Inhalt: "Der Mainstream der Politischen Theorie kennt nur wenige ideengeschichtliche Klassikerinnen - und würdigt kaum eine ausreichend. Umso bedeutsamer ist es, dass sich im 20. Jahrhundert zwei Frauen zur gleichen Zeit mit einer ganz ähnlichen philosophischen Orientierung den unbestrittenen Rang einer Klassikerin erworben haben: Hannah Arendt und Simone de Beauvoir. Im Zentrum der Politischen Theorien Hannah Arendts und Simone de Beauvoirs steht ein Konzept von Freiheit, das sowohl enthusiastisch die Herausforderungen preist als auch realistisch die Gefährdungen erfasst. Aus der Perspektive des Freiheitskonzept werden hier erstmals beide Theoretikerinnen ausführlich vergleichend betrachtet. Arendts Konzept einer zerbrechlichen Freiheit und Beauvoirs Idee einer beängstigenden Freiheit stellen komplexe moderne Anthropologien dar, die die Menschheit als soziale Spezies zeichnen, hin-und-her-gerissen zwischen Wagemut und Verzagtheit, angewiesen auf die Welt und die Anderen. Beide Theoretikerinnen vereint zudem eine kritische, mitunter abwertende Haltung gegenüber der 'Naturseite' menschlicher Existenz, gegen Körperlichkeit, Gattung und Notwendigkeit. Arendts und Beauvoirs biographisches und theoretisches Verhältnis zum Existenzialismus wirft schließlich die Frage auf, ob die existenzialistische Freiheitskonzeption vielleicht nicht zufällig für eine von Frauen formulierte politische Anthropologie in patriarchalen Gesellschaften besonders viel versprechend ist. Die Diskussion des Konzepts der gefährdeten Freiheit in der Politischen Theorie Arendts und Beauvoirs schließt erstmalig ein vergleichendes Verständnis beider Werke, ihrer großen Ähnlichkeiten und feinen Unterschiede auf." (Verlagsangabe)
Schlagwörter:politische Theorie; Freiheit; Arendt, Hannah; 20. Jahrhundert; Vergleich; vergleichende Politikwissenschaft; Konzeption; Freiheitsrecht; Theorie; Philosophie; Angst; Herrschaft; Gefährdung; Biographie; biographische Methode; Beauvoir, Simone de
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie