Männlichkeit und Politik : Krise der fordistischen Naturverhältnisse und staatliche Forschungs- und Technologiepolitik in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Masculinity and politics : crisis in Fordist natural conditions and government policy on research and technology in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 114), 1999. 195 S.
Inhalt: Die staatliche Forschungs- und Technologieförderung beeinflusst massiv die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien. Als Folge der Kritik der fordistischen Naturverhältnisse hat seit der Mitte der 70er Jahre insbesondere die Umweltforschung einen neuen Stellenwert erfahren. Die wissenschaftlichen Arbeiten zur Wissenschafts- und Forschungspolitik in diesem Bereich zeichnen sich jedoch nach Auffassung des Autors durch 'umfassende Geschlechtsblindheit' (18) aus; deshalb zielt diese Arbeit 'auf die Offenlegung des verborgenen Geschlechts der bundesdeutschen Forschungspolitik' (23). Diese ist androzentrisch, wenn sie folgende vier Kriterien erfüllt: Vergrößerung der patrichalen Dividende, verengter Technikbegriff auf konzeptioneller Ebene, Konstitution eines hierarchischen Gender-Regimes, Hierarchisierung von Männlichkeiten (39-40). Anhand einer empirischen Analyse der staatlichen Forschungs- und Technologieförderung in Deutschland 1975 bis 1990 belegt er, dass diese Kriterien erfüllt sind und die bundesdeutsche Forschungs- und Technologiepolitik folglich androzentrisch geprägt ist. Eine Analyse der Forschungs- und Technologiepolitik in den 90er Jahren sowie ein Ausblick auf ein Forschungsprogramm beschließen das Buch. (ZPol, NOMOS)
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung; Heinrich Böll Stiftung e.V.; Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, 112), 1999. 212 S.
Inhalt: Es handelt sich um die Dokumentation einer gleichnamigen, im Februar 1998 durchgeführten Tagung. Die Beiträge von Schmidt und Döge haben einen eher allgemeinen Charakter, die folgenden Beiträge beschäftigen sich mit einzelnen Technikfeldern. Collmer analysiert Gendering-Prozesse im Bereich der Computertechnik; Weller und Schultz betrachten die Produktentwicklung und -gestaltung; Bauhardt und Schambach untersuchen die Verkehrs- und Stadtplanung und Knothe sowie Stellmach widmen sich der Gentechnik. Inhaltsverzeichnis: Dorothea Schmidt: Konzeptionalisierungen von Technik und Geschlecht (13-33); Peter Döge: Das Geschlecht in der Forschungs- und Technologiepolitik (35-54); Sabine Collmer: Genderisierte Technik: Entwicklungslinien der Theoriebildung und empirische Befunde (55-75); Ines Weller: Gestaltungsmacht von Frauen in neuen Ansätzen der Umweltforschung zur Produktentwicklung (77-98); Irmgard Schultz: Neue Politikperspektiven für die Gestaltung von Produkten. Das Herstellen von Öffentlichkeit als politische Strategie des Empowerment von Frauen (99-110); Christine Bauhardt: Bürgersteige und Straßenbahnen für die Frauen - den Männern ICE und Transrapid? Zur Verhältnismäßigkeit von Investitionsentscheidungen für den Infrastrukturausbau (111-125); Gabriele Schambach: Daimler-City oder wie das Geschlecht in der Stadtplanung verborgen ist (127-141); Bettina Knothe: Gen- und Biotechnologie und Partizipation - oder: Was haben die modernen Biowissenschaften mit Paulo Freire zu tun? (143-172); Claudia Stellmach: Technik ohne Inhalt und Geschichte? Kritik geschlechtsblinder Analyse der Gentechnik-Formierung und geschlechtertheoretische Gegenfragen (173-207). (ZPol, NOMOS)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Staatliche Forschungs- und Technologiepolitik als "Männerbund" : zur geschlechtsspezifischen Zusammensetzung der Beratungsgremien des Bundesforschungsministeriums
Titelübersetzung:Government policy on research and technology as a "male society" : gender-specific composition of advisory committees of the Federal Ministry of Research
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 16 (1998) H. 1/2, S. 124-136
Inhalt: Dargestellt werden Ergebnisse einer Untersuchung zur geschlechtsspezifischen Zusammensetzung des Beratungswesens des Bundesforschungsministeriums in den Jahren 1975 bis 1990. Von Interesse ist dabei nicht nur der quantitative Anteil von Frauen in den Beratungsgremien, sondern auch deren Möglichkeiten zur aktiven Einflußnahme. Beginnend mit einem Überblick über die allgemeine Präsenz von Frauen im Beratungswesen wird anschließend die Verteilung der Beraterinnen in den einzelnen Förderbereichen erörtert. Eine weitere Differenzierung wird mit der Darstellung der inhaltlichen Verteilung der Beraterinnen des Ministeriums vorgenommen. Zu konstatieren ist eine verschwindend geringe, jahrelang konstante Frauenbeteiligung. Frauen werden vor allem in nachrangigen Bereichen als Beraterinnen tätig. Eine Veränderung deutet sich nicht an. (prh)