Führungspositionen in der Wissenschaft : zur Ausbildung männlicher Soziabilitätsregime am Beispiel von Exzellenzeinrichtungen
Titelübersetzung:Management positions in science : training of masculine sociability regimes, using excellence institutions as an example
Autor/in:
Beaufays, Sandra
Quelle: Einfach Spitze?: neue Geschlechterperspektiven auf Karrieren in der Wissenschaft. Sandra Beaufays (Hrsg.), Anita Engels (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2012, S. 87-117
Inhalt: Die Verfasserin geht anhand von empirisch-qualitativem Material aus dem Projekt "Frauen in der Spitzenforschung" der Frage nach, welche Voraussetzungen und welche Folgen das ungleiche Geschlechterverhältnis auf der Führungsebene im Untersuchungsfeld hat. In einem ersten Schritt wird gefragt, wie Führungsgremien und -positionen in der Exzellenzinitiative zustande kommen. In einem zweiten Schritt werden Leitungsgremien in actu aus der Sicht von beteiligten Wissenschaftlerinnen beleuchtet. Damit wird das Problem der wissenschaftlichen Führungspositionen von zwei Seiten betrachtet: Zunächst wird gefragt, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Teil von leitenden Gruppen werden, um daran anschließend zu verstehen, welche sozialen Mechanismen dazu führen, dass die geschlechtshomogene Zusammensetzung dieser Gruppen weitgehend erhalten bleibt. Auf der Basis der Konzepte der sozialen Felder und der symbolischen Gewalt von Pierre Bourdieu wird abschließend eine herrschaftsanalytische Auswertung vorgenommen, die "Männlichkeit" und "Führungspositionen" nicht als gegeben voraussetzt, sondern als Ergebnis feldspezifischer Praxisformen versteht. Überwiegend männlich zusammengesetzte Gremien neigen dazu, Soziabilitätsregime auszubilden, die die Beteiligung von Frauen auf der Führungsebene nachhaltig erschweren und behindern. (ICE2)
Schlagwörter:Führungsposition; Wissenschaftler; Wissenschaftlerin; Männlichkeit; Karriere; Geschlechterverhältnis; Mann
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in Führungspositionen an Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen : neunte Fortschreibung des Datenmaterials
Titelübersetzung:Women in management positions at universities and non-university research facilities : ninth updating of the data material
Herausgeber/in:
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
Quelle: Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung; Bonn: Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (Materialien zur Bildungsplanung und zur Forschungsförderung, H. 129), 2005. 165 S.
Inhalt: "Der erste Teil enthält eine 'Gewichtete Kurzdarstellung' der aktuellen Daten aus den Jahren 2003 bzw. 2004 über Frauen in Führungspositionen an Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen (Bestandsstatistik) sowie über das Berufungsgeschehen an Hochschulen im Jahr 2004 (Entwicklungsstatistik). Der zweite Teil enthält eine Sonderauswertung des CEWS (Kohortenanalyse und Übergangsquoten). In der Kohortenanalyse wird im Geschlechtervergleich erstmalig ein modellhafter akademischer Karriereverlauf vom Studienbeginn im Jahr 1984 bis zur Berufung auf eine C4-Professur im Jahr 2003 getrennt nach Fächergruppen auf der Grundlage der Zahlen des Statistischen Bundesamtes grafisch dargestellt. Die Kohortenanalyse überprüft die oft geäußerte These, die gegenwärtige Unterrepräsentation von Frauen in der Wissenschaft sei darauf zurück zu führen, dass es in den Jahrgängen der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die gegenwärtig berufen werden, zu Beginn der Karriere noch nicht genügend Studienanfängerinnen gegeben habe. Die Sonderauswertung erläutert die Ausgangslage, die Methodik, die Ergebnisse dieser Kohortenanalyse sowie die geschlechtsspezifischen Übergangsquoten zwischen Studienabschluss, Promotion und Habilitation und stellt ein zusammenfassendes Fazit auf. Der dritte Teil umfasst den ausführlichen statistischen Anhang, der sich an die Anordnung der Vorjahre hält. Unter Beibehaltung einer länderspezifischen Darstellung wird bei der Auswertung aber nicht mehr durchgängig nach alten bzw. neuen Ländern differenziert. Die Veröffentlichung 'Frauen in Führungspositionen' ist als Gesamtüberblick zu verstehen. Die statistischen Daten und die Länderumfragen sind bis auf die Ebene der Fächergruppen differenziert. Eine weitergehende Unterscheidung auf die Ebene der Studien-/ Lehr- und Forschungsbereiche ist aufgrund des Umfangs nicht praktikabel. Der vorliegende Gesamtüberblick wird durch detailliertere Betrachtungen einzelner Teilbereiche ergänzt. So ist im Jahr 2002 der BLK-Bericht 'Frauen in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen' und im Jahr 2004 der BLK-Bericht 'Frauen in der Medizin' verabschiedet und veröffentlicht worden. Der diesjährige Bericht erhält durch den zweiten Teil, Kohortenanalyse und Übergangsquoten, einen besonderen Schwerpunkt." (Textauszug)
Inhalt: Aktuelle Zahlen belegen einen steigenden Anteil weiblicher Studierender an den Universitäten Nordrhein Westfalens. So haben sich im Wintersemester 2003 mehr Frauen als Männer zum Studium eingeschrieben. Allerdings stellt sich die Situation in den weiteren akademischen Qualifizierungsstufen anders dar. Lediglich jede dritte Promotion an deutschen Hochschulen wird von einer Frau absolviert. Vor diesem Hintergrund analysieren die Autoren in ihrer Studie die der Entscheidung für bzw. gegen eine wissenschaftliche bzw. hochschulische Laufbahn vorausgehenden Erfahrungen männlicher, vor allem aber weiblicher Studierender. Es gilt, den Gründen dafür nachzuspüren, warum sich die Biografien von Frauen und Männern bis zum Erreichen eines akademischen Abschlusses inzwischen zwar weitgehend ähneln, aber im Verlauf der akademischen Qualifizierung zunehmend voneinander abweichen und die gleichberechtigte Repräsentation von Frauen in Wissenschaft und Forschung nur allmählich wächst. Die vergleichende Analyse zweier Fachbereiche (Erziehungs- und Wirtschaftswissenschaften), die sich in der Frequentierung von Frauen in den Studien- und weiteren wissenschaftlichen Qualifikationsphasen maßgeblich unterscheiden, zeigt, welche Faktoren sich hemmend bzw. fördernd auf die hochschulwissenschaftliche Laufbahnplanung auswirken können. Neben der Feldtheorie Lewins stützt sich das Projekt sowohl auf Erkenntnisse des Konstruktivismus als auch auf theoretische Debatten um Begriffe der Geschlechtsrollen und -stereotypen sowie auf Erkenntnisse zur Berufswahl. (ICG2)
Wissensvermittlung und mehr : Hochschullehrer/innen und ihre Schüler/innen ; ein Beitrag zur Wissenschaftssoziologie aus mikrosoziologischer Perspektive
Titelübersetzung:Communication of knowledge and more : university teachers and their students; an article on the sociology of science from the viewpoint of microsociology
Autor/in:
Sparschuh, Vera
Quelle: Soziologie über die Grenzen: europäische Perspektiven ; Festschrift für Prof. Dr. Dr. h.c. Balint Balla zum 75. Geburtstag. Stephan Beetz (Hrsg.), Ulf Jacob (Hrsg.), Anton Sterbling (Hrsg.), Balint Balla (Adressat). Hamburg: R. Krämer, 2003, S. 163-178
Inhalt: Der Aufsatz gibt einen Einblick in die spezifische Konstellation der Wissensvermittlung in der DDR-Soziologie. Anhand einiger Fallanalysen wird dabei auf die Wichtigkeit des sozialen Kontextes im Prozess der Wissensvermittlung verwiesen. Die Untersuchung der Schüler-Lehrer-Beziehung basiert auf 15 qualitativen Interviews mit SchülerInnen, die zwischen 1997 und 1999 geführt werden. In diesem Zusammenhang präsentiert die Autorin einige Ergebnisse, die sich auf zwei Ebenen konzentrieren: die berufliche Entwicklung zur Soziologie und das Verhältnis zu den LehrerInnen. Dem gemäß werden die folgenden Aspekte erörtert: (1) LehrerInnen und SchülerInnen in der Wissenschaft, (2) die Differenz von weiblichen und männlichen Strategien in der Wissenschaft sowie (3) der Theoriebezug der SchülerInnen. In einer Schlussbemerkung stellt die Autorin fest, dass die dargestellten Phänomene den sozialen Hintergrund reflektieren, vor dem 'reine Wissensinhalte' weitergegeben werden. Das Ensemble der sozialen Rahmenbedingungen tangiert diese Wissensinhalte und beeinflusst sie in einem bestimmten Grade. (ICG2)
Inhalt: Die beruflichen Entwicklungen, Aufstiegschancen und Karrieren von Frauen und Männern in akademischen Professionen in der Bundesrepublik Deutschland stehen im Mittelpunkt des Sammelbandes. Es wird den Fragen nachgegangen, welche Ursachen zu unterschiedlichen Berufsverläufen von Akademiker/innen führen, wie sich ihr Berufserfolg anhand objektiver und subjektiver Kriterien bestimmen lässt und wie Berufsverläufe und Berufserfolg durch die jeweilige Lebensgestaltung erklärt werden. Der empirische Teil ist nach Professionen geordnet, und es werden Befunde zu Geschlechtervergleichen innerhalb jeder Profession mitgeteilt. Im zweiten theoretischen Teil wird der Versuch unternommen, die empirischen Befunde zu integrieren. Inhaltsverzeichnis: 1. Empirische Beiträge - Barbara Buddeberg-Fischer, Richard Klaghofer: Geschlecht oder Persönlichkeit? Determinanten der Karrierepläne angehender Ärztinnen und Ärzte (17-28); Andrea E. Abele: Ärztinnen und Ärzte im zweiten Staatsexamen bis zur Facharztausbildung (29-42); Hans-Uwe Hohner, Stefanie Grote, Ernst-H. Hoff, Susanne Dettmer: Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensgestaltung von Ärztinnen und Ärzten (43-56); Ernst-H. Hoff, Stefanie Grote, Hans-Uwe Hohner, Susanne Dettmer: Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensgestaltung von Psychologinnen und Psychologen (57-70); Andres E. Abele, Dorothea E. Dette, Britta Hermann: Lehrerinnen und Lehrer: vom Examen zum Schuldienst (71-87); Ulrich Wagner, Oliver Christ, Rolf van Dick: Belastungen und Befindlichkeiten von Lehrerinnen und Lehrern im Berufsverlauf (89-96); Andres E. Abele, Klaudia Kramer, Elke Kroker: Promovierte Mathematikerinnen und Mathematiker: die Berufswege einer Gruppe hochqualifizierter Fachleute (97-112); Günter W. Maier, Lutz von Rosenstiel, Monika Wastian: Berufseinstieg und erste Berufserfahrungen wirtschaftswissenschaftlicher Absolventinnen und Absolventen: ein geschlechtsbezogener Vergleich (113-128); 2. Theoretische Beiträge - Ernst-H. Hoff, Eyko Ewers: Zielkonflikte und Zielbalance: berufliche und private Lebensgestaltung von Frauen, Männern und Paaren (131-156); Andres E. Abele: Beruf - kein Problem, Karriere - schon schwieriger: Berufslaufbahnen von Akademikerinnen und Akademikern im Vergleich (157-182). (IAB)