the man is full-time working, the woman part-time. At the same time, about a quarter of the employed is unsatisfied with their actual weekly working hours: on average women prefer working more hours a week, men less. With increasing age, the distance between preferred and realized weekly working hours increases. The study shows working-time approaches to promote a balanced distribution of the working time of women and men over their working lives, as well as measures for specific life stages, which allow an adaptation of the individual working time to reconcile work and non-work commitments or interests.
Schlagwörter:Österreich; Austria; Arbeitszeit; working hours; Arbeitszeitverkürzung; reduction in working hours; Arbeitszeitflexibilität; working time flexibility; Teilzeitarbeit; part-time work; Wochenarbeitszeit; working week; Überstunden; overtime; Erwerbsarbeit; gainful work; Familienarbeit; family work; Kinderbetreuung; child care; Zeitverwendung; time budgeting; Work-life-balance; work-life-balance; Familie-Beruf; work-family balance; Freizeit; leisure time; gender-specific factors; Arbeitszeitpolitik; policy on working hours; Familienpolitik; family policy; Wahlarbeitszeit; Freizeitoption; Gender-Time-Gap; Arbeitsvolumen; Überstundenpauschalierung; Arbeitszeitverteilung; Betreuungspflichten; Erwerbsarbeitszeit; Alleinverdiener-Modell; Arbeitszeitprofil; Zuverdiener-Modell; Normalarbeitszeit; Arbeitszeitlücke; Lebensphasenmodell
Quelle: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Professur für Demografie; Bamberg (Discussion Papers / Universität Bamberg, Professur für Demografie, 19), 2016. 24 S
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Geburtenentwicklung; birth trend; Quantität; quantity; Geburt; birth; Bevölkerungsentwicklung; population development; Bevölkerungspolitik; population policy; Familienpolitik; family policy; Kinderzahl; number of children; Geschlechtsrolle; gender role; Familie-Beruf; work-family balance; internationaler Vergleich; international comparison; EU; EU; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; New Federal States; alte Bundesländer; old federal states
Konflikte des Familienrechts in Marokko und Ägypten
Autor/in:
Engelcke, Dörthe
Quelle: GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Nahost-Studien; Hamburg (GIGA Focus Nahost, 5), 2012. 8 S
Inhalt: Am 19. Mai 2012 fand in Marokko die zweite Protestkundgebung der Gruppe "Der Marsch der Freien Frauen" statt, die eine Reform des Straf- und Familienrechts fordert. Ausgelöst wurden die Proteste im März 2012 vom Selbstmord der minderjährigen Amina Filali. Die Ursache für diesen Selbstmord war vermutlich die Tatsache, dass sie ihren Vergewaltiger heiraten musste. Dieser Vorgang wurde durch einen Artikel im Strafrecht Marokkos ermöglicht. Angesichts der neu gewählten islamistischen Regierungen in Nordafrika wirft der Fall Filali die Frage auf, welche Richtung man der Familienpolitik in Zukunft vorgeben wird. Sowohl in Marokko als auch in Ägypten werden Familienrechtsdebatten
seit dem Arabischen Frühling sehr unterschiedlich geführt. Während marokkanische Aktivisten eine Erweiterung von Rechten fordern, wird in Ägypten die Beschneidung bestimmter Rechte als antiautoritäre Politik gegenüber der Zeit der Herrschaft
von Mubarak dargestellt. In Marokko kann das Familiengesetz nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden, weil es als königliches Projekt gilt. Die Dominanz der marokkanischen Monarchie wurde durch den Arabischen Frühling bisher nicht geschwächt. Während in Marokko ein Säkularisierungsprozess zu erkennen ist, in dessen Verlauf
auch soziale und moralische Argumente Gehör finden, ist die Familienrechtsdebatte
in Ägypten nach wie vor stark religiös geprägt. Frauengruppen befürchten durch den Bedeutungszuwachs islamistischer Akteure, ihren privilegierten Status als primärer Entwicklungspartner des Staates zu verlieren. Die Familienrechtsdebatte ist deshalb auch als Oppositionspolitik säkularer Frauengruppen zu verstehen. In Ägypten stellt sich die Entwicklung der Familienpolitik wesentlich ungewisser dar als in Marokko, wo aufgrund der unveränderten Machtverhältnisse keine großen Brüche in der Familienpolitik zu erwarten sind.
Schlagwörter:Familienpolitik; Protest; family law; Morocco; Islam; women's organization; Strafrecht; law reform; Islam; Marokko; protest; Egypt; Nordafrika; Familienrecht; Frauenorganisation; family policy; Ägypten; North Africa; criminal law; Rechtsreform; Arabischer Frühling
Selbstbestimmung versus Kind als Schaden und Familie: die politische Debatte um Pränataldiagnostik und Eizellspende in Österreich anhand der Beispiele des Entwurfs zum
Schadenersatzänderungsgesetz und des Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte
Autor/in:
Grießler, Erich
Quelle: Institut für Höhere Studien (IHS), Wien; Wien (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 98), 2012. 88 S
Inhalt: Aufgrund der lange bestehenden Kluft zwischen konservativen und liberalen Positionen ist
Reproduktionsmedizin in Österreich seit Jahrzehnten innerhalb der politischen Domäne
heftig umkämpft. Jüngere Beispiele sind die Debatten um „Kind als Schaden“ im Kontext von
Pränataldiagnostik und der Konflikt um das Verbot von Eizellspenden im Rahmen der Assistierten Reproduktion. Basierend auf einer Analyse von Interviews mit AkteurInnen dieser beiden Debatten, untersucht der Bericht politische Positionen, Praktiken und verbale „Images of Human Life“, die in diesen Praktiken produziert und reproduziert werden. Wenig überraschend zeigt die Analyse unvereinbare politische Positionen, welche die AkteurInnen jeweils durchzusetzen versuchen. Die auf Konflikt abzielenden politischen Praktiken und
damit verbundene undifferenzierte Debatten produzieren und reproduzieren schlagwortartige
„Images of Human Life“, die mit den komplexen Problemen klinischer Praxis wenig verbunden sind. Überraschenderweise verwenden AkteurInnen der politischen Domäne wenig empirische Evidenz zur Begründung ihrer Standpunkte. Darüber hinaus haben
betroffene Frauen und Paare keinen Zugang zur Debatte in der politischen Domäne. (Autorenreferat)
Inhalt: Reproductive medicine has been under debate since decades in Austria due to the existing gap between conservative and liberal positions. Recent examples are debates about wrongful birth (“Kind als Schaden”) in the context of the discussion on PND and the legal ban of egg donation. The study analysis qualitative interviews of proponents of the conservative and liberal positions towards these topics and examines practices and verbal “images of human life” produced and reproduced in the discussion. The analysis shows incommensurable political positions which actors strive to push through. The resulting confrontation (and the associated undifferentiated debate) produces and reproduces simplified “images of human life” which do not reflect the actual problems of women and their partners in clinical practice. The study shows that there is little empirical evidence used to substantiate political stances taken. Affected women and their partners do not have access
to the political domain. (author's abstract)
Schlagwörter:pränatale Diagnostik; desire for children; Reproduktionsmedizin; soziale Norm; Austria; prenatal diagnostics; Familienpolitik; Kinderwunsch; Familienplanung; qualitative interview; Österreich; ; Ethik; social norm; politische Meinung; Politikerin; orientation; Rechtsprechung; family policy; qualitatives Interview; family planning; formulation of political objectives; politische Willensbildung; political opinion; künstliche Befruchtung; jurisdiction; Orientierung; self-determination; Konflikt; conflict; Selbstbestimmung; artificial insemination; Politiker; reproductive medicine; ethics; politician; Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte; EGMR
Family dissolution and public policies in the United States: social provisions and institutional changes since the 1980s
Autor/in:
Grell, Britta
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ungleichheit und soziale Integration, SP I 2011-203), 2011. 44 S
Inhalt: As a consequence of changing patterns of family formation and dissolution in the western world, national welfare institutions confront new demands to accommodate such issues as disproportionate poverty risks among single-mother families, increased requirements for non-parental child care arrangements, and the regulation of child maintenance and support. This paper documents and analyzes the most important social and legal provisions and changes in the United States since the 1980s with implications for the well-being of separated parents and their children, starting with alimony reform legislation to maternity and parental leave programs. It concludes that compared to Germany the institutional and financial support of lowincome custodial parents, the majority of whom are women, is still rather limited. While family-friendly policies -most of them based on employment and the tax system- have been expanded since the 1980s, the US welfare systems provides less financial and legal assistance to vulnerable families with children.
