Menschenwürdige Arbeit/ Decent Work: eine Herausforderung in Zeiten der Globalisierung: Dokumentation des am 18. April 2008 im Gästehaus der Universität Bremen durchgeführten Symposiums aus Anlass der Entpflichtung von Eva Senghaas-Knobloch
Titelübersetzung:Humane work/ decent work: a challenge in times of globalization - proceedings of the symposium held on April 18, 2008 in the guesthouse of Bremen University on the occasion of the retirement of Eva Senghaas-Knobloch
Herausgeber/in:
Nagler, Brigitte; Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit (artec)
Quelle: Universität Bremen, Forschungszentrum Nachhaltigkeit (artec); Bremen (artec-paper, 154), 2008. 84 S
Inhalt: "Das Symposium 'Menschenwürdige Arbeit/ Decent Work: eine Herausforderung in Zeiten der Globalisierung' hatte zum Ziel, einer Reihe von Fragen nachzugehen, die in den vergangenen Jahren mehr und mehr an Aktualität verloren hatten: Welche Bedeutung hat 'Decent Work' für den Zusammenhalt von Gesellschaften? Wie kann Erwerbsarbeit angesichts der ökonomischen Globalisierung im Sinne des Leitbilds 'Decent Work' kontext- und ebenenspezifisch reguliert werden? Wie können Möglichkeiten für arbeitspolitische Gestaltungsansätze verbessert werden? Welche Anforderungen ergeben sich aus der Parallelität von Globalisierung und weltweiten Veränderungen im Geschlechterverhältnis für die Gestaltung der Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Care-Ansprüchen und Bedürfnissen?" (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Eva Senghaas-Knobloch "Decent Work" - eine weltweite Agenda für Forschung und Politik (5-17); Jan Dirks: Weltweit geltende Arbeitsstandards durch Globalisierung - politisch-organisationales Lernen in der IAO (18-28); Heide Gerstenberger: Warum es im Bereich der Seeschifffahrt besonders schwierig ist, Decent Work durchzusetzen (29-40); Jochen Tholen: Europäische Betriebsräte im Kontext der Europäisierung von Arbeitsbedingungen (41-46); Hermann Kotthoff: Arbeitsqualität im Rahmen der Europäischen Sozialpolitik: die Rolle der Europäischen Betriebsräte (EBR) (47-52); Guido Becke: Arbeitsqualität im Rahmen der europäischen (Sozial-)Politik - Förderpotenziale und Barrieren am Beispiel des sektoralen Sozialdialogs (53-66); Ute Gerhard: Geschlechterverhältnisse im Wandel: Anforderungen unter globalem Anpassungsdruck am Beispiel fürsorglicher Praxis/ Care (67-76); Christel Kumbruck: Pflege als ein zentrales Anwendungsfeld für familiäre häusliche und für professionelle Care-Tätigkeit (77-82); Christel Eckart: Decent Work - Arbeit, die fürsorgliche Beziehungen ermöglicht (83-88); Birgit Volmerg: Zur offiziellen Verabschiedung von Eva Senghaas-Knobloch (89-92).
Schlagwörter:gender relations; job situation; Arbeitspolitik; Arbeit; Gesellschaft; society; Globalisierung; Work-life-balance; Arbeitskultur; Europa; Europeanization; gainful work; Arbeitsbedingungen; works council; Menschenwürde; labor; Europäisierung; Fürsorge; world of work; Arbeitssituation; Erwerbsarbeit; social policy; Europe; human dignity; Arbeitswelt; research topic; ILO; welfare care; Ökonomie; Forschungsgegenstand; ILO; Betriebsrat; working conditions; Geschlechterverhältnis; globalization; work culture; labor policy; economy; Sozialpolitik; work-life-balance
Interessen und Interessenhandeln von IT-Beschäftigten in der Genderperspektive
Titelübersetzung:Interests and interest action of IT employees from the viewpoint of gender
Autor/in:
Boes, Andreas; Trinks Katrin
Quelle: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. ISF München; München (Arbeitspapier des Projekts ARB-IT2, 8), 2004. 12 S
Inhalt: Der Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer Studie über die Arbeitsbeziehungen in der IT-Industrie unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterperspektive. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei die Beschäftigten (Entwickler, Berater, Servicetechniker, Rechenzentrumsfachleute, Vertriebsmitarbeiter, Mitarbeiter aus den administrativen Bereichen sowie untere Führungskräfte) und deren individuelles Interessenhandeln. Die Basis der Analyse bilden 39 Interviews in sechs Fallbetrieben aus dem Segment Software und IT-Service. 13 davon wurden mit Frauen und 26 mit Männern geführt. Die Interviews in den IT-Unternehmen machen vor allem eines deutlich: Der Einbruch der Börsenkurse seit Mitte des Jahres 2000 und die danach folgende Stagnations- bzw. Krisenphase sind weit mehr als ein kurzfristiges Intermezzo, dem danach wieder ein Zurück zum Entwicklungsszenario der Boomphase folgen wird. Man steht vielmehr am Beginn einer Gezeitenwende, in deren Folge sich die Charakteristik der Branche grundlegend verändern wird. Die Auswertung der Gespräche offenbart in einem ersten Schritt zunächst den Umgang der Beschäftigten mit dem Gezeitenwende in der IT-Industrie. Daran knüpft eine Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Interessenpositionen zwischen Frauen und Männern an. Dazu gehören die Aspekte (1) Gehalt und Karriere, (2) Qualifizierung und Marktwert sowie (3) Arbeit und Leben. Im dritten Schritt gilt das Augenmerk sodann den Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei der Bewältigung des Spannungsfeldes Arbeit-Leben. Abschließend stellen die Autoren fest, dass unter Fortschreibung der bestehenden Bedingungen in den nächsten Jahren eher ein roll-back für die Frauen in der IT-Industrie zu erwarten ist. (ICG2)
Schlagwörter:gender relations; Arbeitsbeziehungen; Interessenorientierung; Qualifikation; Arbeit; interest orientation; qualification; New Economy; Federal Republic of Germany; Arbeitskultur; IT industry; Freizeit; IT-Branche; Arbeitsbedingungen; interests; new economy; labor; man; berufstätige Frau; Arbeitszeit; leisure time; Arbeitnehmer; salary; working woman; employee; Karriere; Gehalt; Mann; working conditions; Geschlechterverhältnis; work culture; labor relations; working hours; Interessenlage; career
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
Geschlechtergrenzen in der Dienstleistungsarbeit – aufgelöst und neu gezogen: das Beispiel Callcenter
Titelübersetzung:Gender limits in service work - dissolved and redrawn: the example of call centers
Autor/in:
Holtgrewe, Ursula
Quelle: Geschlechterverhältnisse im Dienstleistungssektor – Dynamiken, Differenzierungen und neue Horizonte. Baden Baden (Schriften des Heidelberger Instituts für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (HIFI) e.V.), 2003, S 147-160
Inhalt: "Der Beitrag geht anhand empirischer Befunde aus dem DFG-Projekt 'Callcenter – organisationelle
Grenzstellen zwischen Neotaylorismus und Kundenorientierung' der
Frage nach, ob sich in diesem neuen Bereich flexibilisierter Dienstleistungsarbeit überkommene
Muster des Einsatzes von Frauenarbeit reproduzieren, ob Geschlechtergrenzen
zur Disposition stehen oder neu gezogen werden. Einerseits wird hier mutmaßliche
'Routine'-Arbeit ausdifferenziert und technikgestützt rationalisiert. Das spricht für eine
Fortdauer traditioneller Abwertungsprozesse von Frauenarbeit im Namen der Flexibilität.
Andererseits aber sind in den Callcentern empirisch vielfältige und flexible Neu-
Kombinationen von betrieblichen Einsatzmustern und Belegschaften zu beobachten.
Segmentierungslinien verlaufen eher entlang der Verfügbarkeit und 'Flexibilität' der Arbeitskräfte
als entlang des Geschlechts; Teilzeit arbeitende Berufsrückkehrerinnen konzentrieren
sich in den Callcentern mit minder attraktiven Arbeitsbedingungen, aber
Frauen partizipieren auch an den angereicherten und anspruchsvollen Beratungs-
Dienstleistungen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; gender relations; Telefon; job situation; Qualifikation; service job; Arbeit; satisfaction; qualification; Zufriedenheit; call center; service enterprise; work satisfaction; tertiary sector; Arbeitsbedingungen; labor; man; standardization (meth.); Dienstleistungsunternehmen; Geschlechterverteilung; telephone; Arbeitszeit; Arbeitssituation; Teilzeitarbeitnehmer; Call Center; Mitarbeiter; sex ratio; woman; Mann; working conditions; Geschlechterverhältnis; tertiärer Sektor; direct marketing; working hours; Dienstleistungsberuf; Arbeitszufriedenheit; Standardisierung; Flexibilität; co-worker; Frauenerwerbstätigkeit; Direktmarketing; part-time worker; flexibility
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung
Conformity or resistence? Women workers in the garment factories in Bangladesh
Titelübersetzung:Anpassung oder Widerstand? Arbeiterinnen in der Textilindustrie in Bangladesch
Autor/in:
Dannecker, Petra
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 326), 2000. 23 S
Inhalt: In Bangladesch sind in den letzten Jahren gleichsam über Nacht durch die Globalisierung und Auslagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer neue Beschäftigungsformen für Frauen in Fabriken (hauptsächlich in der Textilindustrie) entstanden. Die vorliegende Studie beschreibt die Folgen für die traditionelle Sozialstruktur, das Familienleben und das Selbstverständnis von Männern und Frauen. Die Institution des islamischen "purdah" trennt streng zwischen den Sphären von Männern und Frauen, von Öffentlichkeit und Haus. Der Transfer industrieller Arbeits- und Lebensformen hat das traditionelle Sozialgefüge stark erschüttert und zu manifesten Spannungen im Geschlechterverhältnis geführt ohne jedoch - so das Fazit der Autorin - die ideologischen Grundlagen der Ausbeutung der Frauen zu beseitigen. Durch die Symbiose von altem und neuem System wird diese eher noch verschärft. (ICA)
Schlagwörter:production; women's employment; gender relations; Arbeitsbeziehungen; Bangladesh; gender role; Arbeiter; Globalisierung; Geschlechtsrolle; textile industry; Arbeitsbedingungen; worker; Bangladesch; exploitation; Südasien; Tradition; Sozialstruktur; Textilindustrie; woman; social structure; working conditions; Geschlechterverhältnis; globalization; labor relations; Entwicklungsland; South Asia; Produktion; tradition; Ausbeutung; Frauenerwerbstätigkeit; developing country
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung