Die Situation von Professorinnen in historischer und soziologischer Sicht : dargestellt am Beispiel der Universität-Gesamthochschule Essen 1972-1997 - eine Fallstudie
Titelübersetzung:The situation of female professors from historical and sociological perspectives : described by means of the example of Essen University-Comprehensive University from 1972 to 1997 - a case study
Autor/in:
Grondstein, Erika
Quelle: Duisburg, 2014. 338 S.
Inhalt: "Historische und gesellschaftspolitische Entwicklungen machten es selbst Ende des 20. Jahrhunderts Frauen noch schwer, in Wissenschaft und Lehre tätig zu werden/ zu sein. In den 1990er-Jahren gab es zwar Informationen zur Situation von Frauen an Universitäten, diese vermittelten aber kein schlüssiges Bild zu deren Positionierung in den Institutionen. Mit dem Vorhaben, die Situation für Frauen an Hochschulen zu beschreiben, war zwangsläufig die Notwendigkeit verbunden, die Historie mit einzubeziehen. Denn viele der Hindernisse der letzten 100 Jahre sind immer noch zu spüren, Überbleibsel einer Grundhaltung, die sich in immer neuen Varianten von Hemmnissen für die Frauen zeigte - und noch zeigt. rauen als Professorinnen befanden sich lange in einer Außenseiterposition. Die Auswertung der Beschäftigten-Daten belegt das ungleiche Geschlechterverhältnis in den letzten Jahr-zehnten. Sie zeigt die Unterrepräsentanz von Professorinnen auf, die Auswirkungen auf Interaktionen und Strukturen in dem gemeinsamen Arbeitsgebiet von Männern und Frauen generieren. Die für Professorinnen persönliche Bedeutsamkeit ergibt sich aus der Anforderung, wie privates und berufliches Leben und z.B. politische Entscheidungen miteinander verflochten sind. Das zeigt sich insbesondere bei den Querauswertungen der durchgeführten Interviews, die Besonderheiten aufweisen, die sich den Individuen bestimmter Geburtsjahrgänge bzw. Berufseintrittskohorten kollektiv als die ihnen gemeinsam widerfahrene Lage stellte. Sie konnten teils auf rechtlich-politische, teils auf gesamtgesellschaftliche Umstände zurückgeführt werden. Durch quantitative Ermittlungen kann diese Aussage gestützt werden. Die quantitative Auswertung der Daten zeigt, dass die Entwicklung der Frauenanteile an Professuren erst in den späten 1990er-Jahren verhalten zunahm. Sie traf zusammen mit alters-bedingtem Ausscheiden von Männern. Das Ziel der Herstellung von Chancengleichheit durch die Gründung einer Gesamthochschule Anfang der 1970er-Jahre hat Frauen als Professorinnen nicht mitgedacht. Frauen haben erst von einer allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung profitieren können. D.h., das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist gebunden an mehr Demokratie und redliche Umsetzung von Berechtigung in soziale Teilhabe. Mit der Ontogenese bisheriger Organisationsstrukturen werden die unterschiedlichen sozialen Verpflichtungen von Frauen und Männern nachvollziehbar werden können." (Autorenreferat)
Wissenschaftliche Karrierewege von Medizinerinnen und Strategien zu ihrer Förderung
Titelübersetzung:Scientific career paths of female doctors and strategies relating to their promotion
Autor/in:
Dalhoff, Jutta
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 1 (2006) , S. 11-22
Inhalt: "Der Beitrag beschreibt und analysiert die vertikale geschlechtsspezifische Segregation in wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der medizinischen Fächer (vertikale Segregation: mit aufsteigender Qualifikations- und Gehaltsstufe sinkt der Frauenanteil in dem Fach). Ausgehend von den wichtigsten Erklärungsansätzen werden beispielhaft bestehende Strukturen und Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene vorgestellt, die dem erklärten Ziel dienen, die geschlechtergerechte Teilhabe in Forschung und Lehre nachhaltig voranzutreiben." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article describes and analyses the sex-specific horizontal and vertical segregation in German academia and research institutions in special view of the medical sciences. Starting from the most important aspects of explanation, best-practice-examples of structures and measures on national and European level are pointed out. All of them having the same target: coming up to a just participation of women and men in science." (author's abstract)
