Personalstrukturentwicklung und Personalentwicklung : Studie im Rahmen des Bundesberichts Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) 2021
Autor/in:
Burkhardt, Anke; Philipp, Aaron; Rediger, Philipp; Schäfer, Jens‐Heinrich
Quelle: Institut für Hochschulforschung (HoF); Wittenberg, 2021.
Details
Inhalt: Die Gestaltung attraktiver Beschäftigungsbedingungen und verlässlicher Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs steht seit mehr als einem Jahrzehnt auf der wissenschaftspolitischen Agenda. Statistische Analysen und Befunde der empirischen Forschung machen deutlich: An Hochschulen wie an außeruniversitären Forschungseinrichtungen besteht nach wie vor erheblicher Handlungsbedarf. Das betrifft insbesondere die anhaltend hohe Befristungsquote. Zu den positiven Entwicklungen zählen die Erhöhung des Frauenanteils bis hin zur Professur, die Einführung der Tenure-Track-Professur und die schrittweise Etablierung einer systematischen Personalentwicklung.
Kürzlich präsentierte das BMBF der Öffentlichkeit zum vierten Mal den „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs“ (BuWiN). HoF Halle-Wittenberg ist seit 2006 als Mitglied des Wissenschaftlichen Konsortiums an der Erarbeitung des Bundesberichts beteiligt. Diesmal hatte HoF es zudem übernommen, statistische Daten und Forschungsbefunde zu zwei zentralen Themensträngen aufzubereiten: Personalstrukturentwicklung und Personalentwicklung, beide bedeutsam für die Gestaltung von Beschäftigungsbedingungen und Karriereperspektiven in der Wissenschaft.
Personalstrukturentwicklung: Hier geht es um die Einführung neuer Personalkategorien, die Struktur der Personalgruppen, Aufgaben- und Kompetenzverteilungen, Vertragsgestaltungen, Qualifizierungswege und Verbleibsoptionen in der Wissenschaft. Beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal war von 2005 bis 2018 ein deutlicher Aufwuchs zu verzeichnen. Das betraf die wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeiter.innen in besonderem Maße, wodurch der Professorenanteil relativ weiter sank. Unterhalb der Professur ist Befristung weiterhin der Regelfall. Acht von zehn der Mitarbeiter.innen sind befristet beschäftigt, fast die Hälfte ist in Teilzeit tätig, zwei Fünftel werden aus Drittmitteln finanziert. Überdurchschnittliche Befristungsquoten weisen Promovierende (98 %) und Habilitierende (88 %) auf. Auch an den außeruniversitären Forschungseinrichtungen stellt Dauerbeschäftigung nach wie vor die Ausnahme dar.
Die mit Bund-Länder-Förderung eingeführte Tenure-Track-Professur liegt zahlenmäßig zwar noch deutlich unter der Juniorprofessur. Doch hat sie spürbar Einfluss auf die Ausgestaltung der Beschäftigungsbedingungen von Postdocs genommen. Wie eine Auswertung von Stellenanzeigen ergab, werden Juniorprofessuren inzwischen wesentlich häufiger mit der Aussicht auf (unbefristete) Weiterbeschäftigung offeriert, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.
Unverkennbar haben die verschiedenen Bund-Länder-Programme – vor allem Exzellenzstrategie, Professorinnenprogramm sowie Pakt für Forschung und Innovation – auch in anderer Hinsicht personalrelevante Entwicklungen in Gang gesetzt oder forciert. Dazu zählt die Etablierung einer systematischen und institutionell verankerten Personalentwicklung an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Bis vor wenigen Jahren konzentrierte sich die Personalentwicklung in erster Linie auf den Verwaltungsbereich und die Herausbildung von Führungs- und Managementkompetenz. 2013 verfügte erst etwa die Hälfte der Hochschulen über ein Personalentwicklungskonzept oder entsprechende Leitlinien. Inzwischen hat sich Personalentwicklung zu einem festen Bestandteil der Hochschulgovernance mit dem Status eines strategischen Handlungsfeldes der Hochschulleitung entwickelt. Den unterschiedlichen Handlungseben und Adressaten wird durch eine differenzierte Verantwortungszuschreibung im Zusammenspiel von zentralen und dezentralen institutionellen Akteuren aus Wissenschaft und Hochschulverwaltung Rechnung getragen.
Schlagwörter:Befristung; Beschäftigungsbedingungen; Hochschule; Personalentwicklung; Personalstruktur; Post-doc; Teilzeitarbeit; Tenure Track
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
„Wie auf einem Basar“ : Berufungsverhandlungen und Gender Pay Gap bei den Leistungsbezügen an Hochschulen in Niedersachsen
Autor/in:
Burkhardt, Anke; Harrlandt, Florian; Schäfer, Jens‐Heinrich
Quelle: Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin‐Luther‐Universität, Halle‐Wittenberg; (HoF‐Arbeitsbericht, 110)2019.
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Inhalt: Gegenstand der Untersuchung im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) waren die Leistungsbezüge in der W‐Besoldung der an staatlichen Hochschulen in Niedersachsen tätigen Professorinnen und Professoren. Auf Basis der von den Hochschulen bereitgestellten Daten für 2016 wurde ein flächendeckender Gender Pay Gap ermittelt, der sich mit wenigen Ausnahmen auf die verschie‐denen Hochschularten, Fächergruppen, Besoldungsgruppen und Altersgruppen erstreckt. Besonders be‐troffen sind Universitäten. Der höchste Wert wurde mit 34,5 Prozent in den Sprach‐ und Kulturwissenschaf‐ten registriert. Außerdem erhalten Männer anteilig häufiger unbefristete/ruhegehaltsfähige Leistungsbe‐züge. Eine vertiefende Analyse an ausgewählten Hochschulen ergab, dass Professoren von der Erfahrungs‐dauer, den erhaltenen Rufen und den geführten Bleibeverhandlungen gemessen am durchschnittlichen An‐stieg der Leistungsbezüge deutlich stärker profitieren als Professorinnen. Neben der statistischen Analyse galt die besondere Aufmerksamkeit dem Wissensstand und dem Meinungsbild zu den Gründen für den Gender Pay Gap sowie den Möglichkeiten der Gegensteuerung. Dazu wurden Sondierungsgespräche mit zentralen Gleichstellungsbeauftragten und leitfadengestützte Experteninterviews mit VertreterInnen der Hochschulleitungen geführt. Breiten Raum nahmen berufsbiografische Interviews mit Professorinnen und Professoren ein. Sie lassen zum einen darauf schließen, dass Frauen und Männer dem Einkommen bei der Karriereplanung und in den Berufungsverhandlungen eine unterschiedliche Bedeutung beimessen. Zum an‐deren thematisieren Frauen in stärkerem Maße familiär bedingte Mobilitätseinschränkungen. Mehrheitlich wurde für eine erhöhte Transparenz der Vergabe von Leistungsbezügen plädiert.
Schlagwörter:Besoldung; gender pay gap; Geschlechterunterschied; Hochschule; Niedersachsen; Professur; qualitative Analyse; quantitative Analyse
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Die Juniorprofessur – vergleichende Analyse neuer und traditioneller Karrierewege im deutschen Wissenschaftssystem
Autor/in:
Burkhardt, Anke; Nickel, Sigrun; Berndt, Sarah; Püttmann, Vitus; Rathmann, Annika
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 38 (2016) 1-2, S 86–117
Details
Inhalt: Zehn Jahre nach Einführung der Juniorprofessur stellte sich die Frage, ob der neue Karriereweg im deutschen Wissenschaftssystem die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt hat. Aus diesem Grund wurde in einem dreijährigen Forschungsprojekt eine vergleichende Untersuchung der unterschiedlichen Karrierewege zur Professur durchgeführt. Dazu zählen neben Juniorprofessuren auch Nachwuchsgruppenleitungen, die Habilitation sowie die Promotion plus Berufspraxis. In bundesweiten Befragungen wurden Einschätzungen sowohl von aktuellen als auch von ehemaligen Postdocs dieser vier Karrierewege erhoben. In dem Artikel werden die zentralen Ergebnisse der Untersuchung sowie darauf basierende hochschulpolitische Handlungsvorschläge vorgestellt. Es zeigt sich, dass die Juniorprofessur zu einer Vielzahl erfolgreicher Karrieren geführt hat. Gleichzeitig wird aber auch Reformbedarf deutlich, beispielsweise bei der Ausgestaltung der Stellen, der Planbarkeit des weiteren Berufswegs sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Schlagwörter:Habilitation; Hochschule; Juniorprofessur; Karriereweg; wissenschaftlicher Nachwuchs
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Juniorprofessur : Neue und alte Qualifizierungswege im Vergleich
Herausgeber/in:
Burkhardt, Anke; Nickel, Sigrun
Quelle: Baden-Baden: Nomos, 2015.
Details
Inhalt: Hat die 2002 mit Bundesförderung eingeführte Juniorprofessur die in sie gesetzten hohen Reformerwartungen erfüllt oder handelt es sich nur um alten Wein in neuen Schläuchen? Dieser Frage geht ein neu erschienene Publikation nach, in der das CHE Centrum für Hochschulentwicklung und das HoF Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg gemeinsam analysieren, welche Stärken und Schwächen dieser Weg zur Professur im Vergleich zu anderen Qualifizierungspfaden wie die Nachwuchsgruppenleitung, die Habilitation oder die Promotion plus Berufspraxis aufweist. Auf 456 Seiten werden auf Basis bundesweiter Befragungsergebnisse aus Sicht von aktuellen und ehemaligen Postdocs detaillierte Erkenntnisse gewonnen und daraus Handungsvorschläge für Politik, Hochschulen und Postdocs abgeleitet. Dies auch vor dem Hintergrund der jüngsten Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Neugestaltung der Karrierewege zur Professur, der laufenden Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und des von Bund und Ländern angekündigten Förderprogramms für den wissenschaftliche Nachwuchs.
Das Buch geht aus einem dreijährigen Forschungsprojekt (2012-2015) hervor, welches von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde und aus zwei Teiluntersuchungen bestand. So hat das HoF im Rahmen repräsentativer Online-Befragungen den bisherigen wissenschaftlichen Werdegang, die Zufriedenheit mit der Arbeitssituation während der Qualifizierungsphase und die beruflichen Pläne von Juniorprofessor(inn)en und Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiter(inne)n untersucht. Zur Vertiefung fanden leitfadengestützte Interviews statt, in die auch Habilitierende einbezogen wurden. Die besondere Aufmerksamkeit galt dem Einfluss von Gender, familiärer Situation und sozialer Herkunft auf den Verlauf von wissenschaftlicher Qualifizierung und Karriere in der Wissenschaft. Im Fokus des CHE stand die berufliche Karriere im Anschluss an die Postdoc-Phase. Hierfür wurde eine bundesweite Online-Befragung von ehemaligen Juniorprofessor(inn)en sowie ab 2002 berufenen Professor(inn)en vorgenommen. Zusätzlich wurden in einer bundesweiten Universitätsbefragung Daten zum beruflichen Verbleib von Juniorprofessor(inn)en erhoben. Darüber hinaus wurde eine berufsbiografische Analyse von Karriereverläufen österreichischer Wissenschaftler(innen) anhand von Lebensläufen durchgeführt. Diese wurde durch Experteninterviews ergänzt.
Insgesamt zeigt sich, dass die Juniorprofessur zu einer Vielzahl erfolgreicher Karrieren geführt hat. Gleichzeitig wird aber auch Verbesserungsbedarf deutlich beispielsweise bei der Ausstattung der Stellen, der Arbeitsbelastung, der Planbarkeit des weiteren Berufsweges sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der im Verlag Edition Sigma erschienenen Publikation wird eine Forschungslücke geschlossen. Sie bietet nicht nur einen Vergleich neuer und traditioneller Wege zur Professur, sondern stellt auch die aktuelle Perspektive von Nachwuchswissenschaftler(inne)n der retrospektiven Sicht von Professor(inn)en auf ihre wissenschaftliche Qualifizierung gegenüber. Die empirisch fundierten Erkenntnisse münden in zielgruppenspezifische Anregungen für die Reform der Postdoc-Phase.
Schlagwörter:Geschlecht; Habilitation; Hochschule; Juniorprofessur; Karriere; Karriereverlauf; Karriereweg; Post-doc; wissenschaftliche Qualifikation; wissenschaftlicher Mitarbeiter; wissenschaftlicher Nachwuchs
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die Juniorprofessur : Neue und alte Qualifizierungswege im Vergleich
Herausgeber/in:
Burkhardt, Anke; Nickel, Sigrun
Quelle: Baden-Baden: Nomos, 2015.
Details
Inhalt: Hat die 2002 mit Bundesförderung eingeführte Juniorprofessur die in sie gesetzten hohen Reformerwartungen erfüllt oder handelt es sich nur um alten Wein in neuen Schläuchen? Dieser Frage geht ein neu erschienene Publikation nach, in der das CHE Centrum für Hochschulentwicklung und das HoF Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg gemeinsam analysieren, welche Stärken und Schwächen dieser Weg zur Professur im Vergleich zu anderen Qualifizierungspfaden wie die Nachwuchsgruppenleitung, die Habilitation oder die Promotion plus Berufspraxis aufweist. Auf 456 Seiten werden auf Basis bundesweiter Befragungsergebnisse aus Sicht von aktuellen und ehemaligen Postdocs detaillierte Erkenntnisse gewonnen und daraus Handungsvorschläge für Politik, Hochschulen und Postdocs abgeleitet. Dies auch vor dem Hintergrund der jüngsten Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Neugestaltung der Karrierewege zur Professur, der laufenden Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und des von Bund und Ländern angekündigten Förderprogramms für den wissenschaftliche Nachwuchs.
Das Buch geht aus einem dreijährigen Forschungsprojekt (2012-2015) hervor, welches von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde und aus zwei Teiluntersuchungen bestand. So hat das HoF im Rahmen repräsentativer Online-Befragungen den bisherigen wissenschaftlichen Werdegang, die Zufriedenheit mit der Arbeitssituation während der Qualifizierungsphase und die beruflichen Pläne von Juniorprofessor(inn)en und Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiter(inne)n untersucht. Zur Vertiefung fanden leitfadengestützte Interviews statt, in die auch Habilitierende einbezogen wurden. Die besondere Aufmerksamkeit galt dem Einfluss von Gender, familiärer Situation und sozialer Herkunft auf den Verlauf von wissenschaftlicher Qualifizierung und Karriere in der Wissenschaft. Im Fokus des CHE stand die berufliche Karriere im Anschluss an die Postdoc-Phase. Hierfür wurde eine bundesweite Online-Befragung von ehemaligen Juniorprofessor(inn)en sowie ab 2002 berufenen Professor(inn)en vorgenommen. Zusätzlich wurden in einer bundesweiten Universitätsbefragung Daten zum beruflichen Verbleib von Juniorprofessor(inn)en erhoben. Darüber hinaus wurde eine berufsbiografische Analyse von Karriereverläufen österreichischer Wissenschaftler(innen) anhand von Lebensläufen durchgeführt. Diese wurde durch Experteninterviews ergänzt.
Insgesamt zeigt sich, dass die Juniorprofessur zu einer Vielzahl erfolgreicher Karrieren geführt hat. Gleichzeitig wird aber auch Verbesserungsbedarf deutlich beispielsweise bei der Ausstattung der Stellen, der Arbeitsbelastung, der Planbarkeit des weiteren Berufsweges sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der im Verlag Edition Sigma erschienenen Publikation wird eine Forschungslücke geschlossen. Sie bietet nicht nur einen Vergleich neuer und traditioneller Wege zur Professur, sondern stellt auch die aktuelle Perspektive von Nachwuchswissenschaftler(inne)n der retrospektiven Sicht von Professor(inn)en auf ihre wissenschaftliche Qualifizierung gegenüber. Die empirisch fundierten Erkenntnisse münden in zielgruppenspezifische Anregungen für die Reform der Postdoc-Phase.
Schlagwörter:Geschlecht; Habilitation; Hochschule; Juniorprofessur; Karriere; Karriereverlauf; Karriereweg; Post-doc; wissenschaftliche Qualifikation; wissenschaftlicher Mitarbeiter; wissenschaftlicher Nachwuchs
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Sammelwerk
Beschäftigungsbedingungen als Gegenstand von Hochschulsteuerung : Studie im Auftrag der Hamburger Behörde für Wissenschaft und Forschung
Autor/in:
Quaißer, Gunter; Burkhardt, Anke
Quelle: Institut für Hochschulforschung (HoF); Halle-Wittenberg (HoF-Arbeitsberichte, 4'2013), 2013.
Details
Inhalt: Angesichts des erheblichen Bedeutungszuwachses von Befristung, Drittmittelfinanzierung und Teilzeit für die Beschäftigungssituation von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rückt die Frage nach der Attraktivität des Arbeitsplatzes Hochschule und damit verbunden nach der Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulbereichs im Vergleich zu anderen Berufsfeldern für Hochqualifizierte zunehmend in das Zentrum der hochschulpolitischen Diskussion. Gefordert sind hier in erster Linie die Bundesländer, denen im Zuge der Föderalismusreform ein Großteil der Verantwortung für die Gestaltung von Personalstruktur und Beschäftigungsbedingungen übertragen wurde. Vor diesem Hintergrund hat die Hamburger Behörde für Wissenschaft und Forschung eine Studie in Auftrag gegeben, die Aufschluss über Reformbedarf, Handlungsoptionen und Steuerungsmöglichkeiten in Kooperation von Hochschulpolitik und Hochschulpraxis geben soll.
In einer ersten Bestandsaufnahme wird ermittelt, in wie weit die Beschäftigungsbedingungen Gegenstand der Landeshochschulgesetze sind bzw. ob sie im Rahmen von Leistungsorientierter Mittelverteilung und Zielvereinbarungen behandelt werden. Daran schließen sich eine Auswertung von Stellungnahmen wissenschaftspolitischer Institutionen und Akteure sowie eine Übersicht zu bereits existierenden Vereinbarungen zu Beschäftigungsstandards an. Abgerundet wird die Analyse durch einen statistischen Vergleich der Beschäftigungssituation an Universitäten unterhalb der Professur nach Bundesländern.
Aufbauend auf dieser Recherche wird unter Einbeziehung des Meinungsbildes von Hamburger Universitätsleitungen, Personalräten, Gleichstellungsbeauftragten und Betroffenen diskutiert, mit Hilfe welcher Instrumenten der Hochschulsteuerung auf Landes- und Hochschulebene Einfluss auf die Beschäftigungssituation der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgeübt werden kann. Der Bericht dient damit der inhaltlichen Fundierung der Diskussion von Reformansätzen in der von der Hamburger Behörde in Kooperation mit den Universitätsleitungen und verschiedenen Interessenvertretungen eingerichteten „Arbeitsgruppe zur Verminderung prekärer Beschäftigungen“.
Schlagwörter:befristeter Arbeitsvertrag; Beschäftigungsbedingungen; Bundesland; Drittmittel; Hamburg; Hochschule; Hochschulsteuerung; Karriere; Landeshochschulgesetze; Mitarbeiter; Teilzeitarbeit; Zielvereinbarung
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Monographie
Arbeitsplatz Hochschule und Forschung für wissenschaftliches Personal und Nachwuchskräfte
Autor/in:
Bloch, Roland; Burkhardt, Anke
Quelle: Hans-Böckler-Stiftung; Düsseldorf (Arbeitspapier, 207), 2010. 115 S
Details
Schlagwörter:Akademische Karriere; Chancengleichheit; Gleichstellungspolitik; Hochschulpolitik; Juniorprofessur; Landeshochschulgesetze; Lehre; Promotion; wissenschaftlicher Nachwuchs; Wissenschaftliches Personal
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Statistik und statistische Daten, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
"Dr. Unsichtbar" im Visier : Erwartungen an die Forschung zum wissenschaftlichen Nachwuchs
Titelübersetzung:"Dr. Invisible" as a target : expectations of research on trainee scientists
Autor/in:
Burkhardt, Anke; König, Karsten; Krempkow, René
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 17 (2008) H. 1, S. 74-90
Details
Inhalt: Eingangs werden die Forschungsdesiderata benannt und damit aufgezeigt, in welche Richtung weitere Projekte geplant werden sollten. Anschließend werden gegenwärtig laufende Forschungsprojekte vorgestellt und die erwarteten Ergebnisse skizziert. Daraus ergibt sich ein Bild dessen, was in absehbarer Zeit bekannt sein könnte und wo auch dann noch Lücken zu erwarten sind. Es werden zwei Befunde hervorgehoben, die die Situation der Nachwuchswissenschaftler/-innen in Deutschland im internationalen Vergleich beschreiben: Sie sind - trotz Einführung der Juniorprofessur - mehrheitlich erstens vom Status her länger unselbstständig tätig und zweitens länger mit unsicheren Berufsperspektiven konfrontiert als ihre Kollegen in anderen Ländern. Insgesamt wird konstatiert, dass mit den begonnenen und geplanten Studien mehrere Aspekte (noch) unbearbeitet bleiben: Es gibt keine exakte Kenntnis über die Anzahl der Doktorand/-innen in Deutschland. Nach wie vor unbekannt ist, wie viele Doktorand/-innen auf etatisierten Mitarbeiterstellen, wie viele auf Drittmittelbasis und wie viele als wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt sind. Auch die Stipendienstatistik ist nicht wirklich aussagekräftig. Es gibt keine verlässliche Aussagen darüber, wie viele InhaberInnen von befristeten (und von unbefristeten) Mittelbaustellen an den Hochschulen und Forschungsinstituten promoviert (und eventuell auch habilitiert) sind, wie viele als Doktorand/-innen gelten, und wie viele einfach ohne Promotion tätig sind. Das Wissen über die zurzeit überall sprießende neue Kategorie der sog. Post docs ist bisher viel zu unpräzise. (ICF2)
Schlagwörter:Hochschulforschung; Hochschullehrer; Hochschulpolitik; Hochschulverwaltung; Hochschulwesen; Karriere; Wissenschaftler; wissenschaftliche Institution; wissenschaftlicher Mitarbeiter; Hierarchie; Beruf; berufliche Selbständigkeit; beruflicher Aufstieg; berufliches Selbstverständnis; Abhängigkeit; Mobilität; Forschungsdefizit; Promotion; Habilitation
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz