Herausgeber/in:
Müller, Ursula; Riegraf, Birgit; Wilz, Sylvia M.
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft), 2013. 541 S.
Inhalt: "Die Debatten über den Zusammenhang von 'Organisation und Geschlecht' erleben seit den 1970er Jahren auch im deutschsprachigen Raum einen bemerkenswerten Aufschwung. So werden immer mehr Organisationstypen, Hochschulen, Sportvereine oder Unternehmen und Organisationseinheiten wie Personalabteilungen, darauf hin analysiert, welche Rolle das Geschlecht der Beschäftigten im Alltag der Organisationen spielt und welche unterschiedlichen Erscheinungsformen die Herstellungsprozesse von Geschlechterdifferenzen haben. Eine zentrale theoretische Frage ist dabei, ob Organisationen grundlegend als geschlechtsneutral zu analysieren sind oder eher als durch Geschlecht strukturierte soziale Gebilde betrachtet werden müssen. Das vorliegende Buch führt in die Dynamik des Themenkomplexes ein. Die zentralen Theorieangebote werden anhand unterschiedlicher Untersuchungsfelder und -themen nachgezeichnet." (Verlagsangabe). Inhalt: 1. Ursula Müller / Birgit Riegraf / Sylvia M. Wilz: Ein Forschungs- und Lehrgebiet wächst: Einführung in das Thema (9-16); 2. Theoretische Erörterungen. Birgit Riegraf: Kommentar (17-22); 2.1. Theoretische Weichenstellungen: Klassikerinnen. Rosabeth Moss Kanter: Some Effects of Proportions on Group Life: Skewed Sex, Ratios and Responses to Token Women (23-49); Janice D. Yoder: Rethinking Tokenism. Looking beyond Numbers (50-64); Rosemary Pringle: Bureaucracy, Rationality and Sexuality: The Case of Secretaries (65-85); Joan Acker: Hierarchies, Jobs, Bodies: A Theory of Gendered Organization (86-102); 5 2.2. Theoretische Weichenstellungen im Anschluss an die Klassikerinnen. Birgit Riegraf: Kommentar (103-106); Dana M. Britton: The Epistemology of the Gendered Organization (107-126); Patricia Yancey Martin / David Collinson: 'Over the Pond and across the Water': Developing the Field of 'Gendered Organizations' (127-149); Sylvia M. Wilz: Geschlechterdifferenzierung von und in Organisationen (150-160); 3. Themenschwerpunkte. 3.1. Arbeitsorganisation und Geschlechterpolitik Birgit Riegraf: Kommentar (161-164); Birgit Riegraf: Frauenförderung als mikropolitische Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse in Unternehmen (165-182); Edit Kirsch-Auwärter: Emanzipatorische Strategien an den Hochschulen im Spannungsfeld von Organisationsstrukturen und Zielvorstellungen (183-192); Edelgard Kutzner: Arbeitsorganisation und Geschlechterpolitik (193-225); 3.2 Asymmetrische Geschlechterkultur in Organisationen. Sylvia M. Wilz: Kommentar (226-229); Magdalene Deters: Sind Frauen vertrauenswürdig? Vertrauen, Rationalität und Macht: Selektionsmechanismen in modernen Arbeitsorganisationen (230-246); Silvia Gheradi: Gendered Organizational Cultures: Narratives of Women Travelers in a Male World (247-271); Heidi Gottfried / Laurie Graham: Constructing Difference: The Making of Gendered Subcultures in a Japanese Automobile Assembly Plant (272-291); Brigitte Liebig: Organisationskultur und Geschlechtergleichstellung. Eine Typologie betrieblicher Gleichstellungskulturen (292-317); 3.3 Geschlecht, Sexualität und Organisationen. Ursula Müller: Kommentar (318-320); Barbara Gutek: Sexuality in the Workplace: Key Issues in Social Research and Organizational Practice (321-337); Ursula Müller: Sexualität, Organisation und Kontrolle (338-354); Daniela Rastetter: Sexualität und Herrschaft in Organisationen (355-387); Anne Witz: Embodiment, Organization and Gender (388-399); 3.4. Organisationale Prozesse: Arbeitsteilung und Segregation. Sylvia M. Wilz: Kommentar (400-403); Barbara F. Reskin: Sex Segregation: Explaining Stability and Change in the Sex Composition of Work (404-421); Cynthia Cockburn: Das Material männlicher Macht (422-444); Robin Leidner: Serving Hamburgers and Selling Insurance (445-468); Ursula Müller: Zwischen Licht und Grauzone: Frauen in Führungspositionen (469-494); Ellen Kuhlmann / Edelgard Kutzner / Birgit Riegraf / Sylvia M. Wilz: Organisationen und Professionen als Produktionsstätten von Geschlechter(a)symmetrie (495-525); 4. Ursula Müller: Wandel als Kontinuität. Bilanz und Ausblick (527-537).
Bisher wenig Wechsel im Genderregime an deutschen juristischen Fakultäten : Kommentar zum Artikel von Margaret Thornton: 'The Changing Gender Regime in the Neoliberal Legal Academy'
Titelübersetzung:So far little change in the gender regime at German law faculties : Comment to Margaret Thornton's article: 'The Changing Gender Regime in the Neo-liberal Legal Academy'
Autor/in:
Schultz, Ulrike
Quelle: Zeitschrift für Rechtssoziologie, Bd. 33 (2013) H. 2, S. 253-264
Inhalt: "Anders als in Australien ist in Deutschland die Anzahl von Juraprofessorinnen nach wie vor gering und wächst nur langsam. Auch der Neoliberalismus hat sich im Hochschulwesen noch nicht so durchgesetzt wie in Australien, obwohl im Zuge der Globalisierung des Bildungsmarkts eine schrittweise Annäherung der Systeme stattfindet: Die Umwandlung der Studiengänge und Abschlüsse auf Bachelor und Master ist die augenfälligste Änderung, aber auch das klassische deutsche bürokratische Modell von Hochschuladministration wird zunehmend durch betriebswirtschaftliche Strukturen ersetzt. Die juristischen Fakultäten haben sich dieser Modernisierung bisher weitgehend verweigert. Die erste juristische Prüfung hat zwar inzwischen einen universitären Schwerpunkt, maßgeblich für die Bewertung der Absolventen ist aber der staatliche Pflichtteil. Für die Berufung auf einen Lehrstuhl wird nach wie vor die Habilitation vorausgesetzt. Der von Stellenunsicherheit geprägte lange und dornige Weg dorthin ist unattraktiv für Frauen, für die es bisher wenig Rollenmodelle gibt. Außerdem finden sich immer noch Benachteiligungen und wirken Ausgrenzungsmechanismen. Die Frage ist, ob im Zuge der Gleichstellungspolitik das klassische Modell der Rekrutierung aufgeweicht werden muss." (Autorenreferat)
Inhalt: "Women's participation in the German legal academy started Tate, but unlike in Australia it is still low and only growing slowly. Also the neoliberal change is less marked than in Australia although in the course of a globalized higher education market, the systems converse gradually: The introduction of Bachelors and Masters is the tangible effect, the traditional bureaucratic model of universe administration in Germany is increasingly replaced by modern management structures. The German law faculties have so far resisted to change, and kept their old structures intact. They basically stick to the state examination and require the habilitation for a chair. This long and thorny qualification procedure is unattractive for women who find few role models and still face disadvantages and mechanisms of exclusion. The question is whether gender politics will finally erode the classical model of recruitment." (author's abstract)
Neue Geschlechterordnungen an Hochschulen? : zur theoretischen Fundierung einer empirischen Untersuchung im Sinne der Bourdieu'schen Feldtheorie
Titelübersetzung:New gender orders at universities? : theoretical foundation of an empirical study within the meaning of Bourdieu's field theory
Autor/in:
Hofbauer, Johanna
Quelle: Feldanalyse als Forschungsprogramm 1: der programmatische Kern. Stefan Bernhard (Hrsg.), Christian Schmidt-Wellenburg (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS, 2012, S. 427-451
Inhalt: Die Autorin geht auf das wissenschaftliche Feld in Österreich, insbesondere auf die im Zuge des Bologna-Prozesses und des New Public Management betriebene Reorganisation der Universitäten ein, in welcher das ökonomische und das politische Kapital gegenüber dem wissenschaftlichen Kapital an Bedeutung gewonnen haben. Die Universitäten bewegen sich gegenwärtig zudem in einem Umfeld, das vom Wissenschaftsfeld, vom Staat und von internationalen Akkreditierungs- und Rankingagenturen geprägt ist und das die Universitäten unablässig dazu anhält, sich einem Benchmarking zu unterwerfen. Um die Frage zu untersuchen, wie sich diese Entwicklung auf die Geschlechterbeziehungen auswirkt, setzt die Autorin bei ihren theoretischen Überlegungen an zentralen Aspekten von Bourdieus Sozialtheorie an: Habitus, Kapital und Feld. Hochschulen werden demnach als Felder im pluralen Kontext von mehreren angrenzenden Feldern betrachtet, zu denen differenzierte Beziehungen unterhalten werden. Nach Ansicht der Autorin stehen Hochschulen als organisationale Akteure in einem Abhängigkeitsverhältnis zu politischen und wissenschaftlichen Feldern. Zugleich bewahren sie aber eine relative Autonomie, die es ihnen ermöglicht, idiosynkratrisch auf externe Zwänge zu reagieren. Abschließend geht die Autorin der Frage nach, ob die veränderten Bedingungen im Machtfeld der Hochschule das Potenzial haben, bestehende geschlechterspezifische Ungleichheiten einzuebnen. (ICI2)
Zur Konstruktion von Exzellenz und Elite im amerikanischen Hochschulsystem, am Beispiel eines Women's College
Titelübersetzung:Construction of excellence and elites in the American university system, using a women's college as an example
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 174-195
Inhalt: Die Studie untersucht die Förderung weiblicher Elite am Wellesley College in den USA, das als Bildungseinrichtung ausschließlich Frauen zugänglich ist. Hier wird Weiblichkeit hergestellt und transzendiert in der Eliteförderung unter den Aspekten der 'Excellence' und des 'Empowerment'. Die Untersuchung der Geschlechterkultur dieser Institution orientiert sich an drei Fragen: (1) Wie organisiert das College Lernprozesse? (2) Welche Rolle spielt das Geschlecht in einem Frauencollege? (3) Wie wird Exzellenz und Elitezugehörigkeit unter maßgeblicher Beteiligung von Frauen für andere Frauen hergestellt? In das Thema einführend, wird zunächst die Geschichte der Frauencolleges in den USA seit Mitte des 19. Jahrhunderts skizziert. Ferner wird die Definition der Schlüsselbegriffe Exzellenz und Elite formuliert. Die Befunde der ethnographischen Beobachtung des Wellesley College und seine Bestrebungen zum Abbau von Geschlechterungleichheit umfasst folgende Aspekte: (1) Geschlechterspiele und Grenzüberschreitungen in Theateraufführungen, (2) Wohnsituation und politische Campus-Aktivitäten sowie (3) die Leistungsanforderungen und Unterstützungsangebote. Darüber hinaus werden weitere Ergebnisse der vergleichenden College-Forschung zu den Themen (1) Studienerfahrungen und Karriere-Erfolge bzw. (2) Bedeutung weiblicher Vorbilder geliefert. Die Studie zeigt, dass es möglich ist, in einem unterstützenden Klima und einer Kultur wertschätzender Anerkennung für junge Frauen die Grenzen von Weiblichkeit zu verschieben. (ICG2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming : Prämissen zur Diskussion ; Begrüßung und Einführung zur Tagung
Titelübersetzung:Gender Mainstreaming : discussion premises; welcome and introduction to the conference
Autor/in:
Kreckel, Reinhard
Quelle: Zweckbündnis statt Zwangsehe: Gender Mainstreaming und Hochschulreform. Anke Burkhardt (Hrsg.), Karsten König (Hrsg.). Bonn: Lemmens (Wittenberger Hochschulforschung : Studien des Instituts für Hochschulforschung Wittenberg an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), 2005, S. 23-26