Ein europäischer Blick auf die Situation von Frauen in der Wissenschaft
Titelübersetzung:A European view of the situation of women in science
Autor/in:
Tibes, Anja; Beuter, Isabel
Quelle: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 2 (2006) , S. 11-24
Inhalt: Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Situation von Frauen in der Wissenschaft innerhalb der Europäischen Union. Zunächst wird der aktuelle Wissensstand über die Situation von Frauen in der Wissenschaft im Allgemeinen und in wissenschaftlich-technischen Disziplinen im Besonderen kurz dargestellt. Des weiteren werden die Hintergründe, die zu Ungleichheiten in der Karriereentwicklung zwischen Männern und Frauen führen und damit die Unterrepräsentanz von Wissenschaftlerinnen insbesondere in Führungspositionen erklären, aufgezeigt. Die im zweiten Abschnitt vorgestellte European Platform of Women Scientists EPWS greift bereits bekannte Ursachen der Marginalisierung von Frauen in der Wissenschaft auf und richtet sich mit ihren Angeboten an Wissenschaftlerinnen aus allen Disziplinen. Innerhalb der Europäischen Kommission zeichnet sich in den letzten Jahren jedoch auch eine Tendenz ab, die Situation von Frauen in der Wissenschaft disziplinenspezifisch zu untersuchen. Diese Tendenz in der europäischen Forschungsförderung wird abschließend anhand dreier konkreter Projekte vorgestellt. (ICD2)
Der riskante Weg zur Professorin : ein Kommentar zu Hannelore Weck-Hannemanns Frauen in der Ökonomie und Frauenökonomik
Titelübersetzung:The risky road of women to a professorship : comments on Hannelore Weck-Hannemann's Women in the economy and women's economics
Autor/in:
Frank, Björn
Quelle: Perspektiven der Wirtschaftspolitik : eine Zeitschrift des Vereins für Socialpolitik, Bd. 2 (2001) H. 1, S. 75-80
Inhalt: Der Autor geht auf den Teil im Beitrag von Weck-Hannemann ein, der sich auf Karrieren und Karrieremöglichkeiten von Frauen in der Wissenschaft bezieht. Er bezweifelt die ökonomisch begründete These, dass Frauen eher solche Berufe meiden, in denen eine Erwerbsunterbrechung zu einem höheren Verlust an Humankapital führt und weist nach, dass es deutliche Anzeichen dafür gibt, dass Frauen mit dem Risiko, dass eine akademische Karriere nicht zur Professur führt, anders umgehen als Männer, wofür ihre ökonomische Absicherung und ihre intrinsische Forschungsmotivation plausible Gründe sind. (IAB)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
The temporal dimension of gender inequality in academia
Titelübersetzung:Die zeitliche Dimension der Frauenbenachteiligung in akademischen Berufen
Autor/in:
Toren, Nina
Quelle: Higher education : the international journal of higher education and educational planning, Vol. 25 (1993) No. 4, S. 439-455
Inhalt: Die zeitliche Dimension von akademischen Berufsverläufen wird in diesem Beitrag als Erklärungsansatz für die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern beim beruflichen Aufstieg untersucht. In diesem Konzept wird die Aufmerksamkeit von der Person auf das organisatorische Umfeld gelenkt, und die bei Frauen erwartete längere Zeitspanne zwischen den einzelnen Karriereschritten wird als Bestandteil der Strukturen von akademischen Institutionen und der akademischen Kultur angesehen. Die Autorin untermauert ihre Analyse mit empirischen Ergebnissen über die israelischen Universitäten und Beispielen von ähnlichen Strukturen in amerikanischen und europäischen Hochschulen. (IAB)
Inhalt: "This paper examines gender inequality in academic careers by applying Merton's concept of 'socially expected durations' (SEDs). Women's relatively slower advancement along the academic hierarchy has been traditionally attributed to their traits and constraints. The concept of SED shifts attention from the individual to the organizational level, and the actual and expected augmented durations between promotions for women are viewed as part of the structural arrangements of academic institutions and their culture. It is argued that because of the distinct characteristics of academic careers, time-in-rank is an important dimension distinguishing among otherwise very uniform occupational roles and career patterns. The implications of conceptualizing career discrepancies in terms of socially expected durations are discussed." (author's abstract, IAB-Doku)