Internationale Mobilität und soziale Selektivität : Ausmaß, Mechanismen und Entwicklung herkunftsspezifischer Unterschiede zwischen 1990 und 2005
Titelübersetzung:International mobility and social inequality : extent, mechanisms and development of social differences between 1990 and 2005
Autor/in:
Lörz, Markus; Krawietz, Marian
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 63 (2011) H. 2, S. 185-205
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Inhalt: "Mit der Bildungsexpansion haben sich die sozialen Ungleichheiten im deutschen Bildungssystem deutlich verringert. Da sich im Zuge dieser Veränderungen ein Teil der sozialen Selektivitäten auf den Hochschulbereich verschoben hat und zudem deutliche Unterschiede in der Art der Bildungsbeteiligung bestehen, stellt sich die Frage, inwieweit sich neue Muster sozialer Ungleichheit ausgebildet haben. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich hierbei auf die herkunftsspezifischen Unterschiede in der Entscheidung an eine ausländische Hochschule zu wechseln und die Prozesse und Mechanismen die diesen Unterschieden zugrunde liegen. Auf Basis der HIS-Studienberechtigtenbefragungen wird das Ausmaß und die Entwicklung herkunftsspezifischer Unterschiede bestimmt und anhand nicht-linearer Dekompositionsmodelle gezeigt, auf welche Ursachen und Prozesse diese Unterschiede zurückzuführen sind. Im Ergebnis finden wir sowohl in der Absicht als auch in der Entscheidung, ein Auslandsstudium aufzunehmen, bemerkenswerte herkunftsspezifische Unterschiede. Die geringere Auslandsmobilität der Studierenden aus bildungsfernen Familien lässt sich hierbei auf die schlechteren Schulleistungen und geringeren Fremdsprachenkenntnisse, die höheren örtlichen Bindungen und auf Unterschiede in den institutionellen Rahmenbedingungen zurückführen. Im Zeitverlauf nehmen diese Unterschiede zwischen 1990 und 2005 eher zu als ab." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the course of educational expansion social inequalities in access to upper secondary education declined, while the differences in transition to tertiary education increased. In the light of these changes the assumption arises, that the patterns of social selectivity in access to higher education have changed. While in the past status maintenance was mainly due to differences in access to higher education, today it is to a greater extent a question of kind and place of study. Because of the growing importance of international experience for labour market success, students of privileged classes might increasingly opt to study abroad in order to preserve their privileged position." (author's abstract)
Schlagwörter:Ausland; Studium; soziale Ungleichheit; soziale Herkunft; Mobilität; Student; Bildungsexpansion; Informationssystem; Studentin; Migrant; Studienberechtigung; Befragung; Entscheidungsfindung
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Mobile Wissenschaftlerinnen : transnationale Verortungen und biographische Perspektiven
Titelübersetzung:Mobile scientists : transnational positionings and biographical perspectives
Autor/in:
Bauschke-Urban, Carola
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 3 (2011) H. 1, S. 81-98
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Inhalt: "Durch die Internationalisierung der Hochschulen gewinnen transnationale Lebensformen und Karrierewege in der Wissenschaft an Bedeutung. Auf der Basis einer theoretischen Reflexion transnationaler Räume, postkolonialer Ansätze zur Konstruktion von Ethnizität/ Kultur und mit Bezug auf die Diskussion von Intersektionalität in der Biographieforschung werden biographische Interviews mit mobilen Wissenschaftlerinnen aus unterschiedlichen Weltregionen wie Indien, Ex-Jugoslawien und Deutschland (aus einer Einwanderfamilie aus der Türkei) diskutiert. Transnational mobile Karrierewege von Wissenschaftlerinnen können mit drei biographischen Kerndimensionen individueller Erfahrung beschrieben werden: 1. der Aufbruch in die Mobilität, 2. das Ankommen in neuen wissenschaftlichen Communities sowie 3. die transnationale Vernetzung als riskante Form der Lebensführung. Mobilität als hoch flexibilisierte Lebensform von Wissenschaftlerinnen findet eine biographische Artikulation in Entwürfen eines transnationalen Selbstverständnisses, in denen die Kategorie Geschlecht an Eindeutigkeit verloren hat." (Autorenreferat)
Inhalt: "The internationalization of the higher education sector goes hand in hand with an increase in transnational career pathways for scientists. The article focuses on biographical interviews with mobile women scientists from different world regions such as India, Ex-Yugoslavia and Germany (with a Turkish migration background). The empirical analysis is based on a theoretical reflection of transnational spaces, postcolonial discussion of the construction of ethnicity/ culture and on intersectional perspectives in biographical research. It is discussed that transnational mobile career pathways can be analyzed within three biographical key concepts. They include 1.) departure as a start of mobility, 2.) arrival in new scientific communities and 3.) transnational networks and connections as the central motif of their lifestyles and career pathways. The highly flexible transnational lifestyles of mobile scientists include high risks and they find articulation in biographical concepts of transnational and gender neutral self perceptions of the mobile women scientists." (author's abstract)
Schlagwörter:Mobilität; Wissenschaftlerin; Transnationalisierung; Globalisierung; Raum; Biographie; Ethnizität; Migration; hoch Qualifizierter; Türke; Kosmopolitismus; Großbritannien; Karriere; Akademikerin; soziales Netzwerk; Indien; Jugoslawien; Flucht; Internet; Intersektionalität; Südasien; Entwicklungsland; Asien
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Europa und Internationales, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender and transnational plant scientists : negotiating academic mobility, career commitments and private life
Titelübersetzung:Gender und transnationale BiologInnen Aushandlungen zwischen akademischer Mobilität, Karriereplänen und Privatleben
Autor/in:
Pettersson, Helena
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 3 (2011) H. 1, S. 99-116
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Inhalt: "Das Ziel dieses Aufsatzes ist es, zu untersuchen, wie Gender, Mobilität, Karrieren und private Lebensführungen unter einer transnational hoch mobilen Gruppe von BiologInnen aus der Pflanzenforschung miteinander verknüpft sind. Die Autorin geht von der Hypothese aus, dass akademische Mobilität in der Wissenschaft einen wichtigen Anreiz darstellt, der für die Geschlechter unterschiedlich bedeutsam ist. Die ethnographische Studie basiert auf teilnehmenden Beobachtungen und Tiefeninterviews mit BiologInnen aus der Pflanzenforschung in einem internationalen Forschungslabor in Schweden, an dem WissenschaftlerInnen aus 35 verschiedenen Ländern arbeiten. Mit Bezug auf das Konzept des 'Kapitals' wird die Beziehung zwischen Mobilität, Karriere und Gender problematisiert. Darüber hinaus betrachtet der Beitrag die Work-Life-Balance-Strategien dieser WissenschaftlerInnen und fragt danach, wie sie ihre berufliche Mobilität und ihr Privatleben organisieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "The aim of the article is to analyze how gender intersects with mobility, career and private life among a highly transnational group of researchers, namely plant scientists. The author's hypothesis is that academic mobility and science are constituted with gender as an important incentive. The study is based on ethnographic field work such following observations and in depth interviews with researchers in plant science. The plant scientists work at an international science center in Sweden with co-workers from 35 different countries. Using the concept of "capital", the relationship between mobility, career and gender is problematized. Furthermore, the article will look at the informants' work-life balance, i.e. how scientists manage academic mobility in relation to their private lives." (author's abstract)
Schlagwörter:Akademikerin; Naturwissenschaftler; Transnationalisierung; Wissenschaftlerin; Karriere; Methodologie; Ethnologie; kulturelle Faktoren; Mobilität; Privatsphäre; Sozialkapital; Alltag; Familie-Beruf; Work-life-balance
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Europa und Internationales, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Förderung von internationaler Mobilität und Kooperation aus der Sicht der Begleitforschung
Titelübersetzung:Promotion of international mobility and cooperation from the aspect of evaluation research
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Universität auf dem Prüfstand: Konzepte und Befunde der Hochschulforschung. Stefanie Schwarz (Hrsg.), Ulrich Teichler (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), 2003, S. 247-264
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Inhalt: Mit den neuen Rahmenbedingungen von ERASMUS als Teilprogramm von SOKRATES sollte die organisatorische Stabilität der studentischen Mobilität erhöht werden. Auf der anderen Seite wurde auf die Mechanismen verzichtet, die in der Vergangenheit die Verantwortung der Lehrenden für die curriculare Integration stimulierte. Inwieweit dies tatsächlich für die Qualität des temporären Studiums in einem anderen europäischen Land von Bedeutung ist, konnten die 1999 durchgeführten Analysen nicht ermitteln, weil dazu die Zeitspanne zwischen Einführung des neuen Systems und dem Termin der Analyse zu kurz war. Dies ist ein generelles Problem periodischer Evaluation politischer Programme: Die Terminsetzungen für die Evaluation - und damit auch für die Befragungen der Beteiligten - gehen von der unrealistischen Vorstellung aus, dass Maßnahmen innerhalb sehr kurzer Zeit Wirkungen zeitigen. Ein anspruchsvolles Beispiel von Evaluationsforschung kann bei den Auftraggebern zu dem Schluss führen, dass eine gute empirische Basis für den Entscheidungsprozess wertvoll ist, aber das führt nicht notwendigerweise zu der Einschätzung, dass dies als externe Begleitforschung zu leisten ist. Im Falle von SOKRATES ist vielmehr eine Präferenz dafür erkennbar, solche Analysen "intern" - d. h. in direkter Regie der an Verwaltung und Entscheidungen Beteiligten - durchzuführen. Daneben zeigt sich, dass für eine Evaluation seitens der politischen Akteure eine breitere Behandlung des Themas und ein stärkeres Einlassen auf den politischen Diskussionsprozess gewünscht werden, als das "Evaluationsforschung" leisten wird. Unabhängige "externe" Hochschulforschung greift eher die Themen und Probleme auf, die nicht Gegenstand regelmäßiger Selbst-Analysen sind; solche Analysen, die zunächst die Hochschulforschung thematisiert und für sie konzeptionelle und methodische Grundlagen entwickelt, sollten nach einiger Zeit der Bewährung dann von den Hochschulen und den hochschulübergreifenden Instanzen als Teil ihres internen "Monitoring" übernommen werden. Die "externe" Hochschulforschung hat damit die Freiheit und die Aufgabe, solche Fragen der Europäisierung und Internationalisierung aufzunehmen, die noch nicht in routinisierte Analysen überführt werden können. (ICF2)
Schlagwörter:internationale Beziehungen; internationale Kommunikation; Mobilität; Kooperation; Hochschulforschung; Datenerfassung; Datenorganisation; Datenqualität; Beobachtung; historische Entwicklung; Praxisbezug; Anwendung; Auslandsschule; Förderung; Anerkennungspolitik; Erfahrung; Stabilität; Studium; Studienort; Programm
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Berufsbiographie und Karriere, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag