Migration und Geschlecht : theoretische Perspektiven und methodische Herausforderungen
Titelübersetzung:Migration and gender : theoretical perspectives and methodical challenges
Autor/in:
Schlamelcher, Ulrike
Quelle: Migration und Mobilität aus der Perspektive von Frauen. Gabriele Berkenbusch (Hrsg.), Katharina von Helmolt (Hrsg.), Vasco da Silva (Hrsg.), Sophia Strathmann (Mitarb.), Dana Brenner (Mitarb.). Stuttgart: Ibidem-Verl. (Kultur - Kommunikation - Kooperation), 2012, S. 23-52
Inhalt: "Migrantinnen und ihrer Lebenswelt wurde lange Zeit sowohl in der Frauen- und Geschlechterforschung als auch in der Migrationsforschung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Ethnizität bzw. Kultur stellen zwar ebenso wie die Kategorie Geschlecht konstitutive Gegenstände der Sozialwissenschaften dar. Deren Untersuchung erfolgte jedoch in der Vergangenheit - und häufig auch heute noch - inhaltlich und disziplinär getrennt voneinander. Der Artikel rekapituliert zentrale Fragestellungen, Entwicklungslinien und Debatten der deutschsprachigen Migrationsforschung einerseits und der Frauen- und Geschlechterforschung andererseits mit Blick auf die jeweilige Thematisierung von Kultur und Geschlecht. Anschließend werden methodische und theoretische Herausforderungen aktueller Forschung an der Schnittstelle von Migration, Ethnizität und Geschlecht diskutiert und für eine konstruktionstheoretisch orientierte Forschungsperspektive im Kontext von Intersektionalitäts- bzw. Diversitätsforschung plädiert." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Migration und Migrantinnen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Migrierte Wissenschaftlerinnen und ihre berufliche Integration an deutschen Hochschulen
Titelübersetzung:Female migrant scientists and their occupational integration in the German system of higher education
Autor/in:
Bouffier, Anna; Wolffram, Andrea
Quelle: Körper, Raum, Transformation: Gender-Dimensionen von Natur und Materie. Elvira Scheich (Hrsg.), Karen Wagels (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 158-175
Inhalt: "A growing shortage of highly-qualified labour in Germany has been predicted, yet the potential of female migrant scientists to alleviate the Problem has hardly been considered. They are underrepresented at German universities, esp. in the natural sciences and technology. The present contribution analyses the cultural and normative differences as experienced by a group of women from Eastern Europe working in these fields at the university level. How do these differences shape their life trajectories and career development? Gender turn out to play a much more important role than ethnicity when it comes to their occupational integration into the German academic labour force in the natural sciences and technology." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Migration und Migrantinnen, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Postkoloniale Perspektiven zur Reflexion von Bildung in einer Einwanderungsgesellschaft: die Interdependenz sozialer Kategorien als neuer Denkansatz
Titelübersetzung:Post-colonial perspectives on the reflection of education in an immigration society: interdependence of social categories as a new approach
Autor/in:
Baquero Torres, Patricia
Quelle: Entdemokratisierung und Gegenaufklärung. Sven Kluge (Red.), Gerd Steffens (Red.), Edgar Weiß (Red.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 335-349
Inhalt: Die Analyse komplexer und kontextspezifischer diskursiver Konstruktionen entlang von Geschlecht, Kultur, Ethnizität und Rasse haben das Ziel, das bestehende hegemoniale Repräsentationssystem aufzudecken und zugleich Formen des Fortbestehens und Nachwirkens kolonialer Herrschaft und kolonialen Denkens nachzuweisen. Diese sehr allgemeine Bestimmung der Postkolonialität wird im vorliegenden Beitrag auf die erziehungswissenschaftliche Diskussion bezogen. Ausgangspunkt der Überlegungen der Autorin sind die Diskussion um Differenz und Ungleichheit sowie die drei zentralen Kategorien sozialer Differenz: Geschlecht, Ethnizität und Kultur. Sie erörtert die Ansätze der Frauen- und Geschlechterforschung und der Interkulturellen Pädagogik, welche mit der Einführung dieser sozialen Kategorien in den erziehungswissenschaftlichen Diskurs neue Fragen im Zusammenhang mit Bildung und Demokratie aufgeworfen haben. Die Autorin geht ferner auf die Konzeptualisierung des Geschlechts in der Frauen- und Geschlechterforschung ein und diskutiert dessen vorrangige Stellung in der erziehungswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit sozialer Ungleichheit. Sie skizziert abschließend ein alternatives Verständnis sozialer Differenzen sowohl auf der Ebene der Theoriebildung als auch der empirisch ausgerichteten Forschungsperspektive. Hierbei postuliert sie vor allem die Anwendung von Rasse als Analysekategorie. (ICI2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Migrations- und Geschlechterforschung: Zur Genese einer komplizierten Beziehung
Titelübersetzung:Migration research and gender studies: origins of a complicated relationship
Autor/in:
Lutz, Helma
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 565-573
Inhalt: Das Thema des vorliegenden Beitrags bezieht sich auf die Koppelung von zwei wissenschaftlichen Arbeitsbereichen: der Migrations- und Minderheitenforschung und der Frauen- und Geschlechterforschung, die zwar über einen Gegenstandsbereich miteinander verbunden sind, sich jedoch getrennt voneinander etabliert haben. Während die Migration von Frauen in der Migrationsforschung als "Genderspezifik" thematisiert wird, wird sie in der Genderforschung als "Ethnizitätsspezifik" gefasst. Die Debatten zur Konstruktion von Ethnizität werden primär im ersten Forschungsbereich geführt, während die Konstruktions- und "doing gender"-Debatte im zweiten Forschungsbereich bislang kaum auf Migrantinnen bezogen wird. Die Autorin bezieht sich in ihrer Nachzeichnung wichtiger Traditionslinien und Debatten auf die vorhandene Thematisierung weiblicher Migration, die eher implizit als explizit Aussagen zu Geschlechterarrangements und -differenzierungen gemacht hat. Sie beschreibt u.a. das "Pull-Push-Modell", sie hebt die Bedeutung von Integration und Assimilation in der deutschen Migrationsforschung hervor, sie diskutiert den Stellenwert von Migration und Ethnizität in der Geschlechterforschung und thematisiert das Verhältnis von Transnationalismus und Netzwerkbildung. Sie weist abschießend auf einige Forschungslücken zu "doing gender" und "doing ethnicity" hin. (ICI2)
Ethnische Zugehörigkeit und Geschlecht : ein Plädoyer für eine theoretische Öffnung der bundesdeutschen Frauen- und Geschlechterforschung für die Kategorie der "Ethnizität" und für die Notwendigkeit einer geschlechtsbewußten Migrationssoziologie
Titelübersetzung:Ethnic affiliation and gender : a plea in favor of the theoretical opening of west German research on women and gender for the category of "ethnicity" and for the need for gender-conscious migration sociology
Autor/in:
Sommerkorn, Ingrid N.
Quelle: Deutschland im Wandel: sozialstrukturelle Analysen ; Bernhard Schäfers zum 60. Geburtstag. Wolfgang Glatzer (Hrsg.), Ilona Ostner (Hrsg.), Bernhard Schäfers (Adressat). Opladen: Leske u. Budrich (Gegenwartskunde , Sonderheft), 1999, S. 207-216
Inhalt: Angesichts der Tatsache, daß derzeit knapp die Hälfte der Migranten in der Bundesrepublik Deutschland Frauen sind und deshalb auch von einer "Feminisierung der Migration" gesprochen wird, werden aus einer professionsgeschichtlichen Sicht zur Analyse der Integration migrationsbedingter Minderheiten die Erkenntnisse der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung sowie die Geschlechterperspektive herangezogen. Die Autorin zeigt mit ihren Ausführungen, daß zur Klärung des soziologischen und gesellschaftlich brisanten Problems der Integration ethnischer Minderheiten auch eine Fachgrenzen überschreitende Kooperation nötig ist: Eine soziologische Migrationsforschung ohne Geschlechterperspektive ist genau so verkürzt wie eine sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung, die die Kategorie der Ethnie und Hautfarbe unberücksichtigt läßt. (pre)