Inhalt: Der Beitrag benennt einige der Gründe, warum das Thema "Gender Mainstreaming" heute weithin als ein legitimes Thema akzeptiert oder zumindest geduldet wird. Dies ist zu einem guten Teil auf reale Veränderungen zurückzuführen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten vollzogen haben - und zwar sowohl in Bereich der Politik wie in den Sozialwissenschaften. Der Autor erinnert zunächst an einige Etappen dieser Entwicklung: (1) Ende der 1960er, Anfang der 19070er Jahre Beginn der "Frauenförderpolitik"; (2) Seit den 1980er Jahren Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte; (3) Seit den 1990 Jahren "Geschlechtssensibilisierung" der gesamten sozialwissenschaftlichen Forschung. Gesellschaftliche Verhältnisse werden generell immer auch als Geschlechterverhältnisse begriffen und thematisiert; "gender" wird als eine der grundlegenden "Strukturkategorien" moderner Gesellschaftsanalyse eingeführt. Auf politischer Ebene passte dazu die Idee des "Gender Mainstreaming", die seit 1996 zur verbindlichen EU-Leitlinie geworden ist. (ICA2)
Ereignis Knollmayer : Geschlechterdemokratie und feministische Diagonale in der Forschungslandschaft und im Raum universitärer Lehre
Autor/in:
Birkhan, Ingvild
Quelle: Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung: Konzepte, Strukturen, Praktiken. Roberta Schaller-Steidl (Hrsg.), Barbara Neuwirth (Hrsg.). Wien: Verl. Österreich (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft), 2003, S 85 - 104
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Personalentwicklung, Geschlechtergerechtigkeit und Qualitätsmanagement an der Hochschule
Titelübersetzung:Personnel development, gender justice and quality management at universities
Herausgeber/in:
Roloff, Christine
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 142), 2002. 211 S.
Inhalt: "Mit dem Projekt 'Qualität und Innovation - Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie (QueR)' integriert die Universität Dortmund den Gleichstellungsaspekt in ihre Reformstrategien und nimmt strukturelle Veränderungen zugunsten verbesserter Chancengleichheit vor. Zum ersten Mal sind an einer Universität Aktivitäten der Gleichstellungspolitik auf die Gesamtentwicklung bezogen und gehen als zentrale Aufgabe direkt vom Rektorat aus. Dies markiert einen Paradigmenwechsel: Gleichstellung nicht als Frauenförderung, sondern als Strukturpolitik und Querschnittaufgabe der Personalentwicklung. Dieses Vorgehen wird mit dem vorliegenden Buch übergreifend in den Zusammenhang des Qualitätsmanagements im Rahmen der Hochschulreform und in die Entwicklung der Gleichstellungspolitik in Richtung 'gender mainstreaming' gestellt. Zum einen müssen die Hochschulen im Wettbewerb vermehrt Personalentwicklung betreiben, um die Kreativsten und Innovativsten in ihrem Nachwuchs zu entdecken und zu fördern. Zum anderen muss dies unter der Genderperspektive geschehen, damit Motivationen und Potenziale von Frauen sich genauso entfalten und einbringen können wie diejenigen von Männern. Die Beiträge im ersten Teil diskutieren grundlegende Aspekte von Gleichstellungspolitik als Personalentwicklung. Das Buch präsentiert im zweiten Teil Diskussionsstand und Arbeit des Projekts QueR an der Universität Dortmund und gibt einen konkreten Einblick in Zielsetzungen, Methoden, Erfahrungen und Erfolge. Mehrere Fachbereiche haben innovative Entwicklungen zur Studienreform, wissenschaftlichen Nachwuchsförderung, verbesserten Studieninformation und Karriereberatung in Gang gesetzt, die hier als 'work in progress' beschrieben sind." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christine Roloff: Der Zusammenhang von Personalentwicklung, Geschlechtergerechtigkeit und Qualitätsmanagement (11-33); Kapitel Gleichstellungspolitik als Personalentwicklung: Ada Pellert: Lehrqualität und Frauenförderung - neue Herausforderungen für die universitäre Personalentwicklung (37-48); Marie-Anne Kaufhold: Frauenförderung und Mittelverteilung - ein Beispiel im Strategiebündel Gender Mainstreaming an Hochschulen (49-54); Sigrid Metz-Göckel: Gender Mainstreaming als forschungs(politische) Strategie des Promotionskollegs 'Wissensmanagement und Selbstorganisation im Kontext hochschulischer Lehr- und Lernprozesse' (55-74); Andrea Koch-Thiele: Mentoring-Programme - aktuelle Bausteine der Personalentwicklung (76-88); Sabine Basler: Chancengleichheit als Chefsache oder: Preise, Diversity und Frauen-Netzwerk (89-95); Kapitel Work in progress an der Universität Dortmund: Petra Selent: Von der Analyse zur Aktivität - Geschlechtergerechte Entwicklungsprozesse in Fachbereichen (99-113); Ruth Becker, Steffani Engler, Shih-cheng Lien, Sabine Schäfer: Warten auf Godot - eine Analyse des Promotionsgeschehens an der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund (116-143); Carsten Pfaff: Motivierung fürs Studium beginnt in der Schule (144-158); Bettina Wirtz: Kommunikation und Nachwuchsentwicklung in der Fakultät Maschinenbau (159-169); Irena B. Rother, Dinah Schumacher: Mentoring am Fachbereich Chemie (170-182); Kerstin Wasgien: Karriereplanung für Wissenschaft und Beruf in der Raumplanung (183-193); Stefanie Schönleben, Carsten Pfaff, Andrea Koch-Thiele: Neue Optionen für frauendominierte Studienabschlüsse: proDOCLA (194-206).
Frauenförderung und Hochschulreform : zwei Schritte vor - zwei Schritte zurück
Titelübersetzung:Promotion of women and university reform : two steps forwards - two steps back
Autor/in:
Pellert, Ada
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 20 (2002) H. 3, S. 57-66
Inhalt: Vor dem Hintergrund einer Hochschulentwicklung, die durch das Konzept der institutionellen Autonomie geprägt ist, berichtet die Autorin über persönliche Beobachtungen und Erfahrungen der Verbindung von Frauenförderung und Hochschulreform. Ausgehend von dem Untersuchungskriterium des möglichen Potenzials, "einen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit zu liefern", werden dabei folgende Instrumente einer eigenständigeren Form von Hochschulsteuerung betrachtet: (1) Selbstkritik und Evaluation, (2) Personalentwicklung, (3) Steuerung über ökonomische Anreize sowie (4) Profilbildung und Strategieentwicklung. Des weiteren wird auf der Ebene der politischen Rahmenbedingungen auf die Wichtigkeit des Gender Mainstreaming verwiesen, dessen Komplexität häufig unbegriffen, für eine Verankerung der Geschlechtergerechtigkeit in den wissenschaftlichen Ausbildungsstätten aber unverzichtbar ist. Abschließend verweist die Verfasserin auf drei Aspekte, die für eine erfolgreiche Frauenförderung forcierend sind: Neben der Arbeit mit Führungskräften, die das Thema Frauenförderung als wichtige Dienstpflicht erachten, werden zudem das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Verwaltung sowie der persönliche Mut und die Initiative von Frauen zu einer universitären Karriere genannt. (ICG)