Schlagwörter:Familiensoziologie; sociology of the family; Ehescheidung; divorce; Familienpolitik; family policy; soziale Sicherung; social security; woman; Einkommen; income; USA; United States of America; institutioneller Wandel; institutional change; soziales System; social system; rechtliche Faktoren; legal factors; Rechtsgrundlage; legal basis
Quelle: University of Edinburgh, Publication and Dissemination Centre (PUDISCwowe); Edinburgh (Working Papers on the Reconciliation of Work and Welfare in Europe, REC-WP 05/2010), 2010. 21 S
Inhalt: The paper analyses the 'Europeanization' of policies concerning the reconciliation of work and family life in Hungary between 1998 and 2005. It looks at how politicians – in government or in the opposition – framed European requirements and/or standards and how they used references to European processes in their arguments. The paper distinguished three periods of Europeanization. In the first period – in which the first comprehensive Family Support Act was adopted – basically no reference was made to the European Union. Accordingly, this Act – its goal being to protect the institution of the family to ensure demographic growth – did not prioritize reconciliation and women' employment at all and was criticized of not being in line with European principles. The second period before 2004 was the period of legal harmonization. Therefore, reconciliation-related acts (e.g. on telework) were mainly adopted as an answer to European expectations. Finally, in the third period after the 2004 accession, the reconciliation of work and family life became an explicit goal of the government, usually with references made to European processes and European principles. In this period, MPs started using the jargon of the EU. Furthermore, the availability of European funding was an important trigger of reconciliation-related reforms.
Schlagwörter:Familie-Beruf; work-family balance; Europeanization; Ungarn; Familienpolitik; EU policy; Richtlinie; Europäisierung; family policy; directive; Hungary; EU-Politik; reconciliation; Europeanization; family policy; actors
Vom Ernährer- zum Zweiverdienermodell: Bestandsaufnahme und internationale Perspektiven
Autor/in:
Hofäcker, Dirk
Quelle: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb); Bamberg (ifb-Materialien, 3-2009), 2010. 69 S
Inhalt: "Dieser Beitrag befasst sich ausführlich aus international vergleichender Perspektive mit dem Verhältnis von Elternschaft und Erwerbstätigkeit. Einführend wird ein Überblick über die ver-schiedenen institutionellen Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbs-tätigkeit in den Ländern Europas gegeben. Anschließend wird der Frage nachgegangen, wie die Erwerbstätigkeitsmuster von Männern und Frauen in verschiedenen Ländern verlaufen und inwiefern sich abweichende Verlaufsmuster auf unterschiedliche arbeitsmarkt- und fami-lienpolitische Ansätze zurückführen lassen. Abschließend betrachtet der Beitrag anhand von aktuellen Umfragedaten die Konsequenzen der länderspezifisch unterschiedlichen Vereinbar-keitsarrangements für die Häufigkeit innerfamilialer Konflikte."[Autorenreferat]
Inhalt: "From a cross-nationally comparative perspective, this report provides a thorough overview of the relationship between parenthood an work. To start with, the paper first provides an over-view of institutional framework conditions that affect work-family reconciliation in European countries. Subsequently, employment patterns of men and women are being reconstructed, and it is analyzed in how these patterns can be systematically traced back to nation-specific approaches in employment and family policy. Finally, the report investigates in how far the nation-specific reconciliation arrangements translate into specific patterns of work family con-flict."[author´s abstract]
Schlagwörter:Erwerbstätigkeit; gainful employment; Elternschaft; parenthood; woman; Mann; man; Konfliktbewältigung; conflict mediation; Europa; Europe; internationaler Vergleich; international comparison; Berufsaussicht; career prospect; Erwerbsform; type of economic activity; Flexibilität; flexibility; Familie; family; Familie-Beruf; work-family balance; Dual Career Couple; dual career couple; gender-specific factors; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familienpolitik; family policy; Arbeitsmarktpolitik; labor market policy
ifb-Familienreport Bayern 2009: Schwerpunkt: Familie in Europa
Herausgeber/in:
Mühling, Tanja; Rost, Harald; Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb)
Quelle: Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb); Mühling, Tanja; Rost, Harald; Bamberg (ifb-Materialien, 6-2009), 2009. 210 S
Inhalt: Der Forschungsbericht enthält folgende Beiträge: 1. Harald Rost: Familienhaushalte im europäischen Vergleich; 2. Tanja Mühling: Familienpolitik im europäischen Vergleich; 3. Dirk Hofäcker: Vom Ernährer- zum Zweiverdienermodell - Bestandsaufnahme und internationale Perspektiven; 4. Marco Härpfer: Sozioökonomische Situation von Familien im europäischen Vergleich; 5. Loreen Beier, Marina Rupp: Rollenbilder und Arbeitsteilung in den Ländern der EU; 6. Christopher Schmidt, Marcel Raab, Michael Ruland: Intergenerationale Austauschbeziehungen im internationalen Vergleich.
Schlagwörter:Familie; family; Europa; Europe; EU; EU; internationaler Vergleich; international comparison; Privathaushalt; private household; Familienpolitik; family policy; Erwerbstätigkeit; gainful employment; sozioökonomische Lage; socioeconomic position; Rollenbild; role image; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Generationenverhältnis; Intergenerational relations; generatives Verhalten; reproductive behavior; Familienform; family structure; soziale Unterstützung; social support
Sinkende Geburtenraten als Herausforderung für den Wohlfahrtsstaat: Lösungswege der Familien- und Arbeitsmarktpolitik im internationalen Vergleich
Autor/in:
Groß, Thomas; Hardmeier, Sibylle
Quelle: Kiel, 2009. 29 S
Inhalt: Die zentrale Stoßrichtung dieses Beitrages ist es, Wege für eine erfolgreiche Familienpolitik aufzuzeigen. Basierend auf einem 16-Ländersample und unter Zuhilfenahme des neuen MVQCA-Ansatzes werden unterschiedliche europäische familienpolitische Regulierungsmuster multivariat untersucht. Die theoretischen Annahmen basieren auf dem Ernährermodell. Es zeigt sich, dass (noch) in fast allen Ländern ernährertypische Strukturen zu finden sind und die Kinderraten entscheidend beeinflussen. Es wird dargestellt, warum flankierende familienpolitische Maßnahmen, besonders im finanziellen Bereich, neben einem hohen Kinderbetreuungsangebot und einer umfassenden Teilhabe der Frauen am Arbeitsmarkt, zentrale Faktoren sind, die zu einer Erhöhung der Kinderrate beitragen können.
Inhalt: The main focus of this contribution is to present pathways leading to a successful family policy. With the aid of the new MVQCA approach, we shall perform a multivariate analysis of various European patterns of regulation in family policies based on a sample of 16 countries. The theoretical assumptions are based on the breadwinner model. It is shown that structures typical of the breadwinner model can (still) be found in almost all the countries examined, and that these have a crucial effect on the birth rate. This article demonstrates why, along with child care supply and comprehensive female participation in the labour market, accompanying measures in family policy, especially financial support, are key factors in the increase of birth rates.
Die französische Familienpolitik: ein Erfolgsmodell unter Reformdruck
Titelübersetzung:French family policy: a successful model facing new challenges
Autor/in:
Salles, Anne
Quelle: Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.; Berlin (DGAP-Analyse Frankreich, 6), 2009. 15 S
Inhalt: "Häufig wird Frankreich in deutschen familienpolitischen Debatten auf Grund der hohen Geburtenrate und der hohen Erwerbstätigenquote bei Frauen als Vorbild angeführt. Zentrale Ziele der französischen Familienpolitik sind die Ermöglichung einer freien Wahl zwischen familiärer und außerhäuslicher Kinderbetreuung, die Förderung der Chancengleichheit aller Kinder sowie der Gleichstellung von Männern und Frauen. Ein vielfältiges Betreuungsangebot und unterschiedliche Formen finanzieller Unterstützung für Familien sollen diese Ziele fördern. Doch der Mangel an Betreuungsplätzen sowie widersprüchliche Fördermaßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen die Umsetzung der familienpolitischen Ziele in Frage. Angekündigte familienpolitische Reformen, beispielsweise eine Kürzung des Erziehungsurlaubs, sind umstritten. Wie andere Maßnahmen zeigt sich auch eine Initiative zur Schaffung neuer Betreuungsplätze dem Zwang zur Kostenminimierung unterworfen und birgt damit das Risiko einer sinkenden Qualität des Betreuungsangebots." (Autorenreferat)
Inhalt: "France is frequently being instanced in German debates on the subject of family policy because of the high birth rate and the high rate of employed women. Fundamental aims of the French family policy consist in providing a free choice between child care within the family and external child care, the promotion of equal opportunity for all children as well as the equality of men and women. A wide variety of service offers and diverse forms of financial support for families
are supposed to boost these goals. The lack of day nursery facilities as well as contradictory measures to improve the compatibility of family and work question the achievement of the goals with regard to family policy. Announced reforms in terms of family policy, for example the reduction of
parental leave, are disputed. Among other measures, an initiative to provide more day nursery facilities is exposed to the restraint of cost minimization and thus poses the risk of decreasing quality of service offers." (author's abstract)