Twenty years of EU gender mainstreaming: rebirth out of the ashes?
Titelübersetzung:Zwanzig Jahre EU Gender Mainstreaming: Wiedergeburt aus der Asche?
Autor/in:
Hubert, Agnès; Stratigaki, Maria
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 21-36
Details
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der fortlaufenden Entwicklung von Gender Mainstreaming als gleichstellungspolitischer Strategie der EU und der Rolle die dabei politische Entscheidungsträger*innen haben, dieses neue Konzept zu implementieren und/oder zu instrumentalisieren. Von Beginn an wurde Gender Mainstreaming genutzt um den vorherigen Fokus auf Geschlecht auszudünnen und Ressourcen zu streichen, während zeitgleich die Entwicklung von GM sich in einem permanenten Machtkampf transformierte. Der Artikel fasst eingangs die zentralen Schritte und Forschungsergebnisse zur Einführung von Gender Mainstreaming in den frühen 1990er-Jahren zusammen und diskutiert entstehende Probleme durch verwandte Konzepte. Dann wird die Gegenreaktion zur EU Gleichstellungspolitik und die Herabstufung von Gender Mainstreaming bewertet, die sich im Zuge der 2004er Osterweiterung und der Finanz- und Staatsschuldenkrise seit 2008 entwickelte. Abschließend wird erläutert, warum Gender Mainstreaming dennoch die einzig effektive Strategie zum Abbau geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in der EU bleibt – jedenfalls so lange die Strategie in ihrem ursprünglichen „transformativen Ideal“ verstanden und umgesetzt wird. Der Artikel basiert auf den Innenansichten der beiden Autorinnen als langjährige Gleichstellungsexpertinnen auf EU und nationaler Ebene. (Autorenreferat)
Inhalt: Twenty Years of EU Gender Mainstreaming: Rebirth out of the Ashes? The article looks at the progressive development of gender mainstreaming as a strategy to achieve gender equality in the EU and the role played by policy makers to implement and/or instrumentalise this new concept. From the outset, bureaucracies seized it as an opportunity to dilute the focus on gender and cut resources, transforming its development into a permanent power struggle. The article starts with a brief overview of the major steps and research findings on GM during its launch in the early 1990s and discusses problems arising from related concepts. It then assesses the backlash directed against gender equality, and the demotion of gender mainstreaming, precipitated by the 2004 Eastern enlargement, and the sovereign-debt turned Euro-crisis after 2008. The article concludes by highlighting issues that suggest gender mainstreaming remains the only effective strategy for tackling gender inequalities in the EU, as long as it is understood and implemented in the “policy transformative way”. The article is based on the authors’ insider view stemming from extensive experience in gender equality policies at the European and national level. (author's abstract)
Schlagwörter:Entscheidungsträger; EU; institutional factors; Gender Mainstreaming; institutionelle Faktoren; Gleichstellung; Interessenpolitik; pressure-group politics; politische Strategie; politischer Akteur; political actor; affirmative action; gender mainstreaming; equal opportunity policy; decision maker; EU; Gleichstellungspolitik; political strategy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
20 Jahre Vertrag von Amsterdam - reelle Vision oder reale Desillusion europäischer Gleichstellungspolitik?
Titelübersetzung:The Treaty of Amsterdam celebrating its 20th anniversary - visionary or disappointing EU equality politics?
