Gleichberechtigung in der Differenz : Replik auf einige neuere Kritiken und die Frage der Quoten
Titelübersetzung:Equality of rights in the gender difference : reply to some recent criticism and the question of quotas
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau: zur Ethik der Geschlechterdifferenz. Helga Kuhlmann (Hrsg.). Gütersloh: Kaiser, 1995, S. 32-45
Inhalt: Die Autorin setzt sich insbesondere mit zwei Einwänden gegenüber der Position der Geschlechterdifferenz auseinander: zum einen sei die Forderung nach Anerkennung der Geschlechterdifferenz konservativ, zum anderen unnötig. Sie versucht in der Auseinandersetzung mit diesen und verwandten Kritikpunkten zu zeigen, daß das Gleichheitsverständnis, wie es mit der bürgerlichen Moderne entstanden sei, selbst Teil des Problems sei. Den dialektischen Punkt, an dem "das herrschende Gleichheitsverständnis umschlägt", skizziert sie am Beispiel der Auseinandersetzungen um den Ausschluß der Frauen bei der Französischen Revolution. Daran anschließend setzt sie sich anhand einer Kritik an der aktuellen Frauenförderpolitik als Differenzpolitik mit den Einwänden gegenüber der Geschlechterdifferenz auseinander. Überlegungen u.a. zur Frage von "Quoten" schließen den Beitrag ab. (rk)
Schlagwörter:Förderungsprogramm; Frauenpolitik; Gleichberechtigung; Frankreich; Moderne; Geschlechtsrolle; Differenzierung; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht als Existenzweise : einige kritische Anmerkungen zu aktuellen Versuchen zu einem neuen Verständnis von "Geschlecht"
Titelübersetzung:Gender as a form of existence : some critical comments on current attempts at a new comprehension of "gender"
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Geschlechterverhältnisse und Politik. Katharina Pühl (Red.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp, Neue Folge), 1994, S. 168-187
Inhalt: Nach der Entdeckung der "kulturellen Konstruktion von Geschlecht" und dem Zusammenhang von sexuellem Körper und seinen sozialen Inszenierungen und Zuschreibungen bleibt eine heftig diskutierte Frage die nach der "Materialität" der Körper. Feministinnen haben sich frühzeitig gegen die drohende "Auflösung" des Körpers in postmodernen feministischen Diskursen gewehrt. Damit wird das durch die feministische Kritk gewonnene Terrain nicht preisgegeben, Körper auch materiell im Modus ihrer kulturellen, sozialen und historischen Konstruktion zu thematisieren. Wenn es kein "materielles Substrat" gibt, an dem geschlechtliche Zuschreibungen verankert werden können, wie ist dann die "Realität" von geschlechtlichen Körpern zu verstehen? Im vorliegenden Beitrag schlägt die Autorin vor, die gesellschaftliche Konstruktion von zweigeschlechtlichen Körpern und damit auch von Geschlechtsidentitäten und -rollen nicht als Resultat willkürlicher Inszenierungen zu verstehen, sondern als Prozeß und historisch-subjektives Ergebnis von kulturell vertrauten Alltagspraktiken. (pmb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlecht als hegemonialer Diskurs : Ansätze zu einer kritischen Theorie des "Geschlechts"
Titelübersetzung:Gender as hegemonial discourse : approaches to a critical theory of "gender"
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Denkachsen: zur theoretischen und institutionellen Rede vom Geschlecht. Theresa Wobbe (Hrsg.), Gesa Lindemann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp , Neue Folge), 1994, S. 236-263
Inhalt: Der vorliegende Beitrag resümiert und diskutiert die aktuellen Versuche zu einem neuen Verständnis der Kategorie "Geschlecht". Zentral für die meisten Arbeiten ist die Kritik an der spätestens seit den 70er Jahren im Feminismus üblichen Kritik zwischen biologischem und sozialem Geschlecht bzw. zwischen sex und gender. Gegenwärtig dominieren die Versuche Geschlecht als "soziale Konstruktion" zu begreifen. Die Autorin zeigt, daß mit dem Begriff der sozialen Konstruktion nicht nur die körperlich-leibliche "Ebene" des Geschlechts aus dem Blick gerät, sondern daß darüber hinaus die Realität des Geschlechts als einer historisch konkreten "Existenzweise" der Individuen nicht faßbar wird. So liegt die theoretische Priorität in diesen Ansätzen fast ausschließlich in der Konstruktion/Konstitution des Geschlechts und seinen "Inszenierungen", also darauf wie Geschlechter "gemacht" werden (doing gender) und nicht wie Geschlechter als gewordenen/werdende "sind" bzw. wie sie "gelebt" werden. (pmb)
Quelle: Internationaler Frauenkongreß "Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht. 200 Jahre Aufklärung - 200 Jahre Französische Revolution"; Frankfurt am Main: Helmer, 1990. 373 S.
Inhalt: Der Band befaßt sich mit Fragen der Gültigkeit von Menschenrechten auch als Frauenrechte. Ziel ist die Analyse der strukturellen Gründe der rechtlichen und gesellschaftlichen Diskriminierung der Frau in den westlichen Gesellschaften. Ausgangspunkt ist die Bedeutung der Frauen in der französischen Revolution und ihre Rolle im Zeitalter der Aufklärung, das ihnen die formale Rechtsgleichheit zugestand. Gleichzeitig war dies jedoch der Beginn einer neuen Ideologie der Geschlechter, die Frauen aus dem politischen Leben verdrängte. Hiervon ausgehend wird die historische Entwicklung und die aktuelle Rechtsstellung der Frauen in der bürgerlichen Gesellschaft erörtert. Auf dieser Grundlage werden aktuelle Themen wie Gen- und Reproduktionstechnologien neu bewertet und die Wichtigkeit von Menschenrechten als Frauenrechte betont. Der Band schließt mit der Frage nach dem Bezugspunkt weiblicher Emanzipationskonzepte in einer Tradition der Gleichheit, die weibliche Menschen ausklammerte. (ICE)