Autor/in:
Ahrens, Petra; Scheele, Alexandra; Vleuten, Anna van der
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 9-21
Details
Inhalt: Im Jahr 1997 wurden die Prinzipien Gender Mainstreaming und Antidiskriminierung auf Grund von Geschlecht, 'Rasse', ethnischer Herkunft, Religion/Weltanschauung, Behinderung/Beeinträchtigung, Alter und sexueller Orientierung im Amsterdamer Vertrag verankert. Die Einleitung zum Schwerpunktheft bilanziert zwanzig Jahre nach der Verabschiedung die Wirkungen dieser vertraglichen Verankerung und kommt dabei zu einem gemischten Fazit. Einerseits hat sich das supranationale EU Gender- und Antidiskriminierungs-Regime dank wachsender Aufmerksamkeit für Gleichstellung in den verschiedenen Politikfeldern und neuer rechtlicher Grundlagen für vielfältige Diskriminierungsgründe deutlich über die damaligen Grenzen der Beschäftigungs- und Sozialpolitik hinaus entwickelt. Andererseits haben sich die Erwartungen an Gender Mainstreaming als transformative Strategie trotz feministischem Aktivismus und gleichstellungsorientierter Forschung nicht erfüllt, und die Mitgliedsstaaten haben die Entwicklung eines Antidiskriminierungs-Regimes auf 'softe' Politikinstrumente und lediglich zwei bindende Richtlinien begrenzt. Darüber hinaus blieben die beiden Politikprozesse - Gender Mainstreaming und Antidiskriminierung - institutionell und strategisch unverbunden. Anstatt Intersektionalität zu 'mainstreamen', werden Diskriminierungsgründe separat behandelt und Geschlechtergleichstellung scheint in die reaktive Politiklogik von Antidiskriminierung absorbiert zu werden, während Gender Mainstreaming oft darauf begrenzt bleibt, Männer und Frauen als zwei feststehende Kategorien einzufügen. Die Osterweiterung und die Finanz- und Legitimitätskrise der EU haben zudem eine soziale und politische Konstellation hervorgebracht, die der Entwicklung einer alternativen Gleichstellungsstrategie nicht gerade förderlich ist. (Autorenreferat)
Inhalt: In 1997 the principles of gender mainstreaming and anti-discrimination based on sex, racial or ethnic origin, religion or belief, disability, age or sexual orientation were enshrined in the Treaty of Amsterdam. The introduction to this special issue takes stock of the results twenty years after and finds mixed results. It argues that a supranational EU gender and antidiscrimination regime has developed beyond the original limitations to discrimination between women and men in employment and social security, thanks to the attention to gender equality in other policy domains and the adoption of legal and political instruments dealing with other grounds for discrimination. However, in spite of feminist activism and research, gender mainstreaming has not fulfilled the expectations as a transformative strategy, and member states have limited the development of an antidiscrimination regime to a set of ever softer policy instruments and two binding legal instruments. Importantly, the processes of gender mainstreaming and antidiscrimination remain disconnected institutionally and strategically. Instead of mainstreaming the concept of intersectionality, antidiscrimination policies continue to treat grounds for discrimination separately, gender equality seems to be absorbed by the logic of antidiscrimination as a reactive policy approach, and gender mainstreaming is reduced to inserting woman and man as two fixed categories. Unfortunately, the eastern enlargement, the financial crisis and the legitimacy crisis faced by the EU have created a social and political constellation, which is not propitious for the development of an alternative equality strategy. (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Gender Mainstreaming; politisches Regime; Gleichstellung; politische Strategie; EU policy; Menschenrechte; women's policy; human rights; EU-Politik; political regime; woman; Frauenpolitik; EU-Vertrag; affirmative action; gender mainstreaming; equal opportunity policy; EU Treaty; Gleichstellungspolitik; EU; political strategy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender Mainstreaming oder Mainstream ohne Gender? Wirtschaftspolitische Steuerung in der Europäischen Union: geschlechterblind und gleichstellungsriskant
Titelübersetzung:Gender Mainstreaming or Mainstream without Gender? Economic policies in the European Union: gender blind and an adventure for equal opportunities
Autor/in:
Klatzer, Elisabeth; Schlager, Christa
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 37-49
Details
Inhalt: Gender Mainstreaming oder Mainstream ohne Gender? Wirtschaftspolitische Steuerung in der Europäischen Union: geschlechterblind und gleichstellungsriskant Der Artikel leistet einen Beitrag zur Bilanz 20 Jahre nach Amsterdam mit einer kritischen Bestandsaufnahme des Stellenwerts von Gleichstellungspolitik im Bereich der Budget- und Wirtschaftspolitik. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welchen Einfluss der gleichstellungspolitische Ansatz des Gender Mainstreaming (GM) in der budget- und wirtschaftspolitischen Steuerung innerhalb der EU innehat und gleichzeitig umgekehrt, welchen Einfluss die Budget- und Wirtschaftspolitik der EU, mit besonderem Fokus auf die wirtschaftspolitische Steuerung (Economic Governance), auf Gleichstellung hat. Die Analyse zeigt, dass Gleichstellungspolitik in der EU und gleichstellungspolitische Errungenschaften in der Krise sind. Das ist nicht nur auf die Wirtschafts- und Finanzkrise zurückzuführen, sondern ist vielmehr auch in den zu kurz greifenden gleichstellungspolitischen Konzepten und in der weiterbestehenden „strategic silence“ in Bezug auf Gleichstellungsaspekte in der EU-Wirtschaftspolitik im Rahmen der Economic Governance angelegt. Gleichstellungspolitische Errungenschaften sind durch geschlechterblinde Politiken und die zunehmende Macht männlich dominierter und maskulin strukturierter Institutionen gefährdet. Im Artikel werden aufbauend auf die Einsichten in die Defizite der bisherigen GM- und Gleichstellungspolitik Ansatzpunkte für die theoretische Weiterentwicklung und praktische Geschlechterpolitik vorgestellt, die die Schwachstellen und blinden Flecken überwinden sollen. Eine vom Alltag der Lebensrealitäten her gedachten Transformation muss auf drei Ebenen erfolgen, eine Neukonzeptualisierung von Ökonomie und der Wirtschaftspolitik in Richtung Ver- und Vorsorgende Wirtschaft (Care Ökonomie), eine emanzipatorische Transformation von Staatlichkeit in Richtung Geschlechterdemokratie und ein Ausbau geschlechtergerechter partizipatorischer Institutionen und Entscheidungsprozesse. Nur wenn diese drei Ebenen gleichzeitig im Blick sind, können gleichstellungspolitische und emanzipatorische Konzepte und Strategien wirksam werden. (Autorenreferat)
Inhalt: The article contributes to the stock-taking of 20 years after Amsterdam by critically focusing on the role of gender equality in budgetary and economic policies at the EU level. It analyses not only the influence of Gender Mainstreaming on budgetary and economic policies but also vice versa, the influence of economic and budgetary policies – in particular the EU economic governance – on gender equality. The analysis shows that EU gender equality policies and gender equality achievements are experiencing a crisis. This is not only due to the current economic and financial crisis, but rather due to limited gender equality concepts as well as the continued “strategic silence” and absence of gender equality aspects in EU economic policies and economic governance. Progress in gender equality is threatened by the increasing power of male dominated and masculine structured institutions. Based on the insights on the deficits of gender mainstreaming and gender equality policies so far, the article presents key starting points for a theoretical development and practical gender equality policies to overcome the weak points and blind spots. A transformation – based on the realities of everyday life – needs to focus on three levels simultaneously, namely a new conceptualization of economics and economic policies in the direction of a care economy, the emancipatory transformation of the state towards gender equality democracy and the development of gender-just, participatory institutions and decision making processes. Gender equality and emancipatory concepts and strategies can only become effective if transformations at these three levels are taken into account simultaneously. (author's abstract)
Schlagwörter:EU; EU; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; politische Steuerung; political governance; Wirtschaftspolitik; economic policy; Haushaltspolitik; budgetary policy; Gleichstellung; affirmative action; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Europapolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender Mainstreaming oder Mainstream ohne Gender? Wirtschaftspolitische Steuerung in der Europäischen Union: geschlechterblind und gleichstellungsriskant
Titelübersetzung:Gender Mainstreaming or Mainstream without Gender? Economic policies in the European Union: gender blind and an adventure for equal opportunities
Autor/in:
Klatzer, Elisabeth; Schlager, Christa
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 37-49
Details
Inhalt: Gender Mainstreaming oder Mainstream ohne Gender? Wirtschaftspolitische Steuerung in der Europäischen Union: geschlechterblind und gleichstellungsriskant Der Artikel leistet einen Beitrag zur Bilanz 20 Jahre nach Amsterdam mit einer kritischen Bestandsaufnahme des Stellenwerts von Gleichstellungspolitik im Bereich der Budget- und Wirtschaftspolitik. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welchen Einfluss der gleichstellungspolitische Ansatz des Gender Mainstreaming (GM) in der budget- und wirtschaftspolitischen Steuerung innerhalb der EU innehat und gleichzeitig umgekehrt, welchen Einfluss die Budget- und Wirtschaftspolitik der EU, mit besonderem Fokus auf die wirtschaftspolitische Steuerung (Economic Governance), auf Gleichstellung hat. Die Analyse zeigt, dass Gleichstellungspolitik in der EU und gleichstellungspolitische Errungenschaften in der Krise sind. Das ist nicht nur auf die Wirtschafts- und Finanzkrise zurückzuführen, sondern ist vielmehr auch in den zu kurz greifenden gleichstellungspolitischen Konzepten und in der weiterbestehenden „strategic silence“ in Bezug auf Gleichstellungsaspekte in der EU-Wirtschaftspolitik im Rahmen der Economic Governance angelegt. Gleichstellungspolitische Errungenschaften sind durch geschlechterblinde Politiken und die zunehmende Macht männlich dominierter und maskulin strukturierter Institutionen gefährdet. Im Artikel werden aufbauend auf die Einsichten in die Defizite der bisherigen GM- und Gleichstellungspolitik Ansatzpunkte für die theoretische Weiterentwicklung und praktische Geschlechterpolitik vorgestellt, die die Schwachstellen und blinden Flecken überwinden sollen. Eine vom Alltag der Lebensrealitäten her gedachten Transformation muss auf drei Ebenen erfolgen, eine Neukonzeptualisierung von Ökonomie und der Wirtschaftspolitik in Richtung Ver- und Vorsorgende Wirtschaft (Care Ökonomie), eine emanzipatorische Transformation von Staatlichkeit in Richtung Geschlechterdemokratie und ein Ausbau geschlechtergerechter partizipatorischer Institutionen und Entscheidungsprozesse. Nur wenn diese drei Ebenen gleichzeitig im Blick sind, können gleichstellungspolitische und emanzipatorische Konzepte und Strategien wirksam werden. (Autorenreferat)
Inhalt: The article contributes to the stock-taking of 20 years after Amsterdam by critically focusing on the role of gender equality in budgetary and economic policies at the EU level. It analyses not only the influence of Gender Mainstreaming on budgetary and economic policies but also vice versa, the influence of economic and budgetary policies – in particular the EU economic governance – on gender equality. The analysis shows that EU gender equality policies and gender equality achievements are experiencing a crisis. This is not only due to the current economic and financial crisis, but rather due to limited gender equality concepts as well as the continued “strategic silence” and absence of gender equality aspects in EU economic policies and economic governance. Progress in gender equality is threatened by the increasing power of male dominated and masculine structured institutions. Based on the insights on the deficits of gender mainstreaming and gender equality policies so far, the article presents key starting points for a theoretical development and practical gender equality policies to overcome the weak points and blind spots. A transformation – based on the realities of everyday life – needs to focus on three levels simultaneously, namely a new conceptualization of economics and economic policies in the direction of a care economy, the emancipatory transformation of the state towards gender equality democracy and the development of gender-just, participatory institutions and decision making processes. Gender equality and emancipatory concepts and strategies can only become effective if transformations at these three levels are taken into account simultaneously. (author's abstract)
Schlagwörter:EU; EU; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; politische Steuerung; political governance; Wirtschaftspolitik; economic policy; Haushaltspolitik; budgetary policy; Gleichstellung; affirmative action; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Europapolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Twenty years of EU gender mainstreaming: rebirth out of the ashes?
Titelübersetzung:Zwanzig Jahre EU Gender Mainstreaming: Wiedergeburt aus der Asche?
Autor/in:
Hubert, Agnès; Stratigaki, Maria
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 21-36
Details
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der fortlaufenden Entwicklung von Gender Mainstreaming als gleichstellungspolitischer Strategie der EU und der Rolle die dabei politische Entscheidungsträger*innen haben, dieses neue Konzept zu implementieren und/oder zu instrumentalisieren. Von Beginn an wurde Gender Mainstreaming genutzt um den vorherigen Fokus auf Geschlecht auszudünnen und Ressourcen zu streichen, während zeitgleich die Entwicklung von GM sich in einem permanenten Machtkampf transformierte. Der Artikel fasst eingangs die zentralen Schritte und Forschungsergebnisse zur Einführung von Gender Mainstreaming in den frühen 1990er-Jahren zusammen und diskutiert entstehende Probleme durch verwandte Konzepte. Dann wird die Gegenreaktion zur EU Gleichstellungspolitik und die Herabstufung von Gender Mainstreaming bewertet, die sich im Zuge der 2004er Osterweiterung und der Finanz- und Staatsschuldenkrise seit 2008 entwickelte. Abschließend wird erläutert, warum Gender Mainstreaming dennoch die einzig effektive Strategie zum Abbau geschlechtsspezifischer Ungleichheiten in der EU bleibt – jedenfalls so lange die Strategie in ihrem ursprünglichen „transformativen Ideal“ verstanden und umgesetzt wird. Der Artikel basiert auf den Innenansichten der beiden Autorinnen als langjährige Gleichstellungsexpertinnen auf EU und nationaler Ebene. (Autorenreferat)
Inhalt: Twenty Years of EU Gender Mainstreaming: Rebirth out of the Ashes? The article looks at the progressive development of gender mainstreaming as a strategy to achieve gender equality in the EU and the role played by policy makers to implement and/or instrumentalise this new concept. From the outset, bureaucracies seized it as an opportunity to dilute the focus on gender and cut resources, transforming its development into a permanent power struggle. The article starts with a brief overview of the major steps and research findings on GM during its launch in the early 1990s and discusses problems arising from related concepts. It then assesses the backlash directed against gender equality, and the demotion of gender mainstreaming, precipitated by the 2004 Eastern enlargement, and the sovereign-debt turned Euro-crisis after 2008. The article concludes by highlighting issues that suggest gender mainstreaming remains the only effective strategy for tackling gender inequalities in the EU, as long as it is understood and implemented in the “policy transformative way”. The article is based on the authors’ insider view stemming from extensive experience in gender equality policies at the European and national level. (author's abstract)
Schlagwörter:Entscheidungsträger; EU; institutional factors; Gender Mainstreaming; institutionelle Faktoren; Gleichstellung; Interessenpolitik; pressure-group politics; politische Strategie; politischer Akteur; political actor; affirmative action; gender mainstreaming; equal opportunity policy; decision maker; EU; Gleichstellungspolitik; political strategy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
20 Jahre Vertrag von Amsterdam - reelle Vision oder reale Desillusion europäischer Gleichstellungspolitik?
Titelübersetzung:The Treaty of Amsterdam celebrating its 20th anniversary - visionary or disappointing EU equality politics?
Autor/in:
Ahrens, Petra; Scheele, Alexandra; Vleuten, Anna van der
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 9-21
Details
Inhalt: Im Jahr 1997 wurden die Prinzipien Gender Mainstreaming und Antidiskriminierung auf Grund von Geschlecht, 'Rasse', ethnischer Herkunft, Religion/Weltanschauung, Behinderung/Beeinträchtigung, Alter und sexueller Orientierung im Amsterdamer Vertrag verankert. Die Einleitung zum Schwerpunktheft bilanziert zwanzig Jahre nach der Verabschiedung die Wirkungen dieser vertraglichen Verankerung und kommt dabei zu einem gemischten Fazit. Einerseits hat sich das supranationale EU Gender- und Antidiskriminierungs-Regime dank wachsender Aufmerksamkeit für Gleichstellung in den verschiedenen Politikfeldern und neuer rechtlicher Grundlagen für vielfältige Diskriminierungsgründe deutlich über die damaligen Grenzen der Beschäftigungs- und Sozialpolitik hinaus entwickelt. Andererseits haben sich die Erwartungen an Gender Mainstreaming als transformative Strategie trotz feministischem Aktivismus und gleichstellungsorientierter Forschung nicht erfüllt, und die Mitgliedsstaaten haben die Entwicklung eines Antidiskriminierungs-Regimes auf 'softe' Politikinstrumente und lediglich zwei bindende Richtlinien begrenzt. Darüber hinaus blieben die beiden Politikprozesse - Gender Mainstreaming und Antidiskriminierung - institutionell und strategisch unverbunden. Anstatt Intersektionalität zu 'mainstreamen', werden Diskriminierungsgründe separat behandelt und Geschlechtergleichstellung scheint in die reaktive Politiklogik von Antidiskriminierung absorbiert zu werden, während Gender Mainstreaming oft darauf begrenzt bleibt, Männer und Frauen als zwei feststehende Kategorien einzufügen. Die Osterweiterung und die Finanz- und Legitimitätskrise der EU haben zudem eine soziale und politische Konstellation hervorgebracht, die der Entwicklung einer alternativen Gleichstellungsstrategie nicht gerade förderlich ist. (Autorenreferat)
Inhalt: In 1997 the principles of gender mainstreaming and anti-discrimination based on sex, racial or ethnic origin, religion or belief, disability, age or sexual orientation were enshrined in the Treaty of Amsterdam. The introduction to this special issue takes stock of the results twenty years after and finds mixed results. It argues that a supranational EU gender and antidiscrimination regime has developed beyond the original limitations to discrimination between women and men in employment and social security, thanks to the attention to gender equality in other policy domains and the adoption of legal and political instruments dealing with other grounds for discrimination. However, in spite of feminist activism and research, gender mainstreaming has not fulfilled the expectations as a transformative strategy, and member states have limited the development of an antidiscrimination regime to a set of ever softer policy instruments and two binding legal instruments. Importantly, the processes of gender mainstreaming and antidiscrimination remain disconnected institutionally and strategically. Instead of mainstreaming the concept of intersectionality, antidiscrimination policies continue to treat grounds for discrimination separately, gender equality seems to be absorbed by the logic of antidiscrimination as a reactive policy approach, and gender mainstreaming is reduced to inserting woman and man as two fixed categories. Unfortunately, the eastern enlargement, the financial crisis and the legitimacy crisis faced by the EU have created a social and political constellation, which is not propitious for the development of an alternative equality strategy. (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Gender Mainstreaming; politisches Regime; Gleichstellung; politische Strategie; EU policy; Menschenrechte; women's policy; human rights; EU-Politik; political regime; woman; Frauenpolitik; EU-Vertrag; affirmative action; gender mainstreaming; equal opportunity policy; EU Treaty; Gleichstellungspolitik; EU; political strategy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Are times of Europeanisation times of the gender experts? The window of opportunity in the EU accession process in Croatia
Titelübersetzung:Sind Zeiten der Europäisierung Zeiten von Genderexpert_innen? Das window of opportunity im EU-Beitrittsprozess in Kroatien
Autor/in:
Kersten-Pejanic, Roswitha
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 24 (2015) 2, S 28-40
Details
Inhalt: Die EU setzt Standards in unterschiedlichen Fragen der Sozialpolitik, und damit auch auf dem Gebiet der Gleichstellungspolitik. In der Zeitspanne vor dem Beitritt eines Landes zur EU bedeutet die Übernahme der aktuellen EU Standards eines Politikfeldes zunächst einmal die Erfüllung der von der EU vorgegebenen Beitrittsbedingungen. Entsprechend ist diese Vor-Beitrittsphase eine wichtige Zeit der Anpassung und Transformation in Bezug auf politische Vorgaben und Gesetze, und darüber hinaus von politischen Standards und gesellschaftlichen Diskursen. Somit hat gerade diese Phase des EU-Beitritts das Potential, bedeutenden Wandel von Vorstellungen und Meinungsbildern zu begünstigen. Gerade die Gleichstellungspolitik kann als hochgradig umkämpftes Politikfeld gelten, da hier Veränderungen von Traditionen und Lebensentwürfen angeregt werden, die traditionell als persönliche Entscheidungen und private Überzeugungen gelten. In diesem Artikel geht es um einen Aspekt dieses Zusammenspiels von unterschiedlichen Dynamiken der Vor-Beitrittsphase, indem die Möglichkeiten einer aktiven Teilnahme an diesen Prozessen und der Beeinflussung des stattfindenden Wandels durch nationale Genderakteurinnen im Rahmen ihrer Arbeit zur Herstellung von Gleichstellung in Kroatien erörtert wird. Mit Hilfe von Expertinneninterviews mit kroatischen Genderexpertinnen aus Politik und Zivilgesellschaft wird zum einen der Frage nachgegangen, welche Bedeutung die Europäisierung für die Expertinnen als günstiges Zeitfenster zur Stärkung ihrer Bemühungen hat und zum anderen, welchen Einfluss diese Expertinnen wiederum auf den Grad und die konkreten Realisierungen der Europäisierung der Gleichstellungspolitik hatten.
Inhalt: The EU has established dominant models regarding social matters, one of which is gender equality. In the phase prior to the accession of a given country to the EU, adapting the current dominant model of a political field often constitutes a matter of fulfilling the conditions for actually becoming a member state. Hence, the pre-accession period is a high point regarding a country’s transformation in matters of policies and polities as well as dominant models, discourses and standards, and can be a time of substantial change in belief systems. Gender equality makes up for a notably contested field of social politics, as it is often aimed at changing traditions and orders of social life traditionally perceived as personal choices and private convictions. This paper is concerned with one aspect of the interplay of these pre-accession features, namely, the possibility of agency for domestic gender experts pushing for changes in the gender equality order of Croatia. In search of such agency, expert interviews have been conducted with political gender actors and members of feminist organisations in the Croatian civil society. These interviews provide an insight into the experiences of experts on the Europeanisation of Croatian gender equality standards and show some aspects of their specific role in the realisation of the relevant provisions.
Schlagwörter:Europäisierung; Europeanization; EU-Beitritt; joining the European Union; Kroatien; Croatia; Gender; gender; europäische Sozialpolitik; European social policy; Geschlechterpolitik; gender policy; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; Gleichstellung; affirmative action; Transformation; transformation; Frauenbewegung; women's movement; Feminismus; feminism; Empowerment; empowerment; postsozialistisches Land; post-socialist country
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
The relationship between family and work: tensions, paradigms and directives
Autor/in:
Knijn, Trudie; Smit, Arnoud
Quelle: University of Edinburgh, Publication and Dissemination Centre (PUDISCwowe); Edinburgh (Working Papers on the Reconciliation of Work and Welfare in Europe, REC-WP 11/2009), 2009. 50 S
Details
Inhalt: After decades of promoting the reconciliation of work and family life from a gender-equality perspective, to date discourses and related social policy paradigms replace and reframe the once European agenda on gender-equality and put the gender issue in a much broader policy agenda of new social risks. This working paper first states that a gender-neutral social policy on reconciliation of work and family life stagnates because of four crucial dilemmas. New social policy paradigms have developed since the 1990s, each having particular assumptions on risk-sharing, public and private responsibility and the position of the individual vis-à-vis the state and the community. These paradigms will be analysed in relation to the European Union policies regarding reconciliation of work and family life. We will detect some traces of these paradigms in the Lisbon agreements and its amendments. We will conclude that indeed the gender-equality agenda, as well as family life, has been submitted to the new convention of the competitive knowledge based economy; The social investment paradigm is the most prominent of the three paradigms in this new agenda, however it is mixed up with elements from the other paradigms and therefore current policies agendas lack coherence.
Schlagwörter:EU; Gender Mainstreaming; social policy; Gleichstellung; Familie; gender role; Geschlechtsrolle; internationales Abkommen; international agreement; family; affirmative action; gender mainstreaming; Sozialpolitik; EU; new social risks; gender dilemmas; policy paradigms; EU reconciliation policies
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europapolitik, Sozialpolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Grenzen marktregulativer Politik: die europäische Debatte zu "Unisex-Tarifen" in der privaten Altersvorsorge
Autor/in:
Kopischke, Ines; Leisering, Lutz
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Institut für Weltgesellschaft; Bielefeld (REGINA - Arbeitspapier, 25), 2007. 37 S
Details
Inhalt: "Im Jahr 2003 legte die EU-Sozialkommissarin Anna Diamantopoulou einen Entwurf einer Antidiskriminierungsrichtlinie vor, die die Gleichbehandlung der Geschlechter auch außerhalb des Beschäftigungssektors fördern sollte. Dieser Aufsatz gilt einem der umstrittensten Punkte der Richtlinieninitiative, der Forderung nach "Unisex-Tarifen", also geschlechtsneutral kalkulierten Tarifen, in der privaten Altersvorsorge. In diesem Punkt kreuzt sich die menschenrechtsorientierte Erweiterung des Einzugsbereichs der EUAntidiskriminierungspolitik mit den aktuellen Privatisierungstendenzen in der europäischen Alterssicherung und den dadurch entstehenden neuen Ungleichheiten. Der Aufsatz untersucht erstmals systematisch und auf Grundlage einer breiten Dokumentenanalyse die politischen Debatten und die Entscheidungsprozesse zur Unisex-Initiative der EU. Die Einführung einer Verpflichtung zu Unisex-Tarifen scheiterte im Dezember 2004. Wir führen dies auf drei Faktoren zurück: die Mehrheitsregel im EU-Ministerrat; die soziale Definition europäischer Vorsorgemärkte als liberale Märkte, nicht als sozialstaatlich zu gestaltende "Wohlfahrtsmärkte", durch die EU-Akteure; und die ungesicherte rechtspolitische (diskriminierungs- und gleichheitsbezogene) Begründbarkeit von Unisex-Tarifen. Aus der Fallstudie werden abschließend Folgerungen für die Grenzen marktregulativer Politik gezogen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Altersversorgung; provision for old age; gender; EU; EU; Rentenversicherung; pension insurance; Gleichstellung; affirmative action; private Vorsorge; private provision; Privatisierung; privatization; Rente; pension; Tarif; pay scale; Regulierung; regulation; Geschlechterpolitik; gender policy
SSOAR Kategorie:Europapolitik, soziale Sicherung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Judicial politics in the European Union: its impact on national opportunity structures for gender equality
Titelübersetzung:Rechtspolitik in der Europäischen Union: Auswirkungen auf nationale Opportunitätsstrukturen für die Gleichstellung der Geschlechter
Autor/in:
Tesoka, Sabrina
Quelle: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung; Köln (MPIfG Discussion Paper, 99/2), 1999. 30 S
Details
Inhalt: "Die Mobilisierung privater und öffentlicher Akteure auf nationaler und lokaler Ebene beeinflußt in entscheidendem Maße die Wirkung des europäischen Richterrechts auf die Regierungspraktiken der EU-Mitgliedsstaaten im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter. Dies betrifft sowohl Aktivitäten, die es ermöglichen, eigene Interessen mit europäischen Gesetzen und Standards durchzusetzen, als auch diejenigen Aktivitäten, die solchen Bemühungen entgegenwirken. Um die Bedingungen herauszustellen, unter denen auf diese Weise die Rechtspolitik beeinflußt wird, bewertet die vorliegende Studie eine Reihe von Variablen, die den Grad der Offenheit nationaler Regierungs- und Rechtsprechungssysteme bestimmen und damit die Wahrscheinlichkeit der Mobilisierung in den drei Mitgliedstaaten. Es wird aufgezeigt, inwiefern sich diese Faktoren auf die Verbreitung des europäischen Richterrechts im Bereich der Gleichstellung der Geschlechter positiv oder negativ auswirken. Das Fazit der Studie ist, daß die Mechanismen hinter der Interaktion zwischen Rechtsprechung und Politik neu überdacht werden müssen angesichts der wachsenden Komplexität und Bedeutung der europäischen Politik." [Autorenreferat]
Inhalt: "The paper investigates the proposition that the impact of European judicial politics on national modes of governance in the field of gender equality is influenced by domestic mobilisation. Domestic mobilisation refers to activities in EU member- states aimed at ensuring that public and private actors at the national and local level enforce European laws and standards, or to efforts to counteract just such activities. In order to specify the conditions under which domestic mobilisation impacts judicial politics, this study systematically evaluates a set of variables designed to indicate the degree of openness of the national political and judicial systems and, hence, the likelihood of mobilisation in three member states. The analysis assesses the extent to which these factors constitute either favourable stimuli and incentives or conflicting structures and adverse forces for the expansion of judicial politics regarding gender equality within the European Community. The paper concludes that it is necessary to rethink the concepts governing the interaction between law and politics in the complex context of this emerging arena of European public policy." [author's abstract]
Schlagwörter:Europäisches Recht; European Law; Richterrecht; case law; Gleichstellung; affirmative action; Frauenpolitik; women's policy; Rechtspolitik; legal policy; Rechtsprechung; jurisdiction; Großbritannien; Great Britain; Federal Republic of Germany; Frankreich; France; Europäischer Gerichtshof; European Court of Justice
SSOAR Kategorie:Europapolitik, spezielle Ressortpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Recht
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht